panchamolo schrieb:
Bei mir läuft ein 13700KF mit 90W Limit. Würde CLL da überhaupt noch was bringen? Theoretisch wird ja in jedem Frequenzbereich die Spannung reduziert, also sollte das doch eigentlich gehen.
Mit 90W Power Limits kastrierst du ja die Performance ziemlich, zumindest wenn mal die volle Multithreading-Performance abgefragt wird. Ansonsten hättest du auch genauso gut einen i5 kaufen können, wenn die nicht benötigt wird. Somit macht es wenig Sinn, einen i7 auf 90W einzubremsen.
Unter Volllast (!) sinkt die Kernspannung durch diese Maßnahme, aber dies passiert auch nur, weil die interne Überwachungslogik die Power Limits einhalten will und dafür massiv die Frequenzen senkt, wofür dann weniger Spannung nötig ist. Resultat: Die Performance sinkt ebenso.
Werden aber die Power Limits gar nicht touchiert, wie es bei manchen (
nicht allen!) Spielen der Fall ist, dann werden auch keine Frequenzen und Spannnungen gesenkt. Sprich, rein durch setzen der Power Limits hast du im CPU-Teillastbereich überhaupt keine Vorteile durch irgendeine Spannungsabsenkung.
Die Power Limits sollte man daher ganz vorrangig dafür verwenden, die Leistungsaufnahme und resultierende Abwärme für die eigene Kühlung beherrschbar zu halten. Eine zweite Bedeutung kommt ihr zuteil, die Leistungsaufnahme dort abzuregeln, wo es darüber nur noch zu wenig Performancezuwächse in Relation zur gestiegenen Leistungsaufnahme gäbe. Bei den meisten CPUs liegt dieser Bereich irgendwo ab 200W bis 250W. Ich würde z.B. keiner CPU (auch keinem i9) mehr als 250 bzw. 253W zulassen, alles darüber ist quasi kategorisch "Junk-Performance".
Zurück zu deinem i7. Für einen i7 der 13. Generation würde ich einen Kühler einplanen, der mit 200W Abwärme klarkommt. Hat man einen Kühler, der nur 90W oder nur 125W abführen kann, hat man an der falschen Stelle gespart. Und was heißt gespart,
dieser Kühler kann an die 180W kühlen (selber getestet mit einem 12700K) und kostet nur gut 20€ (unschlagbarer Preis). Aber für einen 13700K(F) würde ich eine oder zwei Regale höher schauen, wenn man ihn nicht unnnötig einbremsen will. Also 200W würde ich dem schon gönnen als Limit, mit dem richtigen Kühler.
Wenn man nun niedrigere Spannungen (und damit niedrigere Leistungsaufnahme -> weniger Abwärme -> niedrigere Temperaturen) haben will, ist die Absenkung von "CPU Lite Load" eines der besten Wege. Es bündelt alles in einer Einstellung, die auch noch ziemlich easy auf Stabilität zu testen ist. Ein sonstiges Undervolting mit Adaptive+Offset etc. ist dann nicht mehr nötig. Man kann zwar auch mehrere Undervolting-Methoden kombinieren, doch dann wird es schwieriger zu testen, es kann auch bei Teilllast oder sogar im idle zu Instabilität kommen.
Man sollte in zwei Schritten vorgehen:
1) Die Power Limits so setzen, dass die eigene Kühlung immer damit klarkommt, auch bei absoluter Volllast wie bei Cinebench R23 zum Beispiel. Bei einem 13700K würde ich je nach Kühler wie gesagt um die 200W anpeilen, damit man den Großteil der vollen Multithreading-Performance bei Bedarf auch abrufen kann.
2) Den Modus für "CPU Lite Load" auf den individuellen Bedarf der eigenen CPU absenken. Dafür den niedrigsten Modus finden, wo sie stabil läuft (also einen Schritt über dem ersten Instabilen), dann noch einen Schritt zur Sicherheit obendrauf.
Ich habe dies auf dem englischen MSI-Forum nochmal komplett in einem Guide erklärt:
https://forum-en.msi.com/index.php?...he-bios-and-reduce-the-cpu-power-draw.400270/