Gamefaq schrieb:
Ich weis nicht womit du gehört hast bevor du dir deine ELAC Lautsprecher gekauft bzw. bevor du Dolby Atmos hattest. Es liest sich stark so heraus das du von 0 auf 100 = von TV zu Dolby Atmos gewechselt wärst (oder zuvor ein Qualitativ sehr eingeschränktes 5.1 System nur hattest)
Mit einem Canton 5.1-System der Serie CD300. Im Gegensatz zu dem Elac-Set (bei dem für die 409er genau genommen sogar etwas größere Chassis eingesetzt werden als bei den 407ern und dem Center) sind deren sämtliche Lautsprecher mit identischen Chassis versehen gewesen. Davor hatte ich ein einfacheres 5.1-System von Quadral, ebenfalls mit identischen Chassis in allen Lautsprechern.
Heimkino-Systeme habe ich seit 15 Jahren. Ich habe in meiner Studentenzeit in mehreren HiFi-/High-End-Studios gearbeitet, kenne verschiedene Tonstudios mit ihren diversen technischen Ausstattungen gut genug um deren Qualität einschätzen zu können, habe einmal das Dolby-Entwicklungslabor in San Francisco besucht und mich dort mit einem der Entwickler über die Entstehung von Dolby Digital unterhalten und mich für Elac entschieden, weil ich von deren Produktphilosophie durch den technischen Leiter überzeugt wurde, den ich seit Jahren kenne (Nubert habe ich auch schon persönlich auf einer Messe kennengelernt und halte seine Heimkino-Produkte für ebenfalls exzellent konzipiert und gemacht). Oh, ach ja: studiert habe ich Elektrotechnik. Eines meiner Prüfungsfächer war Elektroakustik bei Prof. Sennheiser.
Kurz: ich weiß, wovon ich rede. Ich weiß, welche technische Innovation was bringt. Und ja, es endet bei mir nicht im Aufzählen von Prospektfeatures.
Du stellst über mich Vermutungen an. Ist okay für mich. Ich gehe dann umgekehrt mal davon aus, dass Du nichts dagegen hast, wenn ich über Dich ebenfalls Mutmaßungen anstelle.
Gamefaq schrieb:
denn bis zu deinem Vierten Punkt hängt alles davon ab das deine Lautsprecher alle aus der gleichen Lautsprecher Serie eines Herstellers sind (bis auf Subwoofer, da ist der Hersteller für das von dir beschriebene irrelevant) und sie somit alle die gleichen Chassis verbaut haben (Das sind die Dinger die in den Lautsprechern die eigentlichen Töne Produzieren). Denn das garantiert homogene Übergänge zwischen den einzelnen Lautsprechern der Töne und insbesondere Sprache oder einzelner sehr präsenter Effekte. Dein erwähnter Punkt 4 hängt Primär vom der Akustik des Raumes selbst (oder ob hier auch noch investiert wurde), der Aufstellung der Lautsprecher und der Einmessung ab.
Es scheint so zu sein, dass Du entweder die Verfahren nicht ausreichend kennst bzw. im direkten Vergleich erlebt hast. Oder Du hast noch nie eine hochwertige Kette - sorgfältig zusammengestellt, positioniert, eingemessen und richtig parametriert - gehört. Oder Dir scheint auch nur die Erfahrung mit entsprechendem Material zu fehlen, um den Unterschied zwischen einem kanalgestützten und einem objektgestützten Wiedergabeverfahren zu hören.
Wie auch immer - das, was Du schreibst, ist schlichtweg inkorrekt. Und zwar nicht nur der Teil, wo Du sagst, dass "die Chassis die eigentlichen Töne produzieren" (btw - du solltest diese These mal mit einem Boxenbauer oder einem Elektroakustiker diskutieren und auf dessen Mimik als Reaktion achten - wird sicher ein Spaß für alle Beteiligten).
Nur ein Detail zur Vertiefung: der DSP dekodiert in einem kanalbasierten Verfahren wie Dolby Digital oder DTS ein Audiosignal, welches zum Center geht, mit einer anderen Entzerrkurve als wenn es zum Front- oder Rear-Lautsprecher geht. Ein positionsbasiertes Verfahren wie Atmos macht das nicht: hier wird nur noch eine Entzerrkurve für das Objekt festgelegt. Alle Lautsprecher geben anschließend dieses Signal identisch wieder. Akustisch macht sich das ziemlich genauo so bemerkbar, wie von mir im ersten Post beschrieben.
Es gibt sicherlich Produktionen, deren Tontechniker mit ihrer veralteten Vorstellung einer guten "konventionellen" Aufnahme an das Set oder den Computer gehen. Und, schlimmer noch, ein paar Produktionen, die kanalbasierte Aufnahmen mit einer Atmos-Kodierung versehen. Aber native Atmos-Aufnahmen führen zu einem recht deutlich wahrnehmbaren anderen Raumeindruck.
Es gibt übrigens eine wunderbare Atmos-Demo-BluRay, bei der man sehr schön erleben kann, wie wandernde Objekte ihren Eigenklang und ihre akustische Position bei Atmos behalten und bei normalen Dolby Digital eben nicht. Oder anders ausgedrückt: mit Atmos sind akustische und optische Position im Einklang, ohne Atmos nicht. Man kann das bei entsprechenden Filmproduktionen besonders gut nachvollziehen, wenn man die Aufnahme zuerst mit geschlossenen und dann mit offenen Augen hört.
Übrigens habe ich - nur so zum Spaß - meine Anlage auch mal "flat" (also uneingemessen) durchgehört. Die beschriebenen Unterschiede zwischen kanal- und objektbasierten Aufnahmen bleiben dennoch deutlich hörbar. Und zwar auch in einem 5.1-Setup.