NAS Beratung

|Moppel|

Captain
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Liebe Community,

ich überlege mir zu Hause einen NAS einzurichten.
Neben der FAQ - Der eigene Server hier aus dem Forum, die wohl nicht mehr gepflegt wird, habe ich versucht mich aus verschiedenen Quellen zu belesen.

Ich würde es am 1Gbit Anschluss meiner FritzBox betreiben.


Was möchte ich mit dem NAS machen?
  1. Bereitstellung von ca. 200GB an Dateien. Als Backup wird der Inhalt wird dann monatlich auf einem externen Medium gespeichert, welches an einem anderen Ort gelagert wird.

  2. Dateiserver: Ich möchte ihn für die Synchronisation mit meinem Handy nutzen. Z.B.: Keepass Datenbank, Kontakte, Termine.
    Darüber hinaus möchte ich Dateien mit mir selbst und Familie/Freunden teilen können. Dabei wird es sich nur in Ausnahmefällen um GB große Dateien handeln, den Normalfall stellen Textdokumente und Bilder dar.
    Hier wäre es toll, eine Art Benutzer-/Rechteverwaltung zu haben, also einzelne Dateien/Ordnerfür den Down- als auch Upload freigeben zu können.

Weitere Wünsche:
  1. möglichst klein
  2. möglichst stromsparend
  3. möglichst leise

Wenn es durch die oben genannten Ansprüche nicht zu kompliziert ist, habe ich kein Problem damit, mich in das Aufsetzen eines eigenen Systems einzulesen.
Sollte es gute fertige Angebote auf dem Markt geben, bin ich diesen auch nicht abgeneigt.


Um meine Ideen darzustellen habe ich mal die Synology DiskStation DS218j, 1x Gb LAN rausgesucht.
Wenn ich es richtig verstanden habe, könnte ich damit meine Aufgaben realisieren.

Allerdings fände ich es schön, wenn es deutlich kleiner wäre.
Für meine Zwecke würde als Speicher eine M2 SSD mit 1TB locker reichen, oder nicht?
Ich sehe also keinen Grund für ein Gerät mit 3,5" Einschüben.

Könnte ich meine Bedürfnisse mit einem Gerät wie dem RasPi erfüllen?


Vielen Dank für's Durchlesen!

Falls ihr weitere Infos braucht, reiche ich diese umgehend nach.
 
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Hallo,
Was willst Du ausgeben? Das Budget ist entscheidend!
Habe gerade ein XPenology-NAS eingerichtet!
Hardware: Asrock H270M Pro4, Intel Pentium G4560T mit 2x 2,90 GHz, 32GB RAM, 4TB WD RED
Dadurch ist es mir möglich alle Funktionen unter Synology zu verwenden! Das System ist stärker als DS918+
Preis komplett ca. 550 EUR je nachdem was für ein Gehäuse usw. verwendet wird. Außerdem werden alle Android-Apps unterstützt! SSD Cache braucht man nicht!!

Habe mit XPenology bisher nur gute Erfahrungen gesammelt!
 
Technisch klappt das mit einem Raspi. MicroSD Karte für's OS und eine externe HDD/SSD für die Daten. OS dann z.B. raspian, samba Server für Daten bereit stellen und Nextcloud als "Cloud" um Daten vom Handy zu syncen und um Daten mit Dritten zu teilen.
Externe HDDs kannst am Raspi aber nur per USB anbinden, eine 2,5" SSD oder externe M.2 SSD mit USB-Anschluss sollte funktionieren, eine schnelle NVMe wäre aber rausgeschmissenes Geld.

Wichtige Voraussetzung: Du solltest einen Internetanschluss mit Dual Stack haben, also eine öffentliche IPv4 Adresse und ein öffentliches IPv6 Netz bzw. mindestens eine Adresse. An Anschlüssen mit DS-lite (öffentliche IPv6 aber private IPv4 hinter einem Carrier Grade NAT (CGN)) klappt dies nur mit Umwegen.

