AW: Netzteildiskussionsthread
Das wird zwar nicht immer richtig eingeschätzt, aber auch 120 mV periodisch am Ausgang können langfristig Schäden anrichten, um 12 V mal als Beispiel zu nehmen. Wir brauchen solche Spezifikationen, damit sich ein Ingenieur daran orientieren kann. Wenn ich weiß, wo der Grenzwert liegt, kann ich die Störempfindlichkeit minimieren und erst ab einem Wert deutlich darüber wird die Schaltung merklich belastet. D.h. aber nicht, das mehr als 120 mV in Ordnung ist, nur weil auch 200 mV noch kein Problem für eine Schaltung sind. Denn dann müssten die Puffer neu abgesteckt werden und irgendwo muss man die Grenze setzen (in einem realistischen Rahmen).
Diese Spitze-Spitze-Werte sagen aber noch nicht aus, wie diese Schwingungen am Ausgang denn eigentlich genau aussehen. Es reicht eben einfach nicht, einen Einzelwert zu beobachten und damit das ganze Netzteil zu beurteilen. Wenn die Pulse nur für ein paar μs andauern, werden die Elkos auf dem Mainboard kaum belastet. Da macht es dann auch nichts aus, wenn die Restwelligkeit knapp über der Spezifikation liegt. Anders sieht es aus, wenn die mV-Beträge lange anhalten und zyklisch reinkommen. Dann gehen die Elkos kaputt, die den Ausgang eigentlich konstant mit Strom versorgen sollen oder empfindlichere Schaltungsteile vor eben diesem Ripple schützen, um die Grenzfrequenz für Regler nicht in einen ungünstigen zu verschieben. Außerdem, wenn diese Schwingungen auf der richtigen Frequenz liegen, kann man sie in den Spulen hören.
Das Thema ist also sehr wichtig, aber wir verkrampfen uns eigentlich alle auf bestimmte Einzelwerte. Letzten Endes kommt es darauf an, was denn an dem Netzteil dranhängt.