Obwohl man mehr an den Staat zahlt ist kein Geld mehr da?

Discovery_1 schrieb:
Denn spürbar steuerlich entlasten kann man diese angesprochenen 50 Prozent der Menschen auch nicht, weil sie in der Regel so wenig verdienen, das sie eh kaum Steuern zahlen.
Hier möchte ich widersprechen. Ich kenne einige Leute die finanziell, auch schon letztes Jahr, auf Kante genäht waren aber neues Auto, Smartphone und meist im Eigenheim oder in einer großen Wohnung wohnen. Die zahlen also Steuern wie mindestens der Durchschnittsverdiener, wenn nicht sogar mehr.

Ich denke die beschriebene Situation trifft auf viele Mitbürger zu. Man lebt jahrelang eigentlich über seinen finanziellen Verhältnissen, konnte dieses jedoch all die Jahre noch irgendwie stemmen. Jetzt geht es halt mal schön langsam in Richtung "das Leben wird richtig teuer" und schwups bricht bei einigen das Kartenhaus zusammen.

Warum man nun unbedingt ein Haus, den neuesten BMW oder ein iPhone 13 Max braucht wenn man es sich anscheinend eh nicht leisten kann habe ich persönlich nie wirklich verstanden. Ich fahre zwar auch ein relativ neues Auto, jedoch ist das ein Seat Ibiza welcher halt mir gehört und nicht der Bank. Eine 2 Raumwohnung tut es genau so für mich und am Monatsende ist die Sparquote > 50% meines Nettomonatseinkommen. Sprich in kann dieses Inflationsspiel noch lange mitspielen, während in meinem Umfeld schon die ersten aus dem Spiel zwangsweise aussteigen müssen.

Wenn nun der Großteil der Leute mehr Sparen würden hätten sie mehr Spielraum.

Aber ich gebe Dir vollkommen Recht dass man nichtsdestotrotz die Bürger, welche in Relation das größte Steueraufkommen haben auch mal wieder irgendwann von dieser hohen Steuerlast wegkommen lassen sollte.
 
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A415 schrieb:
Hier möchte ich widersprechen. Ich kenne einige Leute die finanziell, auch schon letztes Jahr, auf Kante genäht waren aber neues Auto, Smartphone und meist im Eigenheim oder in einer großen Wohnung wohnen. Die zahlen also Steuern wie mindestens der Durchschnittsverdiener, wenn nicht sogar mehr.
Tja, das ist das Problem unserer Wirtschaftsform. Wenn die Menschen nicht (auf Pump) konsumieren würden, wäre unser Wirtschaftssystem schon längst wie ein Kartenhaus in sich zusammen gebrochen.
 
@Discovery_1

Toller Strohmann. Das Problem sind die Leute, die über ihre Maßen konsumieren und dann um Hilfe betteln.

Hartz IV oder schlechtes Einkommen? Klar, aber neuer Fernseher, neues Handy etc. Und dann natürlich nicht ein Kind, sondern gleich mehrere.


Ja, ich stimme dir zu: Milliardäre müssten stärker besteuert werden. Genauso wie Erben.

Wie läuft es denn aber tatsächlich ab? Über den von dir genannten 50% wird die Gießkanne im breiten Maß ausgegossen, ebenso wie über Menschen mit großem Vermögen (z. B. Kinderbonus während Corona). Und die Kosten tragen die, die einen Großteil der Steuerlast tragen: Die obere Mittelschicht.

Oft genug eben Menschen, die zwar ein hohes Einkommen, jedoch kein hohes Vermögen haben, da eben gerade nicht groß Immobilien, Firmen etc. geerbt.
 
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Idon schrieb:
Das Problem sind die Leute, die über ihre Maßen konsumieren
Ja, das ist aber die Zwickmühle unseres Wirtschaftssystems. Wenn die Menschen das nicht machen würden, würden die Umsätze der Unternehmen dramatisch einbrechen. Also, wie soll man da rauskommen, bzw. es anders machen? Die Konsumenten halten halt die Wirtschaft am Laufen.
 
@Discovery_1

Dann würden weniger sinnlose Produkte auf den Markt kommen, die Auswahl auf ein gesundes Maß beschränkt.

Aber du verkehrst hier meines Erachtens Angebot und Nachfrage. Wenn die, die sich nicht jeden Unsinn leisten können nur das konsumierten, was sie wirklich bräuchten und wöllten, würden die Unternehmen den Rest nicht anbieten. Gleichzeitig ist es natürlich auch Sinn von Unternehmen Käufergruppen zu maximieren; das Angebot wird sich also nicht sinnvoll reduzieren lassen.


Mit der Verkürzung der Privatinsolvenz auf ein paar lächerliche Jährchen, dem Bürgergeld ohne Sanktionen etc., umfassenden Staatshilfen bei selbstverschuldeten (weil nicht versichert) Verlusten etc. jedenfalls wird bei Verbrauchern kein Umdenken stattfinden. Wozu auch, es fehlt an Anreizen und Zwängen.
 
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Ich bin so froh, das ich bei diesem Spielchen nie mitgemacht habe. Ich habe in meinem ganzen Leben nie einen Kredit aufgenommen oder sonst irgendetwas z. B. auf Raten gekauft. Wenn ich's mir nicht leisten kann, habe ich halt Pech. Ich wünschte mir, es würden viel mehr Menschen so denken und handeln.
 
So habe ich das, bis zu meiner ersten Eigentumswohnung, auch gehalten. Eine Immobilie ohne Drittvermögen zu erwerben, dass kein Kredit notwendig ist, war schon vor 15 Jahren schwierig.
 
