Meinungen zu den Tarifverhandlungen im ÖD

@Incanus:
In meinem Post davor sprach ich von den Arbeitsbedingungen, nicht nur vom Einkommen.
In allen obigen Jobs krankt es massiv an Personalmangel. Und das nicht erst seit "post-Corona", wo anscheinend gerade überall Fachkräfte fehlen. Wenn diese Jobs so attraktiv wären (sei es Gehalt, Arbeitsbedingungen, sonstiges), dann müsste der erste Arbeitsmarkt das doch regeln. Warum gelingt es seit Jahren(!) nicht diese Stellen zu besetzen...?

@uincom:
+11% Nominallohnerhöhung erst in 2024.

Inflation in 2022: +7,9%
Inflation aktuell in 2023: +7,4%
Also liegt hier schon ein Verlust der Kaufkraft vor.
Die Inflation in 2024: kriegt der öD als kostenlose Zugabe noch oben drauf geschenkt!
 
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Hier geht es aber doch um den Tarifabschluss, nicht die allgemeinen Arbeitsbedingungen, die sind natürlich schwierig, kenne ich auch von meiner Partnerin.

Und nun bist Du doch der Meinung man habe ein Recht darauf, dass alle Teuerungen durch Entgeltanpassungen aufgefangen oder sogar noch übertroffen werden? Das ist in der derzeitigen Situation illusorisch, wer soll das bezahlen?
 
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act_ schrieb:
Was kriegt deine Frau denn jetzt? Eine Nullrunde in 2023!
So ganz stimmt es auch nicht.
3k netto aufs Jahr verteilt macht bei meiner Frau mit der SK 5 schon etwas über 10% aus.
In absoluten Zahlen ist es in unserer Region trotzdem unterdurchschnittlich.
Sie ist in der Projektleitung tätig und verdient mit 4,5 Jahren BE knappe 58k.
Und stressfrei ist ihr Job gar nicht.
 
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Ich bin selbst ebenfalls in im öD tätig und finde den Abschluss auch nicht schlecht. Klar könnte die Erhöhung "früher" kommen, aber mit dem gestreckten Inflationsbonus hat man eben schon jetzt mehr Geld (bzw. ab Juni) und es schont ein wenig die Staatskassen da keine Abgaben darauf fällig werden.

Ich muss aber auch sagen, dass ich in der EG11 zwar die Inflation merke, aber das noch gut abfangen kann. Da bedeutet der Abschluss für die unteren Stufen eine gute Entlastung - und immerhin allemal besser als viele in der freien Wirtschaft die keinem Tarifvertrag angehören und gar nichts bekommen.
 
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act_ schrieb:
+11% Nominallohnerhöhung erst in 2024.

Inflation in 2022: +7,9%
Inflation aktuell in 2023: +7,4%
Also liegt hier schon ein Verlust der Kaufkraft vor.
Die Inflation in 2024: kriegt der öD als kostenlose Zugabe noch oben drauf geschenkt!

Ja und? Fast jeder hat einen Verlust an Kaufkraft. Welcher Tarifvertrag hat das aufgefangen? Hat Bürgergeld es aufgefangen? Der Mindestlohn?
Es sind und bleiben knapp 11% Anfang 2024. Das ist extrem gut verglichen mit allen anderen Tarifabschlüssen,
 
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Incanus schrieb:
...
Und nun bist Du doch der Meinung man habe ein Recht darauf, dass alle Teuerungen durch Entgeltanpassungen aufgefangen oder sogar noch übertroffen werden? Das ist in der derzeitigen Situation illusorisch, wer soll das bezahlen?

Dass meine reale Kaufkraft erhalten bleibt? Ja, der Meinung bin ich.
In all den Jahren der niedrigen Inflation gab es ja auch entsprechend niedrige Abschlüsse. Auch hier wurde sich tendenziell an der Erhaltung der Kaufkraft orientiert.

Entsprechend bin ich der Meinung, dass der Abschluss mit einer Laufzeit von 24 Monaten ein echt schlechter Deal ist.

Pogrommist schrieb:
So ganz stimmt es auch nicht.
3k netto aufs Jahr verteilt macht bei meiner Frau mit der SK 5 schon etwas über 10% aus.
In absoluten Zahlen ist es in unserer Region trotzdem unterdurchschnittlich.
Sie ist in der Projektleitung tätig und verdient mit 4,5 Jahren BE knappe 58k.
Und stressfrei ist ihr Job gar nicht.

