Obwohl man mehr an den Staat zahlt ist kein Geld mehr da?

Thane schrieb:
War ja zu erwarten, dass Unternehmen wie RWE sich durch die Krise die Taschen voll machen wollen.
Thane schrieb:
Der Bürger darf also für die Rettung des Saftladens Uniper zahlen.

Darin sehe ich wieder so eine typische Doppelmoral...

Wenn Unternehmen Gewinne machen = böse
Wenn Unternehmen Verluste machen = böse

Die Energiekonzerne brauchen jeden Cent den sie einnehmen. Die Branche steht vor einer riesigen Herausforderung. Nicht umsonst werden die ganzen Konzerne trotz Rekordgewinnen zum Spottpreis gehandelt.

Würden sie aktuell keine Gewinne machen, dann könnten sich die Staaten in Zukunft erst einmal auf dutzende Milliarden-Rettungspläne freuen. Dagegen wäre Uniper ein Witz (die aus politischen gründen die Mehrkosten eben nicht weitergeben konnten/durften).
 
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Die Gewinne gehen halt bei vielen Energiekonzernen in Koks und Nutten und nicht in Instandhaltung, Rücklagen, Zukunftsinvestitionen.
 
BridaX schrieb:
Die Energiekonzerne brauchen jeden Cent den sie einnehmen. Die Branche steht vor einer riesigen Herausforderung. Nicht umsonst werden die ganzen Konzerne trotz Rekordgewinnen zum Spottpreis an der Börse gehandelt.
Klar, die Konzerne brauchen auch ihre Dividende, weil sonst alle Investoren sofort abspringen und die Konzerne pleite wären?

Dann können wir uns ja darauf freuen, das die Konzerne in ITA und GBR schon lange ihre Arbeit eingestelt haben. Da gibt es sowas nämlich schon und seltsamer weise arbeiten die Energiekonzerne dort immer noch. Aber hautpsache, Deutschland rettet nicht nur die EU sondern auch noch die Konzerne.

Das ganze heite Übergewinnsteuer, also "nur" das Abschöpfen der zusätzlichen Gewinne. Von einem alpgemeinen Gewinnverbot ist m.W.n. keine Rede.
 
Idon schrieb:
Die Gewinne gehen halt bei vielen Energiekonzernen in Koks und Nutten und nicht in Instandhaltung, Rücklagen, Zukunftsinvestitionen.

Das mag durchaus so sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das der gängige Anspruch ist. Am Ende sitzen dort auch nur Menschen, die möglichst sicher für ihre Zukunft planen wollen.

Würde man dem Bürger suggerieren weiter günstig Öl, Kohle und Gas beziehen zu können, dann gäbe es überhaupt keinen Anreiz mehr sich alternativ aufzustellen. Mit der erhöhten Gefahr einer Pleite der Konzerne.

gymfan schrieb:
Klar, die Konzerne brauchen auch ihre Dividende, weil sonst alle Investoren sofort abspringen und die Konzerne pleite wären?

Natürlich, ein hoher Aktienkurs bedeutet bessere Konditionen für künftige Kapitalerhöhungen. Das ist der Zweck von Aktien: Die Option zu haben, sich (künftig) neu zu (Re-)Finanzieren. Das streichen der Dividende würde zum Absturz des Kurses führen und somit ein Mehrrisiko für das Unternehmen bedeuten.

Zumal ein sehr großer Teil der privaten Bevölkerung in diese Konzerne investiert ist. Deren scheitern wäre in niemandes Interesse.

gymfan schrieb:
Dann können wir uns ja darauf freuen, das die Konzerne in ITA und GBR schon lange ihre Arbeit eingestellt haben. Da gibt es sowas nämlich schon und seltsamer weise arbeiten die Energiekonzerne dort immer noch.

Bestreitet ja auch niemand. Soweit ich weiß werden die Gewinne der Energiekonzerne in GBR stärker besteuert, das Geld fließt also zum Staat. Sei erst einmal dahingestellt, ob das Geld am Ende auch wieder zum Bürger findet.

Ganz abgeneigt bin ich davon auch nicht, es kommt auf die Definition/Umsetzung an. "Die Übergewinnsteuer" gibt es nicht.
 
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Und wenn das mit der Preisentwicklung so weiter geht, werden sich viele kaum noch leisten können, die Wohnung zu beheizen...
Diese Umlage kommt ja auf die allgemein ausstehenden Preisanpassungen noch oben drauf.

Und wenn Uniper keine Rücklagen hat oder sich so verkalkuliert, gehen sie halt Pleite.
Ich werde für meine Investition durch die Umlage ja auch nichts von Uniper bekommen, wenn die Zeiten wieder besser sind.

Gescheite Entlastungen für die Mitte gibt es bisher auch nicht.
 
Uniper ist quasi die Bad-Environment-Bank der E.ON.


Wenn du deine verhasste Schwiegermama ins Pflegeheim schickst, weil sie nicht mehr in dein Lebenskonzept passt: Ist das die Luxusbude in München Stadtmitte oder der von Schädlingen befallene Laden irgendwo in der sibirischen Pampa ohne Dach?


