News Netzallianz: 100 Milliarden Euro für die Gigabit-Netze bis 2025

Klingt ja alles toll.
Aber irgendwann werden uns die negativen gesellschaftlichen Auswirkungen dieses Vorhabens einholen. Bargeldabschaffung wurde ja schon genannt, IoT und Unmöglicher Verzicht auf "moderne" Technik durch Alternativlosigkeit kommen noch hinzu. Dann ist nix mehr mit "musst Du ja nicht nutzen, zwingt Dich ja keiner".

Ja ich weiß, wie kann ich nur über diesen ja so supertollen Breitbandausbau meckern? Weil ich halt kein Gedankenloses Konsumschaf bin, welches alles frisst ohne die Entwicklung zu hinterfragen...
 
Verzeihung, aber in 8 Jahren schafft man es in Deutschland nicht mal, irgendwo einen Laternenmast aufzustellen.

Und was sollen diese 50 mbps bis 2018? Übrigens, es ist jetzt schon 2017...
Im Förderprogramm für unseren Ort heißt es aber 30 mbps und von irgendeinem Zeitpunkt steht da schon mal überhaupt gar nichts.
Offiziell stammt das Programm von der gleichen Regierung wie der, der der Herr Minister eigentlich auch angehört...


Dass bis 2025 gefühlt der gesamte Mittelstand zugrunde gehen wird, wenn es bei diesen nicht erwähnenswerten Internetleitungen bleibt, scheint in der Neuland-Posse noch keiner verstanden zu haben.
 
Die heimische Wirtschaft stärken und konkurrenzfähig halten - damit hast Du auch schon im Grunde den einzigen positiven Effekt des Breitbandausbaus genannt...
 
MentorK schrieb:
Ich freue mich über eine Nachricht, wenn sich ein Netzbetreiber meldet und ein anständiges Kabel verbuddelt. Dabei ist es uns aktuell wumpe, ob Glasfaser oder zumindest eine vernünftige Anbindung via Kupferkabel. 16 Mbit würden uns schon reichen, Hauptsache es ist eine ECHTE Flat.

Es ist leider wie oft im Leben: Einfach so wird sich keiner melden. Aber ich habe gute Erfahrungen mit ein wenig Aktionismus gemacht. In kleineren Gemeinden ist es oft sehr leicht mit dem Bürgermeister zu plaudern und Breitband anzusprechen. Wer da nicht erreichbar ist bekommt Briefe - so richtige, per Post. Und dann freuen sich auch regionale Zeitungen oft über Aufhänger. Und ein großer Bericht über den Mangel an Breitbandzugängen sorgt in so manchem Rathaus tatsächlich für Betriebsamkeit. Sind ja Wähler, die die Zeitung lesen. Es hilft natürlich, wenn man sich mit anderen Betroffenen zusammentut.

Hier ist es mit dem Ausbau auch ein dauerndes auf und ab - mal wird wieder Hoffnung geschürt, dann dauert es doch viel länger, Unternehmen gehen währenddessen pleite, es nervt nur noch. Aber ab und zu gibt es dann doch mal größere Aufmerksamkeit für die Problematik: Da darf man dann auch mal mit einer größeren Zeitung über die Probleme mit fehlender Internetgeschwindigkeit im Jahre 2017 reden. http://www.abendblatt.de/region/pin...uerger-abgehaengt-vom-schnellen-Internet.html dort beispielsweise :) .

@Köf3: Du bist vielleicht kein "Konsumschwein" aber du hast leider auch keine Ahnung wie sehr man heute das Netz als Selbständiger braucht. Und ja, alleine der Grund "Die Wirtschaft am Laufen halten" ist es wert 100 Milliarden und mehr in die Hand zu nehmen. Breitband ist für die Wirtschaft inzwischen genauso wichtig wie Autobahnen und Schienen für Transportzüge. "Der Straßenbau dient ja auch nur dem Konsum" klingt dämlich oder?
 
