Wadenbeisser schrieb:
Sind künstliche Einschränkungen zur Gewinnmaximierung im Interesse des Kunden? Wohl kaum.
Sind sie auch nicht, aber wie du selbst sagst: mit dem Kauf sind sie für den Erfolg verantwortlich, trotzdem ist die Qualität des Produktes dabei völlig unabhängig. Das beste Beispiel dafür ist Steam selbst mit seinem Green Light Verfahren. Dort landeten so viele qualitativ sehr schlechte Titel, dank der Supporter/Käufer ist das ganze trotzdem erfolgreich, die Kritik in Wort/Bild/Film-Form hilft dabei gar nicht (davon kann Jim Sterling sicherlich ein Lied singen).
Valve hat Green Light auch nicht aus Interesse für die Kundschaft beendet und in Steam Direct umgewandelt, sondern weil Green Light sehr gerne für betrügerische Absichten genutzt wurde, welche auch Valve Kosten verursacht haben.
Das ganze konnte jedoch auch nur dadurch so "erfolgreich" genutzt werden, weil die Community das mitgetragen hat.
Gleiches hier, wie schon in der Vergangenheit bei EA Origin, UPlay, Galaxy Launcher (wobei der in Ausnahmen sogar begrüßt wurde, liegt aber am "Saubermann Image" von CDP/GoG) etc.: eine Minderheit (die sich selbst als eine starke Mehrheit wahrnimmt) regt sich über das Fehlverhalten eines Publishers/Entwicklers/Anbieters auf. Es wird auf allen möglichen Kanälen seinem Ärger darüber Luft gemacht.
Jedoch: letztlich wird die Mehrheit dieser Minderheit (zusätzlich zu all den anderen "Stummen") das Produkt trotzdem kaufen, weil man einfach nicht verzichten will und kann (soziale Faktoren sind ein zu starker Treibgeber). Nur: gerade der Nicht-Kauf ist das einzige, was wirklich Einfluss hat, weil es eine direkte Sanktion ist mit dem, was die Publisher gerne hätten: Geld.
Daher: verzichtet, versucht andere von mir aus auch davon zu überzeugen, aber mit passenden Argumenten, warum der Kauf eines Produkts schlecht ist, so wie es angeboten wird.
Das Ganze wird aber nicht dadurch bewerktstelligt werden, wenn man man dem Produkt selbst seine Qualitäten dadurch abspricht, dass die Publisher/Entwickler/etc. ganz böse sind. Im Gegenteil, damit unterwandert man sich nur selbst, weil die angesprochenen Leute auf anderen Kanälen sich über die Qualität des Produktes informieren können.
Und sonst: seien wie ehrlich, wenn das Spiel nach Ablauf der Exklusiv-Frist auf Steam erscheint, dann sind alle wieder glücklich und werden freudig kaufen.
Und seien wir noch ehrlicher: wäre das Spiel weniger bedeutsam, dann hätte es gar keine Aufregung gegeben (gutes Beispiel ist Ashen, aber danach kräht eben kein Hahn, um es mal sehr salopp zu sagen). Wäre das Spiel sogar exklusiv für den Steam-Store gewesen, dann hätte es auch keine Aufregung gegeben. So verhält es sich schon seit Jahren unter den bisher etablierten Launchern.
Und das ist in meinen Augen das umso schlimmere: dass sich ein Teil der Gamer Community dahingehend recht heuchlerisch verhält.