Muss das Fernsehprogramm besser werden?

Es liefert Informationen, Beratung, "Bildung" etc. und macht den Menschen mit dem vertraut, was common sense ist, was gesellschaftlich erwünscht und sanktioniert ist. Das führt notgedrungen, bis auf wenige Ausnahmen, zur, meiner Ansicht nach, blinden Bejahung des Bestehenden. Das ist meine altbekannte Position. Das Fernsehen macht den Menschen träge und stumpft ihn ab. Es gewöhnt ihm das selber-Denken und selber-Suchen seiner Möglichkeiten ab indem es ihn "füttert" mit Visuellem und Auditivem.
Das per se ist nur deswegen zu kritisieren, weil es gefilterter, durchdachter, kontrollierter Stoff ist...und jetzt das Wichtige: von anderen. Mündigkeit wird somit beschnitten. Oder anders: Fernsehen widerspricht seiner eigenen Idee durch seine praktische Existenz. Die richtige Weise ist notwendig verbaut. (Das ist übrigens der Begriff von "negativer Kritik")

Desweiteren keshkau...vorsicht...das Fernsehen hat mit dem "menschlichen Leben" oder, noch schlimmer, mit der "Natur des Menschen" wenig zu tun.
Essen, Trinken, Schlafen. Das ist maximal die "Natur des Menschen" und selbst das gestehe ich dir nur schmallippig zu.
Alles andere ist Beiwerk, das aus dem Zusammenwirken von Menschen entstanden ist, aus ihrer Arbeit bzw. aus einer bestimmten Form von Arbeit. Das hat mit einem abstrakten Begriff des menschlichen Lebens aber nichts zu tun. Da muss man schon unterscheiden.

Edit: Was einen treibt Adorno zu lesen? Das ist einfach. Das subjektive Leiden ist gesellschaftlich-objektiv vermittelt. Zu verstehen warum und wodurch: dafür Adorno. Weiter im Thema jetzt.
 
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keshkau schrieb:
Es wäre allerdings interessant zu sehen, was passieren würde, wenn es z. B. sechs Monate lang überhaupt kein Fernsehprogramm gäbe, auch nicht im Internet (z. B. die ZDF Mediathek). Wie würden die Leute reagieren? Wie lange würde es dauern, bis sie sich umgestellt hätten? Was würden sie alternativ mit ihrer Zeit anfangen?
Man würde erkenne können, ob die Sender von den Zuschauern abhängig sind oder umgekehrt.
Das wäre tatsächlich interessant, nur leider undurchführbar. Wenn es ein Massenphänomen ist und die Leute wissen, das der Nachbar genauso 'leidet', dann wird man damit wohl weniger Probleme haben. Ansonsten werden die Leute werden vor ihren Radios hängen und mit der Zeit immer genügsamer werden. Aber anfangen zu lesen oder durch die Natur zu spazieren? Wohl nur in Einzelfällen.

th3o schrieb:
Alles andere ist Beiwerk, das aus dem Zusammenwirken von Menschen entstanden ist, aus ihrer Arbeit bzw. aus einer bestimmten Form von Arbeit. Das hat mit einem abstrakten Begriff des menschlichen Lebens aber nichts zu tun. Da muss man schon unterscheiden.
Vielleicht auch nicht. Diese und die letzte Generation wurden in ein Leben hineingeboren, in der es Tradition ist, das Hirn vor dem Schlafengehen auf den Passivmodus zu stellen und um 23 Uhr dann entgültig abzuschalten. Ich habe diverse Versuche unternommen, andere Leute in meiner Familie von der Fernsehlosigkeit zu überzeugen. Das ist grandios gescheitert, bei den Älteren eher als bei den Jüngeren.
 
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Gestern habe ich mir - um heute mitreden zu können - die ARD-Reportage über den US-Wahlkampf angesehen. Sie bot einen ganz passablen Eindruck über den bisherigen Wahlkampfverlauf, ging auf beide Kandidaten ein und war meiner Meinung nach wohl dosiert für das deutsche Publikum, das mit diesem Wahlkampf eigentlich wenig zu tun hat. Allerdings war auch das "gefiltert, vorgekaut und vorgedacht", doch anders geht es nicht, wenn man die Präsidentschaftskandidaten nicht selbst monatelang begleiten will.

