NedFlanders schrieb:
Alle Staaten der Welt sind so hoch verschuldet, dass die Schulden nie wieder zurück gezahlten werden können.
So wie es immer gehandhabt wurde - da wird irgendwann ein Cut kommen, alle Staatsschulden erlassen und das Spiel beginnt von vorne. Denn: Was ist die Alternative? Gibt keine.
Skaiy schrieb:
Das kommt nicht von heute auf morgen.
Das hat primär die Union in den letzten 16 Jahren zu verantworten.
Der Pillenknick war gegen 1965, insofern würde ich eher sagen, dass folgende Parteien das zu verantworten haben:
CDU unter Adenauer, Erhard und Kiesinger, die SPD unter Brandt und Schmidt, dann wieder die CDU unter Kohl, dann die SPD unter Schröder, dann CDU unter Merkel.
Dazu natürlich aber auch alle beteiligten Parteien dieser Bundesregierungen: FDP, FVP, DP; GB/BHE, CSU und Grüne.
Denn diese haben alle über die letzten 50-60 Jahre zugesehen, wie wir mit der Demographie vor die Wand laufen, und wie unsere Sozialsysteme aufgrund der Überalterung im Übergang der nächsten 10-15 Jahre extrem belastet werden. Sie haben zugesehen, und nichts gemacht. Ich sehe die CDU hier auch massiv als Mitschuldigen, da die CDU einen großen Teil der Zeit den Kanzler gestellt hat, aber die anderen Parteien waren da auch nicht unbeteiligt.
Idon schrieb:
Für mich auffällig, wie du immer wieder problemorientiert in die Vergangenheit blickst.
Wenn er nicht exklusiv die CDU meinen würde, hat er nicht ganz unrecht. Viele Probleme, die wir in den kommenden Jahren, wurden in der Vergangenheit nicht angepackt, oder sie wurden aktiv und langfristig ruiniert, wie zB die Solarindustrie in DE.
foo_1337 schrieb:
Weil sie nicht dafür gesorgt hat, dass ältere nicht mehr medizinisch versorgt werden? Oder wie würdest du das angehen wollen?
Weil umgekehrt kommt von eurer Seite ja auch gerne das Argument der Überbevölkerung. Viel mehr Kinder können daher ja offenbar keine Lösung sein.
Erstmal: Doch, mehr Kinder wären eine Lösung gewesen, denn mit mehr Kindern würden wir nicht auf ein Arbeitnehmer zu Rentner Verhältnis von 1,3 zusteuern (Das ist ein Schätzwert des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung für das Jahr 2050). Aktuell sind wir bei bei ca, 1,8-2,1, je nach Statistik die man fragt.
Kinder wären eine Lösung auf das Problem. Einwanderung wäre eine andere. Entschlackte Arbeitsprozesse und Arbeitnehmer, die aufhören sich gegen den Technologischen Wandel zu stellen, würden auch helfen. Nichts davon wurde wirklich probiert, und die Einwanderung der letzten Jahre wurde so dermaßen grottig organisiert, dass da auch nichts draus geworden ist. Viele Menschen, die ehrlich sind und sich bemüht haben, werden letztlich oft abgeschoben, weil sie auffindbar sind, und diesen Aufforderungen auch nachkommen. Wie immer - der ehrliche ist der Verlierer.
Der Gewinner ist der, der in Deutschland immer wieder eine Straftat begeht, weil die Prozesse Jahre Dauer, und während des Prozesses darf man nicht abgeschoben werden.
Ich will hier gar nicht andeuten ob das ein Problem mit den Menschen an sich ist - die politischen Rahmenbedingungen geben schon vor, dass es nicht funktionieren kann.
foo_1337 schrieb:
Und was hätte jetzt die Union geführte Regierung machen sollen um das zu verhindern?
Man hätte endlich das Rentensystem anpacken können. Niemand erwartet eine Reform in 2 Jahren bei so etwas extrem komplexen, aber das Problem wurde, wie von allen anderen vorher (Auflistung siehe oben) weiterhin ignoriert, obwohl es immer präsenter wird, und wir immer näher an den Punkt kommen, wo es nicht mehr finanzierbar sein wird.
heroesgaming schrieb:
Das ist hanebüchener Unsinn. Eine demografische Entwicklung, die zur Überalterung einer Gesellschaft führt, braucht wesentlich mehr als 16 Jahre, um sich zu manifestieren.
