Obwohl man mehr an den Staat zahlt ist kein Geld mehr da?

_killy_ schrieb:
Für Berlin kann es nur eine Devise geben "bauen, bauen, bauen".
Es ist Berlin, der administrative Moloch und politischer Experimentierpark in DE schlechthin. Bevor dort bezahlbarer Wohnraum neu entsteht, entsteht erstmal ein Kunstpark im Tempelhof, wird eine Kommission zur "Entkolonialisierung" von Straßennamen gegründet oder es werden ganz neue Möglichkeiten geschaffen Geld so ineffizient wie möglich zu verwenden, auf die der Normalbürger selbst im schwer alkoholisierten Zustand nicht käme.

Dazu kommt das "günstig" bauen bei all den Vorschriften und Standards die mittlerweile eingehalten werden müssen gar nicht mehr möglich ist und die Zuschüsse zum sozialen Wohnungsbau für eine Kommune/Land dann in extreme Höhen gehen.
 
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The_waron schrieb:
Es ist Berlin, der administrative Moloch und politischer Experimentierpark in DE schlechthin. Bevor dort bezahlbarer Wohnraum neu entsteht, entsteht erstmal ein Kunstpark im Tempelhof, wird eine Kommission zur "Entkolonialisierung" von Straßennamen gegründet oder es werden ganz neue Möglichkeiten geschaffen Geld so ineffizient wie möglich zu verwenden, auf die der Normalbürger selbst im schwer alkoholisierten Zustand nicht käme.
Es scheint so, dass die Wirtschaft Berlin nur noch brummt. Wahrscheinlich bezahlt Berlin in naher Zukunft dank des Steueraufkommens solche Unsummen an Bayern oder Ba-Wü, so dass man Kunst und Kultur aus Portokasse zahlt.
 
whtjimbo schrieb:
Es scheint so, dass die Wirtschaft Berlin nur noch brummt. Wahrscheinlich bezahlt Berlin in naher Zukunft dank des Steueraufkommens solche Unsummen an Bayern oder Ba-Wü, so dass man Kunst und Kultur aus Portokasse zahlt.
Sicher, sicher.
 
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Hallo

whtjimbo schrieb:
Wieso sollen auch nicht mal wirklich alle von Wohltaten profitieren?
Warum sollen diejenigen vom Wohlstand profitieren die selber gar nichts zum Wohlstand beitragen ?

whtjimbo schrieb:
Ich müsste jetzt kein Geld sparen, sollte ich den Job nicht haben. Müsste mir null Gedanken machen, ob meine Rente reichen wird. Könnte das gesparte schön für Urlaub ausgeben oder mal Essen gehen. Oder wenn mir halbtags Job reicht, dann müsste ich halt weniger "miete" zahlen. Und ich hätte dann eine moderne Wohnung, müsste auch nicht mal was investieren, macht ja der Staat.
Du solltest ins Glücksbärchiland umziehen.

whtjimbo schrieb:
ich denke mal der Berliner Weg wird eine Blaupause für Deutschland werden können,
Meinst du den Berliner Weg ständig pleite zu sein und ohne Gelder vom Bund nicht überlebensfähig zu sein ? Nein Danke, so eine Blaupause möchte ich nicht für Deutschland.

Grüße Tomi
 
whtjimbo schrieb:
ich mir fast nicht vorstellen, dass mehr Angebot was bringen soll, das Bauen kostet doch Geld.
Wäre es nicht besser, wenn man jede Wohnung, die man enteignet hat, einfach "durch zwei" teilt. Da hat man gleich die doppelte Anzahl an Wohnungen
:D schöne Satire n
 
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.Sentinel. schrieb:
Ich würde aber gerne für meine Kinder und deren zuküftige Generationen vorsorgen. (...)
Das kannst Du doch und mit einer gesenkten Einkommenssteuer umso mehr.

Eine aufkommensneutrale(!) Verschiebung der Steuerlast von Einkommen zu Erbschaft hätte mehrere Vorteile.

Es wird immer argumentiert, dass eine Erhöhung der Einkommenssteuer die Leistungsbereitschaft senkt, also würde der gegenteilige Effekt die Leistungsbereitschaft erhöhen. Mehr Geld von seinem selbst verdienten Brutto behalten zu können schafft Anreize.

Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Eingangserbschaftssteuersatz von 20 % ein Erbe ausschlagen würde ist Null, weil 80.000 € Netto von 100.000 € immer noch einen willkommenen warmen Regen ohne Eigenleistung darstellt.

