@Incanus :
...Aber nicht in erster Linie wegen der Bezahlung, sondern weil qualifizierte Mitarbeiter fehlen und die vorhandenen nicht alle so pflichtbewusst und zuverlässig sind, wie man es gerne hätte.
Starke Behauptung. Bitte Quellen dafür angeben. Zum ersten, woher willst Du wissen, das die Bezahlung nicht eine der wichtigsten Elemente ist? Denn das ist doch zum größten Teil der Hauptmotivator für alle, die arbeiten gehen. Sie wollen/ brauchen Geld zum Leben. Wenn Du das an dieser Stelle anzweifelst, solltest Du auch Quellen dafür liefern können. Und weiter gibt es in allen Sparten Leute, die nicht so pflichtbewusst und zuverlässig sind, wie "man" es gerne hätte. Braucht man in der Pflege nicht extra erwähnen. Wenn doch, solltest Du auch belegen können warum.
Mit höheren Löhnen plus mehr Kollegen wird das Produkt Gesundheit für den Patienten wie bezahlbar? Wir müssen doch schon jetzt alles extra bezahlen. ...
Sorry, aber nicht mein Problem. Oder argumentierst Du bei BMW auch so?
"Huuuu, ich hab nicht genug Geld, Du musst den 5er BMW billiger machen, sonst kann ich mir den leisten!..." Hört sich sehr hart an, aber, wie weiter oben schon mal gesagt, es war nicht meine Idee den Gesundheitssektor privatwirtschaftlichen Prinzipien zu unterwerfen. Aber Cherry- picking kann es auch nicht sein.
...Und was ist Deine Baustelle? Ich will mehr Geld, wer es bezahlt ist mir egal? ...
Ja, ist mir als AN egal. Und muss mich auch nicht interessieren. Ich bringe jeden Tag top Leistung. Mein Team, für das ich die Verantwortung trage und ich machen jeden Tag, 365 Tage im Jahr, 24Std am Tag die bestmögliche Arbeit. Und diese hervorragende Leistung wollen auch auch in Monetas angemessen honorriert wissen. Woher die Kohle kommt ist Aufgabe vom Arbeitgeber. Der hat das dann mit dem Kunden zu verhandeln. Und wenn beide Parteien nicht so viel Geld einsetzen wollen, dann muss sich der Kunde halt mit Dacia und Rostlöchern zufrieden geben und den Traum vom BMW aufgeben. Ich glaube, dass Du das (im Übrigen stellvertretend für das Gros unserer Gesellschaft) einfach noch nicht so ganz verstanden hast. Der Abschluss, der jetzt gemacht wurde kann bestenfalls den Status quo erhalten, ist aber sicherlich nicht förderlich die Situation zu verbessern. Ihr Kunden könnt Euch jetzt darüber freuen, dass der Daccia nicht noch einen Reifen verliert. Elektrische Fensterheber bekommt er aber trotzdem noch nicht.
Es ist ja auch gut, dass es ein Streikrecht gibt, aber es ist keine Pflicht und muss daher nicht bei jeder Gelegenheit genutzt werden.
Tarifverhandlungen sind auch kein Wochenmarkt, wenn beide Seiten da mit realistischen Vorstelleingen statt reinem Theaterdonner hineingehen würden, wäre allen geholfen.
Über des bisserl Streik, was wir jetzt hatten, diese paar Tage. Für die Tarifverhandlungen im TVÖD waren das nicht mal 10 Tage innerhalb von ca. 30 Monaten. Wo ist das Problem?
Und aber mal sowas von doch. Tarifverhandlugen sind grundlegend nix anderes als ein Wochenmarkt, nix anderes als der Kauf eines Autos, nix anderes als die Übernahme eines Konzerns durch einen anderen. Es sind immer nur Verhandlungen. Und jede Seite versucht das Maximum für sich rauszuholen. Und dazu gehört, dass jede Seite seine Stärke zeigt. Wie gesagt, es war nicht der Wunsch der Pflege, nicht der Wunsch der Müllwerker oder Erzieher, dass diese Sparten den Gesetzen des freien Marktes unterworfen wurden. Beschwerden in diese Richtung sind zu 100% an die Politik zu richten.
... Kämpfen sollte immer nur das allerletzte Mittel sein, Verhandlungen und sich dabei aufeinander zubewegen das richtige Mittel.
War es ja auch. In der ersten Verhandlungrunde kam überhaupt kein Angeobt von der Arbeitgeberseite. In der zweiten Verhandlungsrunde kam dann die Unverschämtheit von insg. 5% plus Einmalzahlungen in Höhe von 2400,-€ bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Und mit dem Schmankerl die Löhne in Krankenhäusern um bis zu 6% kürzen zu dürfen. Und weiter auch Rückstufungen vornehmen zu dürfen.
Ab wann wäre denn ein Streik Deiner Meinung nach angemessen?
Tante Edit: Achja, was das Geld angeht. Wir müssen immer weider punktuell auf Zeitarbeit zurück greifen. Und da sind teilweise richtig gute Leute dabei. Die hätten grundlegend auch Bock fest bei uns zu arbeiten. Man darf raten, warum sie das dann letzen Endes nicht tun. Jawoll ja, Volltreffer!
"Ähm nö, Hagen. Du hast ein super tolles Team. Und es macht Spass bei Euch. Aber Bezahlung rein nach Tarif? Da hab ich gleich 200,-€ weniger im Monat. Das kann ich mir gar bnicht leisten..." Kein Einzelfall übrigens.