News Netflix und Co: EU-Richtlinie sieht mehr europäische Inhalte vor

Dass es beim Streaming nicht auf gelangweilt ausschalten oder durchleiden hinausläuft scheinen die Damen und Herren nicht begriffen zu haben.

Dann gibt es halt eine weitere Rubrik die man nie anschaut. Ärgerlich nur, dass hier Kultur nur dann als überlebensfähig angesehen wird wenn man da Geld reinpumpt.
 
Corros1on schrieb:
In meinen Augen sorgt die Quote nur dafür, dass noch mehr Mist kommt aus europäischen Produktionen, weil es wird bzw. muss sowieso gesendet oder angeboten werden und damit Qualität und Inhalt nebensächlich werden.

Genau deiner Meinung, das ist für die Nutzer mehr als kontraproduktiv.
Denn es wird größtenteils fürs schnelle Geld irgendetwas dahingeschissen.
 
Ich sehe das Problem eher darin, dass ÖR bzw. Privatfernsehen und Videostreaming- Plattformen nicht mehr getrennt behandelt werden.

So treffen Netflix und Co. nun alle Regulierungen, welche für einen Online Dienst wohl wenig Sinn machen.

Förderung ja, von Quote halte ich aber auch nicht viel, gerade in diesem Zusammenhang. Viel eher hätte man es bei der bevorzugten Werbung für Europäische Inhalte belassen sollen. Das wäre immerhin fair und würde den wenigen guten Produktionen helfen, welche bereits in den Online Diensten aufgenommen wurden.
 
In Frankreicht gibt es eine Radioquote, welche besagt das mindestens 40% aller Lieder von französischen Interpreten kommen muss. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Radioquote#Staatliche_Regulierung_in_Frankreich

Grundsätzlich sind solche Quoten erstmal kritisch zu betrachten. Ich denke aber das dies eine effektive Art der Filmförderung für Europa ist. Warum sehe ich das so - aktuell werden die meisten Produktionen in Amerika durchgeführt, weil das eben das Film- und Serien-Produktionsland schlecht hin ist. Europäische Studios haben da wirklich das Problem, dass entsprechende Aufträge gar nicht hierher vergeben werden. Und das kann sich dadurch positiv ändern. Denn ich glaube das Europäische Filme und Serien doch anders sind als Amerikanische - dadurch kann es mehr Vielfalt auf dem Markt geben und das ist zu begrüßen.

Ob eine festgelegte Quote jedoch sinnvoll ist, kann man zum aktuellem Zeitpunkt nicht sagen.
 
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Maximilian XCV schrieb:
Gab es nicht auch schon solche tolle Zwangsquoten in der DDR?

Nun, das dürfte nicht die einzige Parallele zur ehemaligen DDR sein, wenn man mal ein bisschen umschaut - aber das gehört sicherlich nicht hier her, zumal man hier mittlerweile schnell an die falschen Diskussionsteilnehmer gerät. ;)
 
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Wenn es stimmt, dass die großen Studios ihre eigenen Streamingdienste anbieten wollen und eben nix mehr auf Netflix und Co anbieten dann erübrigt sich die Regel doch wieder? Oder kann man jemanden, der perse keine Fremdinhalte anbietet dann doch dazu verpflichen?

Unabhängig davon seh ich es ähnlich, dass aus Europa (abgesehen von der Insel) eh keine brauchbaren Inhalte kommen. Das kann man an einer Schreinermeister-Hand abzählen.
 
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Kann man mit geringen Kosten umgehen, einfach sehr altes Material von seher schlechter Qualität auf die Server legen und gut ist. Lustiger wird es für Anbitter die sich nur auf ein Genre spezialisiert haben wie Anime oder Bolywood.

Eine interessante Lösung gibt oder gab es in Polen. Dort durfte TV Polonia nur Filme Senden wenn einer der Schauspieler aus Polen kam (kein Großes Problem).
 
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Irgendwie finde ich das insbesondere bei Streaming gefährlich - der Umkehrschluss ist dann ja, wenn ich nicht genug EU Inhalte habe dann stelle ich einfach nicht alle Inhalte aus dem Rest der Welt online - so komme ich viel einfacher auf die Quote als durch zusätzliche Produktion. Der EU User hat dann einfach weniger Content als der Schweizer, super.
 
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Was heißt den entsprechend beworben?
30% alleine Inhalte wäre ja reichlich sinnfrei bei Netflix und Co, da sie nem nem Studenten ne Kamera in die Hand drücken können und der nen Abend den Nachthimmel filmt und schon hat man 6 Stunden europäischen Inhalt.
Dazu wird ja diese "entsprechend beworben" Klausel da sein, damit das nicht gemacht wird - aber wie stellt man sich die Ausgestaltung vor?
 
psYcho-edgE schrieb:
ehrlich gesagt kommen aus den skandinavischen Ländern häufig auch echt gute Thriller. Würde das nicht so über den Kamm scheren. Man hat halt nur weniger Strahlkraft als die USA-Produktionen.
Nicht dass man mich falsch versteht, ich bin auch kleineren Produktionen gegenüber absolut aufgeschlossen! Die Skandinavier treffen einfach nicht meinen Geschmack, obwohl sie mit ihren Städten und Landschaften hervorragend für trostlos-düstere Filme geeignet sind. Aber alles was ich bislang gesehen hatte fand ich dann trotz allem eher mässig
 
Fällt YouTube auch unter streaming Anbieter? Das ist schon eine Frechheit wenn ein 10 Minuten video 5 mal für Werbung unterbrochen wird!
Alle 30 Minuten wäre ok
 
Das ist wie eine 50% Frauenquote in Positionen, wo sich bloß 5% Frauen überhaupt erst bewerben.
Läuft bei den Bürokraten.
 