Auf die jährlich ca. 400 Milliarden vererbten Euros werden insgesamt nur ca. 8 Milliarden € Steuer entrichtet, also ca. 2 %. Was für eine Art Steuergerechtigkeit soll das bei zweistelligen Einkommenssteuersätzen darstellen?

Und nein, es ist keine Doppelbesteuerung. Der Steuerbescheid ist auf den Erben ausgestellt, weil dies für ihn ein Einkommen darstellt.

Ansonsten bin ich strikt gegen eine Vermögenssteuer, da das Aufwand/Nutzen-Verhältnis unterirdisch wäre und der Vermögende sein Einkommen in der Regel bereits versteuert hat.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Hallo
Warum sollen diejenigen vom Wohlstand profitieren die selber gar nichts zum Wohlstand beitragen ?
Du solltest ins Glücksbärchiland umziehen.
Hi,
ich habe von Bullerbü gehört, scheint so eine Idylle zu sein, klingt so verlockend, meinst man kann nicht einfach ein Glücksbärchi sein? In Berlin scheint es keine Frage des Geldes oder der Leistung zu sein, werden Glücksbärchi belogen?
 
whtjimbo schrieb:
Es scheint so, dass die Wirtschaft Berlin nur noch brummt.
die Berliner Wirtschaft brummt aber nur weil die Tourismuswirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig ist. Bricht der Tourismus weg ( wie in den letzten 2 Jahren gesehen ) gehts mit der Berliner Wirtschaft bergab

frag mal nen Berliner, wie die Realität wirklich aussieht ;).Berlin mit der zweithöchsten Arbeitslosenquote Deutschlandweit ( Platz 1 geht an Bremen ).
 
Binalog schrieb:
Und nein, es ist keine Doppelbesteuerung. Der Steuerbescheid ist auf den Erben ausgestellt, weil dies für ihn ein Einkommen darstellt.
...welches bereits durch denjenigen, der es erwirtschaftet hat, mehrfach versteuert wurde. Insofern ist der Ausdruck Doppelbesteuerung eher noch untertrieben.
Vererbst Du etwas, liegt nicht nur der Einkommenssteuersatz drauf, sondern je nach Sache auch Mehrwertsteuer und viele andere nicht abzugsfähige "Belastungen".
Der Staat hat also sowohl in der Progression, als auch durch indirekte Steuern schon mehrfach auf das selbst erwirtschaftete Kapital zugegriffen.

Und es ist nicht der Erbe, der hier ohne Eigenleistung dann einen "warmen Regen" erhält. Die Eigenleistung für diesen wurde nämlich als Fürsorgeaufwendung bereits durch den Vererbenden erbracht.
Nein- Es ist der Staat, der nach all den Mehrfachbesteuerungen komplett eigenleistungsfrei einfach ein zusätzliches Mal abkassieren will....

Hier werden leider immer wieder die tatsächlichen Effekte verdreht.

Die Fälle in dem denn ein für den Nachwuchs gedachtes Haus/eine Wohnung verkauft werden musste, weil die Erbschaftssteuer aus eigenen Mitteln nicht finanzierbar waren, stellen ein weiteres Problem dar und versetzen die Erben oftmals zusätzlich in eine unverschuldete Zwangslage.
 
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.Sentinel. schrieb:
welches bereits durch denjenigen, der es erwirtschaftet hat, mehrfach versteuert wurde. Insofern ist der Ausdruck Doppelbesteuerung eher noch untertrieben.
Jedes Geld wurde schon besteuert...das Argument ist hohl.

.Sentinel. schrieb:
Die Eigenleistung für diesen wurde nämlich als Fürsorgeaufwendung bereits durch den Vererbenden erbracht.
Lies nochmal was du da schreibst. Erben hat absolut nichts mit Eigenleistung zu tun.

Insgesamt ist es in Deutschland absolut ungerecht, dass je größer das Erbe, desto weniger wird im Schnitt am Steuern gezahlt.
 
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.Sentinel. schrieb:
...welches bereits durch denjenigen, der es erwirtschaftet hat, mehrfach versteuert wurde. Insofern ist der Ausdruck Doppelbesteuerung eher noch untertrieben.
Nein, es ist faktisch falsch, weil Erblasser und Erbe unterschiedliche Steuersubjekte darstellen.

