Meinungen zu den Tarifverhandlungen im ÖD

Incanus schrieb:
Ich lese da eine große Frustration bei Dir
bin auch teils sehr gefrustet muss ich sagen. Mir und meiner Frau und Kind geht es finanziell doch sehr gut. Haben Eigentum. Fahren 2 Autos, haben ein gesunden Kind. Aber man bekommt eben auch immer mehr mit wie kinderfeindlich dieses Land ist, man wird immer öfter vor dem Kopf gestoßen, man sieht und hört, wo es einfach nicht mehr rundläuft, die Gesellschaft bricht grad immer mehr auseinander. Den Krieg haben nicht die Bürger verursacht. Die Energiekrise haben unsere Politiker durch ihr Handeln der letzten Jahrzehnte verschuldet. All das darf der Bürger nun mit hohen Preisen, hohen Mieten, hohen Zinsen, hoher Arbeitsbelastung durch viele Flüchtlinge, Corona Krise, zu wenig Kitaplätze, Schulplätze usw. selbst ausbaden, obwohl unsere Steuerbelastung immer höher wird. Das glaub mir frustet sehr. Zumal man immer mehr das Gefühl hat, dass Politker und Verantwortliche ihren Job nicht richtig machen und immer wieder neue Fehler machen.

Das gipfelt dann darin, dass Mitarbeitern kein Angebot vorgelegt wird, wenn es um Tarifverhandlungen geht. Das ist so frech und provokativ...Wahnsinn war das und ein Schlag ins Gesicht derer, die davor all die Jahre hohe Arbeitsbelastungen hatten.
 
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Bezüglich Wahrnehmung des Streikrechts sind wir in Deutschland ein regelrechtes Arbeitgeberparadies ;)

Man kann also nicht davon reden dass das Streikrecht besonders schnell oder besonders häufig in Anspruch genommen wird, die Streiktage ansich sind minimal, über das "Kräftegeplänkel" gehen bei uns Streiks nur äußerst selten hinaus.
 
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Es wird sich aber auch niemand ersnthaft zugemüllte Straßenzüge oder lahmgelegte Städte als Arbeitnehmernparadies wünschen ;).
 
Kinderfeindlich - ich hatte auch einmal diese Meinung, aber wenn man in das Ausland schaut, ist Kindergarten nur sehr selten umsonst oder so stark subventioniert wie hier in Deutschland. Mir gefallen viele Themen nicht, aber es ist sehr einfach Kinder in Deutschland zu haben (hab selbst zwei).
 
Beim Streiken wäre es halt schöner, wenn es auch primär den Arbeitgeber trifft und nicht die Kunden. Im Fall vom ÖD eben Patienten und Bürger. Sowas muss in den Zahlen wehtun. Andere Sprachen sprechen Geschäftsführer doch nicht.
Solange die Auswirkungen von Streiks also nicht direkt die Kassen der AG angreifen, ist die Wirkung ohnehin nicht so groß. Ansonsten müssen es auch nur wieder die mittleren Angestellten ausbaden und irgendwelche Notfallpläne entwickeln um gewisse Dinge am Laufen zu halten.

getexact schrieb:
Aber man bekommt eben auch immer mehr mit wie kinderfeindlich dieses Land ist,
Was ist denn so wahnsinnig KinderFEINDLICH in diesem Land? Oder meinst du eher nur nicht total Kinderfreundlich?
Thema Kita-/Schulplätze ist doch ein regionales Thema. Wir hatten keinerlei Probleme sowohl Kita- als auch Kindergartenplatz zu bekommen. Konnten sogar auswählen, welche Einrichtung wir bevorzugen und haben wollen. Bzgl. Kosten wird der Kita-Platz ab dem 1. LJ nicht mal 230€ im Monat kosten für 5 Tage Betreuung bis Mittags.
Mein AG gewährt eine gewisse Anzahl an Kindkranktagen, HO wenn Kind krank und Arbeitsplatz HO-fähig, bevorzugte Urlaubsbuchung von Leuten mit Kind etc.
Von KinderFEINDLICHKEIT kann ich bisher wahrlich nicht sprechen.
Vor allem im Gegensatz zu früher.
Das liegt vermutlich eher insgesamt an den Planungen und der Finanzkraft der jeweiligen Kommunen als an der grundsätzlichen Kinderfeindlichkeit Deutschlands....

