Meinungsfreiheit ohne denken? Sind Tabus nötig? Wird die Gesellschaft wortkarg/arm?

  • Ersteller Ersteller Onkelhitman
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Nein Godde. Deine Definition entspricht eher linksliberal, nicht links. Linke Gruppierungen gehen zwar von der Gleichheit der Menschen aus, damit ist aber nicht gemeint dass alle gleich sind, sondern dass alle gleich zu behandeln sind. Und damit passt dann auch meine Klassifikation als "Linker". Ich mag zwar keine Schwulen, aber mitnichten sollten diese diskrimiert oder verfolgt werden. Was man im stillen Kämmerlein macht geht andere Leute nix an - mich auch nicht. Alle anderen deiner genannten Sachen treffen auf mich zu. Ich bin weder gierig, noch hasserfüllt, noch neidisch. Wenn du meine Posthistorie aufmerksam liest kannst du meine Einstellung recht gut verfolgen.

Und zu deiner Frage bzgl. der Arbeitslosigkeit im NS-Regime : Ich habe im Politikunterricht der 8. Klasse auf dem Gymnasium schlicht und ergreifend die Frage gestellt wie die Nazis es geschafft haben in kurzer Zeit so viele Menschen in Lohn und Brot zu kriegen. Mehr nicht. Das war schon zu viel und wurde im Keim erstickt. Das Thema zu dieser Zeit im Unterricht war übrigens, genau : NS-Zeit. Natürlich wurde ich dafür mit einer miesen "3" auf dem Zeugnis abgestraft (obwohl die Klasse unisono bestätigte,auch vor dem Rektor: Meine Note hätte eine "1" sein müssen). Als Konsequenz daraus habe ich ein Jahr später die Schule gewechselt, weil eben jener Lehrer den ich in der 8. in Politik hatte in der 9. das gleiche in Erdkunde abgezogen hat - wieder gab er mir nur eine 3. Er war übrigens Tscheche... als ob ich was dafür könnte wenn scheiss Nazis ein paar seiner Angehörigen getötet haben (Spekulation).


EDIT: Da gibt es natürlich dann auch noch die gaaaaanz weit Linken - ANTIFA und andere Spezialisten. Die bezeichnen sich selbst als links, sind aber nix anderes als Krawallbrüder. Meine Frau war letztes Jahr auf einigen Anti-Moscheebau-Demos (u.A. in Duisburg)... was die sogenannten linken Menschen des Friedens und der Buntheit da so alles abgelassen haben spottet jeder Beschreibung. Mit solchen Menschen, egal wie sie sich nennen, will ich nicht in einen Topf geworfen werden. Diese Leute sind krank, nicht links.
 
Zuletzt bearbeitet: (Tastatur aaaargh)
Damocles' Sword schrieb:
Um Missverständnissen vorzubeugen definiere ich nun mal was ich unter einem Gutmenschen verstehe:

Ein Gutmensch ist für mich jemand, der nicht kapieren kann oder will, das(s)

- Menschen nicht alle gleich sind
- es auch Menschen gibt die auf andere Menschen schlicht scheissen. Mörder, Diebe, Pädos, Betrüger, Vergewaltiger etc.
- es auch Menschen gibt die besser gehenkt oder lebenslänglich weggesperrt gehören
- es Menschen gibt die sich nicht anpassen, sondern nur schmarotzen wollen
- es Menschen gibt die sich nicht von anderen abziehen lassen (wollen).

Generell finde ich es ja schön dass du etwas differenzierst und dir deine Gedanken zum Begriff machst. Ihn nicht nur als Allgemeinplatz nutzt. Aber du implizierst in deiner Definition schon als gegeben, dass deine Meinung, zu den angedeuteten Themen wohl die einzige wirklich gültige ist. "Nicht kapiere kann oder will".

Wenn es z.B. in einem Thema "Todesstrafe - ja oder nein" dazu kommt, dass jemand als Gutmensch tituliert wird. Man kann bei dem Thema 100 Jahre lang diskutieren und ich glaube nicht dass das eine Lager je das andere mit sachlichen Argumenten überzeugen können wird. Das ist dann so ein typischer Fall. Einer bei dem ich auch schon diesen Titel bekam. Dabei ging es mir eigentlich auch mehr darum, dass ich der Auffassung war, ein Leben hinter gittern sei unter Umständen die härtere Strafe und die Angehörigen des Hingerichteten würden so vielleicht unnötig leiden, während der Täter selbst nach kurzer Zeit nichts mehr mitbekommt. Ob es Insassen in deutschen Gefängnissen mitunter zu gut haben, ist dann wieder eine neue Debatte.

Warum ich mich dem Begriff "Gutmenschen" so aufhänge: Nicht vergessen, das ist das eigentliche Thema des Threads. Ob und wie man diskutieren darf und ob das gewünscht ist. Dabei finde ich eben Bezeichnungen wie "du Rassist" und "du Gutmensch" als kontraproduktiv.

