Obwohl man mehr an den Staat zahlt ist kein Geld mehr da?

Wo gehen die in Berlin in die Richtung? Mir wäre neu, dass die Berliner demnächst mehrheitlich Wohnungen für 7€/qm bekommen. MAl ganz abgesehen das in ganz Berlin kein Platz ist, soviele Wohnungen zu bauen sofern man nicht den großteil der Besitzer enteignet, die halb Stadt abreißt und neu baut....
 
@whtjimbo

Danke für den Link. Hier sehe ich ein Praxis-Problem. Ein privater Vermieter (egal ob Einzelperson oder Gesellschaft) möchte ja möglichst eine Miete, die neben den Kosten auch noch ein Gewinn abwirft. Schwankt aber die Mieteinnahmen durch das Einkommen der Mieter, so ist dies nicht gegeben. (ein Haus zur Vermietung muss ja bezahlt werden, Kaufpreis, Kreditzins, Steuern)
Somit werden nur Personenkreise Wohnungen erhalten, die höhere Einkommen haben.

Berlin hat doch mit dem alten Flughafen Tempelhof so extrem viel Platz zur Verfügung (300.000m²), wo aktuell nur sehr wenig als Baufläche ausgeschrieben ist. Warum nicht hier deutlich mehr Wohnfläche ausschreiben mit Bedingung sozialer Wohnungsbau? Ich würde als Senat versuchen, die bestehenden Regelungen best-möglich umzusetzen, statt neue komplixiertere Regelwerke einzuführen.
 
whtjimbo schrieb:
da diskutieren die Politiker doch schon in diese Richtung ("max 30% des Einkommens)
Also erstmal ist 30% was ziemlich anderes als 7€/qm und die IDee ist hanebüchen, was die entsprechenden Politiker selber bereits merken dürften. Suchen sich die Leute dann schön große Wohnungen, ist ja nicht mehr an den Qm gebunden. Leute in kleinen Wohnungen? tja Pech gehabt, denen darf man dann unter Umständen noch die Miete erhöhen, wenn die 30% noch nicht ausgereizt sind...

Muss man doch merken, dass das eine Schnapsidee ist... Am ende wohnen die Mieter in Bruchbuden, weil kein geld zum renovieren da ist. Dann sind wohl aber auch wieder die raffgierigen Miethaie schuld...

Und das mit der deutschen Wohnen? Dir ist klar, dass das nurn Bruchteil der Wohnungen in Berlin betrifft? und di Forderung so auch erstmal nichts als billiger Populismus sind? Ich bin absolut kein Freund der deutschen Wohnen. Aber daran sind die BErliner Politiker selber schuld. Wer hat den staatliche Wohnungen unter Marktpreis an die deutsche Wohnen verkauft und dann, als man merkte, dass der Markt eben doch nicht regelt, diese über Marktpreis wieder in teilen abgekauft?

Hat aber auch eben mit deinen Ideen reichlich wenig zu tun. Außer das beide Vorschläge so weltfremd sind wie deiner...

Es gibt hier nur eine "echte" Lösung: Der Staat aka die Stadt Berlin baut selber Wohnungen, gründet Genossenschaffen und die Mieten müssen den Bau, die laufenden Kosten sowie Instandhaltung decken.

Und das schafft man nicht mit 7€/qm bei Wohnungen deutlich über Standard wie von dir vorgeschlagen.
 
_killy_ schrieb:
@whtjimbo
Somit werden nur Personenkreise Wohnungen erhalten, die höhere Einkommen haben.
also es sind nun mal gewählte Volksvertreter, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das nicht sehen können
_killy_ schrieb:
Berlin hat doch mit dem alten Flughafen Tempelhof so extrem viel Platz zur Verfügung (300.000m²), wo aktuell nur sehr wenig als Baufläche ausgeschrieben ist.
auch hier haben die Berliner wohl entschieden: https://www.thf-berlin.de/standortentwicklung/

ich denke mal der Berliner Weg wird eine Blaupause für Deutschland werden können, natürlich ist es wie Tempelhof zuerst ein Experimentierfeld, es kann aber auch klappen ;)
 
_killy_ schrieb:
Berlin ist das beste negativ-Beispiel. SPD/Linke haben ihre große Wohnungsgesellschaften kurz nach 2000 an Investoren verkauft. Diese Wohnungsgesellschaften haben aber vorher auch sehr viel sozialen Wohnungsbau betrieben.
Das die jetzige SPD/Linke eine Enteignung fordert von den Wohnungen, die sie mal großzügig an die Investoren verkauft haben spricht hält Bände für das kurzfristige Denken dieser Parteien.
Die haben das sogar so "gut" gemacht, das sie die ganzen Wohnungen und Grundstücke massiv unter Marktwert verkauft haben und die Finanzinvestoren allein durch den Kauf bereits Gewinn "erwirtschaftet" hatten, deswegen waren die schneller verkauft als heutzutage eine PS5 auf Amazon.

