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News McCree: Overwatch-Spielfigur wird wegen Klage umbenannt

Wir reden halt leider in der öffentlichen Diskussionen an der eigentlichen Sache vorbei, indem wir immer wieder die "blöden" Beispiele zitieren (Schwarzfahren, usw). Die Medienschaffenden helfen da natürlich - die wollen Geld verdienen. Geld verdient man durch Klicks. Viele Klicks kommen durch Themen, über die man sich aufregt. Über Themen rege ich mich auf, indem ich die Informationen auf eine bestimmte Weise präsentiere.

Gerithos schrieb:
medienschaffende haben sich entschieden und ziehen das eiskalt durch, in Bonn wird man "bestraft" wenn man im öffentlichen Dienst nicht genderneutral schreibt, also es geht schon in eine Richtung die ich persönlich nicht gut finde

Naja. Laut Grundgesetz gibt es drei Geschlechter. Männlich, Weiblich und Divers. Unter Divers gelten alle "non-binary" und damit alle, die sich nicht zu männlich oder weiblich zählen. Das ist ja schon ein Kompromiss. Wir haben also nicht die von den Schreihälsen angekündigten über 100 Geschlechter und Identitäten - stattdessen haben wir ein zusätzliches Geschlecht. Und das ist in unserem Grundgesetz verankert.

Geht man nun den nächsten Schritt und Gendert in alter Form: "Sehr geehrte Damen und Herren" "Liebe Kolleginnen und Kollegen", dann zählt man explizit nur zwei der drei Geschlechter auf. Wie inkludieren wir nun das dritte? Diese Frage beschäftigt uns gerade.
Lösungsvorschlag ist:
  • Geschrieben das Sternchen oder der Doppelpunkt. Mitarbeiter*innen Mitarbeiter:innen
  • Gesprochen wird das dann ganz einfach wie die Pause bei "Spiegelei".
  • Oder alternativ geschlechterneutral: Mitarbeitenden
Es ist eine Umgewöhnung. Aber irgendwie doch einfacher beim Schreiben oder Sprechen, da ich nun nicht mehr zwei Geschlechter aufzählen muss. "Liebe Kolleginnen und Kollegen".


Und wie immer gilt:
Keiner MUSS durch das dritte Geschlecht irgendwas. Diejenigen, die vorher schon gendern MÜSSEN, z.B. im öffentlichen Dienst, müssen das auch weiterhin. Nur jetzt eben mit dem dritten Geschlecht. Vor 10 Jahren hat die auch keiner in den Schutz genommen. Die armen Leute vom öffentlich Dienst, die immer "Liebe Kolleginnen und Kollegen" schreiben mussten. Voll schlimm 😛
 
iSight2TheBlind schrieb:
Ich finde den Schritt mutig und auch relativ vernünftig, sehe das ganze aber auch einfach nochmal viel nüchterner:
Wenn man "Overwatch McCree" googlet hat man eine Chance neben Informationen über den Spielcharakter auch Informationen über die aktuelle Situation zu finden, da sich eine beteiligte Person eben den Nachnamen mit dem Spielcharakter teilt.
Und Blizzard möchte Leute vielleicht nicht so direkt auf die Sache stoßen lassen, insbesondere, wenn sie vielleicht bisher gar nicht davon wissen.

Deshalb ist es auch vollkommen nachvollziehbar, wenn man zukünftig Charaktere nicht mehr nach Entwicklern benennen lassen will - das Produkt soll möglichst von den Personen dahinter getrennt sein und wenn solche Überschneidungen existieren ist das nicht mehr möglich.
Also ich wusste bis heute nicht mal, dass der Charakter den Namen einer Person trägt.
Ferner habe ich nichts von McCree bzgl. sexueller Belästigung oder dergleichen gelesen (zugegeben bin ich aber auch nicht sonderlich bemüht das Geschehen zu verfolgen).

Die Ankündigung des Namenswechsels hat das ganze für mich publik gemacht. Und suche ich nun nach Jesse McCree, finde ich eigentlich ausschließlich noch Ergebnisse, die eben genau den Namenswechsel thematisieren.
Mit anderen Worten: Sollte das Blizzards Intention gewesen sein, dann haben sie eigentlich das Gegenteil erreicht.
 
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Ich bin immer noch erstaunt wie Computerspielebranche offenbar riesige Unterhaltungsindustrie geworden zu sein scheint.

Wenn ich an Spielefirmen denke geistern mir Derek Bell und David Braben oder Carmack Brüder, Hall und Romero in versifften hormongetränkten Junggesellen Männerhöhle durch den Kopf, wo es schon sexuelle Belästigung wäre wenn eine Frau diese Räumlichkeiten hätte betreten sollen.