Hat jetzt aber insgesamt mit dem Tarifabschluss vom ÖD nicht viel zu tun.
 
birday schrieb:
Kinderfeindlich - ich hatte auch einmal diese Meinung, aber wenn man in das Ausland schaut, ist Kindergarten nur sehr selten umsonst oder so stark subventioniert wie hier in Deutschland. Mir gefallen viele Themen nicht, aber es ist sehr einfach Kinder in Deutschland zu haben (hab selbst zwei).
Ist hier in der Gegend auch nirgends kostenlos. Dafür müsste man schon ins Nachbar-Bundesland (Pfalz) ziehen, glaube da ist das so.
 
Kostenlos ist die Kita meist auch nicht, aber bezuschusst von der Gemeinde sind eigentlich alle. Ohne wäre es noch teurer. Ich komme aus Thüringen da sind z.B. sogar die letzten beiden Kita Jahre kostenfrei.
 
@Incanus :
...Aber nicht in erster Linie wegen der Bezahlung, sondern weil qualifizierte Mitarbeiter fehlen und die vorhandenen nicht alle so pflichtbewusst und zuverlässig sind, wie man es gerne hätte.
Starke Behauptung. Bitte Quellen dafür angeben. Zum ersten, woher willst Du wissen, das die Bezahlung nicht eine der wichtigsten Elemente ist? Denn das ist doch zum größten Teil der Hauptmotivator für alle, die arbeiten gehen. Sie wollen/ brauchen Geld zum Leben. Wenn Du das an dieser Stelle anzweifelst, solltest Du auch Quellen dafür liefern können. Und weiter gibt es in allen Sparten Leute, die nicht so pflichtbewusst und zuverlässig sind, wie "man" es gerne hätte. Braucht man in der Pflege nicht extra erwähnen. Wenn doch, solltest Du auch belegen können warum.

Mit höheren Löhnen plus mehr Kollegen wird das Produkt Gesundheit für den Patienten wie bezahlbar? Wir müssen doch schon jetzt alles extra bezahlen. ...
Sorry, aber nicht mein Problem. Oder argumentierst Du bei BMW auch so? "Huuuu, ich hab nicht genug Geld, Du musst den 5er BMW billiger machen, sonst kann ich mir den leisten!..." Hört sich sehr hart an, aber, wie weiter oben schon mal gesagt, es war nicht meine Idee den Gesundheitssektor privatwirtschaftlichen Prinzipien zu unterwerfen. Aber Cherry- picking kann es auch nicht sein.

...Und was ist Deine Baustelle? Ich will mehr Geld, wer es bezahlt ist mir egal? ...
Ja, ist mir als AN egal. Und muss mich auch nicht interessieren. Ich bringe jeden Tag top Leistung. Mein Team, für das ich die Verantwortung trage und ich machen jeden Tag, 365 Tage im Jahr, 24Std am Tag die bestmögliche Arbeit. Und diese hervorragende Leistung wollen auch auch in Monetas angemessen honorriert wissen. Woher die Kohle kommt ist Aufgabe vom Arbeitgeber. Der hat das dann mit dem Kunden zu verhandeln. Und wenn beide Parteien nicht so viel Geld einsetzen wollen, dann muss sich der Kunde halt mit Dacia und Rostlöchern zufrieden geben und den Traum vom BMW aufgeben. Ich glaube, dass Du das (im Übrigen stellvertretend für das Gros unserer Gesellschaft) einfach noch nicht so ganz verstanden hast. Der Abschluss, der jetzt gemacht wurde kann bestenfalls den Status quo erhalten, ist aber sicherlich nicht förderlich die Situation zu verbessern. Ihr Kunden könnt Euch jetzt darüber freuen, dass der Daccia nicht noch einen Reifen verliert. Elektrische Fensterheber bekommt er aber trotzdem noch nicht.

Es ist ja auch gut, dass es ein Streikrecht gibt, aber es ist keine Pflicht und muss daher nicht bei jeder Gelegenheit genutzt werden.
Tarifverhandlungen sind auch kein Wochenmarkt, wenn beide Seiten da mit realistischen Vorstelleingen statt reinem Theaterdonner hineingehen würden, wäre allen geholfen.
Über des bisserl Streik, was wir jetzt hatten, diese paar Tage. Für die Tarifverhandlungen im TVÖD waren das nicht mal 10 Tage innerhalb von ca. 30 Monaten. Wo ist das Problem?
Und aber mal sowas von doch. Tarifverhandlugen sind grundlegend nix anderes als ein Wochenmarkt, nix anderes als der Kauf eines Autos, nix anderes als die Übernahme eines Konzerns durch einen anderen. Es sind immer nur Verhandlungen. Und jede Seite versucht das Maximum für sich rauszuholen. Und dazu gehört, dass jede Seite seine Stärke zeigt. Wie gesagt, es war nicht der Wunsch der Pflege, nicht der Wunsch der Müllwerker oder Erzieher, dass diese Sparten den Gesetzen des freien Marktes unterworfen wurden. Beschwerden in diese Richtung sind zu 100% an die Politik zu richten.