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SothaSil schrieb:
da sie nem nem Studenten ne Kamera in die Hand drücken können und der nen Abend den Nachthimmel filmt und schon hat man 6 Stunden europäischen Inhalt.
Und kassieren dabei die Fördergelder der EU ab.

Ich musste gerade an den Film "Idiocracy" denken, da gibt es eine Szene wo "Nicht Sicher" im Kino sitzt und den Film "Ass" ansieht, wo man 90min einen blanken Arsch (Sorry) bewundern kann.

Wenn ich mir die Inhalte von den ÖR und mittlerweile privaten Sender ansehe, sind mir 90min "Ass" deutlich lieber, weil anspruchsvoller ;) und ehrlich.
 
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@Mercsen

Nein Youtube ist eine Video Plattform. Deswegen brauch man auch keine Lizenz wenn man dort Videos hochlädt im Gegensatz zu einem Stream der Regelmäßig mehr als 500 Leute anzieht.

Total lächerlich diese Vorgabe... Ein Anbieter hat immer noch das Recht zu sagen was er zeigen will oder nicht.
 
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Die Idee dahinter begrüße ich. Die Quote lehne ich jedoch strikt ab. Natürlich wäre es schön, wenn Produktionen aus der EU mehr Beachtung erhalten. England, Frankreich, auch DE, Skandinavien und die osteuropäischen Länder haben allesamt ne Menge hochwertiges anzubieten. Man wird es mit einer Zwangs Quote nur nicht erreichen. Zur Not streicht man USA Produktionen schlicht aus dem Portfolie, automatisch steigt der Anteil an EU Produktionen. Ist nicht im Kundeninteresse. Das EU Produktionen mehr Werbung bekommen sollten, sehe ich da schon als bessere Lösung. Am besten wäre es halt mit Netflix und Co direkt zu verhandeln und Filmförderungen anzubieten unter der Prämisse, dass in der EU gedreht wird.
 
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Captain Mumpitz schrieb:
Die Skandinavier treffen einfach nicht meinen Geschmack, obwohl sie mit ihren Städten und Landschaften hervorragend für trostlos-düstere Filme geeignet sind.

Thriller-Serie und düstere, trostlose Städte? Schau dir mal Ófærð an. Müßte es sogar mit deutscher Synchro geben, wenn OT-Muffel.

Ansonsten ist mir noch das norwegische Thelma (2017) gut in Erinnerung geblieben. Auch Trolljegeren (2010) ist sehenswert.
 
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Wann kommen endlich alte Serien und Filme auf Netflix?
Es gibt soviele gute Serien, die es damals im Fernsehen spielte.
Auch Europa hatte sehr gute Heimatfilme produziert. Die könnte man auch hochladen.
 
Ich gucke nur Sachen aus Japan und USA. Ich weiß schon gar nicht mehr wann ich das letzte mal was aus DE/EU gesehen habe.
Ich sehe diese Quote als sinnlos an da ich dadurch auch nicht mehr "Qualitätsfernsehen" Made in EU ansehen werde.
 
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Ich finde das grundsätzlich gut, wie die praktische Umsetzung allerdings aussehen wird, muß man schauen.

Generell hat Europa gute Filmemacher und Schauspieler.

W. Petersen, R. Emmerich oder P. Verhoeven sind europäische Regisseure, die sich irgendwann zum Umzug nach "Uh Ass Ey" entschlossen hatten, weil sie hier keine Investoren für ihre Ideen fanden.

Der Cast für Game of Threnos besteht zu großen Teilen aus europäischen Schauspielern, die aber über den Teich fliegen müssen um ihr Talenz zu beweisen. Und wie Tarantino einen bisher kaum bekannten deutsch- österreichischen Schauspieler an die Weltspitze katapultiert hat - nun, die Story sollte bekannt sein. Ach Schweiger hatte in I.G. die beste Rolle seines Lebens ;)

Bei finnischen Produktionen kann ich übrigens Iron Sky mit reinwerfen. Der sich schändlicherweise komplett über Crowdfunding finanzieren mußte, weil sich kein Produzent und keine Filmfirma fand, die sich an einer umsetzung beteiligen wollten.

Also: Es gibt das Talent. Und es gibt mit Sicherheit auch den Stoff, den man umsetzen könnte.
Was fehlt sind Investoren und natürlich die Gelegenheiten, neue Stoffe an die Zuschauer zu liefern.

Es fehlen aber Investoren. Wenn Netflix und Amazon jetzt "gezwungen" werden, in frische Talente oder in Projekte zu investieren, weil die "alten" wie Schweiger oder Dr. Brinkmann zuviel Geld verlangen, kann und wird das zu einem Kreativitätsschub führen.
Grade wenn eine Serie oder ein Film nicht fürs Massenpublikum gemacht ist, und keine Top- Schauquoten produziert, kann es trotzdem eine Bereicherung fürs Angebot sein und sich für die Streamer lohnen - Einmal, weil sie auch weniger gekostet haben, und zweitens, weil die Macher dadurch Erfahrung gewinnen, die sich bei neuen Projekten einsetzen können.
 
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