DeusoftheWired schrieb:
Und @ alle anderen, die der Meinung sind, ein Geheimdienst dürfe solche Abscheulichkeiten begehen, weil er nun mal so heißt: Ihr dürft dieser Logik nach auch kein Problem mit Bankräubern und Serienmördern haben, denn die heißen nun mal so und tun auch einfach nur das, was in ihrem Namen steht.
Da vermischt Du aber etwas. Es geht doch um die künstliche Empörung der Medienlandschaft.
Und nicht um die Legitimation der Unternehmung.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben, wenn ein Bankräuber eine Bank ausraubt - oder ein Serienmörder einen Mord begeht - wäre ich nicht empört, im Sinne von überrascht.
Das hat aber nichts mit der Illegitimität dieser Taten zu tun. Das sind zwei Themen.
Aber auch zum Thema Legitimität, ja das war es. Nachrichtendienste sind dazu da andere Staaten über die eigene Interessenlage hin auszuspionieren. Daran erkenne ich auch definitiv keine Abscheulichkeit.
Was anderes wäre es, wenn es bewiesen wird, dass BND und CIA den genannten Anschlag hätten verhindern können. Das wäre eine abscheuliche und auch strafbare Tat, da der BND als staatliches Organ dem Wohlergehen seiner Bürger verpflichtet ist. Und nicht der Interessenlage der amerikanischen Politik. Aber nochmal, da muss man dann zwischen der Einzeltat (unterlassene Hilfeleistung) und dem Vorgang "Rubikon"im Ganzen unterscheiden. Die Tat wäre dann abscheulich, aber deshalb sehe ich nicht gleich das ganze Programm als moralisch korrumpiert an.
Gegenbeispiel Falkland-Krieg:
In dem Fall hat das Programm evtl. sogar direkt und unmittelbar das Leben Hunderter oder gar Tausender (Schiffsbesatzung) NATO-Soldaten geschützt und gerettet.
Die Annahme ist genauso begründet, wie die, dass das Programm das Leben von Zivilisten auf dem Bierdeckel (Berlin-Attentat) hat. Wenn es also deshalb moralisch abscheulich wäre, dann wäre es in dem Fall von den "geretteten" NATO Soldaten das genaue Gegenteil, es wäre geradezu wunderbar.
Schwarz und Weiß liegen in dem Fall schon sehr weit auseinander. Und dazwischen gibts viele Graustufen.
DeusoftheWired schrieb:
Deine geliebte freie Presse hat sich erst getraut, darüber zu berichten, nachdem der Bund in den Neunzigern und die CIA 2018 und ihre Anteile an der Crypto AG verkauft haben. Vorher hatte keiner bei den ÖR den Arsch in der Hose, den geliebten amerikanischen Bruder vielleicht zu verärgern.
Falsch. Bereits 1996 hat DER SPIEGEL in seiner Print-Ausgabe darüber berichtet.
Aber Richtig ist, dass das Thema heute, bei eben diesem SPIEGEL, auf der Internetseite schon wieder ganz weit unten und versteckt steht. Und das, obwohl sie "Enthüller" sind. Sieht schon komisch aus, nachdem es gestern Abend Top-Thema war.