Obwohl man mehr an den Staat zahlt ist kein Geld mehr da?

@gymfan
Ich mache mal hier weiter, da es im anderen Thread zu sehr OT wird.
Ich würde sagen, es geht solange, wie es die Mitte noch leisten kann. Bisher wird nur Niedriglöhnern und Leistungsbeziehern Geld in den Arsch geblasen, während man die Mitte schön weiter belastet.
Und zum Dank wollen vor allem die Grünen nicht die kalte Progression angehen und der Kanzler will noch den Gewerkschaften in den Tarifverhandlungen rein quatschen.

Die angeblich "zielgerichteten" Entlastungen wegen der Gasumlage müssen dann natürlich auch nur den Gaskunden zugute kommen.
 
Thane schrieb:
Linksgrün will wieder nur das Geld mit der Gießkanne an Niedriglöhner und Leistungsbezieher verteilen und die Mitte weiter schröpfen. Mittlere Einkommen enden bei diesen Parteien offenbar auch bei unter 40.000€ Brutto im Jahr.
Unsinn, genau wie das:
Thane schrieb:
Bisher wird nur Niedriglöhnern und Leistungsbeziehern Geld in den Arsch geblasen,

Wie kommst du auf auf deine Aussagen? Geld in den Arsch geblasen bekommen vor allem bestimmte Industriezweige bzw andere Unternehmen.
 
DerOlf schrieb:
Bei einem bessren Stundenlohn (z.B. €15,-) würde ich meine Wochenstunden eher reduzieren wollen. Cashflow positiv ist nett (es entspannt einfach) ... aber reich muss ich mit Arbeit für Andere nicht werden.
eigentlich kenne ich das ganze ganz anders, dort wo Du besser (pro Stunde) verdienst musst Du immer Vollzeit+ machen, in der freien Wirtschaft sind bei solchen Berufen Teilzeitkräfte ungern angesehen
Nachtrag:
wenn alle Mindestlohn verdienen, wäre der Staat in der heutigen Form nicht mehr finanzierbar
LK1, ohne AG Anteil zu betrachten, "Milchmädchenrechnung"
(10Euro)*160 Std. = 1600 brutto = 1210 netto -> 390 für den Staat
(30Euro)*160 Std. = 4800 brutto = 2960 netto -> 1840 für den Staat
(3 x Mindestlohnbezieher) = 390*3 = 1170 für den Staat < 1840 für den Staat
der Staat wäre pleite bei grob. nur 2/3 der Einnahmen
 
Zuletzt bearbeitet:
whtjimbo schrieb:
wenn alle Mindestlohn verdienen, wäre der Staat in der heutigen Form nicht mehr finanzierbar
[...]
der Staat wäre pleite bei grob. nur 2/3 der Einnahmen
Dann muss der Staat dafür sorgen, dass Vollzeit arbeiten sich auch irgendwie lohnt. Das mag jeder anders definieren, also ob sich Vollzeit lohnt, aber ich sehe es z.B. so:
Wenn ich mir kein Wohneigentum in einer Gegend leisten kann, wo ich Abends, mal übertrieben gesagt, keine Angst haben muss, abgestochen zu werden, dann lohnt sich für mich Vollzeit arbeiten einfach nicht. Ich brauche keinen Urlaub im Ausland, ich brauche kein Auto, ich brauche auch kein Smart-Home o.ä. - Ich will im großen und ganzen in Ruhe gelassen werden und tun, was ich möchte (Natürlich im Rahmen des Gesetzes und des Anstandes anderen gegenüber).
Wenn ich mir das nur leisten kann, wenn ich Vollzeit arbeite, dann ist das für mich Ok. Aber ab dem Punkt, wo ich es mir nicht leisten kann, sehe ich auch keinen Grund mehr, Vollzeit zu arbeiten.
Dann wäre mein Anspruch maximal, dass ich so viel arbeite, dass ich am Ende Netto niemandem auf der Tasche liege, also Gesamtwirtschaftlich gesehen. Laut dem IW Köln wäre das bei ca. 31k€ Brutto im Jahr, also ab da zahlt man grob so viel in die Sozialsysteme ein, wie man auch an indirekten Förderungen usw. zurück erhält. 31k entspricht bei mir aktuell, wenn ich die Überstunden rauslasse, grob 60% meiner "Vollzeit-Arbeitszeit". Ich würde also, wenn absehbar ist, dass ich mir kein Eigentum leisten kann, in 60% Teilzeit gehen, also nur noch 3 Tage pro Woche arbeiten. Für mehr fehlt mir wirklich jegliche Motivation.
 