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basilisk86 schrieb:
Wieso zum Teufel ist eigentlich immer noch der Verkehrsminister für den Ausbau der Netzinfrastruktur verantwortlich?
...

Weil 99,9% der Netzinfrastruktur in öffentlichen Verkehrsflächen des Bundes, der Länder und der Kommunen liegen. Ein Neulandreferat ist da also leider schon richtig angesiedelt.

Einfacher wäre es wenn Telekom und Post noch uns gehören würden, dann hieße es einfach politischer Auftrag = Bandbreite X im Jahr Y in den Orten Z. Runderlaß an alle Behörden: Post wird unterstützt, Kosten A trägt die Post, Kosten B die jeweilige Gebietskörperschaft, und fertig.
 
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Das Geld können die mir auch aufs Konto überweisen. Der Ausbau kommt dadurch genauso voran^^
 
Wer wissen möchte, ob seine Region schon ausgeschrieben ist, kann auf breitbandausschreibungen.de/publicOverview nachschauen, was im eigenen Bundesland so los ist.

Ist die Heimat nicht dabei und noch nicht ausgebaut, muß man mal seinen Hintern hochgekommen und zum Ortsteil-Bürgermeister hieven. Nur wenn der bzw. die übergeordnete Verwaltungseinheit ein Markterkundungsverfahren, ein Interessenbekundungsverfahren und anschließend eine Regelausbauabfrage erstellen, kann von den 100 Mrd. auch etwas zu euch fließen.

Wenn der Amtsschimmel den Papierkrieg scheut oder sonstwie internetfeindlich ist (ihr möchtet nicht meine Erfahrungen aus Gesprächen mit siebzigjährigen Bürgermeistern :D), kann man auch mit einer Bürgerbewegung auf eigene Faust etwas unternehmen. Was Unternehmen vom Ausbau abhält bzw. sie daran reizt, ist immer die Wirtschaftlichkeit – dann gebt dem Affen Zucker, stellt eine Unterschriftenliste von Bürgern zusammen, die sich verpflichtend erklären, bei einem Ausbau einen Vertrag für x Mbit/s abzuschließen, und laßt die den Telekommunikationsunternehmen in eurer Region zukommen. Nur mit verläßlichen Zahlen kann man sagen, ob sich ein Ort wirtschaftlich ausbauen läßt oder nicht.
 
MentorK schrieb:
Bei uns im bescheidenen Dorf gibt's aus der Telefondose max. ISDN (ja, wirklich!) LTE Empfang mit 50 MBit gibt's auch (damit ist ja die Aufgabe der Netzinitiative erfüllt), aber für 6 Personen ein LTE max Paket vom rosa Riesen mit 40 GB Volumen/Monat für 79,90 ist keine echte Option. 40 GB geteilt durch 6 Leute ergeben für jeden ca. 6,6 GB, welche man nutzen könnte für 13,32 Euro/Monat.
Ich freue mich über eine Nachricht, wenn sich ein Netzbetreiber meldet und ein anständiges Kabel verbuddelt. Dabei ist es uns aktuell wumpe, ob Glasfaser oder zumindest eine vernünftige Anbindung via Kupferkabel. 16 Mbit würden uns schon reichen, Hauptsache es ist eine ECHTE Flat.

eiei das ist ja bitter..... LTE für 6 Leute und mit 40GB Volumen? das ist bitter.....
Kann / will die Gemeinde nichts unternehmen? :freak:
 
Für mich ist DSL Verfügbarkeit ein wichtiger Faktor ob ich eine Wohnung nehme oder nicht. Unter Kabel DOCSIS 3 oder VDSL25 würde ich eine Wohnung nicht nehmen.

