Nachhaltigkeit im Alltag - Erfahrungen der Community

Ich hol den Thread hier nochnmal hoch, da ich keinen neuen aufmachen möchte und es glaub ich sehr gut hier rein passt.

Und zwar geht es um ein bestimmtes Argument in der Nachhaltigkeitsdebatte/Debatte um Produktionsbedingungen. Es wird behauptet, dass es teilweise notwendig ist Brands/Produkte usw. zu kaufen/unterstützen, da dadurch erst Arbeitsplätze geschaffen werden. Sprich, schlechte Arbeitssplätze/Produktionsbedingungen sind besser als gar keine, weil dadurch erst Mittel freigesetzt werden und eine Infrastruktur entstehen kann, auf der man dann aufbauen kann. Ohne diese "notwendigen" üblen Jobs würde nichts entstehen.

Gegenwart war dieses Argument in einer SHEIN-Diskussion.
Das Argument wurde in einer anderen Debatte (da gabs SHEIN noch nicht) von Textil-Professoren geäußert.

Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren.
 
Ehrlich das sehe ich nicht so.

Problem ist wir unterstützen dadurch Umweltverschmutzung in anderen Ländern, welche nach unseren Standards bei uns nicht so sein darf.

Und warum sollte man durch einen gezielten Kauf eine Wirtschaft aufbauen welche erst im Nachhinein den Umweltschutz und Nachhaltigkeit implementiert.. oder vorher was anderes macht.
 
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MoinKffee schrieb:
Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren.
Vollkommener Humbug. Entweder man will nachhaltig produzieren oder lässt es, an sich ist schon Fast Fashion (aka SHEIN) das Gegenteil davon. Und selbst wenn man das außen vorlässt, entweder bezahle ich die Jobs anständig oder lass es bleiben, da wird auch nichts besser wenn man immer mehr Geld ins Unternehmen pumpt, weil das am Ende nicht bei den Herstellern (bzw. den Personen, die das auch tatsächlich produzieren) ankommt.
Gibt gute Marken (Auswahl) mit guten Labeln, die das sehr nachhaltig und fair machen, aber hat halt nicht jeder Lust 70€ für nen Pulli mit geringer Marge zu bezahlen. Oder 50€ für ein Shirt. Und das dann auch lange zu tragen, weil's einfach hält und man nicht immer das neue Saisonzeug für sein Selbstbewusstsein braucht.
Dann doch lieber der 30€ Aktionspulli und das 15€ Shirt von H&M. Da kann mir das Greenwashing auch gestohlen bleiben, was da gerne publiziert wird. Schreib nachhaltig drauf und man glaubt's :hammer_alt:
 
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So sehe ich das auch aber wir hatten gestern eine recht lebhafte Diskussion zu dem Thema. Aufgekommen ist sie, weil ich mich über die Preise von Apple Watch Armbänder amüsiert habe und mir SHEIN als Alternative angeboten worden ist. Aber der Konzern scheint ja ziemlich sicher in allen Belangen mehr oder weniger die Ausgeburt der Hölle zu sein. Mir war eigentlich bis dato Fast Fashion oder gar Ultra Fast Fashion kein Begriff.
Ich hab eher unbewusst nachhaltig eingekauft.

Nero1 schrieb:
Gibt gute Marken (Auswahl) mit guten Labeln, die das sehr nachhaltig und fair machen, aber hat halt nicht jeder Lust 70€ für nen Pulli mit geringer Marge zu bezahlen.

Ich finde es trotz der Siegel ziemlich umständlich nach nachhaltigen Hestellern Ausschau zu halten.
Es wäre einfacher, wenn es spezielle Filteroptionen in Shops gäbe oder Shops wo alle Hersteller bestimmer Standards vertreten sind. Nicht nur mit 5-6 Brands. Man merkt dieses Thema wird sehr Stiefmütterlich behandelt.
 
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MoinKffee schrieb:
wo alle Hersteller bestimmer Standards vertreten sind

was aber oft einfach nur "Gelabelt" wird ... wie viel von der Nachhaltigkeit kommt denn wirklich beim Kunden an und ist nichts erkauftes oder erlogenes.

Fair Trade, Fair Kaffee oder oder oder .. am Ende gehts um den Profit den kann man auch mit einem Label steigern für das man 10 cent Zahlt aber 2 € mehr einnimt.

Meine eigene Nachhaltigkeit wird damit anfangen das ich im PC Sektor den Wahn der WATT nicht mitmachen werde... Grafikkarten und CPU´s welche mehr als 225 respektive 150 Watt verbraten werde ich nicht unterstützen und kaufen.
 
