Alle (es sei denn, ich habe welche übersehen) Argumente gegen Open Source und freie Software in dieser Sache und auch allgemein, zeugen von Unwissenheit, genauso wie alle Argumente für Microsoft in dieser Sache von Unwissenheit zeugen. Das haben ja schon einige Vorredner ausreichend geschildert. Wer meint, eines seiner Argumente wurde noch nicht ausreichend mit Gegenargumenten beantwortet, der soll sich melden. Freie und Open Source Software ist kein Thema, was man von einem Tag auf den anderen versteht, auch wenn das Grundprinzip einfach ist.
Softwarepatente (und proprietäre Software meistens auch) schaden der Gesellschaft, den Regierungen und der Weiterentwicklung. Die einzigen die davon profitieren sind die Firmen, nennt mir mal jemand ein bekanntes Gegenbeispiel.
Produkte freier Software als solche sind in der Regel nicht komplizierter, als die proprietärer Software, sofern man sich nicht gleich mit Profi-Software anfreunden will. Es gibt zwar Probleme damit, aber fast alle dieser Probleme sind Folgen der hohen Verbreitung proprietärer Software, also mangelnde Verfügbarkeit von benötigter/gewollter Software, Treibern und professioneller Unterstützung.
Ich war 5½ Jahre Windowsuser und habe es nie hinbekommen, Windows vernünftig zu konfigurieren. Jetzt bin ich seit 9 Monaten Linuxuser (seit dem weiß ich überhaupt, was freie Software ist) und mein System läuft super. Wenn ich ein Problem nicht gelöst bekomme, so tun es zahlreiche wikis und die Community.
Meine Eltern und meine Schwester kommen übrigens auch super damit klar, obwohl meine Mutter von einem Computer ungefähr so viel versteht, wie - naja, fast nichts halt.
Ich verstehe ohnehin nicht, warum Leute die scheinbar keine Ahnung von GNU/Linux haben, es kritisieren. Ich kann Windows kritisieren, ich habe es lange genug genutzt.
Nennt mich einen radikalen Verfechter freier Software, ja ich bin es, aber nicht als Mitläufer, der sich eine außergewöhnliche Idee sucht, um dort hinterherzulaufen. Ich habe das Thema kritisch bedacht und mich viel damit beschäftigt und sogar eine 45-seitige Arbeit darüber geschrieben und bin einfach zu dem Entschluss gekommen, dass freie Software philosophisch und qualitativ einfach um Längen besser ist, als proprietäre Software. Auch wenn das mit der Qualität natürlich nicht überall zutrifft, so kann man doch beobachten, dass die Kreativität und Arbeitsenergie vieler Laien (sowie weniger Profis) der von einigen (ein paar mehr) Profis überlegen ist. Mir ist klar, dass nicht auf jedem Gebiet ein freier Ersatz für proprietäre Software geschaffen wurde, aber wenn man mal bedenkt, wie klein die OpenSource-Gemeinde momentan noch ist, dann kann man sich ausrechnen, wie das bei einer Verbreitung von z.B. 50% aussieht, auch wenn dann wesentlich mehr weniger technisch versierte Nutzer dazu kommen.
Die Typen von Microsoft sind nicht dumm, sie kennen die Vorteile von freier Software genau und sie haben Angst. Für mich ist diese Sache zwar ein Grund mich über Microsoft aufzuregen, aber andererseits auch ein Grund, mich zu freuen. Ein weiteres Zeichen dafür, dass freie Software langsam aber sicher den Markt erobern wird.
Gruß,
Malle
P.S.: Die Windows-Ähnlichkeit populärer Desktop-Umgebungen für Linux hilft Einsteigern beim Umstieg. Damit Erfüllen diese ihren Zweck voll und ganz. Microsoft regt sich natürlich drüber auf. Sie haben das meiste aber auch nicht selber erfunden, haben also gar keinen Grund dazu. Wem das missfällt, der soll sich andere Desktop-Umgebung suchen, ich habe kein Problem damit.
Und: Weder die Fenster, noch die grafische Oberfläche an sich (so weit ich weiß) sind Erfindungen von MS.