Es gibt von den üblichen NAS-Herstellern auch einzelne Modelle, die nur 2,5" oder ggf. nur M.2 SSDs unterstützen aber das ist halt ein ziemlicher Nischenmarkt. Ein überwiegender Großteil der Anwender will ein Datengrab und das gibt es halt mit 3,5" HDDs am günstigsten.
In so ziemliches jedes NAS für 3,5" HDDs kannst du auch 2,5" HDDs/SSDs einbauen.

QNAP bietet die TBS-453A an, da passen bis zu vier M.2 SSDs rein aber da zahlst noch zig andere Funktionen mit, die du nicht benötigst oder zumindest nicht in den Anforderungen nennst.

Ansonsten wenn du nur eine SSD nutzen willst schau dich bei den 1-Bay Systemen um, die haben ein geringeres Volumen. Eine weitere Option wäre ein (gebrauchter) NUC/Brix/ZBox o.ä. diese sind ja auch sehr platzsparend und verbrauchen nur wenig Energie. Da solltest du nur darauf achten ein Modell zu nehmen, dass keine Intel Bay Trail CPU hat, diese verursachen unter Linux nur Probleme.

Aber: Hast du Erfahrung in der Administration eines Linux Servers und damit meine ich nicht nur ein Tutorial abtippen sondern den langfristigen Betrieb inkl. Updates einspielen, Härtung des Systems und stets an aktuelle Gegebenheiten anpassen, etc?
 
wenn du ein echtes NAS kaufen wilslt, dann kauf dir eines von QNAP. da ist es fast egal welches der aktuellen du nimmst. achte beim kauf nur darauf das du das mit dem kleinsten ram nimsmt und kauf dir gleich das passende ramupgrade extra hinzu.
hab ich bei meinem auch so gemacht und von 1gb auf 8 gb aufgerüstet. das hat ca 100€ weniger gekostet als häte ich das gleich ab werk mit 8gb gekauft.
 
Ich würde nicht zu klein planen, irgendwann benötigst Du vielleicht ein Upgrade, eine 2 Festplatte usw.
 
@SaugPirat

Ich hatte gedacht, dass ich das mit meinen Anforderungen unter 500€ bewerkstelligen kann.
Wäre ein System wie deines nicht ziemlich übertrieben für meine Bedürfnisse? Ich kann das leider nicht abschätzen.

Sicher ist es klug das System nicht am Limit zu planen. Allerdings haben sich meine Anforderungen bezüglich Traffic und Speicherplatz in den letzen 5 Jahren quasi nicht geändert.


@snaxilian

An der Idee mit dem RasPi gefällt mir die Größe und der Strombedarf. Klar, die SSD wäre eine SATA, es ging mir bei M2 nur um den Formfaktor.

Das mit der IPv4 und 6 Adresse versuche ich mal heraus zu finden. Habe einen Anschluss bei der Telekom.

Mit der Administration einen Linux Servers habe ich keine Erfahrungen. Ich habe nur ein wenig Erfahrung mit Linux als OS.
Ich glaube aber, dass ich grundsätzlich die Fähigkeit habe mich in so etwas rein arbeiten zu können. Der Aufwand sollte sich aber noch im Rahmen befinden. Zu viel Freizeit habe ich leider nicht.

Kann ein System bestehend aus RasPi mit einer M2-SATA im externen Gehäuse via USB meine Bedürfnisse abdecken?


@DarkInterceptor

Das kleinste von QNAP, die Turbo Station TS-128A, 1x Gb LAN ist mir eigentlich schon zu groß.
Das bedeutet wohl, dass ich als Alternative nur den RasPi habe, oder?
 