Ich weiß nicht, ob man unbedingt Eigentum haben muss. Gibt genug, die lieber Miete zahlen aber dafür flexibel sind. Lese jetzt auch immer wieder, dass Menschen paar Monate ins Ausland gehen. Wir haben mittlerweile eine Gesellschaft, die sich immer weniger verpflichten möchte. Keinen Partner, keine Kinder, keine Haustiere etc. Dann die Bude untervermieten und paar Monate nach Asien oder so.
 
Ist immer eine Möglichkeit, aber daher ja die Aussage: Sieht jeder anders. Wobei man sich aber eben auch diesen unverbindlichen Lebensstil leisten können muss. Wenn ich spontan ein paar Monate ins Ausland gehe, muss ich das bezahlen können, und ich muss ggf. meinen Krempel irgendwo unterbringen, falls die Eltern keinen Platz haben. Und Familie sehe ich auch nicht so, hab aber 2 Katzen. Für mich ist das aber essenziell - mit einem Haus kann ich sehr viel machen. Mir ist im Sommer zu warm? Dann dämme ich die Fassade, oder kaufe mir eine Klima. Der Stromverbrauch der Klima ist mir zu groß? Dann kaufe ich mir Solarpanels. Ich will schwimmen, aber nicht ins Schwimmbad, weil mir das Publikum dort nicht zusagt? Dann stelle ich mir einen großen Pool in den Garten. Das sind Freiheiten, die man als Mieter meistens nicht hat.
Mein Anspruch ist es übrigens nicht, dieses Eigentum in Top-Position zu haben. Ich wohne ja in Köln, und will in Köln gar kein Eigentum, denn dort wo ich es mir ggf. leisten könnte, will ich es nicht, aufgrund der Menschen, die dort wohnen. Außerdem hab ich wie gesagt lieber Ruhe, also ländlich schadet nicht.

Aber mal schauen, ich warte noch ein paar Jahre, aber spätestens Mitte 30 ist der Zug dann abgefahren. Wenn ich bis dahin nichts gefunden habe, gehe ich in Teilzeit, und dann wird es wohl noch weniger sein als 60%.
 
Thane schrieb:
Wundert mich bei der bescheuerten EU auch nicht mehr.
Legt die EU eigentlich fest, wie hoch die MWSt. in den einzelnen Ländern sein muß?


Thane schrieb:
Oder zumindest den Minimalsatz erheben.

einfach 5 bis 7 % nehmen, Problem gelöst. Aber dann geht ne Menge Steuern flöten

Frankreich deckelt den Energiepreis und wir erhöhen die Steuern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Thane schrieb:
Diese Umlage ist und bleibt Schwachsinn.
Ja, das sehen aber offenbar nur wenige so. Aufschreie, insbesondere von linksgrünen Anhängern gibt es scheinbar keine. Wenn jedoch Steuerentlastungen kommen sollen, ist ein riesen Aufschrei. In Deutschland kann man es halt machen ;)
Ergänzung ()

hotzenplot schrieb:
Frankreich deckelt den Energiepreis und wir erhöhen die Steuern.
Ja, die sind so schlau und machen es u.A. auf unsere Kosten. Und wir halten schön die Klappe. Und die Gasumlage wird nochmals steigen, wenn der Winter nicht so mild wird wie erhofft.
https://www.welt.de/politik/ausland...and-auf-Kosten-der-deutschen-Verbraucher.html
 
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foo_1337 schrieb:
Und wir halten schön die Klappe. Und die Gasumlage wird nochmals steigen, wenn der Winter nicht so mild wird wie erhofft.
Spanien hat von "normaler (21%)" auf "reduzierter Satz (10%)" gewechselt und den reduzierten Satz jetzt von 10% auf das Minimum von 5% gesenkt. Deutschland wollte auf 0% senken - das geht nunmal bei Gas nicht. Hätten unsere Regierungsvertreter 5% genommen, wäre das problemlos durchgegangen.
 
hotzenplot schrieb:
Hätten unsere Regierungsvertreter 5% genommen, wäre das problemlos durchgegangen.
Alternativ hätte man auch von Anfang an mit den 19% rechnen können und die Gasumlage etwas niedriger ausfallen lassen können. Wäre aber wahrscheinlich zu einfach gewesen ;)
 
Die Gasumlage fließt vom Endlieferanten (z. B. Stadtwerk) direkt an die THE, als Kompensation für die Differenz aus geplantem russischen Gas und dem nun auf dem Markt gekauften Ersatzgas. Damit hat der Fiskus erstmal gar nichts zu tun. Würde der Staat die darauf angefallene MwSt. einfach der THE schenken, wäre das wahrscheinlich unerlaubte Beihilfe.