Die nachfolgende Sendung "Report Mainz" habe ich zwar nicht vollständig gesehen, aber immerhin kritisch. Ich kann nicht behaupten, dass sie mein Denken beeinträchtigt hat. Eher war das Gegenteil der Fall. Denn als es um Outplacement ging, war ich voll in meinem Thema, weil ich mich damit auskenne. Mir fiel auf, dass dieses schon seit einigen Jahrzehnten eingesetzte Instrument sehr einseitig dargestellt wurde: "Denen da oben" baut man goldene Brücken, während den einfachen Bankkaufmnan einfach gekündigt wird. Das war in etwa der eingefärbte Tenor. Und natürlich, dass sich Outplacement-Berater an der derzeitigen Krise eine goldene Nase verdienen. Mit seriösem Journalismus hatte das wenig zu tun.

Auch der nächste Beitrag über die Arbeitsmarktchancen älterer Bewerber wurde an einem Einzel-Schicksal hochgezogen, das dann verallgemeinert wurde. Das war für mich der Zeitpunkt zum Abschalten.

Ich habe nichts dagegen, dass im Fernsehen Meinungen vertreten werden. Aber diese Verquickung von vermeintlichen "Fakten" und Meinungsäußerung stößt mir immer wieder auf.


Was das "Füttern" angeht, so muss das kein grundsätzlicher Kritikpunkt sein. Denn auch Marx und Adorno kauen mir etwas vor und füttern mich, wenn auch nur mit Buchstaben. Ob sie das Denken der Leser ankurbeln oder eintrüben, mag jeder für sich selbst entscheiden.
 
Unzulässiger Vergleich keshkau.
Fersehen ungleich Literatur. Nice try. Entweder beim Thema bleiben oder nicht.
 
@th3o
Ich habe das ganz allgemein betrachtet und mich dabei an Deine Vorgaben gehalten: „gefilterter, durchdachter, kontrollierter Stoff … von anderen. Mündigkeit wird somit beschnitten“

Ich kann durch einen Wald spazieren und mir die Bäume anschauen. Ich kann mich aus dem Fenster lehnen oder im Café sitzen und den Menschen auf der Straße zuschauen. Aber abgesehen davon erhalte ich alle übrigen Informationen in portionierter Form. Das gilt für Schulbücher und für den von Lehrern durchgeführten Schulunterricht. Das gilt für Beiträge in Zeitungen, Zeitschriften und Online-Foren. Das gilt für TV-Dokumentationen, Interviews, Romane und Sachbücher.

Das Kriterium der Portionierung (gefiltert, vorgedacht, kontrolliert) gilt praktisch überall und ist deshalb nicht unbedingt geeignet, vorwiegend auf das Fernsehen angewendet zu werden. Mehr wollte ich damit nicht ausdrücken. - Du darfst Deinen Adorno aber trotzdem weiterlesen.
 
Oh das ist ja toll, darf ich wirklich? Vielen Dank ;)
Das können wir auch gerne ausdehnen mit der Portioniertheit. Denn das würde tatsächlich bedeuten, dass richtige Wahrnehmung an sich schon verunmöglicht wird durch die Art und Weise wie wir leben. Damit bist du bei mir willkommen. Dazu kann ich die "Negative Dialektik" Adornos empfehlen. Da wird genau diese Problematik thematisiert. Das richtige Denken wird den Menschen systematisch ausgetrieben. Und das noch nicht mal böswillig, sondern objektiv-notwendig. Aber das ist ne Kiste die ich hier nur ungerne aufmachen würde.
Denken ist per se schon falsch weil es identifizierend mit den Sachen umgeht, nicht sie läßt wie sie sind. Das ist die adornosche Position mit kantischem Beiwerk. Dagegen wäre das ständige Ausformulieren des Negativen der eigentliche Fortschritt. Wenn eine Definition von richtigem Denken möglich wäre, dann müsste die ungefähr so lauten: Denken ist dann richtig, wenn es sich nicht selbst versteht.
Das Kokettieren mit der Paradoxie ist hier gewollt. Es ist sowas wie die List das Identifikationsverhältniss aufzusprengen.
Naja, genug davon.
 
