Bei der 1080Ti scheint wohl leider der Core hinüber zu sein. Nach Reball und wieder auflöten zeigt sie genau dasselbe Verhalten. GPU wird nicht initialisiert und taucht nicht mal in der Liste der PCI Geräte auf.
Oben am Rand hat die GPU so ein paar kleine braune Verfärbungen. Ansonsten sieht das PCB noch gut aus, mal schauen ob ich mir noch eine Spender-GPU besorge. Sowas gehört leider auch dazu. Falls noch einer eine beschädigte 1080Ti mit guter GPU rumliegen hat, könnt ihr mich gerne anschreiben.
Viel interessanter war aber heute dieser Neuzugang (X1950XTX CF Edition 512MB GDDR4):
Wie üblich als defekt auf eBay gekauft, zusammen mit 7 weiteren Karten (die ich nicht mal ausgepackt habe, denn eigentlich gings mir nur um dieses Schätzchen).
Selbiges war aber sowas von im Ruhestand und hatte überhaupt keinen Bock, nochmal ein paar Pixel auf den Bildschirm zu schmeißen. Gegen jeden Schritt auf dem Weg hatte sie was einzuwenden
Erstmal jede Menge SMD Bauteile nachbestückt, die Hälfte davon hatte keine Lötpads mehr. Da musste ich Leiterbahnen freikratzen. Ca. 20 gemopste Bauteile später (danke an die defekte 260, die gespendet hat): Immer noch kein Bild. Diagnose: Alle Spannungen (GPU, Mem, IMC) fehlten.
Ich hab das PCB dann nochmal genau kontrolliert und verschiedene mögliche Ursachen behoben. Am Ende war es dieser sneaky little Resistor (der linke "R3375"), dessen Abwesenheit man unter dem Aufkleber erstmal bemerken musste:
Damit haben Core und Mem zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Saft bekommen, und wir haben in Spaceballs ja alle gelernt, wie geil das ist.
Das Resultat war dann das hier:
Gut, Bildfehler kriegen wir ja normalerweise wieder hin. Hauptsache das Kärtchen lässt sich überhaupt dazu zu bewegen, die orangene Lampe am Monitor in eine gelbe zu verwandeln.
Also ab auf die Heizplatte mit dem Kollegen und alle 8 Ramchips reflowed. Mit strategischem Placement der Abstandshalter und Wärmeleitpads hab ich gleichzeitig versucht, die leichten Biegungen im PCB wieder auszugleichen.
An den Bildfehlern hat sich dadurch leider nicht das geringste verändert.
Ich hab nochmal genauestens die Caps auf der Rückseite der Ram-Chips kontrolliert und auch noch ein paar fehlende entdeckt, das wars aber auch nicht.
Also blieb nur noch die GPU als Schuldiger.
Wie ihr mittlerweile wisst, kann die Verbindung zwischen GPU und Mem natürlich auch aufseiten der GPU fehlerhaft sein.
Also nochmal auseinandergenommen und die Heizplatte mit 320° richtig heiß gemacht. Bei ca. 190° PCB konnte ich die Hot Air Station benutzen, um die Solder Balls unter der GPU stellenweise vorsichtig flüssig zu machen. Man muss da ganz schön aufpassen, aber es ist gutgegangen.
Die Bildfehler waren nach dem Zusammenbau weg! Bis zur Treiberinstallation... Wieder Streifen im Bild.
Als letzte Maßnahme habe ich den Preheater mit 350°C auf Maximum gestellt. Ziel war, alle Balls der GPU gleichzeitig flüssig zu bekommen. Dann musste ich die fehlerhaften ja erwischen.
Natürlich besteht die ganze Zeit über auch noch die Option, dass der Speichercontroller oder einen anderer Teil der GPU einen irreparablen Defekt hat und die letzten 3 Stunden Arbeit einfach umsonst waren... Oder dass Pads unter der GPU fritte sind... Oder dass sie bei den Temperaturen förmlich gegrillt wird, wie z.B. die G71 GPUs. Die mögen das garnicht.
Aber nein, endlich läuft sie.
Das war mal eine Odyssee. Ich wollte eigentlich nur NFS Carbon zocken, und nachdem das auf der 6800GT 256MB eher so Diashow-mäßig läuft, musste ich halt erst diese Karte reviven...
Jetzt startet nur das Game mit der XTX nicht, mit Nvidia-Karten aber schon
Ich geh kaputt.
Naja, das krieg ich auch noch hin. Nur heute nicht mehr. ^^