... Kämpfen sollte immer nur das allerletzte Mittel sein, Verhandlungen und sich dabei aufeinander zubewegen das richtige Mittel.
War es ja auch. In der ersten Verhandlungrunde kam überhaupt kein Angeobt von der Arbeitgeberseite. In der zweiten Verhandlungsrunde kam dann die Unverschämtheit von insg. 5% plus Einmalzahlungen in Höhe von 2400,-€ bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Und mit dem Schmankerl die Löhne in Krankenhäusern um bis zu 6% kürzen zu dürfen. Und weiter auch Rückstufungen vornehmen zu dürfen.
Ab wann wäre denn ein Streik Deiner Meinung nach angemessen?


Tante Edit: Achja, was das Geld angeht. Wir müssen immer weider punktuell auf Zeitarbeit zurück greifen. Und da sind teilweise richtig gute Leute dabei. Die hätten grundlegend auch Bock fest bei uns zu arbeiten. Man darf raten, warum sie das dann letzen Endes nicht tun. Jawoll ja, Volltreffer! "Ähm nö, Hagen. Du hast ein super tolles Team. Und es macht Spass bei Euch. Aber Bezahlung rein nach Tarif? Da hab ich gleich 200,-€ weniger im Monat. Das kann ich mir gar bnicht leisten..." Kein Einzelfall übrigens.
 
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Bin auch der Meinung das verdi hier zu früh aufgeben hat. Wenn man sich mit der EVG noch mal zussammengetan hätte dann hätte man mal alles ne Woche lahmlegen können, überspitzt gesagt.

Was wir angeboten bekommen ist auch ein Witz 8 bzw. 10 % allerdings in 2 Stufen (die erste davon 2024), also quasi eine "Nullrunde". Dazu die Inflationspräme (schön 2850 abzüglich der Energiepauschale von 150 Euro aus 12/22) die dann auch nach einem größeren Block in 200€ Stücke pro Monat zerteilt wird, und nie gefordert war.

Dazu der "Bahnmindestlohn" von 13€/h , weil aktuell der Mindestlohn durch das Wahlmodell in den unteren EG schön umganngen wird, der auch nicht gefodert war.

Und das wird von Hr. Seiler als "bestes Angebot" aller Zeiten betitelt.

Wenn man dann sieht was die IGM rausholt, über 8% ohne Nullrunde und weiterhin die 35h Woche oder weniger, dann kommt man sich schon komisch vor und dann wundert sich der AG wenn ihm die Leute davonlaufen.

Dazu passt dann, das gerade jetzt von Union, Bundesrechnungshof und Monopolkomission wieder von der Zerschlagung geredet wird. Klar, damit holt man sich die lukartiven Teile zum Bund und damit Verbamtung oder Verdi und ist die EVG los und während der aktuellen Verhandlungen mach tman Angst.
 
Hagen_67 schrieb:
Wenn doch, solltest Du auch belegen können warum.
Sorry, aber Du sprichst hier nur von Deinen persönlichen Befindlichkeiten und ich soll alles belegen?
Hagen_67 schrieb:
Sorry, aber nicht mein Problem. Oder argumentierst Du bei BMW auch so? "Huuuu, ich hab nicht genug Geld, Du musst den 5er BMW billiger machen, sonst kann ich mir den leisten!...
Einen BMW mit Gesundheit gleichzusetzen ist schon sehr weit am Thema vorbei.
 
@brettler Wenn man EVG mit der IGM vergleicht, hast du wohl noch ganz andere Probleme :)

Ich will jetzt nicht behaupten, dass bei der IGM immer nur Intelligenz-Bestien arbeiten, aber dennoch ein ganz anderer Schlag als bei einer EVG.
 
Leute, @Incanus trollt doch nur.

Fast überwiegend provokative 3-Zeiler und geht inhaltlich überhaupt nicht auf irgendwelche Punkte ein (:
 
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Incanus schrieb:
Sorry, aber Du sprichst hier nur von Deinen persönlichen Befindlichkeiten und ich soll alles belegen?

