News Neue Windows-11-Ära: „Copilot+ PCs“ erhalten mächtige KI-Assistenten und GPT-4o

Discovery_1 schrieb:
Ich hoffe, dass "Recall" bei uns gegen die Datenschutz-Grundverordnung verstoßen und daher unzulässig sein wird.
Da brauchst du dir keine großen Hoffnungen machen.

Nur ein paar Beispiele, womit Microsoft problemlos wegkommt und das schon seit längerem:

1.
https://learn.microsoft.com/de-de/deployoffice/privacy/required-diagnostic-data
https://learn.microsoft.com/de-de/microsoftteams/privacy/policy-control-diagnostic-data-desktop
https://learn.microsoft.com/de-de/microsoftteams/privacy/policy-control-diagnostic-data-mobile
"Erforderliche" Office- und Teams-Diagnosedaten-Telemetrie-Datenberge. Nur DIagnosedaten, versteht sich. Daneben gibt es noch weitere Daten"arten".
Vielleicht sollte ich mich mal bei Microsoft bewerben und dabei angeben, dass mein Wunschgehalt von 2 Mio. $ pro Monat leider erforderlich ist und auch absolut verhältnismäßig und angemessen. Oder beim All You Can Eat Buffet jeden Tag das ganze Buffet abräumen und mit dem LKW nach Hause fahren, auch absolut notwendig und angemessen.

2. Sie dürfen auch schon, soweit ich weiß komplett unbestraft, zum Beispiel IMAP- & POP3-Passwörter von Outlook-Usern abgreifen, wenn diese im neuen Outlook auch ihre persönlichen Mailaccounts eingebunden haben. Da gab's nur mal einen kurzen Aufschrei in den Tech News Sites wie hier, aber nach ein paar Wochen hat das wieder jeder vergessen und es geht halt genauso weiter... es ändert sich halt nichts und es passiert nichts. Microsoft klaut eure Daten, verstößt regelmäßig massiv gegen die DSGVO aber wird dafür nicht bestraft und bei der nächsten Version der Software legen sie noch eine Schippe Dreistigkeit obendrauf, denn sie wissen ja mit wie viel sie schon durchkommen können. Sollte es doch mal zu einer Verurteilung kommen, ziehen sich diese Verfahren vor Gericht ewig hin, bis dahin hat MS schon längst von allen Outlook-Usern die Passwörter geklaut und alles eingelesen was diese in ihren privaten Mailaccounts drin liegen haben. Und am Ende zahlen sie dann eine Taschengeldstrafe oder sie kommen mit einer Ausrede wie "das war nur ein Bug, wir haben das schon gefixt, in der neuen Version ist das alles gaaaanz anders. We take your privacy very seriously." weg.

Natürlich gibt es aber in so ziemlich jeder MS-Software Unmengen an Telemetriedaten die anfallen. Wie gesagt, der Zug ist abgefahren. Spätestens seit Nadella als CEO ist Microsoft genau so wie Google oder Meta geworden.
 
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jenzen schrieb:
Microsoft klaut eure Daten, verstößt regelmäßig massiv gegen die DSGVO aber wird dafür nicht bestraft und bei der nächsten Version der Software legen sie noch eine Schippe Dreistigkeit obendrauf, denn sie wissen ja mit wie viel sie schon durchkommen können. Sollte es doch mal zu einer Verurteilung kommen, ziehen sich diese Verfahren vor Gericht ewig hin
Jepp. Wie lange läuft jetzt schon der Prozess wegen Teams? Das ist ja ein Cloud-Dienst. Soweit ich weiß stehen die MS-Server in Irland. Das wäre GDPR-technisch kein Problem, wenn MS nicht auch dem US Cloud Act unterstehen würde, wodurch US-Behörden alle Daten in der Cloud eines Unternehmens anfordern können - auch wenn sie im Ausland stehen.
Nun gibt es aber seit geraumer Zeit kein Datenaustauschabkommen zwischen USA und EU mehr. Es gab ein paar Versuche ein Neues in Kraft zu setzen, die sind aber alle gescheitert, weil das europäische GDPR und der Cloud Act inkompatibel sind.