Korrekt - bei uns sind es jetzt ca. 57 Jahren - denn vor 57 Jahren hatten wir diesen wunderbaren
Pillenknick, um den sich leider niemand kümmert
heroesgaming schrieb:
Und im Übrigen: Die Überalterung der Gesellschaften entwickelter Länder lässt sich nur durch konsequentes Zulassen von Einwanderung lösen, denn die Leute wollen eben keine durchschnittlich 2,1 Kinder pro Kopf mehr, wenn ihr Wohlstand ein gewisses Niveau erreicht - und das wäre notwendig, um die Bevölkerung nur stabil zu halten. Die geburtenstarken Jahrgänge der "Babyboomer" lagen aber deutlich über dieser Quote von 2,1, so dass in Deutschland sogar wesentlich mehr notwendig gewesen wäre, um den Abschwung in der Anzahl der Arbeitskräfte vollständig zu kompensieren.
Daher sehe ich es immer kritisch, wenn neue Forderungen zur Stabilisierung der Rente kommen. Es werden nämlich gerne Sachen vorgeschlagen, die vor allem die jungen Menschen belasten, statt die alten. Letztlich sind aber die alten Schuld daran, dass sie zu wenige sind (Nicht als Einzelperson, sondern als Generation).
Ich will da auch nicht die alleinige Schuld drauf abschieben, das wäre auch Quatsch. Aber ich bin großer Gegner der oft gemachten Vorschläge zur Rentenreform, weil die jungen, die am wenigsten für die Situation können, oft am stärksten belastet werden sollen.
Wenn ich mir alleine schon meine Zukunftsaussichten anschaue, wird mir schlecht.
heroesgaming schrieb:
Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Es genügt ein Blick auf die Haltung vieler Europäer bzgl. starker Zuwanderung, um festzustellen, dass das so kaum funktioniert. Ohne Zweifel haben frühere Regierungen es versäumt, ein brauchbares Einwanderungsrecht einzuführen.
Ich glaube an letzterem hapert es gewaltig. Denn: Gegen Einwanderung als solches haben die wenigsten etwas, auch die "Boomer" die ich kenne nicht, die da oft genannt werden als "Konservativere Menschen". Das Problem ist, dass wir bis heute kein Konzept haben, wie man mit Einwanderern umgeht, die sich nicht integrieren lassen. Das ist eine vergleichsweise kleine Gruppe, die aber die größten Probleme verursacht. Aber wir sind absolut Machtlos, was schon damit anfängt, was dir die Polizei bei einem gestohlenen Handy sagt, wenn es über die Handyortung in einer Flüchtlingsunterkunft geortet wird.
heroesgaming schrieb:
Die gegebene politische Lage lässt aber wohl nur zu, dass man die Schmerzen durchleidet, die dieses Schrumpfen verursachen wird.
Jetzt müsste sich nur noch der Gedanke durchsetzen, dass man dieses Problem gleichmäßig auf alle verteilt, und sich da aktiv Gedanken drüber macht. Aber auch diese Gedanken fehlen, man schiebt es immer weiter und weiter...
heroesgaming schrieb:
Ich finde ihn ehrlich gesagt eher traurig als interessant. Leider scheint er mir aber die Realität abzubilden. Wenn der Mangel an Arbeitskräften die Wirtschaft erstmal richtig abwürgt, wird das Problem dann sicher auch mit voller Kraft angegangen. Nur ist das natürlich viel zu spät. Aber da sind wir über den "point of no return" längst hinaus.
Man könnte mit heutigen Maßnahmen versuchen, es weniger schlimm zu machen. Ein Beispiel wäre, die ganze Verwaltung mal zu digitalisieren. Aber dann kommen die Sachbearbeiter und wehren sich mit Händen und Füßen davor, dass sich etwas ändert. Und dann wundern sie sich in 10 Jahren, warum ihre Anfragen bei der Rentenkasse so lange brauchen um bearbeitet zu werden...