Einen BMW mit Gesundheit gleichzusetzen ist schon sehr weit am Thema vorbei.
Nö, Du sollst nur Deine Behauptungen belegen. Scheinst Du aber nicht zu können. Ansonsten müsstest Du nicht schon wieder auf diese persönliche Ebene gehen.
Und nein, der Vgl. mit dem BMW ist zulässig. Es geht doch jeweils um ein bestimmtes Produkt.
 
Hagen_67 schrieb:
Es geht doch jeweils um ein bestimmtes Produkt.
Gesundheit ist kein ‚Produkt‘. Ich suche mir nicht aus, ob ich zu Fuß gehe, mit der Bahn fahre oder ein Luxusauto kaufe.
Hagen_67 schrieb:
Ansonsten müsstest Du nicht schon wieder auf diese persönliche Ebene gehen.
Wo bin ich in den zitierten Sätzen persönlich geworden?
act_ schrieb:
Fast überwiegend provokative 3-Zeiler
Wenn Du meine Meinung als Provokation auffasst, ist das aber Dein Problem. Provokativ und teils aggressiv angegangen werde doch ich hier, nicht umgekehrt.
 
Hagen_67 schrieb:
[...]Ja, ist mir als AN egal. Und muss mich auch nicht interessieren.[...]
Und dem AG sind Deine Lebenskosten egal, genau wie dem Kunden, der will so wenig wie möglich für Deine Leistung bezahlen.

Jeder denkt an sich, also ist an alle gedacht. Passt!
 
Ich will jetzt nicht behaupten, dass bei der IGM immer nur Intelligenz-Bestien arbeiten, aber dennoch ein ganz anderer Schlag als bei einer EVG

Naja die EVG vertritt 50 Bahnunternehmen. Und die Bahn besteht schon lange nicht mehr nur aus operativen Personal wie Triebwageführer, Rangierer und ZuB.
 
SW987 schrieb:
Und dem AG sind Deine Lebenskosten egal, genau wie dem Kunden, der will so wenig wie möglich für Deine Leistung bezahlen.
Will er das im Gesundheits- und Pflegebereich wirklich? Für mich sind das zwei Bereiche, die ich hoffentlich so selten wie irgend nötig in Anspruch nehmen muss, wo ich mir dann aber wünsche, dort vernünftig betreut zu werden. Und da ich dort oft keine wirkliche Wahlmöglchkeit habe, muss das System halt dauerhaft für gute und motivierte Mitarbeiter finanziert werden.

Selbst im Gesundheitswesen könnte mna viel effektiven an anderen Stellen sparen wie am Personal.

chris12 schrieb:
schade, dass ein rentnerstreik nichts nützt.
das sind die grössten verlierer mit den lächerlichen 4,xx prozent.
Auch der würde etwas nutzen, wenn sich die gut 21 Mio Rentner (oder auch nur 50% davon, die noch fit genug dafür sein dürften) einig wären und das Land einfach mal lahm legen würden. Und wenn man dann noch die zukünftigen Rentner dazu nimmt (aber die kümmern sich sowieso nicht um ihre gesetzliche Rente, scheint hier bei den Erhöhungen ja auch niemanden zu interessieren), wäre das Land endgültig lahm gelegt.

Aber interessant, dass dort 4,39% Erhöhung (in diesem Jahr, Laufzeit 12 Monate) lächerlich sind, die 8,15%-14% erst ab Mitte 2024 im ÖD und 24 OMnaten Laufzeit, also noch nicht einmal 4,075% - 7% p.A.) aber wohl nicht. Fehlt nur noch, dass eine prozentual höhere Anhebung für die ersten X Rentenpunkte (oder gar für geschenkte Rentenpunkter) gefordert würde.

act_ schrieb:
Dass Geld fehlt, das Gesundheits- und andere Systeme schlecht organisiert sind, zu kostspielig sind oder oder oder...kann alles sein. Das ist aber nicht meine Baustelle als AN.
Das sieht man gerade schön bei uns im Landkreis. Da soll u.A. aus Kostengründen eines von zwei Krankenhäusern geschlossen werden. und schwups, ist es auch die Baustelle der AN, selbst wenn sie in das andere Krankenhaus übernommen würden. Sind halt nur 30km Entfernung, die sie jeden Tag fahren müssen.

getexact schrieb:
Für jeden Euro mehr in der Tasche muss man kämpfen. Nichts wird einem geschenkt.
Wobei es durchaus Gewerkschaften und AG-Verbände gibt, bei denen das ohne Streiks mit brauchbaren Ergebnisse funktioniert. Dass sich die AG stur stellen, wenn die Gewerkschaften mit so absolut unrealistische Forderungen wie mind. 650€ Mehr kommen, kann ich durchaus nachvollziehen.

getexact schrieb:
Und wenn Krieg ausbricht, werden Männer gezwungen für ihr Land zu sterben.
Wo bleibt die Gleichberechtigung? Dieses veraltete Bild gehört endlich abgeschafft.
 