Warum es hier nicht weitergeht, weiß ich nicht. Eigentlich müsste MS Milliarden an Strafe blechen und das Weiterleiten der Daten einstellen. In weiterer Konsequenz müsse MS sogar eine Tochterfirma mit Sitz EU gründen, die MS in Europa repräsentieren. Alles müsste über diese Tochterfirma laufen. MS würde quasi zweigeteilt werden (müssen), ansonsten wäre kein rechtskonformer Betrieb in der EU möglich. Spannend!

Mal gucken, was daraus wird.
 
Krik schrieb:
Soweit ich weiß stehen die MS-Server in Irland.
Viel gesammeltes Unwissen... Die "Teams Server" stehen primär dort, wo der Kunde seinen Tenant hat, hierzulande ist das eher Amsterdam, Frankfurt oder Berlin. Wobei Amsterdam eher "Altkunden" bedient, die allesamt vor Jahren die Gelegenheit hatten ihren Tenant nach Deutschland umzuziehen. Demnächst kommt noch ein drittes RZ hierzulande hinzu.
Das Rheinische Revier ist ein Schwerpunkt des Investitionspakets von Microsoft, mit insgesamt 3,2 Milliarden Euro das größte der Firmengeschichte in Deutschland. Hier wird eine neue Rechenzentrumsregion beheimatet sein, mit der die Verfügbarkeit von Cloud-Services in ganz Deutschland signifikant steigt. Parallel zum Ausbau der Infrastruktur startet eine KI-Qualifizierungsoffensive, die bis Ende 2025 mehr als 100.000 Menschen in NRW erreichen soll. In ganz Deutschland sollen es insgesamt 1,2 Millionen Menschen werden.
https://news.microsoft.com/de-de/ki...nrw-vor-und-startet-qualifizierungsoffensive/

Krik schrieb:
In weiterer Konsequenz müsse MS sogar eine Tochterfirma mit Sitz EU gründen,
Du meinst sowas wie Microsoft Deutschland GmbH, die es seit über 40 Jahren gibt?
https://news.microsoft.com/de-de/features/microsoft-deutschland-das-sind-wir/
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Tenant-Standort interessiert nicht. Das ist ein US-Unternehmen und damit unterliegt den US-Gesetzen. Die besagen, dass US-Unternehmen Daten herauszugeben haben und zwar in einer Art und Weise, die bei uns nicht legal ist.

Bei der Tocherfirma habe ich mich wohl nicht eindeutig genug ausgedrückt: Das europäische Geschäft müsste von einer Firma mit europäischen Sitz übernommen werden, die rechtlich nicht Teil von MS ist (sonst gelten wieder auch die US-Gesetze), aber im Auftrag von MS handelt. Das wird MS nicht so einfach schlucken.

Mittlerweile läuft Versuch #3. Ob der was wird? Ich bin skeptisch.
https://www.welt.de/wirtschaft/arti...Schrems-kaempft-gegen-Europas-Daten-Deal.html
 
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Na, endlich bekommt M$ alle login-daten und bankzugänge direkt übermittelt .

 
Krik schrieb:
Die besagen, dass US-Unternehmen Daten herauszugeben haben und zwar in einer Art und Weise, die bei uns nicht legal ist.
Ich kenne die US Gesetze und so einfach wie du es dir vorstellst ist es nicht, sonst würden nicht trotzdem so gut wie alle Konzerne weltweit Microsoft Dienste nutzen. Immer lustig zu hören wenn die versammelte Aluhutgesellschaft sich hier im Forum trifft und es besser weiß.
In 2013, 50% of Fortune 500 companies trusted the Azure cloud, and by 2022 the percentage was reaching 95%.
https://sh.hicron.com/blog/why-fortune-500-companies-bet-on-azure-cloud/

Krik schrieb:
Das europäische Geschäft müsste von einer Firma mit europäischen Sitz übernommen werden, die rechtlich nicht Teil von MS ist
Acha! Wie funktioniert das? Also verkauft Microsoft das Cloudgeschäft an ein europäisches Unternehmen und dann? Machen sie in den USA dicht oder was?