Zu Eva Herman: Das hätte ich tatsächlich als das geeignetere Beispiel für die Sache betrachtet, als der Fall Sarrazin. Hier ging es nämlich tatsächlich nur um einen kleinen Absatz aus einem ganzen Buch, den man ihr immer wieder, losgelöst von den unmittelbaren Sätzen davor oder danach um die Ohren gehauen hat. Das einzig fragwürdige was sie in meinen Augen gemacht hat, war der Vortrag für die FPÖ. Da kann man sich als Sender von einer Moderatorin vielleicht ein wenig distanzieren. Aber in dem Ausmaß war das alles nicht in Ordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja zur Todesstrafe kann man nur eine Meinung haben... was für Fakten willst' da anführen... allerdings würde ich gerade bei der TS davon absehen meiner Meinung den Stempel "einzig wahr" aufzudrücken. Was dieses Thema angeht bin ich zwar seit einiger Zeit unschlüssig, tendiere jedoch nach wie vor eher zu pro. Ein Gesetz dazu würde ich nicht machen wollen. Und das ist die Krux an der TS - wer gibt einem Richter das moralische/ethische Recht dazu über ein Leben zu entscheiden ? Das könnte nur ein Hüter der Moral/Ethik - und den gibt es nicht.

Wie gesagt, das hier ist ein öffentliches Forum und wenn ich mich einlogge weiss ich auf was ich mich einlasse. Wenn jemand meint mich beleidigen zu müssen, okay. Wenn mir was nicht passt könnte ich den entsprechenden Beitrag melden. Würde ich allerdings nicht machen - da muß schon wesentlich mehr passieren. Einmal kam der Spruch (hier im Forum) "...eng wie 'ne 12-jährige". Da hört der Spaß auf. Ansonsten kann ich mich auch selbst verteidigen. Notfalls würde ich auch den Ausdruck "Gutmensch" weglassen - sofern man sich auf einen adäquaten Ersatzterminus einigen kann.
 
Zum Beispiel Todesstrafe: Ja da hast du Recht, es war ein perfektes Beispiel, bei dem der Vorwurf des gutmenschentums sehr unangebracht gewesen wäre. Leider tust du mir nicht den Gefallen den entsprechenden Standpunkt zu vertreten ;)

Wie gesagt, ich will jetzt nicht um den Begriff "Gutmensch" herum klugscheißen, vor allem nicht weil ich mich angegriffen gefühlt hätte.
Aber das ist ja, wie gesagt, meines Erachtens das Kernthema um das es Onkelhitman geht.

Einer sagt seine Meinung und sofort wird er von allen Seiten angesprungen oder von einem Gegenüber in eine Schublade/Ecke gedrängt.
Was Eva Hermann damals bei Kerner passiert war, ist eben auch das, was z.B. die Sendung 'Hart aber fair' per Satzung vermeiden möchte: Nur einen Vertreter einer Meinung einzuladen, auf dem dann alle anderen herumhacken.

Das ist aber eher der Effekt der jeden trifft, der mit einer Meinung alleine in einem Raum sitzt, neben mehreren 'Gegnern'. Das hat dann nur indirekt mit der Medienlandschaft zu tun. Der Effekt an sich nicht, aber eben schon wenn bei bestimmten Sendern dieser Effekt mehrfach bewusst herbeigeführt wird.

Eva Herman ereilt darüber hinaus vielleicht am Ende das gleiche Schicksal wie Sarrazin: Durch ein paar wenige unhaltbare Thesen, viele andere gute Ansätze selbst zu disqualifizieren. Ob das Ausmaß bei Sarrazin größer war, will ich nicht beurteilen, da ich Sarrazins Inhalte ja zu wenig kenne. Aber Frau Herman sprach mir ein vielen Teilen aus der Seele - bis sie sich mit erzkatholischem Unfug ein Stück weit auch für mich herabsetzte.
Ihre Einlassung zum Unglück bei der Loveparade 2010 allem voran. Da hat sie für mich die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, weil sie im Prinzip den Angehörigen hinrotzte, das Unglück sei vielleicht "Gotteswille". Da muss man sich in der Tat nicht mehr wundern, wenn man angezweifelt wird. Und bei der "Eva-Prinzip"-Debatte hatte sie auch schon auf die Bibel verwiesen, bzw. die dort angestammt Frauenrolle. Während aber die Frauenrolle in der Bibel und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft einfach Meinungs- und Glaubensfrage ist, ist das Loveparade-Ding für mich wirklich ein "No-Go".
 
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TnTDynamite schrieb:
Einer sagt seine Meinung und sofort wird er von allen Seiten angesprungen oder von einem Gegenüber in eine Schublade/Ecke gedrängt.

Da sprichst du den Kern des Problems direkt an. Exakt dieses Vorgehen wird in deutschen (und auch amerikanischen sowie britischen) Medien, besonders den TV-Anstalten seit Jahren pausenlos praktiziert. Ich schaue zwar seit 2002 kein TV mehr, sehr wohl aber ausgesuchte Sendungen - Mediathek & YT sei Dank. Das Argumentationsniveau ist unterirdisch. Es wird niedergebrüllt, unterstellt und abgewürgt. Irgendwie hat die breite Masse der Passiv-Zuschauer dadurch den Eindruck gewonnen, diese Art des Debattierens sei vollkommen normal :freak:

Für deinen letzten Post würde ich dir gerne +5 geben.

Immer noch ein Klassiker : Wurde er denn nicht gebrieft ?
 
Zuletzt bearbeitet:
@TnTDynamite
Man könnte genauso gut ein Buch veröffentlichen, in denen nur statistische Werte angeführt wären, die die positiven Aspekte von Immigration herausstellen. Danach einen Teil, der mit der persönlichen Meinung des Autors garniert, betont wie toll Immigration für das betroffene Land ist.
Das könntest du machen. Würdest damit aber nicht Probleme aufzeigen, sondern nur gelungene Aktionen hervorheben. Durchaus möglich, und auch angebracht. Immerhin würde man so das Image von Immigranten im Land mit so einem Buch erhöhen und evtl. sogar Andere dazu bringen, sich selber noch mehr anzustrengen.

