Neu-Anlage für Musikwissenschaftlerin

Schiller72 schrieb:
Und es kann es dann nicht wirklich sein, den Plattenspieler an einer AVR anzuschließen (technisch geht das, sofern ein Entzerrer der Abtastnadel im Plattenspieler oder extern vorhanden ist) ... wäre für mich "Kulturbanausentum". ;-)

Ich gehöre zu diesen Kulturbanausen und vermisse nichts. Obgleich ich jedes Jahr auf die Hifi-Messe in München gehe und Freunde von mir Stereoanlagen besitzen, bei denen die Kabel mehr als mein AV-Receiver gekostet haben. Die für mich wesentlichen Unterschiede fangen erst in Preisregionen an, die hier nicht relevant sind und die ich mir auch nie kaufen würde. Und da spreche ich von so etwas wie den Avantgarde Acoustic Trio, die eine deutliche Klangsteigerung ermöglichen, für deren Gegenwert manche aber ihre Eigentumswohnung anzahlen.

druckluft schrieb:
Wenn die Boxen unbedingt in die Ecken sollen, würde ich unbedingt einen Subwoofer mit dazu nehmen und diesen dann anderweitig aufstellen.

Dazu auch zwei Anmerkungen: es ist wider Erwarten nicht so, dass man den Platz des Subwoofers frei wählen könnte (nur als Tipp, nicht dass druckluft das gsagt hätte). Damit meine ich, dass auch der Subwoofer nur an bestimmten Stellen im Raum ideal aufgestellt werden kann. Das könnte zu weiteren Problemen führen, bei denen meist ein weiterer Subwoofer empfohlen wird. Und da kommen wir auch gleich zum nächsten Punkt. Bei diesem Budget halte ich einen Subwoofer für Kontraproduktiv. Da müsste dann an anderer Stelle wieder gespart werden, was durch den Subwoofer dann klanglich nicht mehr kompensiert werden kann.

druckluft schrieb:
Und ja, Probehören ist anzuraten. Im Ladengeschäft bringt aber fast nichts, weil die Lautsprecher in den eigenen 4 Wänden deutlich anders klingen werden.

Guter Punkt!

druckluft schrieb:
Bzgl Plattenspieler, bin ich auch gerade überfragt, kp wie da aktuell die Marktsitaution für ordentliche Modelle aussieht ohne Liebhaberpreise zu bezahlen. Beim Plattenspeiler evtl doch Gebrauchtkauf?

Beim Plattenspieler sind wir wieder mal beim Budget, weshalb ich diesen auch in meiner Empfehlung außen vor gelassen habe. In den unteren Preisklassen dominieren seit einiger Zeit Rega und Pro-Ject mit ihren Modellen den Markt. Thorens finde ich hingegen interessant, wenn man mehr Geld ausgeben will. Dabei sind wir aber schon wieder beim Gesamtbudget, nur für den Plattenspieler. Einen echt erstaunlichen Gegenwert für's kleine Geld bietet der Denon DP-300F. Er ist nicht nur wertig verarbeitet und gut zu bedienen. Er lässt sich auch später noch mit Ortofon Blue o.ä. upgraden. Hier ein paar Erfahrungen:

http://www.audiokarma.org/forums/index.php?threads/denon-dp-300f-belt-driven-turntable.196191/

Preis? Schlappe 259,- Euro.
 
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Deliberation schrieb:
Dazu auch zwei Anmerkungen: es ist wider Erwarten nicht so, dass man den Platz des Subwoofers frei wählen könnte (nur als Tipp, nicht dass druckluft das gsagt hätte). Damit meine ich, dass auch der Subwoofer nur an bestimmten Stellen im Raum ideal aufgestellt werden kann. Das könnte zu weiteren Problemen führen, bei denen meist ein weiterer Subwoofer empfohlen wird. Und da kommen wir auch gleich zum nächsten Punkt. Bei diesem Budget halte ich einen Subwoofer für Kontraproduktiv. Da müsste dann an anderer Stelle wieder gespart werden, was durch den Subwoofer dann klanglich nicht mehr kompensiert werden kann.