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Man muss aber dann nur noch die Gelabelten überprüfen aber hat den groben "Schmutz" schon raus.
Ich hab mir z. B. eine Weste letzte Woche gekauft, bei der man mit einem Code im Etikett nachverfolgen kann in welcher Halle sie produziert worden war. Rein theorethisch könnte ich jetzt nach Bangladesh fliegen und mir das dort anschauen. Da gehe ich schon dann davon aus, dass diese Produtkion ganz andere Standards hat als z. B. die Ultra-Fashion Branche.

Jetzt brauche ich noch einen Rucksack.
Eastpak hat z. B: https://www.eastpak.com/de-de/sustainability
Mark Ryden hat quasi nix: https://markrydenglobal.com/de/pages/about-us

Wäre natürlich interessant zu sehen, wie sehr sich die Produktionen tatsächlich voneinander unterscheiden.
 
MoinKffee schrieb:
Ich finde es trotz der Siegel ziemlich umständlich nach nachhaltigen Hestellern Ausschau zu halten.
Definitiv, das erfordert dann leider immer ne gute Menge Eigenrecherche. Man wirds wohl auch nie perfekt machen können. Aber auf sowas wie das GOTS Siegel zu achten und gezielt danach zu googlen hilft ja auch schon, da kann man dann nicht so viel falsch machen. Dafür ist die von mir verlinkte Seite halt gut, die die Siegel auch anhand der Glaubwürdigkeit bewertet, weil es leider wirklich hier und da Label gibt, hinter denen nicht viel steht. Da muss man leider etwas aufpassen.
Man macht mit Nachhaltigkeit halt nicht übertrieben viel Geld, entsprechend ist die Lobby dahinter recht klein.

MoinKffee schrieb:
Wäre natürlich interessant zu sehen, wie sehr sich die Produktionen tatsächlich voneinander unterscheiden.
Das wäre wirklich interessant. Ich hab mir neulich erst nen Wanderrucksack von Fjällräven gekauft. Die sind zwar sicher auch nicht die top notch der nachhaltigen Unternehmen, aber haben zumindest ein paar Programme und für mich bedeutet bei dem Rucksack Nachhaltigkeit vor allem, dass er gut verarbeitet ist und das Material top, dass er zig Jahre halten wird. Da muss ich nicht alle paar Jahre nen neuen kaufen und hab lange Freude dran. Das reicht mir in dem Fall auch erstmal.

Ich denke wenn man sich schon damit befasst und versucht so gut es geht drauf zu achten macht man weit mehr als die meisten Menschen. Perfekt sein wird man eh nicht, und grad der Bereich Textilien machts einem eh unfassbar schwer.
 
MoinKffee schrieb:
Shops wo alle Hersteller bestimmer Standards vertreten sind
Prominentestes Beispiel wäre hier der Avocadostore für Klamotten. Da ist nur Fair Fashion gelistet. Wieviel Geldschneiderei da jetzt betrieben wird, keine Ahnung, was dort gelistet ist, ist halt schon sehr hochpreisig. Also auch nicht was für jeden Geldbeutel.
 
Ich kaufe bei Manomama und Trigema Klamotten.
 
Das ist schon Megaskurril. Auf der einen Seite hast du die F4F-Bewegung die jetzt aktuell 100 Mrd. vom Bund fordert, zeitgleich hast du etliche deutsche Jugendliche die haufenweise mehr als fragwürdigen Plastikmüll aus China bestellen. Für mich gehört Ultra Fast Fashion reguliert. F4F sollte sich vielleicht en bissl mehr an die eigene Generation richten, bevor man die Alten versucht zu bewegen.
 
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Hast du denn Zahlen dazu?

Man ist schnell dabei gefühltes als Fakt zu bewerten, weil ein Kontrast offensichtlich erscheint.
 
Das ist ja das krasse. Wir haben einen Konzern der mehr wert ist als H&M und Zara, der mehr Umsatz generiert aber es ist praktisch nix dazu bekannt, wie er es macht. Der Laden trendet aktuell in Richtung Amazon.

business-insider.de

Der Laden funktioniert ja nicht wie diese eine Biersorte. Man spart alles ein und investiert alles ins Produkt und bietet es zu nem günstigen Preis an.

Die haben ein 1A Tech-System, welches Trends Online erkennt und extrem schnell an "Designer" usw. weiterleitet. Auch die Nachfrage wird ziemlich genau Online durch Screening Programme ermittelt und an die "Produzenten" via Apps weitergeleitet. Sie haben ein aufwendiges Marketing, welches quasi auf jeder Social Media Plattform erhalten. Der Online-Shop ist mit cleveren Algorithmen ausgestattet auf YT-Niveau und einen eigenen Anreizsystem für Spontankäufe. Sie haben ein ziemlich ausgeklügeltes Affiliate-System, wodurch sie Influencer mit Provisionen ködern und einbeziehen. Der Typ Chris Xu, Marketingexperte, ist auf den Weg zu einen der reichsten Männer zu werden.