Wenn ich mir von meinem versteuertem Einkommen etwas kaufe, dann muss der Verkäufer im Falle eines Gewinns trotzdem Steuern bezahlen. Doppelbesteuerung? Blödsinn.
.Sentinel. schrieb:
Und es ist nicht der Erbe, der hier ohne Eigenleistung dann einen "warmen Regen" erhält. Die Eigenleistung für diesen wurde nämlich als Fürsorgeaufwendung bereits durch den Vererbenden erbracht.
Der Erbe leistet im Zweifelsfall nicht mehr als eine Unterschrift bei der Annahme des Erbes.

Wenn der Erblasser zu Lebzeiten mehr von seinem Brutto behalten, dann kann er dieses Geld sehr fürsorglich in die Ausbildung seiner Kinder stecken. Diese Bildung wird den Kindern helfen zu verstehen, weshalb man immer versuchen sollte selbst etwas zu leisten und nicht auf "Ich erbe mal die Hütte meiner Eltern!" zu setzen. Über 80% der Hütte dürften sie sich ohne Eigenlesitung trotzdem freuen.
.Sentinel. schrieb:
Nein- Es ist der Staat, der nach all den Mehrfachbesteuerungen komplett eigenleistungsfrei einfach ein zusätzliches Mal abkassieren will....
Lies mal...

Steuern
.Sentinel. schrieb:
Hier werden leider immer wieder die tatsächlichen Effekte verdreht.
Nur von Leuten die "Doppelbesteuerung" rufen und nicht auf die Diskrepanz zwischen 2 % Erbschaftssteueraufkommen und den bis zu zweistelligen Einkommenssteuersätzen eingehen wollen.
.Sentinel. schrieb:
Die Fälle in dem denn ein für den Nachwuchs gedachtes Haus/eine Wohnung verkauft werden musste, weil die Erbschaftssteuer aus eigenen Mitteln nicht finanzierbar waren, stellen ein weiteres Problem dar und versetzen die Erben oftmals zusätzlich in eine unverschuldete Zwangslage.
Die "armen Erben" sind doch ein schlechter Witz. Zunächst mal hat jeder Erbe das Recht das Erbe auszuschlagen, was bei Schulden auch Sinn macht (obwohl hier damit das Prinzip Chance-Risiko aufgeweicht wird). Sollte der Nachlass einen merklichen Betrag darstellen, dann wird der Erbe sein Erbe antreten, auch bei 20 % Steuerlast. Er erbt ein Haus im Wert von 500.000 € und muss nun 100.000 € Erbschaftssteuer entrichten. Er wird mit dieser Sicherheit bei jeder Bank sofort einen Kredit über 100.000 € bekommen. Er bekommt den Anreiz den Kredit so schnell wie möglich zurückzubezahlen, was ihm mit dem gesenkten Einkommensteuersatz leichter fällt.

Eigenleistung muss angreitzt und belohnt werden, nicht Müßiggang und Erbschaft.
 
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Erkekjetter schrieb:
Sieht man auch zum Beispiel an so Sachen, wenn Kindern mit 7-8 Jahren weder balancieren können noch vom Rand des Sandkastens runterzuspringen ohne umzufallen weil sie absolut null Körperbeherrschung haben. Und wir reden von normalen, gesunden Kindern. Sich mit den Kindern zu beschäftigen, mit ihnen zu spielen und Sport zu machen, kostet kein Geld. Trotzdem sind es oft die Kinder aus einkommensschwachen Familien, die davon betroffen sind. So wie sich die Eltern nicht für sich selber und ihr Zustand interessieren und null Motivation zeigen, so interessieren sie sich auch oft genug nicht für ihre Kindern und zeigen Motivation für sie.
Ich gehe ja mit deinem Grundsatz mit, aber schon mal darüber nachgedacht, dass das eine zum anderen führen könnte?
Auch, wenn es kein Geld kostet: Zeit ist Geld. Wenig Geld, wenig ...?
Nach der langen Arbeitswoche, mehr Stress, wenig Freizeit ist es auch nicht allzu weit hergeholt, dass Motivation/Energie für nicht-essentielles fehlt.
 
KitKat::new() schrieb:
Nach der langen Arbeitswoche, mehr Stress, wenig Freizeit ist es auch nicht allzu weit hergeholt, dass Motivation/Energie für nicht-essentielles fehlt.
Interessant, wie man das Kümmern um seine eigenen Kinder (hier im jungen Alter) als nicht-essentiell ansehen kann.

