Leserartikel Netatmo "Smarte Türklingel" Erfahrungsbericht

koech

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INHALTSVERZEICHNIS​

Da ich seit einigen Jahren eine Netatmo Außenkamera betreibe, habe ich Ende September mit Interesse die Ankündigung für eine „Smarte Videotürklingel“ hier bei Computerbase gelesen.

Meine Außenkamera verrichtet seit Anfang 2017 zuverlässig, unauffällig und zu unserer Zufriedenheit ihren Dienst auf der Gartenseite unseres Hauses. Netatmo ist mir auch aus weiteren Gründen sympathisch: Die französische Firma verzichtet für ihre smarten Videoprodukte auf jegliches Abonnement, die Geräte funktionieren ohne externe Cloud und sind zu Apple‘s HomeKit kompatibel.

Am 29. September über den Netatmo-Shop für 299,99 € bestellt, wurde mir die Verfügbarkeit ab dem 7. Oktober avisiert, tatsächlich brachte Hermes das Päckchen bereits am 6. Oktober (allez, hop @ NVIDIA).


Auspacken

Die Netatmo „Smart Video Doorbell“ kommt in einer aufwendigen und schicken Pappverpackung, auf Plastik wird weitgehend verzichtet bis auf Teile des Produkts und das Tütchen für die Kleinteile.

Im Karton befinden sich die Klingel selbst, umfangreiches Montagematerial, ein ausführliches Benutzerhandbuch (auch online als PDF verfügbar), das HomeKit-Setup-Kärtchen und ein kleiner Netatmo-Produkt-Flyer. Nicht zu vergessen: Der riesige Warnaufkleber bezüglich Videoüberwachung, der sicherlich die Nachbarn erschreckt und potenzielle Einbrecher immerhin darüber informiert.

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Planung

Ganz so kinderleicht und trivial wie Netatmo verspricht ist die Installation nicht, allerdings bietet Netatmo umfangreiche Onlineunterstützung mit Kompatibilitätsprüfung, Installationsvideo und -falls nötig- sogar die Vermittlung eines qualifizierten Fachspezialisten vor Ort. Bevor es losgeht sollte man folgendes bedenken:

  • Nimm dir Zeit, die Installation kann gut und gerne einen ganzen freien Tag verschlingen bis alles funktioniert.
  • Gibt es WLAN im Eingangsbereich? Die Klingel braucht eine gute WLAN-Verbindung im 2,4 GHz-Band.
  • Welche baulichen Veränderungen sind nötig? Gegebenenfalls sind umfangreiches handwerkliches Geschick und entsprechendes Werkzeug wichtig.
  • Bereite dein Smartphone für die Installation vor, lade die Netatmo „Security“-App herunter, stelle sicher, dass du Apple HomeKit administrieren darfst.
  • Wer räumt hinterher auf und macht sauber… ?

Los geht’s

Meine mehr als 20 Jahre alte Klingelanlage mit Wechselsprecheinrichtung scheint erst einmal gut geeignet für den Umbau: Einfamilienhaus, d.h. es gibt nur eine Klingel, der Klingelknopf außen und die Rufanlage innen sind gut zugänglich, über Klingeldraht (Niedervolt) verbunden und es gibt zwei Balken WLAN vor der Tür.

Bei der Demontage war schnell klar, dass neue Abdeckungen für die Klingel hermüssen. Innen, weil die komplette Wechselsprechkiste wegfällt. Außen, weil die alte Grundplatte (und damit auch das Loch) größer ist als die von Netatmo mitgelieferte Abschlussplatte.

Ein handwerklich hochbegabter Freund hat mich beim ganzen Einbau toll unterstützt und schicke neue Abdeckplatten „gezaubert“.

Beim Einbau der Klingel innen gab es dann doch noch großen Dreck, das Loch in der Wand war diesmal zu klein für das Netatmo-Kästchen, welches parallelgeschaltet zur Schnarre hinter der Verkleidung verschwinden musste.

