Da in einem anderen Forum happy Flaming angesagt war (das übliche AMD vs. intel vs. VIA vs. ... ) bringe ich mal den dort von mir entfernten Beitrag hier rein.
Besonders interessant erscheint mir folgendes
Gerücht zu sein. Und zwar hat NVIDIA
möglicherweise das frische Patentabkommen kostenlos bekommen. Wenn dies wahr sein sollte, dann wäre dies ein Novum. Bislnag hat intel immer irgendwie Lizenzgebühren kassieren können. SIS, ALI/ULI, ATI und sogar VIA. Auch wenn die beiden lezten da auch sehr viel eigenständiges vorzuweisen hatten. Zum Gerücht:
Nvidia may have Intel Pentium 4 licence for nothing
But we're hearing from some sources that Nvidia won't pay anything to Intel for at least the first year for a Pentium 4 licence. And the reason for that could be because Intel fears that Dell will plump for AMD chips and it would rather do a deal with Nvidia than with the other chipset manufacturers, mostly ATI, of course ...
One of the best of these was that Nvidia would just go ahead and make a Pentium 4 chipset anyway - it didn't need to get a licence from Intel, because of a whole series of cross licence deals with IBM Microelectronics ...
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Ein unbedingt lesenswerter Artikel, da zusätzlich diverse Links enthalten sind, die den Patent-Lizenzkrieg wunderschön belegen.
ATI ist nun mal neben NVIDIA eine Top-Adresse bei Grafik-Hardware Patenten. Da intel wegen der grafiktauglichen Chipsätze der "grösste Grafikkartenanbieter" ist. Bot sich daher ein engeres Verhälnis an.
VIA hingegen war auf der Chipsatzseite so stark, dass sie viele eigenständige Lösungen hatte. Zukäufe von der kleinen CPU-Schmiede idt und der Zukauf des Cyrix-Teams machten VIA noch sicherer, dass sie eigenständig Chipsätze für den PentiumIII und Pentium4 entwickeln durften ... jedoch mussten auch diese Lizenzgebühren zahlen.
Gewissermassen machte Intel VIA auch gross, durch die Absage von Sockel 7 und der
verzettelten RAMBUS Geschäftspolitik.
Da Zeit Geld ist könnte hier ein Motiv für den Deal mit NVIDIA liegen. Wie kostbar Zeit sein kann lernte intel mit der Vertragspolitik mit RAMBUS. intel konnte nicht so zügig auf die Marktbedürfnisse reagieren, wie sie vermutlich selber wollten.
Das Markt-Fiasko bestand darin, dass der Markt schlicht nicht den RAMBUS-Standard von intel akzeptierte. Das war an sich auch nicht so tragisch, aber schlimm wurde es für intel, da intel selber die Hände gebunden waren. intel sicherte RAMBUS per Vertrag zu, dass die Neuen Mainboards zuerst mit RAMBUS Speicherlösungen erscheinen mussten, erst nach einem halben Jahr Vorlaufzeit durfte SD-RAM für den Pentium 4 genommen werden ...
Ich wiederhole: SD-RAM für den Pentium 4!
Erst nach SD-RAM-Lösungen durfte intel, vertraglich deutlich später, auch DDR-RAM Löungen auf den Markt bringen. Dies verschaffte VIA unglaubliche Zuwachsraten im Chipsatzmarkt, weil sie sofort DDR-Chipsätze bieten konnten. Und AMD lachte sich bestimmt intern schlapp, dass der Gorilla intel von einer kleinen Maus RAMBUS derartig vertraglich geknebelt war.
Der Deal mit NVIDIA ermöglicht schnelle Reaktion auf die Kundenbedürfnisse. NVIDIA war bisher lediglich nicht gewillt die teuren Lizenzgebühren zu zahlen, die gerüchteweise kolportiert wurden. Das 3DCenter hatte damals einen netten Kommantar dazu geschrieben:
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eine interessante Antwort ergab sich im übrigen bei der Frage nach möglichen nVidia-Chipsätzen für den Pentium 4: Der nVidia-Boss erteilte diesen eine ziemlich klare Absage, da die Lizenzgebühren seitens Intel von offenbar 5 $ pro verkauftem Chipsatz (übliche Chipsatz-Preise liegen bei 20 bis 30 $) zu hoch wären, um profitabel zu sein.