Dann zu sagen "Fakten lügen nicht - die Erhebung der Statistik ist also böse, was?" Wenn ein Bundesamt für Statistik hin ginge und NUR die von Sarrazin angeführten Statistiken zum Thema erhoben hätte, wäre das in der Tat "Immigranten-feindlich", sage ich mal.
Sagst du. Ich sage, dass die Statistik völlig wertfrei ist und dennoch eine Anzahl an Personen eine Anzahl an Personen ist. Beispiel:
1 Millionen Menschen immigrieren nach Deutschland. Von diesen können 300 000 kein deutsch. Nach deiner Ansicht könnte also jemand, der schreibt: "Es gibt 300 000 Menschen, die immigriert sind und kein deutsch können" das lieber nicht tun, da dies rassistisch wäre, man könnte aber schreiben: "Es gibt 700 000 Menschen, die immigriert sind und deutsch können." Das wäre dann nicht rassistisch? Soll man denn dann jede Statistik nur rumdrehen, damit sie nicht rassistisch ist? Die sagt nichts aus über die Personen selber und deren Schicksale. Etwas, das auch Herr Sarrazin in seinen Büchern immer wieder erwähnt hat. Und zwar, dass mit der Gruppe die er anspricht eben die gemeint ist, bei denen es nicht gut läuft. Dass es eine große Anzahl derer gibt, bei denen es klappt weiss er, die spricht er aber nicht an. Warum auch? Bei denen klappt es ja....

Man sollte also keine Probleme angehen, wo keine sind. Bei dem Beispiel hat man eben mit 700 000 Leuten überhaupt kein Problem, weil diese ja deutsch sprechen können und sich helfen können in diesem Land, selbst wenn es eben bedeutet etwas länger zu sprechen. Aber die 300 000 aus dem Beispiel sind ein Problem, um das es sich zu kümmern bedarf. Die kann man nicht ausblenden weil "die Mehrheit spricht ja deutsch."

@Damocles' Sword
Es ist NICHT verboten einen Pädophilen Kinderficker zu nennen.
Jetzt irrst du dich aber. Doch das ist verboten, weil du damit eine Lüge verbreitest. Wenn du wissen möchtest warum, sieh dir die Definition des Begriffs an. Ein Pädophiler ist nämlich nicht gleichzeitig jemand, der mit Minderjährigen Sex haben muss, sondern es bedeutet nur sexuelles Interesse an Kindern zu haben. Das muss aber keine Ausführende Handlung gegen ein Kind sein. Daher schön aufpassen.

Wobei wir uns damit wieder vom Thema wegbewegen.

Ich frage mich, warum du generell beleidigen musst. Ich komme selbst sehr gut ohne klar. Ich weiss auch nicht, was es mit Meinungsfreiheit zu tun hat, seine Meinung über alles und jeden auszulassen, wenn davon ein guter Teil nur Hass ist. Hass vernichtet innerlich.

@Godde
Schau mal, selbst wenn die Statistiken nicht lügen und ein gewisses Problem aufzeigen, dann geht es doch darum, wie man damit umgeht. Macht man das einerseits öffentlich und publiziert ein Buch, bei dem dann die Hälfte falsch verstanden wird, weil man auch zuvor Hartz IV Empfänger despektierlich behandelte, oder tut man es mit Menschlichkeit, auf die Probleme zu gehen ihnen die Hand reichen, respektieren.
Das ist dann wiederum dein Empfinden. Ich kann es verstehen. Auch ich hatte ja selber zu Anfang bedenken, aus genau denselben Gründen. Ich fand Hartz 4 schon eine müßige Idee, dann auch noch auszurechnen, auf die Erbse genau, was jemand essen kann, tolle Idee, soll sich Herr Sarrazin doch von so einem Festmahl ernähren. Herr Sarrazin hat bei einigen seiner Ausführungen recht, und bei einigen hat er nicht recht. Jeder wird das von Thema zu Thema anders sehen.

Das hat jedoch rein gar nichts mit diesen 2 Büchern zu tun, und auch die Bücher haben rein gar nichts mit dem zu tun, was ihm als Person passiert ist.

Weil du damit keinem hilfst, sondern mit dem Finger auch Migranten oder in diesem Fall Árbeitslose gezeigt wird und da sind wir ganz schnell wieder in "alten Zeiten". Ich will sie nicht sehen Hitman, sie sind immer wieder allgegenwärtig.
Er hat zu Recht den Finger auf Migranten und Arbeitslose gerichtet, weil die, ich wiederhole weil er dies eingeschränkt hat, die "unwilligen Migranten die sich nicht anpassen wollen und vom Gesetz her nicht müssen" ein Problem sind. Das sind nicht alle Migranten. Das ist ein Teil. Und diesen Teil meint er. Auch die Arbeitslosen sind ein Problem. Seine Lösung für das Probem halte ich für lächerlich, das ist aber nur ein Aspekt und man kann sagen: Herr Sarrazin hat manchmal recht, und manchmal nicht. Je nachdem wie man es auslegt.

An den Fakten, dass es Migranten gibt, die Probleme verursachen, dass es auch Deutsche gibt, die Probleme verursachen, dass die Arbeitslosigkeit ein Problem ist, die Verschuldung, die Rente etc. etc., die Nennung dieses Faktes ist keine "Aufmischung" sondern ein aufzeigen des Problems. Welche Lösungen und Meinungen dazu auch immer angeboten werden, ob sie stimmen oder nicht, das Problem selbst wird gezeigt.