Jenseits dieser Modifikationen vor Ort verlief der mechanische und elektrische Einbau der Videotürklingel völlig unspektakulär und mit Hilfe des Benutzerhandbuches problemlos.

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Es klingelt

Immerhin.

Der smarte Rest tat erst mal mehr schlecht als recht. Die Ersteinrichtung auf dem Smartphone (iPhone 11 Pro) ging zügig über die Bühne, die Videotürklingel tauchte in der App neben der vorhandenen Außenkamera auf und schob gleich mal ein Firmwareupdate an.

Danach ging kaum noch etwas. Die Meldung eines Klingelevents kam sehr verzögert, das Video war extrem ruckelig, im Apple HomeKit war die Kamera nicht erreichbar.

Mein eMail-Hilferuf an Netatmo wurde zwar umgehend bearbeitet, allerdings habe ich die Lösung meines Dilemmas dann doch selbst gefunden:

Mein iPhone war nur passiver Gast im HomeKit des Hauses, welches über das Familien-iPad eingerichtet war. Jetzt gabs zwei „Zuhause“ was die Klingel vollends verwirrte (die hohe gegenseitige Verschränkung der Netatmo-App mit HomeKit scheint hier der Übeltäter).

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Seitdem ich die Apple HomeKit-Bude aufgeräumt und dem iPhone die nötigen Rechte eingeräumt habe funktioniert die Videotürklingel so, wie ihr Name verspricht.

Noch viel besser funktioniert alles inzwischen, nachdem ich einen WLAN-Repeater in Türnähe platziert habe, mein WLAN-Signal dort war wohl doch nicht so stabil über den Tag.



Wenn also jetzt jemand an der Tür läutet, dann klingelt es wie gehabt im Haus, zusätzlich „gongt“ das Smartphone vernehmlich, antippen der Message öffnet direkt das Videobild der Türklingel und man kann Lautsprecher & Mikrofon anschalten (beides ist erst einmal stumm), um mit dem Gast zu sprechen. Das funktioniert auch aus der Ferne gut, jedoch mit geringer Verzögerung.

Zusätzlich kann man die Türklingel als Bewegungsmelder einrichten, jede Bewegung im konfigurierbaren Bereich vor der Tür wird als kurzer Clip gespeichert, ein Zugriff auf Kamera und Aufzeichnungen ist jederzeit auch von unterwegs möglich. Die Klingel nimmt allerdings derzeit nur intern auf ein mitgeliefertes 16 GB Micro-SD-Kärtchen auf.

Die Videoqualität ist ordentlich, selbst bei Dunkelheit sieht man etwas dank Infrarot-Nachtsicht.
Ergänzung: Die Kamera löst in FullHD im Portraitmodus (=hochkant) auf, die App-Vorschau zeigt einen einstellbaren Ausschnitt im Querformat an.

Netatmo verspricht eine vollständige Wetterfestigkeit, das Klingelgehäuse ist nach IP44-Zertifizierung wasserdicht, beides ist besonders wichtig, wenn die Klingel weniger geschützt angebracht ist.

Auch an die Verschlüsselung der aufgezeichneten Daten hat Netatmo gedacht.

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Fazit

Die smarte Videotürklingel von Netatmo verspricht die Aufrüstung einer vorhandenen Türklingel mit Freisprechanlage, Videobild und Bewegungsmelder ohne Abonnementgebühren und Cloudzwang.

Das gelingt Netatmo auch ziemlich gut, die Videotürklingel kommt dazu in schickem Design daher.

Die wichtigste Voraussetzung für den Einsatz ist ein ordentliches und stabiles WLAN-Signal am Installationsort.
Ergänzung: Die Klingel verbindet sich ausschließlich über WLAN, ein LAN-Anschluss ist nicht vorgesehen. Die Stromversorgung der Klingel bedient sich immer der vorhandenen "Alt"-Anlage. Im Umkehrschluss bedeutet das (z.B. für einen Neubau), dass die Klingel immer separate Stromversorgung und zusätzlich ein Läutwerk/Gong braucht, sonst "klingelt" nur das Mobiltelefon.