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News des 27. Februar 2003 Der original Digitime-Link dazu:
Interview with Nvidia CEO vom 27 February 2003 ... doch schon etwas her, wie die Zeit vergeht ...
NVIDIA verwies ja auf sehr hohe Lizenzgebühren, deswegen wollte sie nicht den Hauptintelmarkt bestreiten.
SIS muss ja ordentlich bluten (Lizenzgebühren) und verdienen recht wenig an den Chipsätzen.
VIA muss ja wahrscheinlich auch einen gewissen Ablass zahlen. Nette Heise Meldung dazu (RAMBUS, Chipsatzhersteller ... )
Computex: Neue Chipsätze für den Pentium 4 & Co
Welche wundersamen Justizperlen dabei herauskommen kann man an der
lustigen VIA Gegenklage sehen oder auch in dem c`t Artikel
zu (Software)-Patenten.
Nachtrag zu
VIA
Intel und VIA haben diesen Streit jetzt äußerst sorgfältig beigelegt, .... Demnach bekommt VIA die Erlaubnis, fünf Jahre lang unbehelligt Chipsätze für Intel-Prozessoren zu entwickeln und zu vertreiben. Zudem darf VIA drei Jahre lang Prozessoren für Intels CPU-Busse entwickeln, ohne zeitliche Begrenzung sogar solche x86-kompatible, die nicht „pin or bus compatible“ sind. Als krönenden Abschluss vereinbarten beide ein Patentaustauschabkommen mit einer Laufzeit von zehn Jahren.
Jörg Wirtgen Prozessorgeflüster
Von Streitigkeiten und Einigungen c't 9/2003, S. 22: Prozessoren
ATI ja auch, aber sicherlich hat ATI`s Know How die Kosten sicherlich etwas reduzieren können. Patente sind ja auch eine moderen Art der Kriegsführung. Intel musste ja feststellen, dass sie zwar auch Grafikkerne zusammenlöten können. Aber den Konkurrenzdruck kann auch intel im Bereich Grafik nicht mal so eben abschütteln, da sind ATI und NVIDIA höchst schnelle und dauerhafte mehr als ebenbürtige Konkurrenten im Grafikkartendesign.
Und ganz unerfahren mit inteldesigns ist NVIDA ja nicht : Computex:
NVidia steigt ins Chipsatz-Geschäft ein. Wer liefert denn noch mal die Mainbordlösung für die X-Box mit der Tualatin ähnliche CPU (Cache 128 KB mit 133 FSB? )?
Übrigens hatte NVIDA mit dem Codenamen "Crush" einen Codenamen gewählt, den intel zu 386 Zeiten ebenso für eine Marktkampagne gegen Motorola verwendete ...
Da ist (X-Box) ja Hypertransport als Systemverbindung drin. Verbunden sind die beiden nicht per PCI, sondern mit dem von AMD entworfenen HyperTransport-Interface (früher LDT, Lightning Data Transport genannt), das bis zu 800 MByte/s übertragen kann.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/18242
Kommt so
neben ULI/ALI ein weiterer Hersteller mit Hypertransport als Systemlink in das Pentium4-Boot? ... sieht ganz danach aus.
Auch wenn darüber immer noch gewisse Unklarheit herrscht. NVIDIA setzte aber bisher pur auf Hypertransport als Systeminterne Chipsatzverbindung. Eine Brücke für PCI-Express können sie ja auch bauen (AMD Boards an dem NFORCE4).
Da sollte es doch vergleichsweise einfach sein die Systemverbindung zur CPU mit dem Pentium4-Bus reinzufrickeln oder?
MFG Bokill