BigGonzo schrieb:
Den einzigen Vorteil den sie gegenüber Internetanbietern haben, ist eigener Liefer/Technik/Reparatur-Service, der immer in der Nähe ist.
Hmm, mal meine Top3-Liste der Erfahrungen mit Offlinehändlern:
1)Ich war bisher einmal in einer Reparatur-/Serviceabteilung von nem MM, schon ne ganze Weile her, aber das war mir Eindruck genug
Nach ner halben Stunde Wartei (erstaunlich viel los, gerade am Telefon...) hat man mich dann zu einem kleinen PC-Laden nen Kilometer weiter geschickt. Die hätten Ahnung
Naja, der gute Mann wusste jedenfalls wovon ich rede, hat mir auch nen Preis angeboten, der noch unterhalb meiner Schmerzgrenze war, glücklicherweise hab ich kurz vor der Bestellung dann noch nach nem Adapter gefragt - ging um eine 2,5" PATA-Platte, die ja bekanntlich einen Adapter brauchen, damit sie alternativ auch an nem 40-Pin IDE-Kabel laufen. Entgeisterter Blick, PATA, wer hat das denn noch...und nein, die Platte wär natürlich SATA, obwohl mehrfach erwähnt dass mir das nix bringt. Naja, "Beratung" geschnorrt, Platte wenig später online für 120 statt 140€ gekauft, und in der RMA vorn paar Monaten (kurz vor Ende der 3 Jahre Garantie) auch noch das größere Modell wiederbekommen. Und die in der Bucht zu weit weit mehr als dem gängigen Neupreis losgeworden...81 €
2) MM-Verkäufer fragt Kundin, die eine externe Platte für ihr zwei Jahre altes Macbook haben will, ob ihr Lappi USB2.0-Ports hätte, ansonsten würde das überhaupt nicht funktionieren. Da müsse sie unbedingt vorher nachschauen, sonst könnte man ihr nix verkaufen.
3) Lokaler Fachhändler kommt mir nach der durch mich ausgelösten Schadensmeldung an eine Hardwareversicherung zuvor und sendet denen einen Kaufbeleg für ein anderes Handy inkl. gefälschter Unterschrift zu. Als Händler wird dessen Krams vorrangig behandelt, sie kriegen die Kohle ausbezahlt, und haltens nicht mal für nötig, mir darüber Bescheid zu geben...
Ragendorf schrieb:
Andererseits, hier im Forum scheint ja tatsächlich die Bildungselite in Sachen Computerhard- und software gezüchtet zu werden. Bei der Qualifikation des einen oder anderen stelle ich mir tatsächlich die Frage warum sie nicht längst in einem der beiden Unternehmen arbeiten. Mit deren Referenzen dürften sie zu Superstars aufsteigen! Also: Bewerb! Marsch marsch!
Fragt sich, ob jemand mit Ahnung UND Gewissen solch hohen Verkäufe erreichen könnte wie jemand ohne diese Laster.
Ragendorf schrieb:
Und das mit den Preisen ist ja so eine Sache. Auf der einen Seite möchte ich natürlich den Topservice mit Happy End, auf der anderen Seite möchte ich aber bitte nicht mehr als zehn Euro + (gnädigerweise zugestandene) Versandkosten aus Rudi´s Rumpelgarage bezahlen.
Für den Top-Service bin ich vor Ort, und wenn der Händler (gerade große Ketten) trotz seines Personals, Ladens, etc. nicht annähernd konkurrenzfähig sein kann/will? Glaube, bei mittelgroßen Sachen sind der Puffer durch die 10€ mehr plus Versand plus Rabatte beim Einkauf durchaus angemessen. Bei Kleinkram...reden wir nicht drüber, wurde schon oft genug erwähnt.
Ragendorf schrieb:
Kundenbewertungen sind endlich unfälschbar geworden und Abbildungen und Beschreibungen sind endlich unter Androhung von Körperstrafe ehrlich und bindend abzugeben. Top!
Hier und da einige echte Bewertungen sind immer noch besser als Verkaufsgewäsch durch einen Verkäufer...
Nebenbei hab ich mir gestern ne Schnittstellenkarte bestellt, deren Preis ich nicht so recht glauben kann. Knapp über 5€ soll sie kosten, der zweitgünstigste Shop hat sie für über 30 drin. Mal schaun was draus wird, insgesamt hab ich für 50€ eingekauft, da kann sich der Shopbetreiber dann entscheiden, was er macht.
Obendrein ists für den Kunden wurscht, ob die Auszeichnung online aus Faulheit falsch ist (und evtl. trotz Hinweis nicht geändert wird), oder ob der Verkäufer vor Ort einfach keine Ahnung von dem Teil hat und auch etwas falsches daherbabbelt. Entweder, der Kunde weiß, was er so grob haben will, oder er ist dem eben ausgeliefert. Manchmal hab ich auch den Drang, teure und bewusst falsch ausgezeichnete Sachen zu bestellen, und dann ohne eigene Kosten wegen fehlender/falscher Produkteigenschaften zurückgehen zu lassen. Bei der Sache mit OEM-Festplatten scheint das für die Händler immer noch rentabel zu sein, obwohls für den Kunden eine bodenlose Frechheit ist.