Gebe dir vollkommen recht, den Subwoofer kann man natürlich nicht nach Belieben aufstellen. Da ist Ausprobieren angesagt. Bei dem Budget ist das wie du sagst so eine Sache und nen Sub kann später immer noch nachkaufen.
Als alternative, bessere Aufstellung würde ich ohne Subwoofer vorschlagen die Boxen an Wandhalterungen anzubringen und hinter den Boxen ebenfalls ein absorbierenes Element, ähnlich wie ich es bereits beschrieben hatte, anzubringen.
 
Hier noch ein Vorschlag für ein reines Stereo-System:

Verstärker: Onkyo A-9010
URL: http://www.de.onkyo.com/de/produkte/a-9010-122157.html
Preis: 222,- Euro

CD-Player: Onkyo C-7030
URL: http://www.de.onkyo.com/de/produkte/c-7030-43148.html
Preis: 199,- Euro

Plattenspieler: Denon DP-300F
URL: http://www.denon.de/de/product/hificomponents/turntablecartridges/dp300f
Preis: 259,- Euro

Lautsprecher: CANTON GLE 420
URL: http://www.connect.de/testbericht/canton-gle-420-330142.html
Preis: 190,- Euro (Paar!)

Gesamtpreis: 870,- Euro
 
Wobei hier die Boxen, in die eigentlich anteilsmässig am meisten Geld fließen sollte, dass günstigste Glied der Kette sind. Finde ich recht ungünstig, auch wenn es natürlich dem schlanken Budget geschuldet ist. Dann lieber eine Komponente weglassen/oder 200 rauflegen und etwas bessere Boxen holen.
 
Der Preis sagt nichts über die Qualität der Lautsprecher aus. Deshalb habe ich ja gleich einen Test verlinkt. Ich habe Jahre lang glücklich mit Canton LE für die Schrankwand gelebt und natürlich geht es besser, aber selbst wenn man 130,- Euro drauflegen würde, käme man in keine interessanten Regionen. Die Canton bieten einen fantastischen Gegenwert für's Geld. Einfach mal anhören, den persönlichen Geschmack kann man ja nicht messen. Und weglassen würde ich hier gar nichts. Für das Geld sehe ich keine großen Kompromisse.
 
Schiller72 schrieb:
Ich sag mal so ... Varianten der Extrema ...

Variante A): Es gibt Monoblöcke mit Röhrenendstufen und es gibt Röhrenvorstufen und Röhren-basierte Entzerrer für Phono-Geräte (alles rein Analog, manches verzichtet sogar auf Rückkopplung und Kondensator-Kapazitäten im Signalweg). Zum Teil sind sogar analoge "Klangsteller" verpönt, weil die Wiedergabe der originalen Quelle (z.B. Schallplattenpressung) beeinflusst wird.

Variante B): Dann gibt es D-Amps, T-Amps, DSPs (also Digitale Signal Prozessoren). (Fast) alles ist hier digital ...

Und daher besteht immer der Glaubenskrieg zwischen A) und B) und Mittelwegen, in Kombination beider Technologien.

Naja Glaubenskrieg...
Ich spreche mal aus eigener Erfahrung:

Zuhause steht ein Röhrenvollverstärker mit zwei Passivlautsprechern (siehe Signatur). Daran hängt unter anderem mein Plattenspieler (Thorens TD320 mit Elac 796er Tonabnehmer) als Zuspieler dran.
In meiner Studentenbude ist die Ausstattung sehr konträr dazu:
Dort fahre ich ein DSP gesteuertes 3-Wege Vollaktivsystem, die Endstufen für den Hochtöner und Tiefmitteltöner sind jeweils Class D Endstufen (Wobei die Gleichsetzung Class D = Digital quatsch ist. Pulsweitenmodulation läuft weiterhin Analog ab). Lediglich im (Tief)Bass < 40hz ist noch eine konventionelle Class AB Endstufe am Werk. Zuspielung erfolgt ausschließlich über den PC.