6 Leute sind auch 16mbit kaum tragbar, je nach Nutzung der Leute.
 
war doch in bayern auch so wo sie gegfördert haben

Das ganze hat nur ein Problem. Das Netz gehört dann nicht den Leuten bzw dem Land/Kommunen.
Meist gehen die Aufträge auch nur an die T Kom. Glaub 20% waren andere Anbieter.

Ergo verlieren wieder nur die Bürger und Konzerne gewinnen. Tolle Wurst
 
Haha wie hier etliche die Glasfaser in jedes haus fordern. Wir hier im nerdforum sind nur ein winziger teil der Bevölkerung welcher dies haben möchte :)
Das maximalste was ein ottonormal Bürger macht, ist mal einen hd film streamen und dafür braucht man keine Glasfaser.
Den meisten interessiert doch nicht die Bandbreite sondern der Preis
 
Für Städte !!! Nur für Städte... auf den Dörfern leben wir in 20 Jahren noch mit einer 1200er Leitung :o
 
lamor200 schrieb:
Haha wie hier etliche die Glasfaser in jedes haus fordern. Wir hier im nerdforum sind nur ein winziger teil der Bevölkerung welcher dies haben möchte :)
Das maximalste was ein ottonormal Bürger macht, ist mal einen hd film streamen und dafür braucht man keine Glasfaser.
Den meisten interessiert doch nicht die Bandbreite sondern der Preis

Wieso muss Glasfaser teuer sein? Firmen wie de Deutsche Glasfaser zeigen eindrucksvoll, das FTTH zu ähnlichen Preisen wie DSL möglich ist. Allerdings geht der Ausbau bei denen natürlich recht langsam voran, denn in jedes Haus zu buddeln dauert halt. Ein paar Verteiler für VDSL und Vectoring aufrüsten ist bei einem bestehenden Netz wie dem der TKom sicher der bessere weg, weil man so viel schneller mehr Leute mit schnellem Internet versorgen kann.
 
Von alleine kommt sicher kein VDSL. Die Telekom ist ein Wirtschaftsunternehmen. Wenn sich der Ausbau nicht innerhalb von ca. 1 Jahr rechnet, machen die von sich aus nichts. Das hat mir damals auch ein hochrangiger Telekommitarbeiter, der für die Ausbauten zuständig war, gesagt.

Lass mich raten. War der Arbeitskollege einer Nachbarin, deren Schwester beim Bäcker um die Ecke arbeitet?
Absoluter Blödsinn. Die Gemeinden schreiben in der Regel aus. Die Telekom setzt alles daran das beste Angebot abzugeben und keine Gemeinden und Kommunen an andere Netzausbauer zu verlieren.
Oft gibt auch nur die Telekom ein Angebot ab, weil die anderen Anbieter die Anforderungen der Auschreibung garnicht erfüllen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
lamor200 schrieb:
[...]Wir hier im nerdforum sind nur ein winziger teil der Bevölkerung welcher dies haben möchte :)
[...]
Den meisten interessiert doch nicht die Bandbreite sondern der Preis
Das kann ich am Beispiel unserer kleinen Gemeinde bestätigen. Bei uns gab es ideale Vorbedingungen für einen Ausbau, da bei 95% der Haushalte bereits Leerrohe bis in den Keller lagen (vorheriges Nahwärmeprojekt). Es musste also "nur" noch Glasfaser eingeblasen werden für eine FTTB Versorgung. Viele der befragten alteingesessenen Hauseigentümer haben das am Anfang direkt abgelehnt. Internet? Habe ich schon (DSL Light bis maximal DSL 5.000, je nach Standort), brauche ich nicht, etc. Außerdem kostet der Anschluss einmalige Einrichtungsgebühr von 99 €, das sei ja Wucher. Glücklicherweise konnten diese Personen von der jüngeren Generation und einigen besonnenen doch noch überzeugt werden mitzuziehen. Diese Leute haben dann jeweils den günstigsten Tarif (glaube 16.000er) gebucht und wundern sich bis heute für was man so schnelles Internet eigentlich braucht.