Dass aus solchen Anfängen übergangslos ausschließlich Mustersaubermänner an Spielen arbeiten war wohl kaum zu erwarten. Daher wohl jetzt notwendiges Auskehren mit dem eisernen Besen.

BTT:

Es geht um die Zukunft der Firma. Um ihre Arbeitsplätze, um ihr Geld und womöglich sogar um ihre Freiheit. Dass man da in Aktionismus verfällt kann man wohl niemandem verdenken.

Der Mann ist bereits gefeuert. Sein digitales Denkmal steht noch da. Warum soll man damit anders verfahren als mit den Statuen von Saddam, Lenin und Stalin? Hat man besseres zu tun? Verdammt noch eins, ja. Soll man sich dennoch Zeit nehmen sie zu entfernen? Hier auch ja?
 
Wechhe schrieb:
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Streng genommen musst du das auch nicht ;)
Das Problem ist aber auch, das das generische maskulinum Sprachwissenschaftlich nichts mit unseren Geschlechtern zu tun hat. Das ist rein politisch, dass die zwei Sachen jetzt verbacken werden, was zu diesem schluck auf sprechen führt. Wohin das exzessive gendern führt kannst du bei ze.tt nachlesen, Sorry, aber selbst mit viel gutem Willen kommt da für mich kein lesefluss auf, das ist einfach ein Krampf. Wobei die bubble, in der sich die Autoren dort befinden, auch extrem ist. Die kritisieren sich für ihre eigenen datinggewohnheiten, weil sie "PoC" rausfiltern und das ja rassistisch sei und was weiss ich.
Ist es zwar nicht aber wenn man es sich oft genug einredet wird es sicher irgendwann stimmen.
 
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Wechhe schrieb:
So nach dem Motto:
9 von 10 Menschen finden es okay, dass knapp 10 % gemobbt werden.

Das ist zwar sehr überspitzt, soll aber nur meinen Punkt klarmachen.

Wobei ich manchmal das Gefühl habe, dass 1/10 meinen, dass 8/10 die restlichen 1/10 mobben, welche das selbst gar nicht so sehen :freaky:
 
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@Mardxar
Ja, das kommt leider auch sehr oft vor. Und das ist schade, weil das die ganze Diskussion nur noch schwieriger macht.

@Gerithos

Naja. Schauen wir mal. Ich kann mir es auch einfach machen und als Mensch ohne Diskriminierungsvordergrund erstmal abwarten. Und zuhören. Zuhören, was die Menschen mit Diskriminierungsvordergrund zu sagen haben. Und auch Menschen, die sich konstruktiv an der Diskussion beteiligen. Ich möchte mich auch selbst konstruktiv beteiligen.

(Diskriminierungsvordergrund finde ich schön. Besser als als das oft benutze "Migrationshintergrund". Alle Menschen, die aufgrund ihrer Äußerlichkeiten Diskriminierungserfahrungen haben, zählen dazu. Dabei ist die Nationalität und sonstige nicht-sichtbaren Dinge egal. Es werden ja schließlich genug Deutsche diskriminiert, weil die z.B. "südländisch" aussehen oder eine nicht-weiße Hautfarbe haben. Diese Menschen haben aber nicht immer einen Migrationshintergrund - wie auch, wenn die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind - stattdessen haben sie aufgrund bestimmter Äußerlichkeiten Diskriminierungen erfahren müssen.)
 
Wechhe schrieb:
Lösungsvorschlag ist:
  • Geschrieben das Sternchen oder der Doppelpunkt. Mitarbeiter Mitarbeiter
  • Gesprochen wird das dann ganz einfach wie die Pause bei "Spiegelei".
  • Oder alternativ geschlechterneutral: Mitarbeitenden
Es ist eine Umgewöhnung. Aber irgendwie doch einfacher beim Schreiben oder Sprechen, da ich nun nicht mehr zwei Geschlechter aufzählen muss. "Liebe Kollegen".
Du hast Lösungvorschlag 4 vergessen:
- In den Köpfen Diskriminierung angehen und daß das Geschlecht keine Rolle spielt, dann kann nämlich das generische Maskulinum nämlich wieder so verwendet werden, wie es gedacht war: als Ansprache für Subjekte unabhängig vom Geschlecht.

Übrigens, liebe Kollegen ist nach Gendersprachvorgabe falsch, da damit nur Männer gemeint sein sollen.

Kleine Anektdote, von einem Bekannten. Er sagte zu mir: "Ich hätte nicht gedacht, daß in Deutschland nochmal jemand auf die Idee käme einen Teil der Bevölkerung mit einem Stern zu markieren."