Innere Zerissenheit verspüre ich da weniger. Beides hat seinen Reiz, ich mag meinen Thorens und die Röhre ist auch was feines. Außerdem kann man die Heizung herunterdrehen ;p.

Die Möglichkeiten, die mir der DSP bietet möchte finde ich aber auch toll. Man kann sehr viel herumexperimentieren, Raummoden zumindest am Hörplatz abmildern (schlechte Raumakustik bekommt auch kein DSP in den Griff) und und und.

Ich habe mit beidem meinen Spass.

druckluft schrieb:
Wichtig wäre dann auch noch hinter den Boxen an den Wänden möglichst dicke (min 10cm) Basotect Dämmplatten anzubringen. Diese Platten sollten auf Höhe der Lautsprecher hängen und deren Ausmaße nach oben, unten sowie in die Richtung zueinander deutlich überragen...

Statt 10cm diekt an die Wand kann man auch 5 Centimeter nehmen und mit 5cm Wandabstand anbringen. Das wirkt fast genau so wie 10cm direkt an der Wand, ist aber billiger.
Basotect ist doch schon verhältnismäßig teuer, und es gibt wirksamere Stoffe die dazu günstiger sind.

Klar kommt jetzt natürlich der Einwand, dass das aus Designgründen nicht geht. Man kann um die Basotect Platten zu den Seiten aber einen netten Holzrahmen drum rum bauen und die große absorbierende Oberfläche mit Stoff bespannen und künstlerisch bemalen. Es gibt auch solche vorgefertigten akustischen Elemente zu kaufen, die dürften dann aber etwas teurer sein. Im Selbstbau sollte man sich im Bereich <100€ befinden.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, Absorber selber zu bauen.
Dazu habe ich 2*60mm Thermarock 50 Dämmwolle zusammengelegt, mit dünner Malerfolie umwickelt und dann in einen Holzrahmen gesteckt. Damit man keinen Augenkrebs bekommt habe ich dann das Konstrukt mit Kirschrotem Molton umwickelt und diesen festgetackert.

Kosten für 4 Absorber a 1*0,625 Meter zusammen ca. 100€ inklusive Holz, Winkel, Schrauben etc. Für einen genaueren Betrag müsste ich mal die Rechnungen suchen.

Probleme im Bass wird man damit aber nicht los: Dazu sind sowohl der von mit verwendete Dämmstoff als auch Basotect zu dicht (genauer: der längenbezogene Strömungswiderstand ist zu hoch), und die Absorber selbst zu dünn.
Im Bass wirkt tatsächlich die billige Standardsteinwolle aus dem Baumarkt am besten - dann aber eine Raumecke mit einer 0,5*0,5 Meter Grundfläche messenden Säule ausfüllen.

Ich bezweifele aber mal, dass das eine Alternative darstellt.

Deliberation schrieb:
Der Preis sagt nichts über die Qualität der Lautsprecher aus. Deshalb habe ich ja gleich einen Test verlinkt. Ich habe Jahre lang glücklich mit Canton LE für die Schrankwand gelebt und natürlich geht es besser, aber selbst wenn man 130,- Euro drauflegen würde, käme man in keine interessanten Regionen. Die Canton bieten einen fantastischen Gegenwert für's Geld. Einfach mal anhören, den persönlichen Geschmack kann man ja nicht messen. Und weglassen würde ich hier gar nichts. Für das Geld sehe ich keine großen Kompromisse.