Und ja, Herr Sarrazin hat in seinen Büchern Lösungsvorschläge gebracht, und keines davon hieß: "Dann müssen die eben zurück wo sie herkamen". Es wurde immer versucht, das Problem zu lösen und das Problem sind nicht die Migranten als Personengruppe sondern entweder deren Verhalten, oder die inkonsequente Gesetzgebung.

#143
Zu Eva Herman: Das hätte ich tatsächlich als das geeignetere Beispiel für die Sache betrachtet, als der Fall Sarrazin. Hier ging es nämlich tatsächlich nur um einen kleinen Absatz aus einem ganzen Buch, den man ihr immer wieder, losgelöst von den unmittelbaren Sätzen davor oder danach um die Ohren gehauen hat. Das einzig fragwürdige was sie in meinen Augen gemacht hat, war der Vortrag für die FPÖ. Da kann man sich als Sender von einer Moderatorin vielleicht ein wenig distanzieren. Aber in dem Ausmaß war das alles nicht in Ordnung.
Tja und hier wiederspreche ich. Denn im Vergleich dazu hat Sarrazin überhaupt kein Wort über die NS-Zeit geschrieben, und seine Texte wurden missbräuchlich abgehackt um genau dasselbe zu tun wie mit Frau Herman. Man könnte sogar noch Frau Sarrazin benennen, die ja nun überhaupt nichts mit ihrem Mann zu tun hat (außer dass sie verheiratet sind ;), zusammen leben und sich wohl lieben) im Sinne der Meinungsfreiheit und des Geistes. Was mit ihr passiert ist, kann man in "Hexenjagd" lesen. Ich habe dieses Buch aber selber noch nicht gelesen. Also das was ich schon öfter hier im Thread geschrieben habe. Um die Person Sarrazin wurde eine Tabu-Blase gelegt, bei der sogar Personen in seiner Nähe schon denunziert und niedergemacht werden, die ja mit seinen Sätzen erst einmal gar nichts zu tun haben. Mal davon ab, dass es eben solche erwähnten Sätze wie von Frau Herman erst gar nicht gibt.


Jegliche Anfeindungen gegenseitig, Bezeichnungen oder nicht zum Thema passenden Beiträge bitte ich noch einmal zu unterlassen, die haben hier nichts verloren. Dann bitte per PM bereinigen oder einen Thread dazu eröffnen. Mit welcher Intention weiss ich nicht, und diesmal muss ich egoistisch sagen: Mir auch egal. Denn es führt zu nichts. Weder Todesstrafe, noch Links, Gutmensch, Faschistisch oder Sonstiges in Zukunft bitte.

Danke!

PS: Ich überdenke gerade, ob es sinnvoll wäre einen Thread über "die Medien", allem voran Fernsehen/Radio/Zeitung zu erstellen, welche die ungeheuren Möglichkeiten der Macht aufzeigen. Es überschneidet sich aber fast übergangslos mit dem hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Damocles Sword:
+5? Ich hoffe das ist nicht als Schulnote gemeint ;)

Wie auch viele andere von Hitman kritisierten Punkte, stimme ich generell zu. Was ich aber anzweifle ist ob das "irgendwann früher" in wirklich großem Ausmaße anders war. Menschen neigen nun einmal dazu laut und unsachlich zu werden, wenn sie entweder mit Argumenten nicht weiterkommen, oder emotional zu geladen sind um sich im Griff zu behalten.

Onkelhitman schrieb:
@TnTDynamite
Beispiel:
1 Millionen Menschen immigrieren nach Deutschland. Von diesen können 300 000 kein deutsch. Nach deiner Ansicht könnte also jemand, der schreibt: "Es gibt 300 000 Menschen, die immigriert sind und kein deutsch können" das lieber nicht tun, da dies rassistisch wäre, man könnte aber schreiben: "Es gibt 700 000 Menschen, die immigriert sind und deutsch können." Das wäre dann nicht rassistisch? Soll man denn dann jede Statistik nur rumdrehen, damit sie nicht rassistisch ist?

Wieso ein Buch veröffentlichen und nur eine Seite der Medaille beleuchten? Warum nicht einfach beide?

Onkelhitman schrieb:
Etwas, das auch Herr Sarrazin in seinen Büchern immer wieder erwähnt hat. Und zwar, dass mit der Gruppe die er anspricht eben die gemeint ist, bei denen es nicht gut läuft. Dass es eine große Anzahl derer gibt, bei denen es klappt weiss er, die spricht er aber nicht an. Warum auch? Bei denen klappt es ja....

Aber genau deshalb, um keinen falschen Eindruck zu erwecken? Nicht nur einen falschen Eindruck über die Realität, sondern auch einen falschen Eindruck über das, was er selbst ausdrücken möchte. Aber ob das ein Versehen war, will ich nicht beurteilen ohne das Buch gelesen zu haben.
Ergänzung ()

Onkelhitman schrieb:
#143

Tja und hier wiederspreche ich. Denn im Vergleich dazu hat Sarrazin überhaupt kein Wort über die NS-Zeit geschrieben, und seine Texte wurden missbräuchlich abgehackt um genau dasselbe zu tun wie mit Frau Herman. Man könnte sogar noch Frau Sarrazin benennen, die ja nun überhaupt nichts mit ihrem Mann zu tun hat (außer dass sie verheiratet sind ;), zusammen leben und sich wohl lieben) im Sinne der Meinungsfreiheit und des Geistes. Was mit ihr passiert ist, kann man in "Hexenjagd" lesen. Ich habe dieses Buch aber selber noch nicht gelesen. Also das was ich schon öfter hier im Thread geschrieben habe. Um die Person Sarrazin wurde eine Tabu-Blase gelegt, bei der sogar Personen in seiner Nähe schon denunziert und niedergemacht werden, die ja mit seinen Sätzen erst einmal gar nichts zu tun haben. Mal davon ab, dass es eben solche erwähnten Sätze wie von Frau Herman erst gar nicht gibt.