Wenn ich das persönlich so sehe, dann setze ich schlicht keine Kinder in die Welt. Genauso, wie ich mir vorher überlegt hätte, ob ich ihnen vermutlich das Leben (die Kindheit) ermöglichen kann, das ich ihnen gerne ermöglichen würde.
 
gymfan schrieb:
Interessant, wie man das Kümmern um seine eigenen Kinder (hier im jungen Alter) als nicht-essentiell ansehen kann.
Ist relativ.
Essen, Kleidung, Schule, und was dazugehört ... die Existenz geht vor - und es ist auch nichts binäres

gymfan schrieb:
Wenn ich das persönlich so sehe, dann setze ich schlicht keine Kinder in die Welt.
Da kann wohl kaum der moralische Anspruch in der Gesellschaft liegen
 
KitKat::new() schrieb:
Nach der langen Arbeitswoche, mehr Stress, wenig Freizeit ist es auch nicht allzu weit hergeholt,
Das geht in aller Regel nicht Hand in Hand. Haushalte mit wenig Geld gehen in der Regel nicht überdurchschnittlich viel arbeiten. Im Gegenteil. Meist geht es mit unterdurchschnittlicher wochenarveitszeit einher. Im falle von hartz4 fällt überhaupt keine Arbeitszeit an, dennoch fallen eltern mit diesem hintergrund selten damit auf, sich besonders intensiv mit ihren kindern zu befassen.
 
Binalog schrieb:
Nein, es ist faktisch falsch, weil Erblasser und Erbe unterschiedliche Steuersubjekte darstellen.
Steuerrechtlich sicherlich ja. Sozial gesehen aber nicht.
Da muss der Staat schon wissen, in welche Richtung er seine Bürger erzieht. Gemeinwesen und Generationenverantwortung gehört offenbar nicht mehr dazu.

Binalog schrieb:
Wenn ich mir von meinem versteuertem Einkommen etwas kaufe, dann muss der Verkäufer im Falle eines Gewinns trotzdem Steuern bezahlen. Doppelbesteuerung? Blödsinn.
Aber genau so läuft unser System. Kaufst Du Dir ein Produkt, dann sind darin prozentual für die Erstellung anteilig bereits x- Mal Steuer, Gebühren und Abgaben errichtet worden. Lohnsteuer, Energieabgaben, Einkommenssteuer usw. usf.

Das meine ich mit Mehrfachbesteuerung. Ein Extrembeispiel ist Sprit.
Nimmt man den Spritpreis so liegt der effektive Steuersatz um die 220%.
Sprit kauft sich der normale Autofahrer aber mit bereits versteuertem Einkommen womit die Gesamtsteuerquote und die Mehrfachabschöpfung in der gesamten Konsumkette utopische Höhen erreichen kann.

Spitze des Eisberges ist die europäische Mehrwertsteuersystemrichtlinie, die eine Erhebung von Mehrwertsteuer auf bereits aufgeschlagene Steuern ermöglicht.
Der Staat kassiert also auf seine eigens festgelegten Steuern (oder für Steuern, die er als Abgaben oder Gebühr umdeutet) dafür nochmals einen Aufschlag.


Binalog schrieb:
Der Erbe leistet im Zweifelsfall nicht mehr als eine Unterschrift bei der Annahme des Erbes.
Der Erbe ist im Zweifelsfall der Verantwortungsträger für geschaffenes Vermögen innerhalb des sozialen Konstrukts Familie. Hier wird so getan, als ob der Erbe grundsätzlich alles verkauft und dann an der Bar versäuft.

Dieses Konstrukt ist seit Entstehung der Menschheit das Schutzschild, welche das Überleben sichert auch wenn alle übergeordneten Instanzen scheitern. Wie bereits oben geschrieben.
Dass der Staat versucht seine Einflusssphäre immer weiter in diesen Bereich auszudehnen, gegenseitige Verantwortung und Absicherung vom Verbund Familie trennen will, ist kein Geheimnis aber letztendlich nur eine weitere fragwürdige Entwicklung innerhalb unseres Gesellschaftssystems, da dadurch immer weiter (meines Erachtens gefährliche) Abhängigkeiten geschaffen werden.

Binalog schrieb:
Wenn der Erblasser zu Lebzeiten mehr von seinem Brutto behalten, dann kann er dieses Geld sehr fürsorglich in die Ausbildung seiner Kinder stecken. Diese Bildung wird den Kindern helfen zu verstehen, weshalb man immer versuchen sollte selbst etwas zu leisten und nicht auf "Ich erbe mal die Hütte meiner Eltern!" zu setzen. Über 80% der Hütte dürften sie sich ohne Eigenlesitung trotzdem freuen.
Du wägst zwei gleichberechtigt wichtige Vorsorgemaßnahmen hier gegeneinander ab.

