oxiaction schrieb:
Denkt denn keiner da dran das helium flüchtig ist?
War das jetzt dein Ernst?Denkst du, da sitzen keine Physiker und Physiko-Chemiker im Labor?Wenn günstigere Stickstoff eine Alternative wäre (was es aber nicht ist, da knappe 78%Vol. Luft nunmal Stickstoff ist), hätten sie längst Stickstoff genommen. Helium ist ziemlich teuer, der günstigere Wasserstoff hat zwar eine hohe Wärmeleitfähigkeit, ist aber noch flüchtiger und zudem gefährlicher als Helium (siehe Hindenburg´sches Luftschiff!).
Tanail schrieb:
Man wird allerdings wieder auf irgendeine Art von Membran setzen wollen, um wie bei bisherigen HDDs einen Druckausgleich ohne Teilchenfluss zu ermöglichen.
Helium durchdringt auf Dauer jeden Werkstoff (Stahl auch, da Stahl irgendwann spröde oder porös wird. Vor allem bei Warm/Kalt-Cyclen durch aus und abschalten der HDD). Somit kannst du den Zwang einer Diffusion nicht auf Dauer unterbinden (tiefere Theorie: Thermodynamik und Begriff des chem. Potentials).
Zudem muss Helium so oder so in den HDD unter Druck stehen, da du bei atmosphären Druck Füllung kaum Heliumatome drinnen hast. Das Problem ist halt der Druck, da der Siedepunkt -269°C beträgt und Gase bei bei erhöhter Temperatur sich ausdehnen. Die Druckdifferenz kannst du mithilfe des idealen Gasgesetztes berechnen (Helium verhält sich näherungsweise wie ein ideales Gas). Bei 30K Temperaturunterschied wird der Druck 30 mal höher (delta p= (nxRx delta T)/V, somit verläuft der Druckanstieg linear zur Temperaturdifferenz bei gleichbleibenden Volumen!). Da brauchst du für einen Druckausgleich eine immens elastische Membran. Das Problem ist jedoch, dass Helium jedes Elastomer/Polymer durchdringen kann (Schau mal Luftballon an, der schwebt nach 1-2 Tagen nach der Heliumfüllung nicht mehr!). Ich denke eher, dass ein isoliertes Gehäuse hergestellt werden muss, der dem erhöhten Druck im Betrieb stand hält.
Soviel zum chem. phys. Exkurs.
@ die Leute,die meinen, die brauchen sowas nicht:
ihr vielleicht nicht, aber die ganzen Großrechner brauchen stetig Kapazitätswachstume (Server, Supercomputer, etc.). Solche Großkunden (z.B. Google) lachen nur über die momentanen SSD-Kapazitäten. HDDs werden weiterhin nicht wegzudenken sein und HDDs werden noch jahrzentelang bestehen bleiben (Existenzfähigkeitargument der HDD ist nunmal die unschlagbare große Kapazität!). Die SSD hat noch den Durchbruch bei Kunden, die kompromisslose hohe Kapazitäten verlangen, noch nicht geschafft. Die Ablösung wird erst stattfinden, wenn eine Innovation erfolgt ist, mit der man problemlos und vor allem günstig die SSD-Kapazitäten vervielfachen kann.