Das ist jetzt aber kein gutes Argument, denn dass Eva Herman nichts über die NS-Zeit geschrieben hat, ist ja für mich nicht der Punkt. Sie hat diese Zeit und deren Umstände verwendet, aber für mich nicht auf verwerfliche Art. Alleine ein Vergleich zu ziehen mit diesen Begrifflichkeiten hat gereicht um sie zu unrecht in die braune Ecke zu stellen. Gerade weil sie das gemacht hat, finde ich das Beispiel so gut.

Onkelhitman schrieb:
PS: Ich überdenke gerade, ob es sinnvoll wäre einen Thread über "die Medien", allem voran Fernsehen/Radio/Zeitung zu erstellen, welche die ungeheuren Möglichkeiten der Macht aufzeigen. Es überschneidet sich aber fast übergangslos mit dem hier.

Denke auch dass das nicht sinnvolle wäre. Dann hätte man 2 parallel geführte Debatten mit 90% identischen Argumenten und Thesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Onkelhitman schrieb:
@Damocles' Sword

Jetzt irrst du dich aber. Doch das ist verboten, weil du damit eine Lüge verbreitest. Wenn du wissen möchtest warum, sieh dir die Definition des Begriffs an. Ein Pädophiler ist nämlich nicht gleichzeitig jemand, der mit Minderjährigen Sex haben muss, sondern es bedeutet nur sexuelles Interesse an Kindern zu haben. Das muss aber keine Ausführende Handlung gegen ein Kind sein. Daher schön aufpassen.

Von dir hätte ich keine Erbsenzählerei erwartet. Du weisst doch ganz genau welche Art von Pädophilen ich meinte. Oder nicht ?

Onkelhitman schrieb:
Ich frage mich, warum du generell beleidigen musst. Ich komme selbst sehr gut ohne klar. Ich weiss auch nicht, was es mit Meinungsfreiheit zu tun hat, seine Meinung über alles und jeden auszulassen, wenn davon ein guter Teil nur Hass ist. Hass vernichtet innerlich.

Muß ich das ? Mit Godde bewege ich mittlerweile auf anständigem Niveau, und das Gespräch mit Dynamite empfinde ich sogar als angenehm. Wie man in den Wald ruft... so einfach ist das. Ich bin ja schliesslich nicht nur hier im Forum unterwegs, sondern auch in anderen (auch nicht-deutschen) Foren.Wie ich dir bereits per PM gesagt habe bin ich es leid mich pausenlos wiederholen zu müssen nur weil ein Großteil der Leute im Internet nicht lesen kann. Erinnere dich - das war mal anders.

Allerdings verstehe ich gerade dein Problem bzgl. des Threadthemas nicht. Wir reden doch eindeutig über Meinungsfreiheit.


EDIT: Wir hatten glaub' ich mal einen entsprechen Thread. Irgendwas mit Manipulation der Medien. 2009 oder so müsste das gewesen sein.
 
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@TnTDynamite
Wieso ein Buch veröffentlichen und nur eine Seite der Medaille beleuchten? Warum nicht einfach beide?
Das schrieb ich schon. Die andere Seite wurde ganz kurz erwähnt mit dem Hinweis: Die meine ich nicht.

Denn die sind ja nicht das Problem. Wenn ich, ich nehme weiterhin mein Beispiel, 300 000 von 1 Million habe, denen ich helfen kann, dann helfe ich denen und nicht den anderen 0,7 Millionen. Denen gehts ja gut....

Aber genau deshalb, um keinen falschen Eindruck zu erwecken? Nicht nur einen falschen Eindruck über die Realität, sondern auch einen falschen Eindruck über das, was er selbst ausdrücken möchte.
Nein, um das Problem aufzuzeigen. Der Eindruck, den er mit dem Buch hinterlässt ist: .... nein, das muss man lesen um es beurteilen zu können und die Intention dahinter. ;) Ist wieder fern vom Thema möchte ich anmerken.

Alleine ein Vergleich zu ziehen mit diesen Begrifflichkeiten hat gereicht um sie zu unrecht in die braune Ecke zu stellen.
Siehst du. Und Menschen, die es noch nichtmals benutzen, und keine Intention in der Richtung haben, denen wird unterstellt in genau dieser Ecke zu sein. Siehe deinen eigenen Kommentar mit dem Zitat oben. Ihm wird nun von dir unterstellt, er könne ja damit gerechnet haben und genau DESHALB hat er es mit einer Floskel ausgeschlossen. Erinnert mich sehr stark an:
Siehe 2:00 bis 2:30

@ Damocles' Sword
Das war ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl. Du prügelst hier auf ziemlich viele Gruppen von Menschen ein, ich bin da kein Freud von, weil ich denke, dass alles seinen Ursprung hat. Es mag durchaus ein paar Menschen geben, die von Geburt an genetisch nicht, normal?, sind. Aber jegliche Persönlichkeiten und Individuen innerhalb von Gruppen die einer bestimmten Kategorie zugehören, naaa.

Wir reden doch eindeutig über Meinungsfreiheit.
Das sehe ich nicht so. Wir benutzen hier die Meinungsfreiheit, unterhalten uns über Themen der Meinungsfreiheit, aber der Thread selbst hat ja andere Intentionen. Habe ich weiter oben schon beschrieben.
 