Binalog schrieb:
Nur von Leuten die "Doppelbesteuerung" rufen und nicht auf die Diskrepanz zwischen 2 % Erbschaftssteueraufkommen und den bis zu zweistelligen Einkommenssteuersätzen eingehen wollen.
Du betreibst hier das linke Tasche/rechte Tasche spiel. Die Definitionsumdeutung ändert am Ergebnis nichts.
Und wenn Du oben schreibst, dass alles "Aufkommensneutral" laufen soll, braucht es Deine Maßnahmen nicht, da sie keinen Effekt zeigen.

Binalog schrieb:
Die "armen Erben" sind doch ein schlechter Witz.
Ebenso wie der "arme Staat" oder in der heutigen Gesellschaft die "arme, abgehängte" Unterschicht.
Fürht doch der Verantwortungsentzug bzw. Übertrag an den Staat, dessen Bevormundung und fortlaufende Abstraktion von einem selbstbestimmten Leben hin zu einer Vollkasko- Hängematte für möglichst autark abgeschottete Individuen eben zielgerichtet in genau diese Verhältnisse.

Binalog schrieb:
Zunächst mal hat jeder Erbe das Recht das Erbe auszuschlagen, was bei Schulden auch Sinn macht (obwohl hier damit das Prinzip Chance-Risiko aufgeweicht wird).
Sehe ich auch so.
Binalog schrieb:
Sollte der Nachlass einen merklichen Betrag darstellen, dann wird der Erbe sein Erbe antreten, auch bei 20 % Steuerlast. Er erbt ein Haus im Wert von 500.000 € und muss nun 100.000 € Erbschaftssteuer entrichten. Er wird mit dieser Sicherheit bei jeder Bank sofort einen Kredit über 100.000 € bekommen.
...womit sich viele, die sich moralisch dem Erhalt des Erbes gegenüber verpflichtet sehen, bereits in eine Schuldenfalle begeben. Verlässlichkeit und Kolkulationsrisiko sind in diesem Falle das Stichwort.

Ich schufte mein Leben lang, um ein Eigenheim zu schaffen, welches man an seine Kinder vererben kann.
Jetzt explodieren die Immobilienpreise aber die Lohentwicklung bei den Kindern nicht adäquat.
Das Kind kann sich unter Umständen diese Immobilie, obwohl sich der praktische Gebrauchswert nicht geändert hat, durch die dem Verkehrswert prozentual entsprechende Erbschaftssteuer nicht mehr leisten.
Es muss verkaufen. damit Kredite für die Erbschaft tilgen und für die Einnahmen aus dem Verkauf erneut erheblich Steuern abdrücken.

Andererseits müsste ein Kredit aufgenommen werden.
Die Zinsen tilgen wiederum erneut einen Teil des Erbschaftsbetrags und um einen höheren Mehrwert zur Tilgung der ganzen Sache zu erarbeiten, wird es dann wieder notwendig durch die Progression mehr Steuern abzuführen.

Wie man es dreht und wendet. Es bleibt beim Zugriff des Staates auf bereits versteuertes Vermögen, weil sich dieser anmaßt besser zu wissen, wie man mit Geld und Eigentum umzugehen hat, als diejenigen, die es erwirtschaften.

Binalog schrieb:
Eigenleistung muss angreitzt und belohnt werden, nicht Müßiggang und Erbschaft.
Genau durch diesen Satz zeigt sich bereits dein innerer Bias, mit dem diese Diskussion letztendlich grundsätzlich zum Scheitern verurteilt ist und wie einzig monetär fokussiert Du dieses Thema betrachtest.
Wenn Du ein Grundstück erbst, kannst Du davon nicht abbeissen.
Willst Du es z.B. dann für die nächste Generation erhalten, zieht es dauerhaft weitere Kosten nach sich, die Du unter Anderem wieder als Steuer an den Staat abführen musst, womit Du dem Grundsatz "Eigentum verpflichtet" so oder so schon nachkommst. Die tatsächliche Einkommenssituation verschlechtert sich dadurch wieder.
Und das genau in den Jungen Jahren, wo man einkommenstechnisch oft jeder Belastung erstmal aus dem Weg gehen will.

