Mit anderen Worten: Die Regierung bittet die Anbieter darum, auszubauen, stellt aber keinerlei Fördergelder zur Verfügung. Nichts geschieht. Was bleibt, ist heiße Luft, die den Bürgern dann für „Aber wir machen doch was und setzen uns zusammen und diskutieren Pläne.“ verkauft wird.
Übelnehmen kann man es den Unternehmen nicht. Sie sind gewinnorientierte Vereinigungen, nicht die Heilsarmee. Die Erschließung kleiner ländlicher Ortschaften ist mit Kosten verbunden, die erst über Jahre wieder hereingeholt werden müssen. Viele Geschäftspläne sehen so aus, daß ein Ort nach zehn bis fünfzehn Jahren überhaupt erst anfängt, Gewinn abzuwerfen. Bis dahin ist alles Vorleistung. Ist die wirtschaftliche Prognose für einen Ort negativ, wird er eben nicht ausgebaut, fertig. Würde von den Kommentatoren jemand einen fünf- bis sechsstelligen Betrag in etwas investieren, das in fünfzehn Jahren
vielleicht Gewinn abwirft? Sicher nicht.
Wenn’s die Unternehmen nicht machen, bleibt noch der Staat. Der hat sinnigerweise die Förderungen für solche Projekte gestrichen. Nichts geben, aber Nummer eins werden wollen, klar.
Das ist der Nachteil von Privatisierung. Man hat nicht mehr den Filz und die Schwerfälligkeit deutschen Behördentums, dafür aber eben auch keine Telephonleitungen mehr in staatlicher Hand wie zu Zeiten der Bundespost. Fragt sich nun, was besser ist und schwerer wiegt.
Eine der wenigen Möglichkeiten, die kleinen Gemeinden bleibt, ist, auf regionale Versorger zuzugehen und so ein Projekt mit
Eigenleistung zu stemmen.