Mit Installationsanleitung, Onlinehilfe und etwas handwerklichem Geschick gelingt der Einbau der Videotürklingel auch ohne Expertenhilfe.

Etwas holpriger gelingt dagegen die Anmeldung der Klingel in der Netatmo-App im Zusammenspiel mit Apple‘s HomeKit, hier geht schnell gar nichts mehr, wenn die vorhandene Infrastruktur nicht ordentlich konfiguriert ist.
(Wegen meines Apple-Zoos kann ich hier natürlich nur die Erfahrung unter iOS wiedergeben.)

Einmal ordentlich ins SmartHome integriert funktioniert die Videotürklingel wie versprochen und die Verbindung gelingt auch problemlos von unterwegs.


PS: Bin gespannt, wann Netatmo das versprochene Feature nachreicht, die Videoclips in eigener Cloud/FTP zu speichern (so wie es unsere Außenkamera bereits kann).
Edit 26.11.2020: Inzwischen funktioniert der FTP-Upload (Firmware 80)!
 
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Vielen Dank für den Leseartikel, gerade die „Stolperstein“ sind mit „Geld“ nicht aufzuwiegen 👍

War mir nicht ganz sicher ob Netatmo das besser hinbekommt, hatte damals den Nello one und da hat mich die Einrichtung auch einen Tag beschäftigt. Wo ich allerdings noch mal nachhaken möchte:

koech schrieb:
Mein iPhone war nur passiver Gast im HomeKit des Hauses, welches über das Familien-iPad eingerichtet war. Jetzt gabs zwei „Zuhause“ was die Klingel vollends verwirrte (die hohe gegenseitige Verschränkung der Netatmo-App mit HomeKit scheint hier der Übeltäter).

Das Familien-iPad war/ ist eure Steuerzentrale? Und läuft mit eigener AppleID? Ich frage weil mich die „Gast“ Konfiguration wundert.
 
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kryzs schrieb:
Das Familien-iPad war/ ist eure Steuerzentrale? Und läuft mit eigener AppleID?

Das iPad läuft tatsächlich unter einer anderen Apple-ID (Steuerzentrale ist ein HomePod).
 
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Ich überlege gerade ob es irgendwelche Vorteile gibt es über eine eigen ID laufen zu lassen. Plane zur Zeit die Vernetzung des neuen Hauses (zumindest noch gedanklich) daher finde ich es immer sehr interessant, wie andere es eingerichtet haben. Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht und erkennt nicht das es auch einfacher geht. 😊
 
kryzs schrieb:
Ich überlege gerade ob es irgendwelche Vorteile gibt es über eine eigen ID laufen zu lassen.

Ich sag mal so: Es ist im Laufe der Zeit so gewachsen. Ich war beruflich immer viel unterwegs, das "Familien-iPad" (hängt bei uns in der Küche an der Wand) wurde/wird immer von allen genutzt, insofern hielt ich eine Trennung für sinnvoll. Jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind, tut es eigentlich nicht mehr Not...
 
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Sieht echt schick aus das Teil.
Doofe Frage, kann ich die Türklingel auch verwenden, wenn ich nur Android-Geräte Zuhause habe oder gibts da irgendwelche Einschränkungen?
 
@koech Habe die Doorbell auch seit Samstag in Betrieb. Ich hab jedoch ein komisches Phänomen: Klicke ich in der Netatmo App auf das Live Bild, kann ich das Mikrofon und die Lautsprecher Ein- und Ausschalten. Wenn jedoch jemand klingelt und ich den "Anruf" durch rechts swipen im Homescreen annehme, habe ich in der mitte nur den Lautsprecher Button. Der Mic Button fehlt und das Mikro bleibt stumm. Hattest du das Problem auch? Bzw. wie hast du das gelöst?

Edit: Layer 8 Problem :) Einmal auf den grünen Hörer gedrückt und es geht ;)
 
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