Hat man übrigens hier mal versucht, hat nicht geklappt, Deutschland ist nicht China und deutsche Unternehmen wollen mit anderen Unternehmen weltweit, kommunizieren und zusammenarbeiten können.
 
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@xexex
Wenn du so viel Ahnung von den US-Gesetzen hast, dann erkläre uns doch mal, inwiefern der US Cloud Act und der USA Patriot Act Einfluss auf amerikanische Unternehmen hat, die in der EU tätig sind.

Wie MS in der EU überleben will, wenn mal wieder das Datenschutzabkommen weg geklagt wird, ist mir persönlich egal. Es wird aber schwer für ein US-Unternehmen hier dank der Inkompatibilität der Gesetzgebungen tätig zu sein. Mehr als Auslagern fällt mir da nicht ein. Das Geschäft wird man sich hier kaum entgehen lassen, da stecken zu viele Milliarden drin.
Ergänzung ()

xexex schrieb:

Seite 9 ff schrieb:
Nach 50 USC § 1881a(a) können der Attorney General und der Director of National Intelligence zur Auslandsaufklärung eine gezielte Überwachung einer oder mehrerer bestimmter Personen genehmigen, die sich wahrscheinlich
außerhalb der USA aufhalten und selbst keine US-Personen sind.
(...)
50 USC § 1881a setzt keine gerichtliche Anordnung bzw. keinen gerichtlichen Beschluss voraus (...). Die staatliche Stelle, die die Herausgabe von Daten und Informationen begehrt, muss außerdem keinen wahrscheinlichen Grund („probable cause“) dafür darlegen, dass unter anderem das Überwachungsziel eine ausländische Gewalt bzw. ein Agent derer ist (...). Die zwei wesentlichen Voraussetzungen einer Überwachung nach 50 USC § 1881a sind vielmehr eine Feststellung bzw. Einschätzung der jeweiligen Umstände, auf Grund derer eine Überwachung erforderlich ist (...).
Da steht es. Wenn die ein irgendwie geartetes Interesse haben, dann überwachen die einfach.
 
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Krik schrieb:
Wenn die ein irgendwie geartetes Interesse haben, dann überwachen die einfach.
Richtig! Aber schön den ganzen verlinkten Text lesen....
Nach 50 USC § 1881a(a) können der Attorney General und der Director of National Intelligence zur Auslandsaufklärung
Der Chef des Nachrichtendienstes oder der oberste Richter können eine solche Überwachung anordnen. Bist du denn als "Feind Nummer 1" in den USA bekannt, oder wie sonst ist es für dich relevant? Vielleicht würde es helfen, wenn du die Passagen komplett liest.
Nach eigenen Angaben des „Office of the Director of National Intelligence” (ODNI) in seinem Transparenzbericht 2022 ermächtigt 50 USC § 1881a bzw. Section 702 des FISA staatliche Stellen indes nicht zur„bulk collection“.22 Insoweit ist es nicht ausgeschlossen, dass unterschiedliche Begriffsverständnisse herrschen. Das US-amerikanische Gesetz spricht jedenfalls von „targeting certain persons“, was rein dem Wortlaut nach für eine gezielte Überwachung spricht.2
Zwar regelte 50 USC § 1861 a.F. das Recht, von jedem Unternehmen sämtliche Unterlagen („any tangible things“) zu verlangen.25 Dazu wurden auch „Daten auf Servern“ gezählt.26 Diese Vorschrift wurde jedoch im Jahr 2020 nicht verlängert, sodass sie außer Kraft getreten ist somit und nicht mehr angewendet werden kann.27
Gezielte Überwachung ist jederzeit möglich, können auch deutsche Behörden im Rahmen eines Amtshilfeverfahrens anordnen, wäre auch schlimm wenn dem nicht so wäre.
 