Darf ich mal verbindlichst fragen auf welche Kommentare du deine Anschuldigungen beziehst ? Ich hab nämlich ehrlich gesagt keine Ahnung wovon du redest. Auf welche Randgruppen prügel ich ein ?
 
IQ56-Kongo-Kannibalen
ostanatolischen Eseltreiber mit Kopftuchkindern
ALLE Blagen in meiner Region
die mangelernährten 60 KG-Genossen
Diese Leute sind krank, nicht links.

Belassen wir es dabei, dass diese Ausdrücke ein wenig harsch sind? Sie wegzulassen wäre eine Option gewesen, aber du nutzt sie nunmal in einer sehr provozierenden Art, vielleicht wie ich die blumige Sprache benutzte benutzt du solche Vergleiche. Ein wenig... Rücksicht... wäre schön.
 
IQ56 Kongo-Kannibalen --->>> http://www.statisticbrain.com/countries-with-the-highest-lowest-average-iq/ Scrolle nach unten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/uno-bericht-zum-kongo-kannibalismus-als-waffe-a-259487.html
Ostanatolischer Eseltreiber mit KT-Kindern --->>> Wie würdest du einen Moslem-Analphabeten der nichts außer einem Esel und 12 Kindern besitzt nennen ? http://www.anatolienmagazin.de/?p=14567 Bilder anschauen.
Blagen ---> http://www.solingen-internet.de/si-hgw/mundart.htm
mangelernährten 60 KG-Genossen ---> Wie nennst du einen Erwachsenen, der nichts isst und 60 KG wiegt ?
Diese Leute sind krank, nicht links. ---> Dies ist meine subjektive Meinung. Die muß dir nicht gefallen.
 
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Onkelhitman schrieb:
Nein, um das Problem aufzuzeigen. Der Eindruck, den er mit dem Buch hinterlässt ist: .... nein, das muss man lesen um es beurteilen zu können und die Intention dahinter. ;) Ist wieder fern vom Thema möchte ich anmerken.

Naja, ich würde sagen wir (zumindest du und ich) sollten uns von Sarrazin in diesem Thread verabschieden. Ich hätte mich nie in einem Thread über ihn oder sein Buch geäußert, ohne es zu lesen. Aber das ist ja kein Thread über ihn oder sein Buch. Ich habe mich mit Vorsicht zu den Auszügen, die ich kenne geäußert. Weil ich den Eva Herman-Fall etwas besser beurteilen kann, bin ich ja jetzt mehr auf das Beispiel ausgewichen. Wie gesagt, sobald ich mal Zeit und Lust habe, betrachte ich das Thema vielleicht nochmal.

Dennoch sehe ich das 300.000 zu 1 Mio-Beispiel nicht so. Die Grund-Message bleibt für mich vermutlich die gleiche, auch wenn man in einem kleinen Teilbereich selbst anmerkt, dass es ja noch eine andere Seite gibt. Einer differenzierten Betrachtung eines Problems, tut einem negativen Phänomen genüge. Eine Bevölkerungsgruppe wie ein solches Problem abzuhandeln, könnte aber zumindest eine missverständliche Interpretation zulassen. Aber ich zweifele ob Sarrazin da so naiv war...ich denke er wusste genau was er da vermittelte.

@Damocles Sword:
Ich würde die Beispiele von Hitman so sehen: Du wolltest provokative Beispiele nehmen um etwas zu verdeutlichen, aber wie gesagt, an einem schmalen Grat zwischen persönlicher Meinung und Beispiel und hart an der Grenze zur Beleidigung.

Du hast vielleicht nichts eindeutig falsch gemacht, aber mit der Wortwahl das vorübergehende Schließen des Threads mit provoziert. Von daher verstehe ich was du sagen wolltest, aber als völlige Träumerei würde ich Hitmans Einwand jetzt auch nicht abtun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Form der Sprachbenutzung ist eben meine Art. Krass, aber deutlich und eigentlich auch unmißverständlich (wenn man aufmerksam liest bzw. zuhört). Wenn ich Kongo-Kannibalen schreibe, dann meine ich eben nicht Schwarze, sondern eben,genau, einen Menschenschlag der Art Kannibale aus der Region des Kongos oder einer vergleichbaren Region. Wie mein Link beweist sauge ich mir das nicht aus den Fingern, sondern die gibt es wirklich. Warum sollte ich denn dann bitte das Wort K-K gegen Schwarze tauschen ? DAS wäre rassistisch. Wenn ich ostanatolischer Eseltreiber schreibe, dann meine ich auch eben diesen, und nicht die Türken allgemein.

Das Problem ist doch,egal wie ich mich ausdrücke, irgendwem piss ich immer vor den Karren. Prinzipiell war das ja schon immer so. Mir gefallen gewisse Termini auch nicht, aber solange ich immer rausfiltern kann was gemeint ist, ist das für mich okay.
 
Das hast du vielleicht sogar mit Onkelhitman gemeinsam, wenn ich daran denke, wie er bei der weggelaufenen Katze die Arbeitskollegin vor den Kopf gestoßen hat, indem er dann einen Schwenk zur heutigen Ersetzerei von Menschen gemacht hat. :evillol:

Ich habe nichts gegen Leute die Ihre Meinung frei heraus sagen. Aber zum einen bekommen viele dieser Menschen irgendwann nicht mehr mit, ob ihnen gerade der Wind ins Gesicht bläst, weil sie immer so ehrlich und direkt sind, oder weil sie gerade offensichtlich falsch liegen oder die Grenze zur Beleidigung überschritten haben. Ich denke jetzt an Leute aus meinem Umfeld, nicht an einen von euch. Aber das ist bei diesem Charakterzug oft eben auch ein fließender Übergang.