An dieser Stelle floß noch kein Geld in Anbau, Design, Verarbeitung, Management, LOGISITK., Infrastruktur usw.

Und jetzt hast du solche Preise:
1663926240862.png


Jegliche Kleidung ist um ein vielfaches Günstiger als vergleichbare Kleidung von Alternativanbietern.
Unabhängig davon, ob die Dreck am stecken haben oder nicht, darf meiner Ansicht nach kein Konzern dieser Größe, mit dieser Menge und diesem Umsatz Waren nach Deutschland verkaufen und verschicken ohne genau zu wissen, wie und woher sie kommen.
Denen kann letztendlich alles egal sein, sie müssen keine Stellung beziehen, da bisher niemand ihnen mit Kosequenzen gedroht hat. Das Imageproblem regelt der Preis...
 
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Ist das denn die gleiche Qualität wie bisher über wish? Das erledigt sich dann von alleine hoffe ich :D

meine t-shirts sind allerdings auch nicht wirklich teurer, sind aber auch ganz einfache Arbeits t-shirts :D
 
MoinKffee schrieb:
Ich finde es trotz der Siegel ziemlich umständlich nach nachhaltigen Hestellern Ausschau zu halten.
Es wäre einfacher, wenn es spezielle Filteroptionen in Shops gäbe oder Shops wo alle Hersteller bestimmer Standards vertreten sind. Nicht nur mit 5-6 Brands. Man merkt dieses Thema wird sehr Stiefmütterlich behandelt.

Hier kann ich dir den Otto Shop empfehlen. Dort hast du verschiedene Hersteller und es ist auch markiert, welches Produkt entsprechend "nachhaltig" produziert wurde. Mit klick auf die jeweiligen Details, siehst du auch, warum das Kleidungsstück dieses Label bekommen hat. (= hast somit auch Transparenz)
 
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DerOlf schrieb:
Wenn man ein reparierbares Telephon vernünftig behandelt, hält es auch gerne 10 Jahre (bis das OS nicht mehr unterstützt wird und man keine updates mehr kriegt).
Beim Anschaffungspreis liegen die natürlich höher ... dafür hälts aber eventuell auch länger, als man es von der Steuer absetzen kann.
Ich kann wenn ich Sicherheitsupdates haben möchte kein Android Telefon solange nutzen. Mein Honor 10 bekommt schon seit über 1 Jahr keine Updates mehr. Deswegen bin ich auf das Google Pixel 6 umgestiegen und hoffe das es auch wieder mind. 3,5 Jahre oder länger meins ist.

Gruß sapphire fan
 
Bei Smartphones und anderen IT Geräten hat man neben den Sicherheitsupdates auch das Problem, dass ähnlich dem PC die Komponenten irgendwann zu wenig Leistung für die Anwendungen liefern oder Funktionen nicht mehr unterstützt werden, ich denke da zB an den Wechsel von 32 auf 64 Bit.

Ich persönlich brauche auch nur wenig bis kaum Leistung im Smartphone, aber wie das so ist, orientieren sich Programmierer an der vorhandenen Hardware.
Gibt so viele Indie Spiele, die optisch aus den frühen Neunzigern kommen könnten und ähnlich aufgebaut sind, aber dich deutlich mehr Leistung fordern als Spiele von damals.

Smartphones sind schon ein sehr schnelllebiger Markt, sowohl mein PC als auch meinen Fernseher nutze ich in der gleichen Konfiguration in der Regel länger als ein Mobiltelefon.
Ich habe für Notfälle noch ein altes Xiaomi Mi A1 liegen, das ist aber heutzutage bei einigen Anwendungen schon sehr langsam.

Ich fand das Konzept des modularen Smartphones vor einigen Jahren sehr interessant, aber am Ende war das Teil nicht zuende gedacht und das größte Problem wird sein, dass ein einzelner kleiner Hersteller da wenig reißen kann, es müssten schon mehrere mitmachen, damit dies funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
mykoma schrieb:
Smartphones sind schon ein sehr schnelllebiger Markt, sowohl mein PC als auch meinen Fernseher nutze ich in der gleichen Konfiguration in der Regel länger als ein Mobiltelefon.