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Das Problem, ist wie von Vielen angedeutet, meiner Meinung nach einfach, dass das derzeitige Programm, zumindest der Privaten sehr darauf ausgelegt ist höchstmöglichen Gewinn zu erzielen. Und zwar nicht wie es für den Konsumenten wünschenswert wäre, über eine Qualitäts-Schlacht, sondern über einen Kampf unter dem Motto "wie billig kann man TV produzieren, so dass es immernoch einen akzeptablen Marktanteil hält". Kosten senken bei gleichbleibenden Gewinnen, ist seit einigen Jahren der Trend. Wenn man mit der von euch gewünschten Qualität riesige Marktanteile gewinnen könnte, würde man das ja machen. Aber wenn man mit 20.000€ Produktionskosten für 1 Stunde TV einen Marktanteil von 10% halten kann, ist man eben zufrieden. Schaut euch mal das Programm von vor 10 Jahren an. Da waren internationale Stars en masse im deutschen TV zu sehen. Irgendwann haben sich deren Gagen dann einfach nicht mehr gelohnt.
 
Das Problem, dass die Leute sich nahezu jede Qualität gefallen lassen, gibt es ja in vielen Bereichen. Vor 20 Jahren waren in jeder K-Stadt-Abteilung mehrere Mitarbeiter, die alle ihren Beruf gelernt hatten. Da bekam man schnell kompetente Beratung. Heute hat man schon fast Glück wenn die Kasse gerade besetzt ist. Man beschäftigt lieber 2 ungelernte 400€-Job-Verkäuferinnen, als eine ausgebildete Ganztagskraft. Und die Kunden kaufen eben da wo es am billigsten ist. Lieber Lidl als Edeka, lieber K-Stadt Lederwaren als das Fachgeschäft um die Ecke. Hier im Forum kann man das ja auch beobachten: Kauf ja nicht beim Händler, im Internet kann man für 300€ weniger einen besseren PC zusammenstellen. Hab ich auch gemacht, man bekommt das ja selbst hin. Aber so langsam tendiere ich dazu beim nächsten Hardwarekauf wieder zum Laden um die Ecke zu gehen. Diese Spar-Einstellung wirkt sich, wie man an diesem Thread sieht, in allen Bereichen negativ aus, sogar Apotheken sind von dieser Problematik betroffen.
 
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Hier gibt es die Markanteile im Ersten und den Mitbewerbern.
ARD: 12,3%
ZDF: 12,7%
Dritte: 13,1%
RTL: 12,0%
SAT1: 10,3%
Pro7: 7,2%
Sonstige: 32,4%

Was auffällt: "Sturm der Liebe" (was immer das sein mag) hat einen viel höheren Anteil als die Tagesschau.

Und hier noch ein Auszug wegen der Werbekosten, die nur von der Quote abhängen, die wiederum nur von der Nachfrage des Zuschauers abhängt:
Die Zeiten der Hochpreispolitik in der Werbung sind wohl vorüber, die meisten Fernsehsender haben ihre Sätze um über 20 % gesenkt. Ein 30 Sekunden-Spot etwa in der ersten Werbeunterbrechung von "Millionär" kostet 60.000 Euro. Die Kosten für die Schaltungen werden an den Einschaltquoten orientiert, fallen diese, fallen auch die Werbepreise. Interessant ist in diesem Zusammenhang nicht die absolute Einschaltquote, sondern die unter der begehrten, kaufkräftigen Altergruppe zwischen 14 und 49 Jahren. Auf diese Weise bestimmt die Werbung kräftig und gnadenlos bei der Programmgestaltung mit. Werbespots während der Formel-1 Übertragung, der attraktivsten Sendezeit kosten etwa 150.000 Euro.