...Gesundheit ist kein ‚Produkt‘. Ich suche mir nicht aus, ob ich zu Fuß gehe, mit der Bahn fahre oder ein Luxusauto kaufe.
Meine Arbeit und meine Leistung werden genauso, wie ein BMW freien marktwirtschaftlichen Prinzipien unterworfen. Also ist es genauso ein Produkt und wie ein solches zu behandeln. Wenn die Gesellschaft das nicht möchte, muss sie entsprechend wählen. Was die Gesellschaft aber in Wirklichkeit will ist mein oben schon erwähntes "Dacia bezahlen und BMW fahren wollen" und wundert sich dann, dass die Mitarbeiter das nicht stillschweigend mitmachen wollen.

Und dem AG sind Deine Lebenskosten egal, genau wie dem Kunden, der will so wenig wie möglich für Deine Leistung bezahlen.
Mit dem Ergebnis, dass immer mehr Leute aus dem Job aussteigen. Mit dem Ergebnis, dass Stationen und Notfallambulanzen geschlossen werden müssen. Ergo bitte nicht aufregen, wenn man dann, wie bei uns hier und da als Kranker ein paar Tage auf dem Flur liegt und wenn 2 Pflegekräfte für 24 Akutpatienten zuständig sind. Und bitte nicht rumärgern, wenn man 8 Std in der Noraufnahme warten muss. Und wenn eine geplante OP ein paar mal verschoben werden muss.
Da liegt doch das Problem. Denn da kommt dann der gesellschaftliche Aufschrei. Was wir uns da teilweise anhören müssen ist schon unglaublich.
"You get what you pay for"
Und weiter ist es dann doch trotzdem in Ordnuing, wenn wir mehr fordern und unsere Rechte dazu in Anspruch nehmen. Und das ist halt auch das Recht zu streiken. Und dann belibt der Müll auf den Straßen und OPs werden verschoben und man muss halt mal 10 Std in der Notaufnahme sitzen und warten. So what?!? :cool_alt:
 
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Ich muss gestehen, dass ich bei den Forderungen der EVG nicht auf dem Laufenden bin.

Aber wenn der DB-Chef für ein grottiges Geschäftsjahr einen Bonus iHv >100% seines Jahresgehalts bekommen soll, dann lässt das meine Sympathie für alle Streikenden bei der Bahn massiv nach oben schnellen.

Gerade gelesen, dass der Aufsichtsrat das erstmal auf Standby geschaltet hat. Aber wohl weniger wegen der grandiosen Performance, sondern wegen der potenziellen Nutzung der Strom-Preis-Bremse.
 
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Hagen_67 schrieb:
[...]Und weiter ist es dann doch trotzdem in Ordnuing, wenn wir mehr fordern und unsere Rechte dazu in Anspruch nehmen. Und das ist halt auch das Recht zu streiken. Und dann belibt der Müll auf den Straßen und OPs werden verschoben und man muss halt mal 10 Std in der Notaufnahme sitzen und warten. So what?!?
Ich hatte bereits geschrieben, dass ich das Streikrecht als hohes Gut ansehe. Es ändert aber nichts daran, dass auch die Daseinsvorsorge gewissen ökonomischen Regeln unterworfen ist. Nur Geld reingießen ist m. E. zu einfach, denn damit werden Missstände oftmals zementiert.

Es ist ein Spannungsfeld zwischen Leistung, Kosten und Qualität. In diesem Dreieck gibt es keinen optimalen Arbeitspunkt, denn der liegt je nach Perspektive immer wo anders. Deshalb wird immer wieder um eine Lösung gerungen und gestritten.

Im Gesundheitswesen und in vielen anderen Bereichen trägt ein Aspekt m. M. n. immer mehr zu den Problemen bei. Eine überbordende Bürokratie, die die Fachkräfte von ihrer eigentlichen Arbeit abhalten und zum verlängerten Schreibtisch der Bürokraten macht. Ärzte, Ingenieure, Betriebswirte, etc. müssen immer mehr Zeit für gesetzlich vorgeschriebene Berichtspflichten aufwenden. Aber das ist ein anderes Thema und OT.
 
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