Bei der EU steht immer der Markt an erster Stelle und das wird auch so bleiben.

Was ich an der aktuellen Stelle nicht verstehe, es geht um MwSt. hin oder her auf 2,4 Cent pro kWh. Demnächst erfolgt eine Erhöhungswelle in mehreren Schritten durch die örtlichen Versorger von 6, 8 und 10 Cent pro kWh und das in jedem Fall mit MwSt. Was wird dann diskutiert?
 
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@foo_1337
Welche Steuersenkungen? Die kalte Progression anzugehen ist nichts weiter als ein Verzicht auf höhere Belastungen und längst überfällig sowie eine absolut sinnvolle Maßnahme, damit auch bei der Mitte mal etwas ankommt.
Aber bei den Grünen darf die Mitte das natürlich nicht bekommen, da man mit einem höheren Gehalt ja absolut gesehen etwas mehr rausbekommt.
 
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Binalog schrieb:
Die Gasumlage fließt vom Endlieferanten (z. B. Stadtwerk) direkt an die THE, als Kompensation für die Differenz aus geplantem russischen Gas und dem nun auf dem Markt gekauften Ersatzgas.

die THE hat doch gar nix mit der Gasumlage zutun. was du meinst ist die Speicherumlage nach § 35e EnWG und die geht direkt an THE. Die 2,4 Cent pro kWh sind aber die Ersatzbeschaffungsumlage ( als Gasumlage diskutiert ) geht direkt an die Importeure und die soll hauptsächlich Uniper retten . RWE und Shell verzichten auf diese Umlage

das heißt ab 1. Oktober zahlt der Kunde zwei Umlagen ( Speicherumlage und Ersatzbeschaffungsumlage ), da bisher nur die Höhe der Ersatzbeschaffungsumlage ( 2,4 Cent pro kWh ) genannt wird, werde ich bisher nicht schlau, ob beide Umlagen getrennt aufgelistet werden oder in eine Umlage und die wird dann vom Endlieferanten aufgedröselt und der gibt das Geld dann an die richtige Stelle
 
Zuletzt bearbeitet:
hotzenplot schrieb:
die THE hat doch gar nix mit der Gasumlage zutun.(...)
Die THE ermittelt die Höhe der Umlage und ich meine(!) über sie werden auch die Zahlungen zwischen den örtlichen Versorgern an die jeweils betroffenen Vorlieferanten abgewickelt.

Das Problem ist, das ist erst der Anfang einer Lawine.

Die jetzige Gasumlage ist für die Vorlieferanten, die kein russisches Gas mehr bekommen gedacht. Die örtlichen Versorger (z. B. Stadtwerke) dürfen die Umlage in ihrer Rechnung an die Endkunden zwar weiterreichen, sind aber zunächst zahlungspflichtig gegenüber der THE/Vorlieferanten.

Aufgrund der noch kommenden Preissteigerungen durch die örtlichen Versorger werden viele Endkunden im nächsten Jahr ihre Rechnung nicht mehr begleichen können. Manche Stadtwerke rechnen mit Zahlungsausfallquoten von 25 %. So ein Stadtwerk muss nun die volle jetzige Umlage an die THE/Vorlieferant entrichten und hat dann zugleich viele offene Forderungen gegenüber Endkunden, von denen nichts zu holen ist. Nun bedürfte es einer erneuten Gasumlage, um die betroffenen Stadtwerke zu retten. Nur, wer soll die bezahlen? Zahlungsunfähige Kunden scheiden aus, d. h. es bleiben nur noch diejenigen, die sich die paar tausend Euro pro Jahr leisten können.

Die jetzigen 2,4 Cent sind ein Vorspiel, das richtige Blutbad wird 2023 und 2024 eingelassen.

Das ist mein aktueller Stand.
 
Die Entlastungen sind auch insofern sinnfrei, als dass sie ja gerade die Anreize zunichte machen, weniger Gas zu verbrauchen.
 
Die einfachste und beste Entlastung in Bezug auf Energie wären Subventionen für z.B. die ersten 2000 kWh Verbrauch, direkt verrechnet über die Energieversorger.
Das selbe Prinzip kann man auch beim Strom anwenden.

Das bietet einen Anreiz zum sparen und entlastet die ärmsten Haushalte. Natürlich profitieren auch vermögende Kunden davon, aber das abzugrenzen kostet wahrscheinlich mehr Bürokratie Aufwand, als wenn man es einfach allen gibt.

Weiters ist es super abschätzbar wie viel das Kosten wird und dementsprechend einfach ein Budget dafür zu erstellen.
 
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