Aber nicht falsch verstehen- Generell bin ich dafür, dass die Vermögenden dem Staat von mir aus auch deutlich mehr zurückgeben, als es der "normalo" tut.
Nur ist die Frage an welcher der vielen Stellschrauben man dreht, um dies gerecht und ohne Schlupfloch auch für höchste Einkommensschichten effektiv einfordern zu können.
Vielleicht kann man aber auch in Sachen Erbe für gewisse Dinge (Haus, Grund) eine Art Haltefrist einführen, so dass die Erbschaftssteuer nur fällig wird, wenn man das Erbe innerhalb von 20 Jahren zu Geld macht oder verprasst.

Oder oder oder.... Ich weiss ja auch nicht. Wie oft hat man sich schon kluge Dinge ausgedacht, auch in der Politik, aber dabei teils unkontrollierbare Folgeeffekte dabei nicht bedacht...
Deswegen stellt obiges Post auch eher meine Gedankengänge dazu dar. Quasi ein innerer Monolog zur Abwägung möglicher Folgen. Ohne Gewähr auf Richtigkeit, ja stellenweise noch nicht mal 100%iger Überzeugung, die dann eher von Erfahrungswerten aus dem Umfeld gespeist wird...

Mag sein, dass in Summe Dein Ansatz vielleicht sogar mehr "bewirkt". Ich weiss es nicht. Ich bin nur ein grundsätzlicher Befürworter von grundsätzlich weniger Eingriffen durch den Staat.
 
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Ich weiss nicht ob jemand schonmal geerbt hat von euch, aber in Deutschland muss der Durchschnitts-Hugo nicht um sein Erbe durch die Erbschaftssteuer fürchten, noch weniger wenn das Erbe selbst genutzt wird, also z.B. eine geerbtes Haus oder eine geerbte Wohnung. Die Freibeträge sind sehr hoch, eine halbe Million für Ehepartner, 400T€ für Kinder. Dazu kommen nochmals Freibeträge für das Erbe bis zu 41T€ und 12T€ für bewegliche Gegenstände (Hausstand).

Und dazu gibt es dann auch nochmal Freibeträge wenn der Ehepartner und/oder Vater/Mutter vorzeitig verstirbt, zusätzlich gibt es noch zahlreiche Nachlassverbindlichkeiten die das potentiell zu verteuerende Erbe und und und...

Ob man es moralisch richtig findet das bereits verteuerter Besitz nochmals zu besteuern ist, ist eine andere Geschichte, doch kein Durchschnittsbürger muss "fürchten" durch ein Erbe in die Schuldenfalle zu gerade, da muss schon einen sehr miesen Steuerfachanwalt engagiert haben bzw. garkeinen.

Ebenso ist es in Mythos das Unternehmer ins Ausland "flüchten" müssen wenn sie ihr Unternehmen vererben wollen, führt der Erbe das Unternehmen 7 Jahre lang weiter und macht keinen finanziellen Unfug, beträgt die Steuer 0%.
 
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Ich finde, das Elternhaus sollte man immer pauschal erben können, ohne dass der Staat da mal wieder die Hand auf hält.
Die Freibeträge reichen da je nach Region leider nicht, das müsste daher angepasst werden.

Ein (sicher eher extremes) Beispiel war eine Familie in Bayern, wo ein Gebäude/Hof samt Grund vererbt wurde. Da die Bodenrichtwerte so hoch geschossen sind, musste ordentlich Erbschaftssteuer gezahlt werden. Können viele dann aber in so einem Fall nicht, ohne das Gebäude zu veräußern oder Kredite aufzunehmen.

Der größere Brocken dürften aber eher Firmen- oder kumulierte Vermögen sein, wo es etliche Schlupflöcher gibt.
 
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The_waron schrieb:
führt der Erbe das Unternehmen 7 Jahre lang weiter und macht keinen finanziellen Unfug, beträgt die Steuer 0%.
Krass oder? Ich zahle auf meine 600k 17k Steuern, jemand der ein Unternehmen erbt 0€.

Thane schrieb:
Ich finde, das Elternhaus sollte man immer pauschal erben können, ohne dass der Staat da mal wieder die Hand auf hält.
Und warum nicht das Aktiendepot? Die Autosammlung?

Dafür gibt's den Freibetrag
 
fishraven schrieb:
Ich zahle auf meine 600k 17k Steuern
mach doch vorab einfach ein Schenkung...

Das gleiche gilt auch für den Hof in Bayern. Mit wenig Aufwand lassen scih so pro Kind 800.000€ vermögen steuerfrei "vererben".
 
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