Ja, einmalig. Danach ist sie wieder weg. Sie bleibt nicht erhalten.
 
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act_ schrieb:
Dass meine reale Kaufkraft erhalten bleibt? Ja, der Meinung bin ich.
Einfache Antwort --> Hast du nicht und das ich glaube auch gut so. Wer soll das bitte wie finanzieren ohne Erhöhung von Abgaben oder Verschuldung?
Es steht jedem frei sich auf höhere Positionen zu bewerben und damit den Reallohnausgleich zu schaffen.
 
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Ich halte es auch für falsch, jetzt mit aller Gewalt, sprich unbefristetem Streik, vielleicht noch ein wenig mehr aus den Arbeitgebern zu quetschen.

Die Verhandlungen mit der VKA waren extrem kompliziert. Die Kraft (Streikkasse) würde ich lieber für die nächste Runde ab dem 01.01.25 sparen.

Dann wird die Arbeitgeberseite ganz sicher mit dem Argument um die Ecke kommen, dass es ja erst eine große Erhöhung gab und man gefälligst zurückhaltend sein soll.

Da muss man nämlich vielleicht wieder Druck machen. Dann kann auch der Reallohnverlust auf den Tisch kommen. Altersteilzeit soll offenbar auch verhandelt werden, was ich aber auch zwiespältig sehe. Es fehlen einfach Leute...
 
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Ihr könnt ja anderer Meinung sein als ich :)

Aber dass der öD kein attraktiver AG mehr ist, sieht man u.a. an der Personalsituation.

Ihr sagt: Wer soll das bezahlen?
Ich sage: Wer soll sich in der Zukunft um unsere Infrastruktur kümmern?

Außerdem ist es nicht meine Aufgabe sich um die Finanzierung zu kümmern, sondern die des AG.
Wir haben in Deutschland trotz aller Multikrisen weiterhin einen preisbereinigten Zuwachs beim BIP. Aber das ist eine ganz andere Verteilungsdiskussion. Geld ist da, nur woanders ;)


Thane schrieb:
Ich halte es auch für falsch, jetzt mit aller Gewalt, sprich unbefristetem Streik, vielleicht noch ein wenig mehr aus den Arbeitgebern zu quetschen. (...)
Ich weiß auch nicht, ob unbefristete Streiks jetzt richtig sind - bin da unschlüssig.
Losgelöst von der Streikfrage: Ist das ein guter Abschluss? Da sage ich weiterhin nein.
 
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Meiner Meinung nach hat Deutschland überhaupt kein Geld, die tun nur so 😁.
Denn Deutschland hat Schulden in Höhe von ca. 2,3 Billionen Euro
(2.367.300.000.000€).

Quelle:
https://www.gold.de/staatsverschuldung-deutschland/


Aber man hat ja Geld für Gott und der Welt zu helfen und muss sich überall einmischen😅.

Aber macht ja nix, irgendwann kommt wieder der Banken Crash und es wird eben neues Geld gedruckt 💁.

Finde gut, dass zumindest im ÖD versucht wird, die Inflation abzufedern.
Das Land muss ja irgendwie am Laufen gehalten werden.
Da sollte man nicht bei den kleinen Arbeitern sparen.

Die sollten lieber den Politikern mehr auf die Finger schauen.
Da wird so viel unnötiges Geld verbrannt.
 
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Der Abschluss ist ein tragbarer Kompromiss, mehr nicht, weniger nicht. Die Höhe ist okay mit 11,5% im Mittel, die Staffelung nicht so. Ich hätte auch gerne einen Teil (z.B. die 200€ Sockel) der tabellenwirksamen Erhöhung dieses Jahr gehabt. Dass die 3.000€ Inflationsprämie verarbeitet wird, war doch auch klar.

Außerdem wurden die Sonderopfer für die Pflege und die Sparkassen abgewendet, was ich gut bewerte.
Die Laufzeit ist mittelmäßig, aber die Arbeitgeberseite will immer eine längere Laufzeit. Und wie gesagt, mit der VKA war es sehr kompliziert.

Viele kommunale Arbeitgeber haben in ihren Haushalt auch nur Erhöhungen von 2-3% eingeplant. Die wollten sich auch Zeit erkaufen.

Wie gesagt, die Kraft für die nächste Runde sparen und da dann auf eine angemessene Erhöhung pochen und das dann am besten mindestens teilweise auch zum 01.01.25 umsetzen.
 