Ragendorf schrieb:
Es macht auch absolut Sinn, die Geräte nur noch online zu kaufen. Wenn ich einen Fernseher kaufen will, lasse ich mir einfach die Fotos der Bilder zuschicken, die mein neuer Wunschfernseher macht, oder ich lasse mir verschiedene MP3´s (für den Genießer auch FLAC´s) von meinem neuen Wunschverstärker oder Lautsprecher zusenden, dann kann ich die endlich objektiv und unkompliziert miteinander vergleichen.
Wurde auch schon genannt. Die Prüfsituation unter Neonlicht im lauten Markt ist sicherlich total vergleichbar mit dem, was der Kunde zuhause vorfindet. Da ist mir ein Userbericht wahrlich lieber. Zumal der auch z.B. diverse Testbilder laufen lassen kann, was einem im Markt ja in den allermeisten Fällen verwehrt wird.
Ragendorf schrieb:
Noch toller: Ich kann mir auch Lebensmittel online bestellen! Wie super! Endlich brauche ich gar nicht mehr vor die Tür gehen, bekomme was ich brauche bis vor die Tür geliefert und bin nicht mehr von diesen gierigen Lebensmittelkartellen abhängig. Haha! Euch zeigen wir´s!
Bitte, wenns günstiger ist...und zeitsparender? So lauf ich meine 5 Minuten durch den Markt und steh weitere 5 an der Kasse. Online brauch ich zum Aussuchen und Bezahlen wohl genauso lange, muss dann aber den Lieferservice in einem mehrstündigen Zeitfenster abpassen. Wahnsinn.
Außerdem muss die Produkte ja jemand ausliefern, das "schafft" (verlagert) Arbeitsplätze. Und zusammenstellen. Und die ganze Infrastruktur dafür muss ja auch erst aufgebaut werden.
Ragendorf schrieb:
Heute geht ein zunehmender Trend der Professionalisierung durch die Großvertriebsformen (Conrad, Medimax, MM, Saturn usw.) in denen die Mitarbeiter akkurat geschult werden und sich mit ihrer Ware auch auskennen.
Ragendorf schrieb:
Bei der Breite der Sortimente ist tatsächlich blöd, wer glaubt die Verkäufer kennen jedes Gerät im Detail. Natürlich sollte man ein gewisses Niveau vom Verkäufer erwarten (können), allerdings gibt es überall, und sei es beim Obsthändler um die Ecke, auch mal Ausfälle.
Ein Obsthändler wird wohl alle seine Waren auch kennen. Vielleicht kennt er den ostindischen Bauern, der es geerntet hat, nicht persönlich, und vielleicht hat er auch keine 42 Kuchenrezepte dazu auf Lager, aber er wird eine unreife Banane von einer kleinen, krummen Gurke unterscheiden können.
Ein Elektronikmarktmensch, der weder Displayport (obiges Beispiel) oder eSATA (eigene Erfahrung) nicht kennt, ist ein Verkäufer, aber sicher kein Berater. Und verkaufen kann man online auch, während das mit der Beratung noch so eine Sache ist.
Ragendorf schrieb:
Es ist kein Problem, wenn sich der "Spezialist" seine Geräte im Internet kauft, weil der auch genau weiß was er braucht, aber den Fachhandel mit einem Internetpreis zu konfrontieren zeugt doch von einer gewissen Ignoranz oder... man verzeihe es mir: Dummheit.
Siehe oben. Der Handel kriegt sein Polster aus einigen Euro Offlinebonus plus Versandkosten (die er auch hat, aber er wird keine Palette externe Platten einzeln verpacken und für je 4,99€ an seine Filiale verschicken lassen). Das muss und das wird bei einer aufrichtigen Kalkulation auch reichen.
Ragendorf schrieb:
Dinge wie Miete, Personal, Energie, Lagerhaltung und -zinsen usw. lassen sich nicht mit "zehn Euro mehr als Internet" bezahlen. Freunde, das ist Utopie.
Lagerhaltung hat auch ein Onlinehändler, Miete ist Teil der Ausrichtung des Marktes. Wer in der besten Lage der Einkaufsmeile seinen Laden aufmachen will, der kann sich nicht hinterher mit "ach, die hohe Miete" rausreden. Andere Händler in weniger präsenter Lage schaffens ja auch. Und die sind nicht so abseits, dass sie kein Schwein mehr findet.
Außerdem gibts genug Onlinehändler, bei denen die Kosten fürs Personal und das Packmaterial nicht in den Versandkosten eingerechnet sind. Demnach haben auch die einen nennenswerten Posten, der von den Produktpreisen aufgefangen werden muss. Und bei vielen, außer bei Pollin
, ist das sogar fachlich kompetent. Man könnte zwar meinen, bei längerem Umgang mit Elektronik wird man das auch, aber scheinbar ist dem doch nicht so.