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Ein general attorney entspricht in etwa einem Staatsanwalt, keinem Richter. Bei uns würde eine derartige Durchleuchtung mindestens eine Richtererlaubnis brauchen. In den USA reicht eine einfache formale Begründung. Das kann zB Kontakt zu jemanden sein, gegen den dieser Staatsanwalt ermittelt.

Das Dokument, dass du verlinkt hast, ist voll mit solchen US-Gesetzen, die aufzeigen, dass die hinterm großen Teich nicht sehr zimperlich sind, wenn es darum geht, etwas in Erfahrung zu bringen.
Seite 18 schrieb:
US-amerikanische Sicherheitsbehörden können US-amerikanische Unternehmen verpflichten,
Daten und Informationen, auf die sie rechtlich und tatsächlich zugreifen können, unabhängig von
ihrem Standort bzw. dem Standort des Servers, herauszugeben.

Weiter unten wird es auch wieder spannend:
Seite 27 schrieb:
Nach Art. 45 Abs. 1 DSGVO darf eine Übermittlung personenbezogener Daten an ein Drittland
vorgenommen werden, wenn die Kommission beschlossen hat, dass das betreffende Drittland,
ein Gebiet oder ein oder mehrere spezifische Sektoren in diesem Drittland ein angemessenes
Schutzniveau bieten.
Ok, es darf also nicht einfach an jeden übertragen werden.

Für Datenübermittlungen in die USA hat die EU-Kommission am 10. Juli 2023 einen neuen An-
gemessenheitsbeschluss, den DPF, gefasst, nachdem vorherige Angemessenheitsbeschlüsse durch
den Europäischen Gerichtshof (EuGH) jeweils für unwirksam erklärt wurden.
Unwirksam erklärt wurden das Safe Harbor- (2015) und das Privacy-Shield-Abkommen (2020).

Da der EuGH entschied, dass in den USA kein angemessenes Schutzniveau für die Übermittlung personenbezoge-
ner Daten besteht, erließ der US-amerikanische Präsident Biden am 7. Oktober 2022 die E.O.
14086, die in Reaktion auf die Urteile des EuGH ein hinreichend angemessenes Schutzniveau
auch für Datenübermittlungen in die USA begründen sollen. Allerdings wird in der rechtswis-
senschaftlichen Literatur bezweifelt, dass die durch die E.O. 14086 festgelegten Regelungen einer
erneuten Entscheidung des EuGH standhalten könnten.
Trotz dieser Zweifel ist dieser Ange-
messenheitsbeschluss vom 10. Juli 2023 wirksam.
Und gerade wird geprüft, ob die USA wirklich ein "angemessenes Schutzniveau" bieten, das der GDPR/die DSGVO genügen.
Nach 9 Jahren und bis zwei gescheiterten Abkommen glaube ich nicht, dass es beim dritten Mal nun klappt. Wenn die Experten schon sagen, dass es wackelig ist, dann wird da schon was dran sein.

Das ist schon fast wie die Forderung nach der Vorratsdatenspeicherung. Immer wieder ploppt sie auf, immer wieder wird sie abgelehnt.
 
Krik schrieb:
Ein general attorney entspricht in etwa einem Staatsanwalt, keinem Richter.
Der United States Attorney General ist Mitglied des Kabinetts der Vereinigten Staaten und steht dem Justizministerium der Vereinigten Staaten vor, ohne den Titel „Secretary“ (Minister) zu tragen.
Zu seinen Aufgaben zählt die Beratung der Regierung in Justizfragen, die Kontrolle der Strafverfolgungsbehörden und die Vertretung der Vereinigten Staaten vor Gericht. Deshalb ist er nach dem deutschen System etwa Justizminister und Generalbundesanwalt in Personalunion
https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Attorney_General
Nochmal zurück zu der Frage also, für wie wichtig halten sich manche hier, dass sie glauben der oberste Chef der Justiz oder der oberste Chef des Nachrichtendienstes unterschreibt dafür?
 
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Toll, da hat sich mein Übersetzer wieder was geleistet. Der hat einen Staatsanwalt aus dem Wort gemacht. -_-
Das macht die anderen Punkte, die ich angesprochen habe, aber nicht ungültig.
 