Wie auch immer, Gleichberechtigung ist 'ne geile Sache, aber imho fördert Gendersprech die Diskriminierung, weil man ja partout darauf achten soll alle Unterschiede zu beachten, statt alle Geschlechter gleich zu behandeln.

@Alphanerd Du hast offensichtlich nicht verstanden, was cancel culture bedeutet. Es geht nicht darum, ob er woanders arbeiten kann, sondern auch darum, daß in blindem Aktionismus Dinge geändert werden. Hier z.B ein Name.
 
Zuletzt bearbeitet: (Für angenehmes Lesen Tippfehler korrigiert)
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Wechhe schrieb:
Naja. Schauen wir mal. Ich kann mir es auch einfach machen und als Mensch ohne Diskriminierungsvordergrund erstmal abwarten.
Hola, meinen Standpunkt als Mensch mit DV (ich kürt das mal ab) habe ich ja bereits klar gemacht ;)
 
@iSight2TheBlind daran ändert das auch nichts mehr, das Internet vergisst nie! Anstatt richtige und wichtige Strukturen zu ändern, kommt so etwas dabei raus....
 
Wie wärs mit McWoke als neuen Namen?
 
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Gerithos schrieb:
Hola, meinen Standpunkt als Mensch mit DV (ich kürt das mal ab) habe ich ja bereits klar gemacht ;)
Hola?
Verstehe deinen Beitrag gerade nicht. Was meinst du? :)
Oder stimmst du mir einfach nur abschließend zu?
 
Künftig will Blizzard darauf verzichten, Spielfiguren nach Mitarbeitern zu benennen.
Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass Mephisto, Baal und Diablo selber bei Blizzard arbeiten und fordere die Umbenennung der Spielfiguren und Titel!
 
Ganz unabhängig von allerlei Anschuldigungen, Fehlverhalten und Sachverhalten: es ist halt eine blöde Idee, wenn man fiktive Charaktere nach einer realen Person benennt. Den Fail hätten sie sich wirklich sparen können.
 
Zum Thema: Schön, dank Streisand-Effekt weiss ich das jetzt über Overwatch, wo mir bis vorher nicht bekannt war, das eine Spielfigur den Namen trägt.

Zur Sprache: Als Schweizer bin ich da zum Glück eher aussen vor bei der Diskussion, z.B. hat man das Gendern hier verboten für die Behörden in offiziellen Texten, genauso wie in Frankreich. Ein "divers" im Personenstandsregister gibts auch nicht. Der "Mohrenkopf" im Laden wird zum Teil immer noch mit dieser alten Bezeichnung verkauft. Das N-Wort ist zumindest im umgangssprachlichen Dialekt auch immer noch vorhanden, wo ich lebe zumindest.

Das mit der Sprache ist eher so eine Twitter-Blase-Ding, wo sich Aktivisten empören über Begriffe und vor allem vieles 1 zu 1 aus dem US-amerikanischen Diskurs auf Europa übertragen.
 
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hardwärevreag schrieb:
@Kettensäge CH: Die Schweiz zeigt wie es richtig geht.
Ähm.. danke? Aber ja, es ist vielleicht ein wenig andere Verhältnisse haben im Land, bedingt durch die Bevölkerung mit 4 Sprachen, der direkten Demokratie mit Abstimmungen über Sachthemen usw. Es hält ziemlich gut den Extremismus fern, wenn alle eingebunden sind in den demokratischen Prozess.
 
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Gerithos schrieb:
stand jetzt hat Jesse McCree folgendes getan:
Er war in der chatgruppe
Er hat einen ironischen / zynischen Kommentar abgegeben.
Keine Frau hat irgendwelche Vorwürfe gegen ihn geäußert, soweit bekannt. Man findet auch nichts im Netz.
Moment, stimmt das? Ausgehend davon, dass Blizzard extra einen lange bekannten Hero in einem ihrer größten Spiele umbenennt geht man irgendwie direkt davon aus, dass der Blizzard Mitarbeiter mit dem gleichen Namen irgendein übler Triebtäter und der Problem-Mitarbeiter #1 war, aber der hat fast gar nichts gemacht? Wtf?

iSight2TheBlind schrieb:
Wenn man "Overwatch McCree" googlet hat man eine Chance neben Informationen über den Spielcharakter auch Informationen über die aktuelle Situation zu finden, da sich eine beteiligte Person eben den Nachnamen mit dem Spielcharakter teilt.
Und Blizzard möchte Leute vielleicht nicht so direkt auf die Sache stoßen lassen, insbesondere, wenn sie vielleicht bisher gar nicht davon wissen.
Deswegen stößt man jetzt alle Overwatch Spieler auf diesen Skandal indem man den Hero umbenennt? Ergibt herzlich wenig Sinn.
 
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