B.XP schrieb:
Wo geht denn das Erbe hin? Wenn die Generation nach Ihrer Lebenserwartung von ~85 Jahren stirbt sind deren Kinder um die 60 und selbst vor der Rente. Und haben erstmal ihre gesamten Investitionen, Aufbau Ihrer Existenzen, Kinder etc. hinter sich.
Halt genauso wie bei der Generation vorher auch. Meine beiden Großeltern sind in den 1990ern/2000ern mit über 90 Jahren gestorben.
B.XP schrieb:
Damit aggregiert sich das Kapital schlicht in der Altersklasse über 60. Das wird sich auch nicht ändern, es sein denn beim vererben werden demnächst Generationen übersprungen…
Es gäbe durchaus auch noch andere Möglichkeiten, die aber die Kooperation von Eltern und Kindern bedingen. Wenn die anscheinend so vermögenden Eltern es aber schon nicht geschafft haben ihren Kindern beizubringen, wie sie sich selber ihren Wohlstand erarbeiten können, wird das mit einer vorzeitigen Schenkung o.Ä. sicher auch nichts.
B.XP schrieb:
Immobilien und Mietkosten sind schon echt exorbitant. Für mich ist die Frage nach dem Wohnen zusammen mit dem demografischen Wandel DIE gesellschaftspolitische Frage unserer Zeit. Und Entwicklungen, denen die Politik in den letzten 20 Jahren weitgehend tatenlos zugesehen hat.
Kinder der 80er/90er sind mittlerweile 30-40 Jahre als, also schon 10-20 Jahre in der Lage, die Situation selber zu überblicken. Warum haben die dann bisher nicht auf die Politik eingewirkt, daran etwas zu ändern? Was mit dem Rentensystem passiert, ist seit mind. 30 Jahren abzusehen.
B.XP schrieb:
Das hat schlicht in eine Situation geführt, in der es ein krasses Missverhältnis in der Verteilung von Vermögen gibt - insbesondere zwischen den Generationen.
Und der Möglichkeit, Vermögen aufzubauen, und seien es nur Rücklagen für schlechte Zeiten.
Jetzt sind es die älteren Generationen wieder schuld? Sie sind allenfalls bei einigen der jüngeren Generation daran Schuld, dass sie ihnen nicht das nötige Wissen für den Start ins Leben vermittelt haben.
Da wunderzt man sich als Kind der 70er dorch glatt, wie es einem gelungne ist, in den letzten 25 Jahren einges Vermögen aufzubauen.
B.XP schrieb:
Wir sind auch mittlerweile im Speckgürtel, das ist fast eine reine Schlafsiedlung. Die Kompensation ist "fahren". Überallhin braucht es ein Auto, Taxi etc. - Wer nicht rechtzeitig auf Elektroauto und PV gesetzt hat schaut jetzt in die Röhre.
Wer bei solchem Umzügen nicht vorher schon alle Dinge mit in Betracht zeiht, ist m.M.n. (und das seit 40 Jahren) selber Schuld. Ich habe noch nie Bekannte/Verwandte verstanden, die irgendwo auf dem Land gebaut haben (dort also potentiell bis zur Rente oder länger wohnen bleiben wollen, früher war sowas mal im Eigenheim die Regel) und dann schon absehen können, dass sie quasi für alles (Arbeit, Einkaufen, Arzt, Kita, Schule, Freizeitaktivitäten) ihr Auto benötigen werden.
B.XP schrieb:
Und dann schaue ich mal an meine Verwandtschaft an der Grenze zum Rentenalter; Die kaufen sich mal eben neue Häuser, u.A. finanziert aus Mieteinnahmen ihrer Wohnung in der Innenstadt.
Das hört sich nach reinem Neid an. Hätten die jungen Leute spätestens bei Berufseintritt genauso spekuliert (oder schon nur investiert) wie die heute älteren mit ihren Häusern, dann hätten sie heute problemlos einen passenden Eigenanteil. Einmal einen Mietnomaden im Haus, den man ein paar Monate nicht raus bekommt und der das haus in einen Rohbaustatus versetzt, und die ganze "Rendite" der letzten Jahre ist futsch. Das ist für mich eine vergleichbare Spekulation wie in weltweit gestreute ETFs.
Da muss man weder an Einzelaktien (wie wäre es mit ein paar Apple-Aktien ein Jahr nachdem das erste iPhone auf dem Markt kam) oder gar Bitcoin denken.
B.XP schrieb:
Ich werde den Eindruck nicht los, dass wir "Kinder der 80er und 90er" von unserer Elterngeneration nach Strich und Faden ausgenommen werden.
Wie gut, dass ich ein Kind der 70er bin. Ich weiss, wie sich meine Eltern damals ihren Lebensstandard aufgebaut haben und was sie mir und meiner Schwester mitgegeben haben (und damit meine ich nicht die Finanzierung vom Studium in den 90ern).
B.XP schrieb:
In den nächsten 10 Jahre geht ein drittel der aktuellen Arbeitskräfte in Rente und möchte von "uns" durchgefüttert werden.
Aja, da kommt das ganze also her. Abschaffung der umlagefinanzierten Rente, damit sich die Jugend ihren Traum vom Eigenheim erfüllen kann?
Selbst bei einer Absenkung des Rentenniveaus, damit Beiträge und Zuschüsse stabil bleiben können (wäre vermutlich insg. gerecht) muss irgendwer die Leute durchfüttern, die dann von der Rente nicht mehr leben können.