Glaubt man Tests im Audiobereich gibt es keine schlechten Lautsprecher.
Wer mal durch Stereoplay, Audio und Co blättert kann sich auch denken warum: Man wäre schon blöd, wenn man Produkte seiner treuen Anzeigekunden abwatscht. Die bringen mehr Geld als die paar Leser, die das Heft kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt, meine langjährigen Hörerfahrungen mit dieser Serie schreien nicht "Lügenpresse". ;)
 
Ratterkiste schrieb:
Statt 10cm diekt an die Wand kann man auch 5 Centimeter nehmen und mit 5cm Wandabstand anbringen. Das wirkt fast genau so wie 10cm direkt an der Wand, ist aber billiger.
Basotect ist doch schon verhältnismäßig teuer, und es gibt wirksamere Stoffe die dazu günstiger sind.

Eine Konstruktion mit Abstand halte ich bei der Optimierung der Nachhallzeit, vor allem was deren Frequenzverteilung angeht, durchaus für gut. Hier ging es mir aber darum, die erste Reflektion der vom Lautsprecher seitlich bzw rückseitig abgestrahlten Schallwellen zu dämpfen. Da die Schallwelle also nur einmal auf den Absorber trifft, und da von den Lautsprechern hauptsächlich tiefere Frequenzen seitlich und nach hinten abgestrahlt werden, wirkt eine Konstruktion mit Abstand und dafür halber Absorbermaterialstärke für diesen Zweck deutlich schlechter. Klar immer noch besser als eine Konstuktion mit halber Materialstärke und ohne Abstand, aber die Materialstärke ist bei einmaligem Auftreffen ein entscheidender Faktor für die Effektivität. Und so dick, dass der Absorber selber reflektieren würde sind 10cm Basotect nicht.
Klar kann man am Material sparen und die von dir genannte Thermarock 50 Steinwolle wäre eine aus akustischer Sicht brauchbare Alternative. Bei geschätzten Materialbedarf von 2 Basotect Platten von 100x100x50cm für zuammen 60€ , wäre es mir das aber nicht wert. Steinwolle gehört mit einem Rieselschutz versehen und die Verarbeitung ist fies (darum habe ich für meine Bassabsorber im Studio auch keine Stein- oder Glasswolle verwendet, sondern Isobond).


Ratterkiste schrieb:
Probleme im Bass wird man damit aber nicht los: Dazu sind sowohl der von mit verwendete Dämmstoff als auch Basotect zu dicht (genauer: der längenbezogene Strömungswiderstand ist zu hoch), und die Absorber selbst zu dünn.
Im Bass wirkt tatsächlich die billige Standardsteinwolle aus dem Baumarkt am besten - dann aber eine Raumecke mit einer 0,5*0,5 Meter Grundfläche messenden Säule ausfüllen.

Bassabsortion. Darum ging es hier nicht. Es ging mir darum, für die gewünschte Aufstellung in den Ecken eine Problemlösung auzuzeigen, nämlich zusätzlicher Subwoofer und Absorber im Bereich um die Boxen. Falls das aus designtechnischen oder finanziellen Grünen nicht passt würde ich auf Wandhalterungen ausweichen und raus aus den Ecken. Das ist gerade in einem quadratischen Raum wesentlich unkritischer.

Ausserdem verstehe ich nicht was die Diskussion um Röhrenverstärker bei einem Budget von 1000€ zu suchen hat. Genausowenig soll das jetzt in eine Diskussion um Raumakustik ausarten. Deshalb denke ich auch dass ich alles zu dem Thema gesagt habe ;)
 
KaHaKa schrieb:
Hast du noch Tips für den CD-Player? Worauf sollte ich dabei achten?

Kauf ein beliebiges Gebrauchtgerät einer bekannten Marke (Yamaha, Marantz, Denon, Pioneer, Philips etc.) für <50€ bei Ebay Kleinanzeigen, am besten in Abholnähe mit Testmöglichkeit. CD-Player haben normalerweise keinen "Eigenklang", der einen Blindtest übersteht, auch 20 Jahre alte Modelle nicht.
 
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