Das die Sätze gefallen sind, schreibe ich in erster Linie Google und Co. zu, denn die Werbebranche legt seit neuestem in diesem Bereich regelmäßig Zuwächse hin. Die Werbepreise bei ARD und ZDF sind geringer, was den Privaten natürlich nicht gefällt. Daher versuchen sie auch, die Runkfunkgebühren abzuschaffen, damit die Öffentlich-Rechtlichen mehr Geld für ihre Werbung fordern müssen. Clever, was?
 
Das Fernsehen ist eindeutig schlechter geworden nicht nur im Privat sondern auch im ÖR Bereich, was bestimmte dummbumm Magazine wie Brisant beweisen, oder die Kürzung der Politmagazine auf 30 Minuten.

Viele Sender Senden nur noch gagga Tv, RTL war mal der Inbegriff von Frischen Wind im TV aber das war wohl in den 80/90 zigern , heute ist dieses Programm in der Regel nur noch hohl.

Oder Pro 7 vom Spielfilmsender zum Kackwurst TV, Inbegriff ist z.b. der Donnerstag Abend , was da dort kommt geht auf keine Kuhhaut.

Auch diese vielen Kochshows oder diese Pseudo Dokus nach dem Motto "Wie wird ne Wurst gemacht, Alltag im Restaurant etc "

Zum Glück gibt es Alternativen....


Oder vielleicht ist es die Aufgabe des Fernsehens die Leute zu verdummen ? (...)
Mal etwas jenseits... Wieso wird im TV eigentliche über die Tittenvergrößerung irgend so einer Spears Schlxxpe groß Berichtet , wieso erfährt man eigentlich etwas über die Darmprobleme eines gewissen Eisbärenjungens, aber über wirklich wichtige Ereignisse wie gewisser jährlicher Konferenzen von Eliten aus Politik , Wirtschaft und Finanzwesens gibt es kaum Berichte ?

Deren Inhalt noch dazu geheimgehalten wird.
 
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aber über wirklich wichtige Ereignisse wie gewisser jährlicher Konferenzen von Eliten aus Politik, Wirtschaft und Finanzwesens gibt es kaum Berichte?

Deren Inhalt noch dazu geheimgehalten wird.
Man hat in Heiligendamm gesehen, was passiert, wenn man es anders aufzieht. Dann brechen Tausende Demonstranten auf, die sich nicht an Demonstrationsauflagen halten, sondern über Ackerland rennen, die Ernte vernichten und massenweise Landfriedensbruch begehen. Hinzu kommen die Randalierer, die mit Pflastersteinen Jagd auf Polizisten machen.

Darüber hinaus gilt der Schutz der Privatsphäre. Was Leute miteinander zu besprechen haben, ist deren Angelegenheit. Du willst doch auch nicht, dass Deine Telefongespräche oder Unterredungen am nächsten Tag in der Zeitung stehen.
 
Ich benutze den Fernseher inzwischen überwiegend nur noch als Geräuschkulisse für meinen Wellensittich (bitte nicht lachen:D), da ich kein Radio habe. Ich selber kann mit den angebotenen Programmen der Sender auch nix mehr anfangen. Sport und Nachrichten mal ausgenommen. Filme und Serien schaue ich nur auf DVD, weil mich die ewige Werbung nervt.

Muss das Fernsehprogramm besser werden?

Wie willst du das anstellen? Die Sender (vor allem die Privaten) versuchen es ja z. B. öfters mit preisgekrönten Serien aus Amerika. Drüben Dauerbrenner, bei uns floppen diese Serien meistens. Wir wollen anscheinend lieber Koch- und Gerichtssendungen und anspruchslose Alltagssuppen (äh Soaps) sehen. Kürzlich stand darüber ein großer Artikel in der TV-Movie. Leider habe ich die Zeitschrift nicht mehr, sonst hätte ich noch ein paar klasse Zitate bringen können. Und das Niveau des deutschen Fernsehzuschauers wird noch weiter nach unten gehen.
 
