Mitten in der Wirtschaftskrise will der Wirtschaftsminister nicht mehr

dogio1979

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DIe Wirtschaft wird durch 5ß% Psychologie bestimmt und welche pyschologische Wirkung hat es, wenn der Wirtschaftsminister nicht mehr Miniter sein will?

Welche Auswirkungen sind zu erwarten?
Gibt es volkswirtschaftliche Konsequenzen oder nur politische?
Demontiert Glos damit seine eigene Partei und mindert die Chancen für die Bundestagswahl?
 
ähnlich blass wie horscht köhler, seltsame repräsentanten, alle ganz schnell abgetaucht als es brenzlig wurde ...aber angie macht das schon :D
 
würde mich nicht wundern, wenn das zu 70% irgendwas CSU-internes ist. was genau werden wir wahrscheinlich nie erfahren. und auch sonst hat sich der junge nicht unbedingt geschickt angestellt.

so long and greetz
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, Glos hat nie ein großes Geheimnis daraus gemacht, dass er den Job eigentlich nie wirklich haben wollte. Hinzu kommt, dass er ein Ministerium übernommen hat, dass wesentliche Kompetenzen an das Finanzministerium abgegeben hat, und zwar vor seinem Amtsantritt, also außerhalb seiner Verantwortung.

Damals hat sich Stoiber als designierter Finanz- und "Super"-Minister das Finanzministerium nach Belieben zuschneiden können, was dadurch passiert ist, dass wesentliche Kernbereiche aus anderen Ressorts uns vor allem aus dem Wirtschaftsministerium an das Finanzministerium übertragen wurden. Nachdem Stoiber dann gekniffen hat, ist halt Steinbrück Finanzminister und dadurch auch in wesentlichen Teilen de facto Wirtschaftsminister geworden. Glos bekam aus Parteiräson das kastrierte Wirtschaftsministerium.

Daher darf man sich eingentlich nicht wundern, wenn Steinbrück der agierende Minister in der Krise war und ist, eben nicht Glos. Die wirtschaftlichen Konsequenzen seines Rücktrittsgesuchs dürfen sich daher in überschaubar engen Grenzen halten. ;)

Die Ablehnung dieses Gesuchs zeigt allerdings imho sehr deutlich, wie dünn die Personaldecke der CSU ist. Aber da befindet sie sich offenbar in sehr guter Gesellschaft - nur durch Alternativlosigkeit in der SPD kann ich mir erklären, dass sich Tiefensee als Verkehrsminister halten kann. Gegenüber dessen Negativperformance halte ich Glos dann schon wieder für einen vergleichsweise guten und fähigen Minister.

Aber eben auch für eine lame duck vom Tag des Amtsantritts an. Was, wie gesagt, nicht nur seine Schuld ist. Die Konsequenz seines Rücktrittsgesuchs ist die, dass es nun jeder weiss. Macht aber nichts, in wichtigen Fragen ging man eh immer schon zu Peer und Angie, nicht zu ihm. :evillol:

Viele Grüße, Tiguar
 
Mein vermuteter Rücktrittsgrund -> klick

Ansonsten würde ich den TE bitten seine Ausführungen etwas zu erweitern.
Denn z.Zt. ist es etwas dürftig.



@Tiguar:
Alles für mich keine Gründe ausgerechnet jetzt zurückzutreten.
Dazu hatte er genug Zeit vorher gehabt.
Wer ein Amt nicht wirklich haben will, der tritt es gar nicht an oder tritt früher wieder zurück.
Und falls doch nicht
->
Fairy Ultra schrieb:
Der Mann hat Timing
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube, um nochmal auf den startpost bezug zu nehmen, nicht dass IRGENDEIN wirtschaftsmensch sich IRGENDWIE von IRGENDWELCHEN handlungen glos' beeinflussen lässt.:freaky:

von wegen 50%psychologie und so...
 
@ -oSi-: Keine Frage! Mir ging es allerdings weniger um das Seelenleben des Herrn Glos, was ja nunmal allein seine Angelegenheit ist, sondern mehr um die Fragestellung, welche Auswirkungen sich aus dem Rücktrittsersuchen ergeben könnten. ;)

Apropos Seelenleben: Der Mann tut mir leid, wirklich. Als WiMi nichts bewirkt und erreicht zu haben, ist eine Sache. Dann aber mit der eigentlich leichtesten Sache, dem Rücktritt, gescheitert zu sein, muss weh tun.

Apropos Timing: Vielleicht ist ihm klar geworden, dass der Ausfall gegenüber dem Polizisten ein Sympton war, dessen Ursache er mit dem Rücktritt beseitigen wollte.

Bis dann, Tiguar
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob er einem Leid tun kann ?
Ich weiss nicht.
Er hat es freiwillig gemacht.

