`basTi schrieb:
...Apps ist ein Ausdruck für "kleinere" Programme, welche auf mobilen Geräten verwendet werden. Win8 bietet nun die möglichkeit, dass man diese auch auf dem Desktop benutzen
kann.
Die Programme die du kennst sind immernoch Programme
Das stimmt so nicht ganz. Im Windows-8-Terminus sind jetzt alle Programme "Apps". Z.B. kann man mit der Suchfunktion wahlweise nach Daten, Systemeinstellungen oder besagten "Apps" suchen, aber eben nicht nach normalen Anwendungen. Die fallen mit unter "Apps".
(Was Microsoft sich dabei gedacht hat, die vorher universelle Suchfunktion derartig auszusplittern, kann ich mir übrigens nicht erklären. Höchstens vielleicht, dass sie auf die Suchfunktion keinen besonderen Wert mehr legen, weil die auf Mobilgeräten ohne Tastatur nicht sehr sinnvoll ist. Also sollen auch die PC-Anwender sie sich möglichst weitgehend abgewöhnen.)
Kein Unterschied. Desktop ist wie schon immer und das startmenü ist Fullscreen. Hat nichts mit klicks zu tun.
Fullscreen bedeutet schon mal längere Mauswege. Das was das Erste, was mich an dem Metro-Startscreen genervt hat, dass man ständig von links unten nach rechts oben und wieder zurück mausen muss.
Außerdem bestehen die (aus unerfindlichen Gründen unsichbar versteckten) "Charm-Bars" ebenso wie der Startscreen aus übergroßen und weit auseinander stehenden Bedienelementen, so dass immer nur wenige gleichzeitig dargestellt werden können. Um die weiteren Funktionen zu erreichen muss man sich durch Untermenüs und Unteruntermenüs hangeln. Das bedeutet mehr Klicks und weniger Intuitivität.
(Als Alternative dazu nennen die Windows-8-Beführworter meist Tastaturkombinationen, aber ich finde sowas ist ein Armutszeugnis für eine grafische Benutzeroberfläche.)
Auf Mobilgeräten mit Touchscreen ist es sinnvoll und notwenig, nur möglichst wenige, großzügig verteile, große Schaltflächen gleichzeitig anzuzeigen, aber auf einem PC mit präziser Mausbedienung und großem Bildschirm sollte man das unbedingt anders gestalten. Eben mit Blick auf kurze Mauswege und wenige Klicks optimieren und auf hoher Informtionsdichte. Also dass man z.B. möglichst viel direkt auf dem Bildschirm sieht.
Es geht um (sinnvollen) Fortschritt. Ich kann verstehn, dass es frustriert neue Sachen zu lernen, wenn man sich mit den alten schon perfekt eingearbeitet hat. Doch denken wir mal an die Leute, die nun das erste mal in den Kontakt damit kommen.
Es muss bei der Entwicklung auch mal in die Zukunft geschaut werden: Wie kann ich die Bedienung vereinfachen, damit zukünftige Nutzer es nicht mehr so schwer haben.
Wir wären mit deiner Einstellung einfach noch bei der DOS Konsole ...
Würde ich dahinter irgendwo eine Verbesserung sehen, würde ich mich nicht weigern mich umzugewöhnen. Bei Windows 95 z.B. hatte sich auch sehr viel an der Bedienung gegenüber Windows 3.1 geändert, aber ich war sofort bereit, mich darauf umzustellen. Es war einfach offensichtlich, dass die neue Win95-Bedienung viel effizienter, durchdachter und einheitlicher war, als der Blödsinn von Windows 3.1 mit seiner Trennung von Programm- und Dateimanager usw.
Bei Windows 8 sehe ich aber das komplette Gegenteil. Die in "Ex-Metro" und klassischen Windows-Desktop aufgeteilte Oberfläche weckt mit seiner Inkonsistenz spontan Erinnerungen an längst überwunden geglaubte Win3.1-Zeiten.
(Tatsächlich war Win3.1 in vieler Hinsicht als PC-GUI sogar besser als der neue Teil der Windows 8-Oberfläche, denn da hatte man wenigstens noch durchgehend vollwertige Fenstertechnik, es wurden keine Funktionselemente unsichtbar versteckt und die Informationsdichte war zumindest für damalige Bildschirmauflösungen angemessen.)
Der "Sinn" liegt bei Windows 8 meiner Meinung nach ganz allein darin, dass Microsoft damit neue Märkte erschließen will. Und da sie in den Tablet-Markt nicht als Späteinsteiger gegen etablierte Konkurrenz bei Null anfangen wollen, nutzen sie den (stagnierenden) PC-Markt als Sprungbrett.
Wir PC-Anwender müssen Kröten schlucken, damit MS ein paar zusätzliche Milliarden im Tablet-Markt verdient.
Da ich keine Microsoft-Aktien besitze, interessiert mich diese Art Fortschritt kein bisschen. Es ist mir vollkommen egal, ob sich Windows-Tablets neben iPads und Android-Tablets durchsetzen. Ich will nur ein auf den PC optimiertes PC-Betriebssystem und was das angeht ist Windows 8 mit seinen faulen Kompromissen gegenüber Tablets ein Schritt in die falsche Richtung.
Meiner Meinung nach tut sich Microsoft aber auch selbst keinen Gefallen damit. Die Analysten läuten heute mal wieder die Todesklocken für den PC, so wie schon so oft in den letzten Jahrzehnten. Jetzt sollen also "Mobile Devices", "Cloud Computing" und andere gehypte Bullshitbingo-Buzzwörter den PC ersetzen.
Microsofts Managment glaubt diesmal den Quatsch und opfert den vermeintlich eh untergehenden PC-Markt um in die neuen gehypten Märkte einzusteigen.
Aber meinrr Einschätzung nach, ist das ein Fehler. Mag sein, dass sich WIndows heute weit weniger gut verkauft, wie in der Vergangenheit. Das liegt aber nicht daran, dass die Leute ihre PCs abschaffen und auf Tablets udn "Cloud Computing" umsteigen, sondern daran, dass sie ihre alten PCs viel länger als früher benutzen. Und das gilt auf für das Betriebsystem. Mit XP kann man auch heute noch sehr gut leben, dabei ist das schon gut 11 Jahre alt. Früher waren solche Nutzungszeiträume in der IT-Welt undenkbar.
Wie gesagt, mit Wndows 8 voll auf Tablets und Co. zu setzen, rettet Microsoft nicht. Die werden den PC niemals ersetzen, sondern nur parallel dazu existieren und auch der derzeit wachsende Tabet-Markt wird irgendwann gesättigt sein und stagnieren.
Und was kommt dann? Wird Microsoft dann mit Windows 9 den Markt der Digitaluhren anpeilen und allen Windows-Systemen eine auf vierstellige 7-Segmentanzeigen und bis zu vier Druckknöpfe optimierte Bedienunoberfläche verpassen?
Ich wette, es werden sich auch dann genug finden, die das als sinnvollen Fortschritt bejubeln.