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So hab ich es auch verstanden, bis dann in 2 Jahren neu verhandelt wird =).
 
Bringt nichts, die Gehälter steigen und die Dinge werden noch teurer. Ist eine Endlosspirale. Umso höher die Gehälter wegen der Inflation steigen desto weniger sinken Preise wieder.

Und das man sich in der privaten Wirtschaft für solch eine Erhöhung Strecken muss stimmt, aber da benötigt man solch eine Erhöhung auch oft gar nicht weil man direkt deutlich höher einsteigt. ^^
 
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Incanus schrieb:
Wenn ich mir das obige Beispiel einer Erzieherin anschaue, ist der Bruttolohn nicht von schlechten Eltern. Da wird sich manch einer aber fragen, ob er in der freien Wirtschaft richtig gelandet ist.
Außerdem wer muss es denn zahlen? Wir alle, was wiedrrum zu höheren Abgaben und Gebühren führt.

Zumal das Berufe sind, die jeder (sofern er sich mit dem schreienden Balg täglich abgeben möchte) ohne großen Ausbildungsaufwand bzw. Vorkenntnisse ausüben kann. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wieso gerade immer ErzieherInnen als "schlecht bezahlte" Berufsgruppe herangezogen werden? Da gibt es ganz andere Berufsgruppen, die für ihr mickriges Monatsgehaltgehalt echt noch buckeln bzw. sich die Hände schmutzig machen müssen.
 
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vaju schrieb:
Zumal das Berufe sind, die jeder (sofern er sich mit dem schreienden Balg täglich abgeben möchte) ohne großen Ausbildungsaufwand bzw. Vorkenntnisse ausüben kann
Fakt ist aber dass die Ausbildung zum Erzieher in Summe mit Praktika länger ist als die meisten anderen Ausbildungen mit physischen körperlichem Anspruch.

Zudem ist es nicht nur aufpassen auf Kinder sondern auch Erziehung der Kinder. Immerhin sind die Kinder die meiste Zeit des Tages dort. Gar nicht zu reden von der Verantwortung. Hier ist der psychische körperliche Anspruch auch sehr hoch. Nur weil man sich nicht die Hände schmutzig macht ist es kein einfacherer Job der eine geringere Bezahlung rechtfertigt.
 
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PCGamer007 schrieb:
Es steht jedem frei sich auf höhere Positionen zu bewerben und damit den Reallohnausgleich zu schaffen.
Genau, am besten wird einfach jeder Chef und Behördenleiter, wie genial.

Nein, auch im einfachen und mittleren Dienst muss man ab und an den Lohn erhöhen.

Als Angestellter beim Landes-ÖD harre ich der Dinge die da kommen, aber ahne Schreckliches :(
 
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vaju schrieb:
Zumal das Berufe sind, die jeder (sofern er sich mit dem schreienden Balg täglich abgeben möchte) ohne großen Ausbildungsaufwand bzw. Vorkenntnisse ausüben kann.
Eine 15 Gruppe Kinder is manch schwerer als nen Dachdecker aufm Dach. Wieso dieses Stereotypen behaupten, dass sowas jeder machen kann und das ohne Ausbilsungsaufwand, ist für mich ein Rätsel.
 
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PCGamer007 schrieb:
Fakt ist aber dass die Ausbildung zum Erzieher in Summe mit Praktika länger ist als die meisten anderen Ausbildungen mit physischen körperlichem Anspruch.

Zudem ist es nicht nur aufpassen auf Kinder sondern auch Erziehung der Kinder. Immerhin sind die Kinder die meiste Zeit des Tages dort. Gar nicht zu reden von der Verantwortung. Hier ist der psychische körperliche Anspruch auch sehr hoch. Nur weil man sich nicht die Hände schmutzig macht ist es kein einfacherer Job der eine geringere Bezahlung rechtfertigt.

Nunja, wie (un)geeignet viele ErzieherInnen sind, kann man ja auch immer wieder in den Nachrichten verfolgen (angefangen von Pädophilie, über schiere Überforderung, usw.). Vorspielen kann man schließlich in allen Berufsgruppen etwas.
Daß natürlich die ganzen jungen Väter/ Mütter ihre zuständigen ErzieherInnen in Schutz nehmen, brauchen wir jetzt nicht weiter zu diskutieren.
 
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Aber das ist doch nicht nur bei den Erzieherinnen so. Es gibt solche und solche. Genauso wie in jedem anderen Beruf.
 
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