Discovery_1 schrieb:
einen Kredit aufgenommen oder sonst irgendetwas z. B. auf Raten gekauft.
Was ist daran so schlimm? Also auf Dinge wie eine Wohnung\Haus bezogen?
Sind dann auch andere daran schuld wenn du sowas nicht bar zahlen kannst?

Ne mietwohnung ist eigentlich auch nichts anderes als wohnen auf raten..
 
Dazu
Discovery_1 schrieb:
Ich habe in meinem ganzen Leben nie einen Kredit aufgenommen oder sonst irgendetwas z. B. auf Raten gekauft. Wenn ich's mir nicht leisten kann, habe ich halt Pech. I
Deshalb kein Eigenheim nehme ich an?
 
fishraven schrieb:
Deshalb kein Eigenheim nehme ich an?
Nein. Wozu? Mir langt (als Single) meine kleine, günstige Mietwohnung.
Ergänzung ()

Erkekjetter schrieb:
Ne mietwohnung ist eigentlich auch nichts anderes als wohnen auf raten..
So kann man das natürlich auch sehen. :D
 
Und wenn du kein singel mehr bist?
 
Ich werde nie wieder eine Beziehung eingehen. Das ist nichts für mich. Ich lasse mir nicht gern in meine Lebensweise reinreden. Ich habe es zweimal versucht, jeweils eine Katastrophe. Seit 20 Jahren bin ich Single und das ist auch gut so. :D
 
Traurig, aber gut, dass ist dann auch wine lebensvorstellung/-planung, die eher speziell ist und nicht wirklich als Vorbild taugt. Und damit auch verbunden die einstellungen zu krediten.
 
@Erkekjetter:

Warum sollte sowas nicht als Vorbild taugen?

Jeder darf doch nach seiner eigenen Fasson glücklich werden. Ich lebe auch schon bewusst seit elf Jahren als Single in einer Zweiraumwohnung, da ich mich ungern verschaukeln und Ausnehmen lasse wie eine Weihnachtsgans.

Wenn ich mich so im Bekanntenkreis umsehe gibt es bei Paaren meisten Stress wegen den Finanzen oder sonst was. Ich bin einer der wenigen der nie Stress hat ;)
 
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Warum es nicht als vorbild dienen kann? Na überleg mal kurz… und lies dir nochmal deine und seine Begründung durch.

Jedem sei ja so eine negative Sicht und Einstellung gegönnt, nur bitte doch nicht annehmen, dass das irgendwie erstebenswert oder vorbildtauglich sei.
 
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Erkekjetter schrieb:
Traurig, aber gut, dass ist dann auch wine lebensvorstellung/-planung, die eher speziell ist und nicht wirklich als Vorbild taugt. Und damit auch verbunden die einstellungen zu krediten.
Wieso ist das traurig, diese Menschen leben für sich glücklich. Es kommt relativ häufig in DE vor.
Auch sind >grosse< (Konsum)-Kredite ein Zeichen von Naivität (bspw. Krankheit, die einem den Beruf versaut) oder man lebt in paradiesischen Zuständen ("Staatsdienst", "unkündbar" etc.). Das Sparen, um sich etwas zu leisten gilt wahrscheinlich mittlerweile als oldschool.
 
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Es ging sehr offensichtlich um die Einstellung, keine Beziehung zu führen/eine Familie zu gründen, weil man sich nicht „ausnehmen lassen will wie eine Weihnachtsgans“…
 
Ja, das war mir schon klar, Menschen machen ihre Erfahrung und ziehen Konsequenzen daraus.
Insbesondere das "eine Familie zu gründen" ist schon lange nicht mehr das Ziel vieler Menschen. Ist praktisch in allen entwickelten Ländern der Fall seit geraumer Zeit, es spart immense Ressourcen auf diesem Planeten, Technologie ist irgendwann, vielleicht teilweise schon heute, der funktionsfähige Ersatz, um eine Gesellschaft mit schwindender Bevölkerung überlebensfähig zu machen. Zum Glück sind wir bereits weit davon weg, dass die Anzahl der Kinder ein langes Leben den Eltern ermöglicht.
 
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Wenn alle als singel leben ist das alles andere als ökonomisch. Ich habe ganz bewusst Familie und Beziehubg gleichgesetzt und beides genannt.

Aber wie so oft hier, müssen manche wohl zwingend mißverstehen bzw Dinge interpretieren, die schlicht nicht gesagt wurden.
 
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Discovery_1 schrieb:
Nein. Wozu? Mir langt (als Single) meine kleine, günstige Mietwohnung.
Ob ich jetzt Miete zahle oder das gleiche Geld für die Finanzierung von Wohneigentum ausgebe ist doch völlig egal. Ich muss eben das Geld aufbringen können um mir das was ich haben will finanzieren zu können.

Ich für meinen Teil gebe das Geld lieber für mein eigenes Wohneigentum aus.
Bis vor kurzem konnte man zu günstigen Konditionen langfristig finanzieren und hat damit fixe, planbare Raten über eine lange Zeit.
Inflation von 10% und der Vermieter gibt das an dich weiter?
Die Kreditrate bleibt gleich.

Wenn du für den Inflationsausgleich eine Gehaltserhöhung bekommst und die die Teuerungsrate wirklich ausgleicht hast du Glück gehabt. Passiert das Gleiche mit finanziertem Eigenheim, dann hast du sogar wirklich eine Entlastung, da die Kreditrate gleich bleibt ;-)
 
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