Also ich hab mir letztes Jahr ein neues Smartphone (Samsung 20 FE 5G) gekauft, da mein Altes (Samsung S7) nur den 3G Standard beherrschte und dieser abgestellt wurde. Das hatte ich so nicht aufm Schirm und mich irgendwie über den fehlenden Empfang gewundert. Das neue Gerät unterstützt 5G und ich hab dann für die nächsten Jahre auch wieder Ruhe.

Das auslaufen von Sicherheitsupdates ist so nett, aber für ein paar Jahre gibt es schon Support. Auch die Leistungsfähigkeit sehe ich als nicht soo kritisch an. Für Spiele hab ich eine Switch - auch stört mich bei allen Handy Games das mittlerweile vorherrschende Pay-To-Win Prinzip.

Für Mail, Internet, Nachrichten und Fotos reichen die Smartphones wirklich Jahre.

Die Neuerungen bei den Smartphones halten sich ja wirklich in Grenzen. Wirklich spannend ist es doch eher, wenn 5 Jahre oder mehr zwischen den Geräten liegen, damit man wirklich eine Kaufmotivation hat. Weil ob die Kamera jetzt 30 Megapixel hat oder 31,125 Megapixel ist für den "normalo" User doch eh nicht spürbar.
 
Um Spiele geht es mir dabei auch nicht und auch die Kamera nutze ich kaum.

Ich hatte vor allem bei der geteilten Kalender-App Timetree, die meine Frau und ich nutzen Probleme, v.a. lange Ladezeiten und bei meiner Banking-App der Sparkasse war das Telefon teilweise so langsam, dass die App Aktionen abgebrochen hat, weil das Smartphone zu lahm war.

Zugegeben war das damals schon ein low end Modell, aber damit hat das Nutzen vieler Apps vor vier Wochen, als ich Akku des P20 Pro getauscht habe, keine Freude gemacht.
 
mykoma schrieb:
Zugegeben war das damals schon ein low end Modell
Das ist halt das Problem. Wer nur exakt die Leistung kauft, die er zum Kaufzeitpunkt benötigt, muss sich nicht wundern, wenn das Gerät ein paar Jahre später nicht mehr mit den geänderten Anforderungen zurecht kommt. Das gilt aber nicht nur für Smartphones, sondern für nahezu jedes technische Gerät. Wenn mein alter Monitor als dig. Eingang nur einen DVI-D Eingang bietet, dann muss ich entweder heute einen großen Aufwand treiben, um Geräte mit heutigen Schnittstellen anzuschließen, oder ich muss den Monitor ersetzten. Also hätte ich damals lieber 50€ mehr für einen Monitor mit HDMI und DP ausgeben sollen.

Mein i7-2600K hat es auch nur deshalb 8 Jahre als Desktop überlebt, weil ich schon am Anfang für ein paar Euro mehr den i7 und nicht den i5 gekauft habe. Mit einer modernen Grafikkarte, aber sonst ohne geändertes Nutzungsszenario meines Desktops würde der i7-2600K auch heute noch als reiner Desktop genügen.

mykoma schrieb:
Smartphones sind schon ein sehr schnelllebiger Markt, sowohl mein PC als auch meinen Fernseher nutze ich in der gleichen Konfiguration in der Regel länger als ein Mobiltelefon.
Auf meinem iPhone 7 habe ich bis heute keine Performanceprobleme festgestellt. Außer bei unfähigen Websitebetreibern Dank fehlendem "echten" Werbeblocker auf dem mobilen OS. Das Ding ist immehin schon 6 Jahre auf dem Markt und wenn Apple iOS 15 noch weiter mit Security Updates versorgt, wird es auch noch ein paar Jahre reichen.

mykoma schrieb:
Ich fand das Konzept des modularen Smartphones vor einigen Jahren sehr interessant, aber am Ende war das Teil nicht zuende gedacht und das größte Problem wird sein, dass ein einzelner kleiner Hersteller da wenig reißen kann, es müssten schon mehrere mitmachen, damit dies funktioniert.
Damit geht es mir mittlerweile ähnlich wie dereinst beim Lenovo Thinkpad x220 vs. einem aktuellen Macbook Air M2. Es ist toll, dass ich den x220 fast beliebig erweitern kann. Genutzt habe ich das aber nur um ein paar Euro beim Kauf zu sparen. Einmal eingerichtet wurde er nie wieder geändert. Bei einem Smartphone wäre es ähnlich. Bis man das nach ein paar Jahren durch Austausch vieler Komponenten wieder auf einen aktuellen technischen Stand gebraacht hätte, hat man meist auch ein neues Gerät finanziert. Die Austauschkomponenten landen dann genauso im Elektronikschrott wie das Altgerät.

Interessant wäre für mich eher die Zweitnutzung als RaspPi Ersatz, aber an sowas denken die Hersteller natürlich nicht.
 
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