News Neues Dateisystem für Flash-Speicher

Es braucht mehr Rechenzeit, belastet also den Prozessor stärker, und das ist bei entweder Datencentereinsatz oder dem Mobiltelefonprozessoren der vorletzten Generation relevant. Seit Jahren kommen aber Android-Smartphones gut mit ext4 klar und schon der erste iPod lief mit HFS+.
 
Ja, die Belastung ist größer, aber wie schon geschrieben ist das egal solang die Controller ausreichend potent sind (also bei allen SSDs). Erst bei eMMC Speicher, SD Karten etc. wo die Controller sinnvollerweise möglichst primitiv sind spielt dieser Nachteil eine kleine Rolle.
Solang man also die Nachteile kompensieren kann nimmt man lieber die Möglichkeiten die NTFS bietet mit.

Zudem kann man erwarten, dass SSDs die für Desktop Rechner gedacht sind auf NTFS hin optimiert werden. Das ist das häufigste Dateisystem bei Endanwendern und vielen kleinen Servern und ein bisschen verstehen die meisten Hersteller ihr Handwerk.
 
Für mich klingt das von der Idee stark nach F2FS, worüber ich auf XDA viel gutes gelesen habe. Wo genau bestehen denn die Unterschiede zwischen F2FS und TTFS?

Aber ich stimme allen hier zu: Der Dateisystemdschungel ist ein Wahnsinn, und soweit ich das verstehe ist es quasi nur Lizenz- und Patent bedingt, dass wir in dieser Hinsicht 2015 nicht ansatzweise soweit sind, wie wir es technisch längst sein könnten! Und führt dazu, dass man auf MicroSD Karten und USB Sticks, die auf verschiedenen Plattformen eingesetzt werden, heutzutage immer noch mit FAT32 geplagt wird. Dateien >4gb von einem Mac auf eine NTFS Platte zu bekommen ist zwar möglich, aber einfach nervtötend..

Es wird wirklich Zeit für ein gutes, Quelloffenes (!) Dateisystem, das auf Flashspeicher optimiert ist, und unter allen Plattformen laufen kann! Ein bisschen Dachte ich, dass sich F2FS in diese Richtung entwickeln *könnte*...?
 
Das wird so lange nicht geschehen, wie Microsoft sich gegenüber jeglichen Nicht-Microsoft-Dateisystemen verschließt. Déjà-vu?
 
@Harvox

Das Optimieren auf die Eigenarten von Flashspeicher ist zwar schön und gut, man sollte es nur nicht überbewerten. Wie schon gesagt, ausreichend intelligente Controller kompensieren die fehlende Optimierung der meisten Dateisysteme derart, dass es nicht auffällt. Dafür gibt es einige Eigenschaften von Dateisystemen, die dem Verhalten von Flash nicht entgegenkommen aber durchaus wichtige Eigenschaften von Dateisystemen sind.
Selbst wo derzeit der embedded Speicher recht primitive Controller enthält entwickelt sich zunehmend in eine Richtung, wo es zunehmend unsinnig wird am Dateisystem zu optimieren, da die Controller entsprechende Fortschritte machen. Auch für die CPU Last macht es zunehmend keinen Unterschied, selbst die SoCs von Mittelklasse Smartphones sind mittlerweile gut genug, als das Differenzen in der CPU Last zwischen verschiedenen Dateisystemen im Rauchen der Messungenauigkeit untergeht
 
@Piktogramm:

Ah, okay, sehr interessant. Ganz so tief bin ich in der Materie auch nicht drin, ich weiß nur, dass Dateisysteme wie F2FS für den Flash Speicher "schonender" sind, als z.B. Fat32, da die Zellen gleichmäßiger belastet und somit abgenutzt werden. Wie sehr die internen Controller das aber schon organisieren, weiß ich nicht.
Ich habe aber diverse Artikel gelesen, in denen F2FS deutlich performanter als z.B. Ext4 auf Android Handys gewesen sein soll - wieviel da dran ist, kann ich nicht beurteilen.