Ich bin auch gern direkt, aber ich habe mir angewöhnt vorher einzuschätzen ob jemand das verkraftet. Wenn ich denke der Gegenüber ist eh unbelehrbar oder es bleibt nix positives von der Kritik zurück, denke ich mir manchmal meinen Teil.

Wenn es aber um Rassismus oder dergleichen geht, ist "sich seinen Teil denken" doch eher unangebracht.
 
Ich hab' mit OH eigentlich eine Menge gemeinsam was politische, aber besonders zwischenmenschliche Dinge angeht. Auch mit Olf, der viele Dinge philosophisch hinterfragt. Deshalb ja auch meine Kritik an Umfragen in denen gefragt wird: Fisch oder Fleisch ? - und Gemüse wird nicht beachtet. Ich war hier früher viel aktiver, schlicht weil mehr Diskussionspartner von ähnlicher Denkweise (nicht: Ansichten!) hier aktiv waren. Die Qualität des Meinungsaustausches hat nicht nur hier, sondern allgemein im Netz deutlich abgenommen. In diesem Teil des Forums sticht das nur besonders hervor, weil das Niveau mal recht hoch war. Es gab sogar Quantität in der Qualität. Also diverse wirklich interessante Themen.

Für meinen Teil begrüße ich es wenn jemand ehrlich ist. Solange mit Fakten argumentiert wird bin sogar ich kritikfähig und ich habe in Anbetracht einer neuen Sachlage auch schon mal meine Position überdacht und dies auch zugegeben. Meine persönliche Meinung ist keinesfalls auf alle Zeiten in meinem Cerebrum manifestiert - ich glaube meine Ansicht zur Todesstrafe belegt dies.

Sorry wenn das wieder OT war.
 
Du vertust dich da glaube ich...das ist sehr viel näher am Thema als die seitenlangen Diskussionen über die Beispiele.

Auf die Frage "wird die Gesellschaft wortkarg" passt deine Einlassung von eben ja sehr gut.

Ich habe ja extra betont, dass ich nicht konkret euch meine. Nur mal so allgemein zu dieser Art Diskussion, zu einem bestimmten Typen Menschen und was ich da schon erlebt habe.

Dass du mir mit deiner Einlassung zur Todesstrafe schon den Wind aus den Segeln genommen hast, für meine Argumentation gegen deinen Beitrag, habe ich ja schon zugegeben. :)
 
@TnTDynamite
Dennoch sehe ich das 300.000 zu 1 Mio-Beispiel nicht so. Die Grund-Message bleibt für mich vermutlich die gleiche, auch wenn man in einem kleinen Teilbereich selbst anmerkt, dass es ja noch eine andere Seite gibt. Einer differenzierten Betrachtung eines Problems, tut einem negativen Phänomen genüge. Eine Bevölkerungsgruppe wie ein solches Problem abzuhandeln, könnte aber zumindest eine missverständliche Interpretation zulassen. Aber ich zweifele ob Sarrazin da so naiv war...ich denke er wusste genau was er da vermittelte.

Also für dich muss demnach ausführlich behandelt werden, wer die 0,3 Millionen sind, und gleichzeitig über die 0,7 Millionen berichtet werden. Eine kleine Anmerkung, es würde 0,7 Millionen geben reicht dir nicht.

Für das Andere habe ich direkt ein anderes Beispiel. Nehmen wir an, du schreibst ein Buch über das Walsterben. In dem Buch schreibst du, dass der Wal ein Säugetier ist und vom Aussterben bedroht ist. Es gibt nur noch XY Wale auf der Welt. Jetzt regen sich die Biologen auf. "Meine Güte, du schreibst ja, dass der Wal ausstirbt, aber die Säugetiere sterben ja nicht aus." Jetzt sagst du: "Durchaus nicht, aber es geht in dem Buch ja um das Walsterben, nicht um die Säugetiere." "Ja schon, aber Wale sind doch Säugetiere." "Das stimmt, hat aber mit den Walen nur gemeinsam, dass es eben der Kategorie angehören." Jetzt wird behauptet, du hättest gesagt, dass die Säugetiere aussterben. Hast du das getan?

Hättest du lieber über Säugetiere geschrieben? Aber du musst doch auch alle anderen Arten von Säugetieren erwähnen, welche Erfolg haben und deren Population größer wird. Oder doch nicht?

Du verstehst die Suggestivfragen? Du wolltest ein Buch schreiben über ein Problem. Das lautet: Walsterben. Dadurch, dass der Wal ein Säugetier ist, verhinderst du ja keine Meinung deinerseits über Säugetiere, sondern du hast dich bei deinem Thema explizit auf Wale konzentriert, weil das Walsterben dein Anliegen war.

Wenn nun also Herr Sarrazin als Problem beschreibt, dass "der Deutsche" stirbt und "die unwilligen/nicht-integrierten (weil sies nicht müssen) Migranten" mehr werden, dann ist das durchaus legitim diese Meinung mit Fakten zu stützen. Dass bei den Fakten Menschen ausgeklammert werden, also jene, die nicht dieses Problem "Deutsche sterben" und "unwillige/nicht-integrierte Migranten", das ist nur interessant für jene, die das Gesamtbild betrachten und sagen: "Ochja, also 30% sind ja nun doch nicht soviel, bei 70% passt es ja." (auf mein Beispiel bezogen)

Das ändert nichts an den 30%. Es ändert nichts an den unwilligen/nicht-integrierten Migranten und auch nichts am Walsterben. Wir könnten jetzt auf solche Themen verzichten. Weil gesagt wird: Wenn wir jetzt nur von Walen sprechen, da kommen doch die Delfine und die anderen Säugetiere zu kurz. Wir sind also Säugetierrassistisch, weil wir eine Gruppe von Säugetieren herausgepickt haben, um unsere Meinung mit Argumenten zu spicken.

