HighTech-Freak schrieb:
Das hast Du schön formuliert. Gerade für einen ITler ist OSX meiner Meinung nach die um Welten bessere Plattform als Windows... Der UNIX-Unterbau ist einfach stimmiger als der von Windows.
Das hängt extrem vom Fachgebiet des ITlers ab. Außerdem hängt es vom Unternehmen des ITlers ab. An solch Dinge kann man nicht generalisiert gehen, sondern muss, wie so ziemlich alles in der IT semantisch betrachten.
Trotzdem ist die von soilentgruen gebrachte Argumentation alles anderes als gut:
1. Haben nicht alle Nokia-Käufer keine Ahnung. Es gibt Gründe die Produkte von Nokia zu kaufen, was auch dadurch deutlich wird, dass es weiterhin Unternehmen gibt, die ihren Mitarbeitern eben kein Smartphone, sondern ein zuverlässiges Featurephone von Nokia in die Hand drücken (DHL z.B.). Da spielt Geld eine Rolle, Werksverträge und Zuverlässigkeit im Bereich Erreichbarkeit.
2. Man ist trotzdem polemisch und beleidigt die Marke Apple als typische Marke für Idioten, auch wenn man es dann wieder relativiert. Idioten kaufen VW, aber nicht alle VW-Käufer sind Idioten. Wenn man sich nun mit VW identifiziert, eben weil Produkte Identifikationsmerkmale wurden, sollte man sich beleidigt fühlen.
Ich bin davon überzeugt, dass bei cbase noch vernünftige Moderatoren sind, die nicht alle auf den Zug "das eine ist gut, dementsprechend muss alles andere schlecht sein" aufgesprungen sind (das sieht man z.B. daran, dass so polarisierende, absolut unnötige und noch dazu faktisch falsche Posts im Aquarium landen [
https://www.computerbase.de/forum/posts/10835692/]). Die sind aber allesamt auch nicht unfehlbar und ich denke, dass die in soweit kritikfähig sind, anzuerkennen, dass sie bei dieser News zum Beispiel die Zahlen ein wenig überinterpretiert haben (das fällt auf, weil die Aussage aus dem Text nicht unbedingt zu den Grafiken passt). Eine Abwärtsbewegung ist zu erkennen, jedoch ist die Gesamtjahres-Entwicklung längst nicht problematisch: Gewinn q3 2009 zu Gewinn q3 2011 nahezu gleich. Durchschnittsjahresgewinn ist auch erreicht. Bei der unteren Kurve fällt dann auf, dass zum einen zwar Smartphones bei Nokia absacken, der Hauptteil der Kurve für insgesamt verkaufte Handies aber eher der von Featurephones ähnelt. Auch diese Kurve ist zwar im Vergleich zum vorherigen Jahr tiefer, aber im letzten Quartal wieder aufsteigend, weshalb man nicht von "Denn die Talfahrt für den finnischen Handy-Hersteller geht ungebremst weiter, was die heute veröffentlichte Quartalsbilanz eindrucksvoll belegt." sprechen sollte.
Der größte Krux am Artikel ist jedoch, dass die Entwicklung unter Elop und der bevorstehende Wechsel auf wp7 für die Smartphone Linie, als problematisch dargestellt wird. Wir reden hier um eine Sparte eines Konzerns, der es im Vergleich zu anderen Konzernen nicht gut geht. Das lässt überhaupt keinen Rückschluss darauf zu, dass der gesamte Konzern kurz vor der Insolvenz steht. Wenn man sich die Graphen anschaut, wirkt es eher so, als könnten die auch aufhören Smartphones zu produzieren und immernoch ihre stabilen Gewinne einfahren. Für Elop als CEO des Unternehmens, könnte es wirklich problematisch werden. Ich finde es aber ausdrücklich fehl am Platze jetzt wp7 als letzten Strohhalm darzustellen. Weder ist wp7 die letzte Rettung für den Konzern Nokia (vllt für das Segment der Smartphones, ja), noch ist Nokia die letzte Rettung für wp7 (hat man auch in der Vergangenheit gesehen, dass großes TamTam um den möglichen Ausstieg von Samsung gemacht wurde, was jetzt alles nur heiße Luft ist. Apropos: cbase:
http://www.engadget.com/2011/10/19/microsofts-andy-lees-shows-off-titan-focus-s-and-focus-flash/ und
http://www.engadget.com/2011/10/20/nokia-sabre-brandished-ahead-of-launch-expected-to-unveil-its-m/)