Beim Fernsehen gibt es mindestens drei Beteiligte: Die Programm-Macher, die Zuschauer und die dort werbende Wirtschaft. Wenn einer von denen nicht mehr mitspielt, fällt der Vorhang. Es liegt also z. B. allein an den Zuschauern, sich den schlechten Programmen zu verweigern.
 
@Threadersteller

Wenn aber Volksvertreter (demokratisch gewählte ) mit Vertretern der privaten Wirtschaft und
Banken konferieren und die Inhalte geheimhalten, hat dies nichts mehr mit Demokratie und Offenheit zu tun.
Und ich meinte eher die Bilderberger.
Hier herrscht Verschwiegenheitspflicht (Warum auch immer)

Das es hierüber keine oder wenig Berichte ist schon bezeichnend.

Sorry für OT
 
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das TV schließt doch ganze Bevölkerungsgruppen aus, bzw. ist mir das mittlerweile auch egal, ich glotz eh nur noch Filme, Infos nur noch übers Netz

da fällt mir ein: wäre schön, wenn die mit dem vielen Geld mal gute Filme machen würden, irgendwie gefällt mir des net, was die in De produzieren
 
Und ich meinte eher die Bilderberger.
Hier herrscht Verschwiegenheitspflicht (Warum auch immer)
Das war mir klar. Nur nehme ich die Anhänger dieser Verschwörungstheorien schon lange nicht mehr ernst. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass sich Führungskräfte aus aller Welt in Ruhe zusammensetzen, um jenseits von Konkurrenz und politischen Grenzen über die wirklichen Probleme dieser Welt zu sprechen.

Dass nicht alles gleich an die große Glocke gehängt wird, ist kein Grund, darhinter einer Weltregierung oder was auch immer zu sehen. Und wenn außen Stehende keine näheren Informationen über die Gespräche haben, können sie schlecht darüber berichten - es sei denn auf Galileo Mystery.

Das Fernsehen, um auf das Thema zu sprechen zu kommen, soll informieren, aber nicht verblöden, so wie es die Verschwörungstheoretiker versuchen.
 
Wenn ich so meine Eltern, speziell meine Mutter betrachte, die schaut bevorzugt dieses Bodensatzprogramm, wie GZSZ, Talkshows und Shoppingsender, also die leichte Kost. Für anspruchsvolle Spielfilme oder gar Sendungen zum Mitdenken (abgesehen von Jünther Gauch^^) fehlt ihr überweigend die Muse am Abend und ist ihr zu stressig laut ihrer Aussage. Da geht sie lieber gleich ins Bett oder schläft ein. ;)

Ich denke das TV-Programm muss vor allem abwechslungsreicher werden, besser ist relativ.

Was wir bislang erleben ist eine Gleichmachung der Formate und Inhalte zum anspruchslosen Berieselungs-TV hin, sowohl bei den Privaten, als auch ÖR. Der steigende Werbewahn setzt dem ganzen dann noch die Krone auf.
 
Also ich finde es unter aller Sau das sich die öffentlich-rechtlichen augenscheinlich sooo sehr dem "älteren Publikum" zugesprochen haben. Wenn das so ist, dann sollte auch die GEZ nur von den Leuten gezahlt werden, die solche Sendungen sehen.
Meine Freundin (19 Jahre) und ich (23) finden das mehr als nur ungerecht: Jeder soll zahlen? dann soll auch ein abwechslungsreiches programm gesendet werden, was jeder altersgruppe etwas bietet. wie wäre es denn mit einem öffentlich-rechtlichen musiksender (und zwar einen der wirkliche musik spielt, keine schlagerparade!)??
aber was kommt stattdessen? schlagerabende und "oma-schnulzen" (verbotene liebe etc.)

ich mein: das die privaten bisweilen ein meist miserables und niveauloses programm bieten lass ich jetz mal außen vor, da das ja nix kostet. wer sich das ansieht, sieht sichs halt an.