Meistens läuft das in der Praxis so, dass Geheimdienste/Strafverfolgungsbehörden/etc. anfragen und die Richter nicken das dann einfach ab ohne weitere Prüfung. D.h. der hierzulande genannte Richtervorbehalt ist kaum eine Hürde.

Davon abgesehen ist das nur der "legale Weg". Insbesondere Geheimdienste scheren sich erwiesenermaßen nicht allzu sehr um diesen Weg und besorgen sich die für sie relevanten Daten auf anderen Wegen, dazu zählen auch Deals mit Softwareherstellern, zu denen auch Microsoft gehören kann. Wenn Microsoft von den viel zu vielen gesammelten User-Daten alle für Geld verkloppen kann (oder für Geld einen Zugriff auf die Daten ermöglicht), und die 3-Letter-Agencies das dann auch nutzen, dann hat sich das für Microsoft und die Dienste gelohnt, die Dienste haben noch mehr Daten/Zugriff als nötig und die Justiz, Zivilgesellschaft und sonstige Regulierungsbehörden kriegen davon gar nichts mit.

Deshalb ist es wichtig, sich nicht naiv NUR auf juristische "Lösungen" für Probleme zu verlassen, sondern man muss immer schauen, was ist technisch möglich und was kann technisch passieren, und genau da muss dann schon technisch auch ein Riegel vorgeschoben werden (zusätzlich zum juristischen Riegel), oder man muss halt einen Bogen machen um Applikationen/Services, wo es schon aus der Entfernung nicht danach aussieht, als handelt es sich da um einen vertrauenswürdigen Anbieter, Service oder Applikation.

Nehmen wir mal ein sehr einfaches Beispiel: die Telefon-App auf so ziemlich jedem gewöhnlichen proprietären Google Android (egal ob von Google selbst das Standard-OS auf den Pixels, oder ob es ein Samsung Galaxy ist (falls die Samsung-App verwendet wird, vielleicht nicht, aber dann landet es bestimmt stattdessen bei Samsung. Oder bei beiden gleichzeitig), oder ein Sony, oder ein Xiaomi, oder sonst irgendwas). Die Standard-Google-Telefon-App überträgt bei jedem Telefonat Metadaten an Google - also wer hat wann wen angerufen und wie lang dauerte der Call (aktuell noch ohne inhalt der Konversation - aber hier gibt es neuerdings einen Vorstoß von Google, das "aus Betrugsbekämpfungsgründen" ebenfalls mit einzusammeln). Meine Telefon-App (GrapheneOS, die vom Open Source Android) überträgt keine Daten an Google während dem Telefonieren. Jetzt die Frage: was hat das mit dem Datenminimierungs-Prinzip zu tun? Warum sollte Google Daten über meine Telefonate, an denen gar kein Google-Service in irgendeiner Art und Weise beteiligt ist, einfach so erhalten? Warum ist (mal wieder) die Open Source Version der App harmlos, und die proprietäre App enthält unnötige Datensammlung? Und jetzt soll ich mich sozusagen damit abfinden, dass die das halt sammeln, und gleichzeitig daauf "hoffen", dass sich Google ja dann nach der Sammlung vielleicht(?) an Datenschutzgesetze halten und diese Daten nicht weiterverarbeitet und/oder weiterverkaufen an den Meistbietenden?
Also ich bin ja gerne mal gutgläubig, aber ich bin nicht naiv. Es sollte jedem offensichtlich sein, dass hier schon das Sammeln der für den Dienst technisch komplett unnötigen Daten das Problem war.