Unabhängig davon wäre es einfach Zeit für ein Dateisystem, das die Rolle von Fat32 einnimmt, aber eben zeitgemäß ist. Allein schon die Beschränkung auf 4gb Dateien ist heutzutage ein Witz - aber klar, für den USB Stick im Autoradio oder die Digitalkamera reicht das natürlich. Trotzdem wäre es sehr schön, wenn sich ein modernes, sinnvolles (flash optimiertes - oder zumindest flashgeeignetes) und vorallem OFFENES Dateisystem etablieren würde, so dass man in einigen Jahren auf USB Sticks ein Dateisystem hätte, auf das Microsoft, Apple und Linuxsysteme aller Art schreiben können. Stattdessen kocht jeder nach wie vor sein eigenes Süppchen...:(
 
Iapetos schrieb:
Das wird so lange nicht geschehen, wie Microsoft sich gegenüber jeglichen Nicht-Microsoft-Dateisystemen verschließt.

Soweit ich weiß stellt MS keine Hürden auf um neue, alternative Dateisysteme einzubinden. Das Problem ist eigentlich nur dass sich keiner hinsetzt und es einfach macht. Für ext2 gibts ja bereits einen "Treiber" für Windows, der aber seit 2008 nicht mehr gepflegt wird. Anscheinend ist der Bedarf oder das Interesse solche Dateisysteme auf Windows verfügbar zu machen nicht allzu groß.
 
HominiLupus schrieb:
In Linux wird das erst verwendet wenn in ein paar Jahren das exFAT Patent ausläuft.

Ich würde sagen es wird praktisch nirgends Verwendung finden ausser vielleicht bei Nischenanwendungen und Firmen die sowieso schon für jedes Android Gerät Royalties an Microsoft zahlen. Und selbst die werden es nur wenig nutzen: keine Interoperabilität. E
ine SD Karte kann ich aus einem Android Gerät rausnehmen und in jedes andere oder einen PC stecken solange ich FAT/exFAT(Medien >=64GB) nutze. Das tolle TFFS gibt mir ein "RAW" Dateisystem...

Einige Hersteller formatieren unter Android die SD-Karten > 32GB auch mit dem EXT-Dateisystem.
Für exFAT muss man für die Verwendung in den Geräten halt Geld an Microsoft zahlen (Lizenzgebühren) und die meisten wollen hat nicht zahlen. Beispiel: http://heise.de/-2534521
Obwohl das EXT-Dateisystem genau das gleiche Problem wie das NTFS-Dateisystem hat. Da das Journal bei diesen Dateisystemen immer an die selbe Stelle geschrieben wird, altern diese Speicherzellen besonders schnell.

Man hat auch heutzutage bei den meisten Smarphones/Tablets auch keinen direkten Durchgriff auf die Wechseldatenträger, sondern das Gerät wird als MTP-Gerät erkannt, und da ist das darunterliegende Dateisystem egal.

Also MS wird es mit Sicherheit wenn es so weiter mit den geht nicht mehr lange machen, denn im Smartphone/Tablet-Markt sind die so gut wie gar nicht vertreten (Meistens Apple und Android) und im PC-Markt setzt man grade alles auf eine Karte, die sich Windows 10 nennt :/
 
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@basti2k

Journaling und auch die Partitionstabelle sind normalerweise kein all zu großes Problem. Selbst die primitiven Controller in SD Karten halten diesem Bereich in flüchtigem Speicher (RAM) vor um mit diesen Bereichen flexibel zu arbeiten. In die Flashzellen wird der Spaß dann nur vergleichsweise selten geschrieben.
Wie schonmal gesagt, die Hersteller von Flash sind schon nicht auf den Kopf gefallen und gestalten ihre Produkte so, dass gänige Dateisysteme darauf laufen ohne Flashzellen dabei zu killen. Selbst primitive Controller sind so billig, dass ein paar Zusatzfunktionalitäten gern mal eingebaut werden um entsprechende Vorteile teurer verkaufen zu können oder billigere/schlechte Flashzellen durch etwas bessere Logik kompensieren zu können.
 
basti2k schrieb:
...
Für exFAT muss man für die Verwendung in den Geräten halt Geld an Microsoft zahlen (Lizenzgebühren) und die meisten wollen hat nicht zahlen. Beispiel: http://heise.de/-2534521 ...
ExFAT kann keine ACLs, keine Linux/Unix-.Benutzerrechte ua. und ist deshalb an sich völlig ungeeignet dafür, auf internen Partitionen des Systems verwendet zu werden. Für Linux gibt es ua. F2FS, dennoch wird auf Androiden in aller Regel ext4 verwendet - so unsinnig scheint es gar nicht zu sein.

Zumal ExFAT bei Binärveröffentlichungen nicht im Linuxkernel stecken darf, sondern nur in FUSE und somit auf Linux-Systemen sehr langsam ist.
 
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