aber für eine leistung geld zu verlangen, die ich weder will, noch ansprechend finde, auch noch knapp 18 euro im monat zu zahlen, find ich ehrlich gesagt zum .....!!

ich persönlich (student) bin zwar erstmal befreit, aber ich glaub nicht das sich in den kommenden 2-3 jahren das programm der öffentlich-rechtlichen stark ändert und dann muss ich auch mal zahlen... für etwas, was ich einfach NICHT WILL!! und wenn mir dann einer kommt mit "musst ja keinen fernseher haben!" darüber lässt sich streiten, aber allein für den beruf (gelernter Fachinformatiker, derzeit im Informatik-Studium) brauch ich ja wohl einen PC samt internet-anschluss, und das reicht "denen" ja auch schon... echt mies. :grr:
 
Odium schrieb:
Edit: Eine Sache ist doch sehr komisch. Wenn es um die Qualität des TV-Programms geht, sagen ausnahmslos alle, dass es größtenteils Schund ist. Sei es abends in der Bar, im Gespräch mit der Familie oder hier in einem Forum. Fraglich ist also, wer dann überhaupt zu den 3-4 Millionen Zuschauern gehört, die sich eine Talkshow angucken und wer zu den weiteren 2 Millionen zählt, der auf dem Nebenkanal zu einer Reality Soap lacht.
Die Überlegung liegt nahe, das TV inzwischen eine Art Tabuthema geworden ist. Und zwar so schlimm, das man gegenüber anderen nicht zugeben mag, dass man zum Durchschnitt zählt und 3h pro Tag fern sieht. Ich frage mich allerdings, warum das so ist und hab bis heute keine Erklärung dafür.

Es gibt 2 Möglichkeiten:

1. Entweder du hast Recht und die meisten schämen sich zuzugeben dass sie TV schauen ODER

2. Die Quoten sind "verschönert". Und das ist es was ich glaube. Als ich gelesen habe dass Big Brother angeblich eine Zuschauerzahl von über 4 Millionen (!) erreicht wusste ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. :freak:

Jetzt mal im Ernst: Mir kann doch keiner erzählen dass es in D solche Massen an geistig minderbemittelten Leuten gibt die gerade nix Besseres zu tun haben.

Ich weiss nicht ob ihr wisst wie die Quote berechnet wird,ich jedenfalls weiss es. Und da gibt es eine ganze Menge Spielraum zum Bescheissen. ;)

Zum Thema selbst:

Nein,muss es nicht,denn es gibt deutlich bessere Alternativen. Ich schaue seit 6 Jahren kein TV mehr und mir fehlt NIX. Was sicherlich wünschenswert wäre ist ein qualitativ und quantitativ besseres Portfolio an wirklich Sehenswertem.
Zum Privat-TV:
Wie kam es zu der aktuellen TV-Landschaft? -> Sendertrusts und Absprachen. Wenn von 20 Sendern 19 Schrott und einer was Gutes zeigt kann man sich vorstellen wie die Quote aussieht. Der Schrott hat 1 % Quote und fliegt aus dem Programm,während der Sender mit dem Kracher zwar viel Geld investiert hat(einen fürs TV aktuellen Hollywoodstreifen zu senden kostet ein Vermögen),sich jedoch über Werbung refinanziert. Momentan ist es doch so: Wenn bei RTL ein guter Film läuft kommt auf Pro7 auch einer,Sat.1 und RTL2 zeigen dann Billigshow oder Konserve. Und DA liegt der Hase im Pfeffer:

Es gibt KEINE Konkurrenz im deutschen TV. Alles ist Senderübergreifend abgestimmt um bei minimalem Einsatz maximalen Profit zu erzielen. Klar,wirtschaftlich ist das logisch,jedoch sehen wir die Konsequenzen die zwangsläufig entstehen wenn man einem KARTELL "ausgeliefert" ist.

Zom ÖR sag' ich jetzt mal besser nix...
 
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