Um mal zu den Fragen zu kommen...
dogio1979 schrieb:
Welche Auswirkungen sind zu erwarten?
Eher keine. Die Wirtschaft ginge auch ohne Glos weiter, falls der Rücktritt geklappt hätte.
Ein neuer Wirtschaftsminister ändert am momentanen Gang auch nichts.

Gibt es volkswirtschaftliche Konsequenzen oder nur politische?
Volkswirtschaftliche weniger.
Eher persönliche Konsequenzen. Parteiintern wird seine Person bestimmt zur Diskussion gestellt werden.
Demontiert Glos damit seine eigene Partei und mindert die Chancen für die Bundestagswahl?
Die CSU ist 2008 genug demontiert worden.
Bayern wurde umgekrempelt.
Er mindert nur seine eigenen Chancen bei der nächsten Bundestagswahl.
 
Er mindert nur seine eigenen Chancen bei der nächsten Bundestagswahl.

das will er doch gerade! für ein kabinett nach dem 28. September 2009 steht er nicht mehr zur verfügung. kann man in seinem offiziellen rücktrittsgesuch nachlesen.

wie dünn die Personaldecke der CSU ist.
Der Mann tut mir leid, wirklich.
Dann aber mit der eigentlich leichtesten Sache, dem Rücktritt, gescheitert zu sein, muss weh tun.

da kann ich seehofer auch nicht ganz verstehen. gut, er hat kaum alternativen, aber ein neustart wäre wohl besser gewesen.

so long and greetz
 
@ -oSi-: Ich denke, wir brauchen uns da gar nicht drüber zu streiten. Ob Herr Glos im Amt bleibt oder zurücktritt, ist letztlich völlig bedeutungslos. Soweit und im Sinne der Fragestellung der Threaderöffnung sehe ich hier absolute Einigkeit.

Dass aber die Frage, ob ein Bundeswirtschaftsminister im Amt bleibt oder zurücktritt, nicht mal im Ansatz entweder bejubelt oder beklagt wird, sondern lediglich auf völlige Gleichgültigkeit stösst, halte ich dennoch für bemerkenswert.

Ich sehe darin möglicherweise eine menschliche Komponente, die tatsächlich zu so etwas wie Mitleid führen könnte.

Eventuell ist es Glos nicht bewusst geworden, was für eine politische Aufgabe - das Wärmen eines Sessels in einer Verwaltungsbehörde, Entscheidungen trifft der Finanzminister - er erfüllt, so lange er wirtschaftlich rund lief. Das ist seit einem guten halben Jahr anders, womit aber auch der Zeitpunkt für einen eleganten Rücktritt verpasst war. Vielleicht hat sich eine Frustration aufgebaut, die sich in der Konfrontation mit dem Polizisten völlig falsch entladen hat. Und möglicherweise war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Du siehst diese Komponente nicht. Okay!

Viele Grüße, Tiguar
 
Ob Herr Glos im Amt bleibt oder zurücktritt, ist letztlich völlig bedeutungslos. Soweit und im Sinne der Fragestellung der Threaderöffnung sehe ich hier absolute Einigkeit.

zumindest auf bundesebene bedeutungslos, sofern man Glos' rücktritt nicht als auflösungserscheinung der CSU ansieht.

Dass aber die Frage, ob ein Bundeswirtschaftsminister im Amt bleibt oder zurücktritt, nicht mal im Ansatz entweder bejubelt oder beklagt wird, sondern lediglich auf völlige Gleichgültigkeit stösst, halte ich dennoch für bemerkenswert.

ich glaube in den letzten 3,5 jahren war Glos ganze 3x mal in der presse, davon waren 2 beiträge absolut unbedeutend und der dritte (konfrontation mit einem polizisten) zeugte von mangelnden manieren. warum also sollte man diesen mann vermissen?

so long and greetz
 
xXstrikerXx schrieb:
ich glaube in den letzten 3,5 jahren war Glos ganze 3x mal in der presse, davon waren 2 beiträge absolut unbedeutend und der dritte (konfrontation mit einem polizisten) zeugte von mangelnden manieren. warum also sollte man diesen mann vermissen?

Gegenfrage: Warum hat man ihn als Inhaber eines vermeintlich wichtigen politischen Amtes nicht vermisst, eben weil er nicht in Erscheinung getreten ist?

Eventuell war der BuWiMi mal einer der Schlüsselpositionen im Bundeskabinett. Das ist aber offensichtlich Geschichte. Die Kompetenz des Wirtschaftsministers liegt heute im Finanzministerium, was dessen Bedeutungslösigkeit erklärt.