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Ja, kann es aber die Hardware ist da nebensächlich, zumindest wenn du einen aktuellen Raspi 4 verwendest. Es kommt darauf an ob und welche Software man dafür nutzt und wie man diese konfiguriert. Damit es "Spaß" macht würde ich den Raspi 4 mit 2 oder 4 GB Ram nutzen und Nextcloud noch Redis oder memcached zur Seite stellen und/oder die DB entsprechend so konfigurieren, dass die DB möglichst immer im RAM liegt. Wird erst zu nem Problem bei Stromausfall^^
Setup des ganzen bekommt man an einen Tag hin geschludert, wenn es sicher und performant laufen soll, kannst ggf. ein oder zwei Wochenenden für das initiale Setup planen. Letsencrypt für die Nextcloud bzw. dessen Webservers, Umsetzen und testen der Security Best Practices und Hardening Guidelines (https://docs.nextcloud.com/server/17/admin_manual/installation/harden_server.html#), Fail2ban, Beschränkung SSH und samba Zugriff auf das lokale LAN kann etwas Zeit kosten.
Updates des Hosts etc. lässt sich zum Teil automatisieren sodass es dann "nur" bei Nextcloud um manuelle Updates geht sowie natürlich die ggf. notwendige Zeit für die Fehleranalyse und Behebung wenn nach einem Update etwas nicht mehr klappt.

Das Platzargument kann ich nicht verstehen... Ein 1-Bay NAS hat in etwa vergleichbare Ausmaße wie deine Fritzbox und schont deutlich deine Freizeit. Aber vielleicht wohnst du ja auch in Tokyo in einem 5 m³ Würfel und musst auf den Platz achten^^

Allein der absehbare Thread in ein paar Monaten wenn der Raspi deine SD-Karte kaputt geschrieben hat wird spannend weil du ggf. Kopien deiner Daten hast aber vermutlich kein aktuelles Backup des OS inkl. der Konfiguration der verwendeten Software (samba, webserver, nextcloud, mariadb)...

Noch etwas: Du solltest dich schon im Vorfeld von der Idee verabschieden, dass du zum einen Zugriff auf die Daten per Netzlaufwerk hast und parallel per Nextcloud. Ja, das kann man technisch so einrichten aber das bringt nur Probleme mit sich. Das kannst du z.B. hier nachlesen: https://help.nextcloud.com/t/nextcloud-zusammen-mit-ftp-samba-nutzen/12758
Möglicher Workaround, der auf den ersten Blick nutzbar aussieht: https://decatec.de/home-server/nextcloud-direkter-zugriff-auf-dateien-ueber-das-dateisystem/
Sollte man natürlich auch nicht einfach blind abtippen sondern an die eigene Situation anpassen.
 
snaxilian schrieb:
Ein 1-Bay NAS hat in etwa vergleichbare Ausmaße wie deine Fritzbox und schont deutlich deine Freizeit.

Naja aber die Fritzbox kann ich ja schlecht kleiner machen oder weglassen. Wie wichtig mir meine Freizeit dafür ist, muss ich wohl dann abwägen, wenn ich den Aufwand abschätzen kann. Deine Prognose mit 2 Wochenenden wäre definitiv noch im grünen Bereich.
Es ist ja auch ein Hobby. :)

snaxilian schrieb:
hast aber vermutlich kein aktuelles Backup des OS inkl. der Konfiguration

Aber es gibt doch sicher Möglichkeiten auch davon ein Backup zu machen, oder?
Ich dachte eigentlich, dass ich weder der Erste noch der Dümmste bin, der sich an so ein Projekt wagt.

snaxilian schrieb:
Du solltest dich schon im Vorfeld von der Idee verabschieden, dass du zum einen Zugriff auf die Daten per Netzlaufwerk hast und parallel per Nextcloud

Das wäre im Zweifelsfall auch nicht nötig. Falls ich doch mal lokal was von den Nextcloud Sachen brauche, ziehe ich sie mir eben online. Wie gesagt, es geht da nicht um große Dateien.
Oder hab ich dich hier falsch verstanden?