Nein, sie sind immer noch Thema. Aber Säugetierarten, die nicht bedroht sind, die also kein Problem haben, um die kann sich ja jemand anders kümmern. Wie du geschrieben hast, es hätte ja auch ein Gegenbuch kommen können in dem alle die Fälle drin sind, bei denen Integration funktioniert hat. Auf dieselben Statistiken gestützt passiert nichts anderes. Die Gegenseite muss erwähnt werden (weil das Buch Hauptsächlich um die funktionierten Integrationen geht) aber nicht ausführlich beleuchtet, weil das ist nicht der Inhalt des Buches.

Das wäre ein Friede-Freude-Eierkuchen-Buch. Das ist subjektiv von mir, es zeigt die Reale Wirklichkeit bei funktionstüchtigem System und Menschen, die sich integrieren wollen.

Bei allen anderen, also genau das, worum es bei Sarrazin geht, um ein Problem und dessen Lösung, hilft ein Buch über gelungene Integration nicht.

Der Einwand, Sarrazin habe nicht genug Materie, um sich beim Thema Integration zu beteiligen mag berechtig sein. Auch seine Intention wird uns verborgen bleiben. Es ändert nichts an den Problemfällen.


Ob diese Problemfälle nun 90%, 60%, 40% oder 10% ausmachen, es lässt sich darüber streiten, wann es wichtig ist, etwas zu unternehmen. Es gibt sicherlich genug Steuersünder. Die kann man sicher auch schätzen in %. Dennoch wird nicht jeder ein Buch darüber herausbringen, obwohl dies ein Problem aufzeigen würde. Es ist auch nicht wichtig, die 90%, die sich ans Gesetz halten zu erwähnen, denn die sind ja kein Problem. ;)

Ich hoffe, jetzt ist es einleuchtend genug.
 
Du hoffst es sei einleuchtend genug? Ich glaube meinerseits nicht, dass du es für mich einleuchtender machen musst, damit ich deine Wahrheit erkenne. Wenn ich mich im Irrtum sähe, würde ich das durchaus zugeben.

Ich finde nämlich dein Beispiel hat nichts mit dem diskutieren Fall zu tun.
Ich wandele es mal ab. Ich schreibe ein Buch über die bösen japanischen Fischer. x% der in den letzten 20 Jahren getöteten Wale, wurden von japanischen Walfängern getötet. Japanische Tiefseefischer könnten laut Studien gar nicht so zahlreich existieren, wenn sich alle an die Richtlinien und Gesetzte halten würden. In der japanischen Kultur werden Tiere laut Umfragen nicht als schützenswerte Lebewesen betrachtet, sondern eher als Gegenstand...etc. (Alles nur für das Beispiel, keine Fakten)
Jetzt beklagen sich die vielen rechtschaffenen japanischen Fischer über das Buch, auch wenn im vorletzten Satz des Prologs erwähnt wird, dass es auch andere gäbe. Die Fischer, die sich an die Regeln halten, sehen ihren Ruf geschädigt, durch den einseitigen Tenor den das Buch bei seinen Lesern und in den Medien hinterlässt.
Dazu heißt das Buch nicht "Die Folgen der japanischen Hochsee-Wilderer", sondern ganz reißerisch "japanische Fischer - das Ende der Wale".
Dein Buch heißt "Deutschland schafft sich ab", nicht "Leitfaden für eine bessere Integration". Allein der Titel soll doch nur Ängste zugunsten der Auflage schüren.
Merkst du übrigens auch, dass wir nicht von Sarrazin wegkommen, weil ir beide das letzte Wort dazu haben müssen? Scheinbar haben wir auch was gemeinsam. ^^

Vielleicht sollten wir mal einen Schenk im Thema machen und zur Abwechslung mal mehr auf die Frage Meinungsfreiheit ohne Denken eingehen?
Denkt ihr die Leute werden denk-fauler? Ich könnte mir das nicht nur dich eine bewusste Lenkung durch die Medien erklären, sondern schlicht auch auf eine Informations- und Unterhaltungs-Übersättigung herleiten. Früher hatte man seine Tageszeitung, das Dorfgespräch, den Plausch mit den Kollegen und 3 TV-Sender. Auch weiß heute kaum noch einer was die Hauptstadt von Thüringen ist, oder wie Raps aussieht, dafür aber wie man AdBlock installiert und pausiert. Wissen und Informationen werden heute anders verteilt und wahrgenommen wie früher.
 
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Meinungsfreiheit ohne Denken ? Da möchte ich einen großen Einwand einfügen : Wer nicht denkt, der kann eigentlich keine Meinung haben. Jedenfalls keine Fundierte. Oder sehe ich das falsch ?

Zum Thema denkfauler schliesse ich mich dir an. Ich denke auch,dass gewisse Pseudo-"Errungenschaften" der Gesellschaft eher schaden als nützen. Dazu zähle ich z.B. das moderne Fernsehen (8ung ! nicht die Geräte an sich!), Spielkonsolen und insbesondere Smartphones.
 
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