Der Staat zieht meistens üppige Gewinne aus seinen Notfallbeteiligungen. Banken und Versicherungen um 2008, Lufthansa während Corona...
 
Thane schrieb:
Und wenn das mit der Preisentwicklung so weiter geht, werden sich viele kaum noch leisten können, die Wohnung zu beheizen...

Joa, das ist aber ein umverteilungs bzw. ein politisches Problem. Das Unternehmen handelt schlicht nach seinem Wesen: Es akkumuliert Gewinne. Ist doch nicht deren Aufgabe dafür zu sorgen, dass jeder seine Wohnung günstig beheizen kann...

Thane schrieb:
Und wenn Uniper keine Rücklagen hat oder sich so verkalkuliert, gehen sie halt Pleite.

Genau, und wenn RWE und E.ON Rücklagen durch Gewinne bilden, dann werden die auch ausgebuht...

Versteht mich nicht falsch, das aktuelle Umfeld ist für viele mehr als problematisch. Aber ich sehe die Verantwortung nun mal an ganz anderer Stelle.

Thane schrieb:
Gescheite Entlastungen für die Mitte gibt es bisher auch nicht.

Ich denke das ist so pauschal nicht richtig. Ich zähle mich auch zur Mitte. Die aktuellen Entlastungen (Energiegeld, erhöhte Pendlerpauschale und die Anhebung des Grundfreibetrags) kompensieren zumindest meine eigenen Unkosten für dieses Jahr. Zudem habe ich für mich entschieden umzuziehen, in eine Wohnung mit Erdwärme, PV und Wärmepumpe. Die Nebenkosten belaufen sich auf 50€...

In meinem Fall bin ich als Mittelständler also zumindest nicht betroffen. Hier muss ziemlich genau hingeschaut werden ohne jegliche Verantwortung vom Bürger abzunehmen.
 
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Der Unterschied ist, dass Uniper und Konsorten durch diese Umlage bestehende Verträge mit Preisbindung zumindest teilweise aushebeln dürfen, während beispielsweise RWE noch zusätzlich an der Situation verdienen will. RWE gibt nicht nur gestiegene Preise weiter, sondern nutzt die Lage aus, um zusätzlich Gewinne zu machen.
Es wäre kein Problem, wenn RWE regulär weiter gewirtschaftet hätte.
Aber das ist eben auch so ein Problem: Kosten solidarisieren, Gewinne privatisieren...
 
Idon schrieb:
Der Staat zieht meistens üppige Gewinne aus seinen Notfallbeteiligungen.
Hoffentlich ist dies auch bei uniper am Ende so.

Das Konzerne in Krisenzeiten massiv höhere Gewinne machen sollte man als moralisch verwerflich betrachten und als Kunde diese Konzerne so gut es geht meiden.
 
Richtig. Der Kunde darf ja bei Ungemach auch nicht einfach so eine "Preisbindung", also die vereinbarte z. B. monatliche Zahlung, beliebig anpassen.
 
Streng nach Marktgesetzen müsste es so laufen:

  • Keine Rettung von Versorgern
  • Keine Ersatzversorgung zu Lasten Dritter (anderer Versorger)

Erst wenn der Endverbraucher einen neuen Lieferanten hat fließt wieder Gas. Der Endverbraucher kann in der Zeit, während seine Wohnung kalt ist, seine Schadensersatzforderungen gegenüber den insolventen Versorger zusammenstellen.

Ich fänd's gut. Schluss mit Rosinenpickerei.
 
@Binalog

Sehe ich ähnlich. Infrastruktur & Energie war aber immer schon hoch politisch. Die Gründe liegen auf der Hand. Hunderttausende kalte Wohnungen und deren Bewohner sind keine gute Wählerschaft...

Meine Hoffnung liegt in der Hinsicht bei den Erneuerbaren. Viele kleine Einspeiser und einer geringeren Abhängigkeit von einigen wenigen Energiekonzernen. Da bin ich Phantast ;)
 
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In Ungarn hat die Regierung eine Preisobergrenze festgelegt.
 
Ungarn ist in der EU, in der EU besteht freie Wohnort- und Arpeitsplatzwahl. Es steht dir und denen, die das toll finden, somit jederzeit frei, dorthin zu gehen.
 
Besser wäre es natürlich, unsere Regierung fängt auch an Probleme zu lösen. 🙂
 
Tut sie außerhalb der populistenbubble. Und nicht alles, was wie eine Lösung aussieht, ist auch eine. Natürlich ist das einem Autokraten wie Orban egal, dem geht es nicht um Probleme zu lösen sondern seine autokratischen Strukturen zu schützen.
 
Immer dieselben langweiligen Phrasen. Als würde das irgendein Problem hier lösen.
 
Aus deinem Mund kommt doch auch nur die selbe Leier, dass die Regierung hier nichts kann, nichts tut und versagt. Und dann wird verwiesen auf Autokraten wie Orban und die Schuld bei PArteien gesucht, die nicht ganz ein Jahr in der Verantwortung sind...
 
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