Also zusammenfassenden könnte man sagen, dass ich mit dem RasPi eine kleine Lösung erhalten, die Einarbeitung und Wartung erfordert, oder ich mich für ein 1-Bay-NAS entscheide, bei dem ich fast nichts einrichten muss, dafür aber mehr zahle und ein größere Gerät habe.
Ist das korrekt?
 
Zuletzt bearbeitet:
bedenke aber das ein raspi zwar schön klein ist aber dennoch nicht die leistung an allen ecken und enden hat wie ein normales NAS.
ausserdem hat mein 4bay nas ca 50 stunden gebraucht um ein raid 5 aus 4x8tb hdd zum indizieren.
 
@DarkInterceptor

Was heißt an allen Ecken und Enden? Wo würden sich bei meinem Nutzungsszenario Probleme bermerkbar machen?
Von 4x8TB bin ich mit 1TB weit entfernt, oder?
 
Das hier könnte Deinen Ansprüchen entsprechen mit Netzteil und SD Karte sollte es knapp 80 Euro kosten

Gibts auch in einer Variante für 3,5 Zoll Festplatten.

Aber die erste Variante mit 2,5 Zoll Festplatte sollte genügen. Als NAS Betriebssystem kannst Openmediavault installieren.
 
Bei odroid ist die Softwareunterstützung aber wie bei den meisten kleinen Platinen-PCs fragwürdig... Sprich wenn der Hersteller nur uralt-Kernel und/oder Firmware-Blobs bereit stellt hat man ein Problem und das ist das Problem dieser ganzen kleinen Boards. Muss man halt immer im Einzelfall entscheiden.
Ein aktueller Raspi 4 ist da schon mit vielen fertigen NAS-Systemen vergleichbar von der Leistung her, nur die SATA-Ports fehlen da eben.

@|Moppel| die zwei Wochenenden waren grob geschätzt und ich veranschlage da nicht je einen Nachmittag mit 2-3 Stündchen sondern je ganze Arbeitstag. Die Installation ist wie gesagt sehr schnell erledigt aber das ist das geringste "Problem".
Natürlich gibt es unter Linux diverse Backup-Tools und Möglichkeiten. Ob und welche davon auch unter der ARM-Architektur funktionieren, müsstest du natürlich in Erfahrung bringen. Hinzu kommt der manuelle Aufwand: Backup-HDD anschließen, Backup starten, Backup-HDD wieder sicher verstauen und das regelmäßig wieder holen. Alternativ Raspi herunter fahren, MicroSD Karte entfernen, am PC ein Image ziehen und Karte wieder zurück.
Bei einem fertigen NAS-System hängst die Backup-HDD dran, richtest regelmäßige Backups der Config & aller Nutzdaten ein und kannst in der Regel sagen: Starte Backup zu festen Zeiten oder wenn Backup-HDD angeschlossen wird. Dann kannst einfach zu den festen Zeiten bzw. im zweiten Fall wenn es notwendig ist die Backup-HDD anschließen und nach Vollendigung wieder abziehen. Fertigstellung der Sicherung geht ggf. per Mailbenachrichtigung. Natürlich lassen sich solche Automatismen auch direkt unter Linux konfigurieren. Da musst aber ein passendes Backupprogramm finden, dieses installieren, konfigurieren etc. Vieles wird bei fertigen Lösungen bereits für dich übernommen.
Eine Zwischenlösung wären "NAS-Distributionen" wie z.B. openmediavault. Da kannst du auch als Laie vieles komfortabel über ein Webinterface konfigurieren und einrichten und Dinge wie Nextcloud gibt es afaik als Plugin oder als Docker-Container.
 
Der Odroid HC1 / HC2 basiert auf dem Odroid X-U4 und dieser kann mit Mainline Kernel Betrieben werden.

Steht auch auf der Hersteller Seite "Linux server OS images based on modern Kernel 4.14 LTS "
 
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