Berlin ist ohnehin so ziemlich das schlechteste Beispiel was Stadtplanung, Haushalt, und effiziente Verwendung von Steuergeldern angeht.
Ergänzung ()

whtjimbo schrieb:
ich denke mal der Berliner Weg wird eine Blaupause für Deutschland werden können, natürlich ist es wie Tempelhof zuerst ein Experimentierfeld, es kann aber auch klappen ;)
:mussweg:
 
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Erkekjetter schrieb:
Da steht exakt 0 von Wohnungen...
ja komisch, ist mir auch aufgefallen, nun "soll in den kommenden Jahren zu einem Experimentierort und neuem Stadtquartier für Kunst ..." werden, scheint also deswegen für Bebauung ungeeignet zu sein,
ich nehme an es gibt da so viele Alternativen, so dass man den Bereich vernachlässigen kann
 
Nein gibt es nicht und es ist auch zur Bebauung nicht ungeeignet. Nur wenn man sich mal bisschen damit beschäftigt hätte und nicht nur zum ersten mal über Google heute gestolpert wäre, wüsste man, dass das Tempelhofer Feld sehr wohl bebaut werden sollte. Dass das nicht gemacht wurde, liegt an einem Volksbegehr, der er als Park und Naherholungsfläche innerhalb Berlins erhalten wollte. Dieses war erfolgreich. Mehr dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Volksentscheid_zum_Tempelhofer_Feld_in_Berlin
 
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The_waron schrieb:
Berlin ist ohnehin so ziemlich das schlechteste Beispiel was Stadtplanung, Haushalt, und effiziente Verwendung von Steuergeldern angeht.
Du meinst unsere Hauptstadt wäre ein schlechtes Beispiel? Ich dachte immer die Eliten, Dichter, Denker und Künstler wohnen in Haupstädten, das sind nun mal Leute, ich komme da wohl nicht mit. Nur ich "Bauer" wohne noch auf'm Lande, ÖPNV habe ich schon mal gesehen, da war ich in so einer Grosstadt, beeindruckend diese Busse und Bahnen. Und es gab da nicht mal Industrie, aber die hatten alles, sogar mehrere Kneipen, Clubs, sogar Kinos, und soviele Edekas und Aldis, wie kann sowas schlecht verwaltet werden, klingt doch etwas unglaubwürdig
 
whtjimbo schrieb:
ich nehme an es gibt da so viele Alternativen, so dass man den Bereich vernachlässigen kann

Sicher, sicher.

whtjimbo schrieb:
wie kann sowas schlecht verwaltet werden, klingt doch etwas unglaubwürdig

Ich würde behaupten, dass sich die Menschen dort selber im Weg stehen. Die (linke) Politik läuft, nicht zuletzt wegen der teils hirnrissigen Volksentscheide, von einem Fettnäpfchen in's nächste. Berlin, das sozialistische Experimentierfeld Deutschlands.
 
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whtjimbo schrieb:
Du meinst unsere Hauptstadt wäre ein schlechtes Beispiel? Ich dachte immer die Eliten, Dichter, Denker und Künstler wohnen in Haupstädten, das sind nun mal Leute, ich komme da wohl nicht mit.
Joa also wenn man in der gewünschten 4€/QM hochmodernen Neubauwohnung über den kategorischen Imperativ nachdenkt, sich eine kostenfreie Instandhaltung herbei dichtet und den Stromzähler mit künstlerischer Finesse zum stillstehen zwingt...äh bringt und der Absinth dann immernoch nicht leer ist, ist man im elitären Berlin wirklich angekommen.
 
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whtjimbo schrieb:
ja komisch, ist mir auch aufgefallen, nun "soll in den kommenden Jahren zu einem Experimentierort und neuem Stadtquartier für Kunst ..." werden, scheint also deswegen für Bebauung ungeeignet zu sein,

Natürlich kann man den Flughafen als wohnwirtschaftliches Bauland ausweisen und entsprechend herstellen. Da liegen heute schon Strom & Wasserleitungen und es ist kein Naturschutzgebiet. Sich 300.000m² freie Fläche einfach links liegen zu lassen ist schon ein Kunststück.

whtjimbo schrieb:
ich nehme an es gibt da so viele Alternativen, so dass man den Bereich vernachlässigen kann

Anscheinend ja nicht, sonst würde in Berlin ausreichend gebaut und in Berlin würde dieses Wohnungsproblem nicht geben.
 
ich stelle mir noch so die Frage, wenn es soweit ist, wie man als "Möchtegern"-Mieter an diese 4 Euro/qm Wohnung rankommt

Angenommen:
es kommen 10 neue Menschen pro Jahr nach Berlin, es gibt 100 belegte Wohnungen (für 4 Euro/qm)

Es wäre doch fair:
  • wenn man zufällig 10 von den 100 Altmietern pro Jahr auslost
  • jeder der 10 Altmieter würfelt gegen einen der "Möchtegern"-Mieter
  • derjenige der gewinnt bekommt für 1 Jahr die Wohnung
 
@whtjimbo

Du bist noch nicht umgezogen und hast auch noch keine Kinder oder?