Drummermatze schrieb:
[...]Die Gemeinden schreiben in der Regel aus. Die Telekom setzt alles daran das beste Angebot abzugeben und keine Gemeinden und Kommunen an andere Netzausbauer zu verlieren. Oft gibt auch nur die Telekom ein Angebot ab, weil die anderen Anbieter die Anforderungen der Auschreibung garnicht erfüllen können.
Ebefalls Gegenbeispiel aus unserer Gemeinde: Bei uns haben alle Provider den Ausbau zuerst verweigert und nicht mal ein Angebot abgegeben. Erst durch direktes Einwirken des Bürgermeisters auf die Telekom über Vitamin B hat die Gemeinde ein Angebot erhalten. Preislich absolut uninteressant, war vermutlich ein Abwehrangebot. Für unsere Gemeinde finanziell nicht stemmbar. Nach der Verlegung der Leerrohre (Gemeindeprojekt) wurden neue Ausschreibungen gestartet. Die Telekom hat dieses Mal auch ein Angebot abgegeben für einen FTTC Ausbau und wieder unter inanspruchnahme von Fördergeldern. Die vorhandnen Leerrohre hat die Telekom nicht nutzen wollen, das wurde kategorisch abgelehnt. Es sollte ein FTTC Ausbau werden. Das Angebot war allerdings nur unerheblich günstiger als ein Angebot eines Unternehmens das FTTB Versorgung ohne Fördergelder geboten hat. Die Gemeinde hat sich dann gegen die Telekom entschieden. Für die Telekom sind so 3-4 Ortschaften komplett verloren. Kratzt die natürlich nicht, die paar Haushalte interessieren Null.
 
Weil die Telekom ungern von der Gemeinde oder einem anderen Versorger verlegte Leerrohre nutzt und abhängig macht, da diese in der Regel dafür ordentlich Miete kassieren.
 
Es wurde angeboten die Leerrohre abzukaufen oder günstig zu mieten. Die Gemeinde hatte da keine wirkliche Gewinnabsicht, es sollte halt schnelles Internet her. Und die Rohre lagen eh schon, die hatte man vorsorglich mit verlegt für ein anderes Projekt. War aber nicht erwünscht. Die Telekom ist halt ein großer Konzern und demenstprechend flexibel wie ein Gebirgsmassiv. Trifft ja auf viele große Firmen zu. Allerdings muss man auch ganz deutlich sagen, dass nur die Telekom überhaupt bereit war hier auszubauen. Alle anderen Provider haben nicht mal ein Angebot geschickt.
 
Drummermatze schrieb:
Lass mich raten. War der Arbeitskollege einer Nachbarin, deren Schwester beim Bäcker um die Ecke arbeitet?
Absoluter Blödsinn. Die Gemeinden schreiben in der Regel aus.

Mein Beitrag bezog sich, auf einen eigenwirtschaftlichen (vollständig durch die Telekom bezahlt) Ausbau. Nicht auf einen subventionierten, von der Gemeinde/Stadt ausgeschriebenen Ausbau ;).

@Knecht_Ruprecht

Deine Erfahrungen bezüglich der Telekom kann ich nur teilen.

Drummermatze schrieb:
Oft gibt auch nur die Telekom ein Angebot ab, weil die anderen Anbieter die Anforderungen der Auschreibung garnicht erfüllen können.

Oft ist das leider der nicht der Fall. Kenne hier genug Randgebiete einer Großstadt im Ruhrgebiet. Dort war ein regionaler Anbieter der einzige welcher ein Angebote in Folge einer Ausschreibung abgegeben hat. Die Telekom kommt auch ca. 2 Jahre nach Fertigstellung des Ausbaus, nicht auf die Idee die ca. 1000 Haushalte, welche bei der Telekom nur ISDN oder max. DSL 384 bekommen, mittels FTTC Ausbau zurückzugewinnen.
 
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