Vielleicht wäre es ja auch interessant, mal über die Frage zu diskutieren, welchen politischen Stellenwert die Wirtschaft heute noch hat. Ist sie noch ein eigenes Objekt politischen Handelns, als Erschaffer der Güter und Zahler der Einkommen? Oder ist sie nur noch unter fiskalischen Aspekten erwähnenswert?

Was mich auch noch wundert, losgelöst von allem anderen: Glos hat den Rücktritt offenbar seinem Parteivorsitzenden angetragen, der aber gar nicht sein Dienstherr ist. Merkwürdig.

Ciao, Tiguar
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein etwas komisches Licht wird auch auf die Sache geworfen, weil zu erst Seehofer den Rücktritt abgelehnt hat und nicht Merkel, die für ihre Minister verantwortlich ist.
Und dann die Ablehnungen des Rücktritts...dieses Theater meine ich, dass durchaus politische Konsequenzen im Bezug auf die Wahl haben kann, obwohl ich davon ausgehe, dass es er die FDP stärkt als die üpbrigen Parteien.

Und warum Tiefensee zurücktreten sollte, kann ich in dieser Diskussion nicht nachvollziehen.
Die "Bespitzelungs-Affäre" bei der bahn ist nun kein ausreichendes Momentum.
 
Eventuell war der BuWiMi mal einer der Schlüsselpositionen im Bundeskabinett. Das ist aber offensichtlich Geschichte. Die Kompetenz des Wirtschaftsministers liegt heute im Finanzministerium, was dessen Bedeutungslösigkeit erklärt.

er steht weder besonders gut noch besonders schlecht da. das ist auch schon was. und keiner lastet ihm die wirtschaftskrise an. aber dann klein bei geben wollen, weil man nichts mehr zu sagen hat? abbrechen, weil man vermeintlich nicht genug macht hat? politik ist doch kein lust-und-laune-verein, auch wenn viele das gerne so sähen und auch, wenn einen das gefühl manchmal beschleicht. dann kann man auch im stillen nach der bundestagswahl sterben. die letzten 7 monate kann man dann auch noch aushalten.

Was mich auch noch wundert, losgelöst von allem anderen: Glos hat den Rücktritt offenbar seinem Parteivorsitzenden angetragen, der aber gar nicht sein Dienstherr ist. Merkwürdig.
Ein etwas komisches Licht wird auch auf die Sache geworfen, weil zu erst Seehofer den Rücktritt abgelehnt hat und nicht Merkel, die für ihre Minister verantwortlich ist.

deswegen meine vermutung, dass da noch irgendwas CSU-internes ne rolle spielt, von dem wir alle (noch) nichts wissen.

so long and greetz
 
Tiguar schrieb:
Gegenfrage: Warum hat man ihn als Inhaber eines vermeintlich wichtigen politischen Amtes nicht vermisst, eben weil er nicht in Erscheinung getreten ist?
Es gibt so einige Ministerien, die von der Wichtigkeit über dem Wirtschaftsministerium stehen.
Allgemein hört man von Olaf Scholz auch recht wenig. ;)

Gegenfrage zur Gegenfrage:
Welche wichtigen Entscheidungen hätte er denn angesichts der momentanen Krise treffen können oder sollen ?


Es ist eher so, wie es schon immer war. Das Ränkespiel geht ewig weiter.
Jeder versucht aus der Situation das Beste (für sich) rauszuholen.
Die Krise ist Chefsache geworden.
(Muss wohl auch so sein, sonst gibt es kein Vertrauen in die oberste Spitze des Staates...)
Und zur Koordinierung zwischen den Staaten machen sich Gespräche auch Finanz- und Außenministerebene besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
nunja die Bedeutung des Wirtschaftsministerium hängt natürlich stark von den zugewiesenen Kompetenzen und der damit eingeräumten Bedeutung zu. Obwohl sicher auch die Persönlichkeit in diesem Amt und das verhältnis zum Kanzler/ zur kanzelrin eine nicht zu unerschätzende bedingung sind. Ich erinnere nur an den Superminister Clement: viele Kompetenzen, charismatische Persönlichkeit und guter Draht zum damaligen kanzler.
 
...nur durch Alternativlosigkeit in der SPD kann ich mir erklären, dass sich Tiefensee als Verkehrsminister halten kann...

Tiefensee kann sich nur halten, weil er der einzige SPD-Minister aus den neuen Ländern ist (früher OB in Leipzig). Minister werden nunmal nicht aus Gründen der besonderen Eignung berufen, sondern eher um alle in der Partei zufrieden zu stellen. (Warum waren alle Familienminister früher den wohl weiblich? Weil kein Kerl es machen wollte? Nein, damit sie sagen konnten "Wir haben doch ne Frau in der Regierung" , das hat sich inzwischen ja geändert in den letzten Jahren)
 
Hmm, warum nur kommt der Neue auch aus Franken...
 
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