Natürlich braucht man im Hintergrund starke, effektive Gesetze die das auch noch mal auf der Seite formal regeln und für wirklich empfindliche Strafen sorgen müssten. Aber wenn sozusagen technisch keine Barrieren eingebaut werden und viel zu viel gesammelt wird und schon an der Stelle nichts passiert und der einzige "Hinderungsgrund" für die weitere Verbreitung oder Verarbeitung der sensitiven Daten eine Textpassage in einem Gesetz ist, und es kaum jemand nachvollziehen kann wenn dagegen verstoßen wird, dann ist das leider nicht besonders effektiv. Die DSGVO hierzulande ist eigentlich sehr gut. Das Problem ist halt nur, dass sich keiner dran hält, und manche Politiker wollen sie schon wieder abschwächen. Also auch hier funktioniert der juristische/gesetzlich gewährte "Schutz" nicht. Warum sollte das in den USA anders sein, wo übrigens Datenschutz generell noch einen kleineren Stellenwert hat als in Deutschland.

Deshalb ist es wichtig, nicht naiv zu sein und als User schon einen Bogen zu machen um Applikationen oder Services, wo es entweder schon bewiesen ist, oder schon auf die Entfernung danach aussieht, als würde hier Schindluder mit den Daten getrieben werden oder viel zu viele unnötige Daten gesammelt werden. Und gerade BigTech sind heutzitage leider nicht mehr vertrauenswürdig, was den Umgang mit euren Daten anbelangt. Ganz allgemein gesprochen. Ich glaube auch nicht, dass es noch Ausnahmen gibt. Alle sammeln über so ziemlich alle proprietären Applikationen und Services erst mal unglaublich viele Daten und dann sollen wir ihnen glauben, dass danach nichts weiter mit den Daten passiert weil da ja dann wirkungsvolle juristische Hürden wären, die man aber leider nicht in Aktion sehen kann, genauso wie man dann auch nicht mehr von außen einsehen kann, was mit den Daten weiter passiert. Ja ne, is klar.

Es könnte halt auch ganz anders laufen. Jedes Betriebssystem könnte eine einfache App bereitstellen, mit der man sämtlichen Netzwerkverkehr nachvollziehen kann. Jede Firma sollte dazu gezwungen werden, unmissverständlich zu dokumentieren, welche Connections die Apps machen, und warum (so ähnlich wie hier: https://grapheneos.org/faq#default-connections ), und es sollten nur für den Dienst 100% technisch notwendige Daten übertragen und gespeichert werden. Und so weiter, gibt bestimmt noch viel mehr sinnvolle Ideen die leicht umsetzbar wären.
Warum ist das heutzutage immer noch nicht so? Tja. Weil Politiker keine Ahnung haben von der Materie, weil die Lobbyisten sehr mächtig sind, weil wir deren PR-Geschwätz immer noch zu viel glauben ("we take your privacy very seriously"), weil es zu wenige interessiert generell, weil die User brav alles mit sich machen lassen, etc... such dir eine Antwort aus. Jedenfalls sind wir von einem Optimalzustand ein paar astronomische Größenordnungen weit entfernt.
 
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Reaktionen: tipmyredhat, Krik und Tevur
Da ich absolut null Ahnung von der KI-Materie habe (wie viele andere Nutzer wohl auch), sollte ich doch eigentlich so schnell wie möglich auf ein anderes OS umstellen, oder nicht? Bankgeschäfte über Windows 11 werden doch zukünftig gefährlich sein, wenn man als Laie nicht weiß, wie man sein Windows (mit KI) richtig zu konfigurieren hat, oder? Oder ist das übertriebene Panik meinerseits? Zurzeit mache ich auch (wieder) Online-Banking unter Windows 10, aber auch hier habe ich inzwischen ein eher mulmiges Gefühl. Sollte ich meinen Komplett-Umzug zu Linux daher doch schon in diesem Jahr vollziehen und nicht erst im Oktober 2025? Eigentlich bin ich aber noch in einer intensiven Testphase, was Gaming-Tauglichkeit unter Linux angeht. Ich probiere aktuell quasi so jede Linux-Distro (eine SATA-SSD ist dabei wohl sogar abgeraucht, wenn das der Grund war :D ). Die KI hat mich total verunsichert und stehe ihr recht hilflos gegenüber. Einerseits ist das alles sehr faszinierend, andererseits aber auch sehr beängstigend.
 
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Ja, ChatGPT, da blicke ich z. B. überhaupt nicht durch und mache daher einen riesigen Bogen um sowas.:D
 
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