Eine Wohnung für ein Jahr bedeutet:
-> regelmäßige Umzugskosten (Umzug selbst, etwaige Renovierungsarbeiten, ggf neue Möbel ... weil alte Möbel in neue Wohnung nicht passen, zu breit, zu hoch)
-> regelmäßige neue Integration in neues soziales Umfeld, Schulwechsel, Kita-Wechsel
...

Allein auf Grund der Umzugskosten würde ich sagen, lohnt es sich nicht für ein Jahr nur 4 EUR/m² zu zahlen und dann für ein vierstellen Betrag die Umzugskosten zu zahlen.
 
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_killy_ schrieb:
@whtjimbo
Eine Wohnung für ein Jahr bedeutet:
aber wie soll man das fair aufteilen?
Wenn also solche Wohnungen durch Enteignung entstehen, hat bestimmt jeder das recht so eine Wohnung zu bekommen, es wäre doch asozial, wenn nur Altmieter sie behalten dürften und andere das drei fache bezahlen müssen, wo wäre dann der gerechte und soziale Staat?
 
@whtjimbo

Durch Enteignung entsteht keine einzige neue Wohnung. Der Staat nimmt nur ein Zwangskauf vor. Die bisherigen Mieter müssen ja auch irgendwo leben.

Berlin wächst ja von der Bevölkerungszahl. Somit kommst du mit einer Enteignung nicht den Bedarf der Leute nach, die neu nach Berlin ziehen wollen.
Es muss somit gebaut werden - sozial gerecht. Hierfür steht der soziale Wohnungsbau als - über Jahrzehnte - erprobtes Mittel zur Verfügung. Man schreibt freie Flächen - wie Tempelhof - für die soziale Wohnungsbebauung aus und lässt die Wohnungen bauen.

Das einfache Prinzip von Angebot und Nachfrage funktioniert auch bei Wohnungen - dabei ist es egal ob es ein kapitalistisches System, soziale Marktwirtschaft oder Sozialismus ist. (du also entweder Geld brauchst, oder die richtigen Beziehungen zu Parteimitglieder)

Für Berlin kann es nur eine Devise geben "bauen, bauen, bauen".
 
_killy_ schrieb:
@whtjimbo

Durch Enteignung entsteht keine einzige neue Wohnung. Der Staat nimmt nur ein Zwangskauf vor. Die bisherigen Mieter müssen ja auch irgendwo leben.

Berlin wächst ja von der Bevölkerungszahl. Somit kommst du mit einer Enteignung nicht den Bedarf der Leute nach, die neu nach Berlin ziehen wollen.
Du meinst die Berliner haben nur zu ihrem eigenen Vorteil als "bereits Berliner" entschieden? Dachte das wäre so eine soziale Geschichte diese Enteignung, es hiess doch Mitbestimmung, "dauerhaft bezahlbar", "war mal unsers" und es gilt nur für die heutigen Berliner? Dachte das wäre Berlin und nicht Sylt.

_killy_ schrieb:
Das einfache Prinzip von Angebot und Nachfrage funktioniert auch bei Wohnungen - dabei ist es egal ob es ein kapitalistisches System, soziale Marktwirtschaft oder Sozialismus ist. (du also entweder Geld brauchst, oder die richtigen Beziehungen zu Parteimitglieder)
Kann ich mir fast nicht vorstellen, dass mehr Angebot was bringen soll, das Bauen kostet doch Geld.
Wäre es nicht besser, wenn man jede Wohnung, die man enteignet hat, einfach "durch zwei" teilt. Da hat man gleich die doppelte Anzahl an Wohnungen!

So könnten dann bspw. zwei Familien zusammen wohnen, sich gegenseitig täglich unterstützen und man würde pro Familie ja die Heizkosten, vielleicht auch Strom halbieren. Der eine Vater könnte die Fahrräder der anderen Familie reparieren, der andere könnte bspw. den Kindern vorlesen, so win-win. Und das gemeinsame Kochen und die gemeinsamen Feste, einfach unbezahlbar.
 
Hassel schrieb:
[...] dann hoffe ich für dich das dies so bleibt und dich kein Schicksal schlag vom hohen Ross runterholt. Und wir haben sehr wohl Armut in Deutschland. Was denkste wieviel Kinder es gibt die Morgens kein Schulbrot haben etc. du hast echt garkeine Ahnung.
[...]

Niemand muss in Deutschland hungern. Wenn Kinder kein Schulbrot haben, dann müssen die Eltern in den Knast und die Kinder vernünftig untergebracht werden.

Andere haben's ja bereits ausgeführt: Es geht um die vermittelten Werte. Das hat nichts mit Geld zu tun.


Jaja, Schicksal. Ich hänge nicht zu sehr am Leben. Dafür habe ich viel zu viel mitgemacht, erlebt, gesehen. Eine geerdete Einstellung würde hier wirklich einigen weiterhelfen.
 
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