Piktogramm schrieb:
Software ist geschützt es greift das Urheberrecht, [...]
Urheberrecht hilft dir aber so weit ich weiß nur, wenn jemand bei dir 1:1 abgeschrieben hat. pmkrefeld hat es ganz gut auf den Punkt gebracht: Zwei Apps, die dasselbe machen, können vom Code her keine einzige Zeile des anderen übernommen haben müssen.
Definitv recht hast du mit der rasanten IT-Entwicklung, die einfach nicht zu dem altbackenen Patentsystem passt.
Ich kann mich nur wiederholen: Es benötigt Reformen, da das aktuelle System zu viele Nachteile hat. Ob das komplette Weglassen eines solchen Systems die Lösung ist, kann ich nicht sagen. Mir geht es hauptsächlich darum, dass getane Arbeit und gute Ideen geschützt sind.
blackiwid schrieb:
Nunja es gibt auch noch das Markenrecht [...]
^^ Wieso schreibst du mir eine wall of text über Trivialpatente, die ich zuvor sowieso schon abgelehnt habe?
Nur als Anmerkung ohne deine Theorie abzulehnen (es ist ja zugegebenermaßen auch interessant darüber zu diskutieren): Dein Rad-Vergleich hat den Haken, dass dieses Patent schon längst abgelaufen wäre. Daimler hat damals auch seinen ersten komischen dreirädrigen Wagen patentieren lassen und dennoch fahren heute Milliarden von Autos auf der Welt herum. Dabei war das ja auch nach deiner Theorie trivial: Man nehme einen Ottomotor und eine Pferdekutsche, bastel beides zusammen und kann mit Kraft des Motors fahren => trivial.
Oder die Dampfmaschine: Erste Beobachtung: Wasserdampf nimmt ein höheres Volumen ein als Wasser. Packe ich das ganze in einen abgeschlossenen Behälter steigt darin der Druck => trivial. Dann baue ich eine Art Klappe, die Flüssigkeiten oder Gase nur in eine Richtung passieren können. Ventil => trivial. Wenn ich den Dampf im geschlossenen Behälter nutzen will, muss der irgendwo hin gerichtet ausweichen können. Kolben und Zylinder => trivial. Ich bastel an den Kolben außen irgendwelche Gestänge, um die Kraft zu nutzen. Dampfmaschine => trivial.
Gut finde ich deine Anmerkung mit dem Markenrecht, das kann man damit eventuell wirklich gut kombinieren.
Der Nutzen für die Gesellschaft für Patente an sich ist natürlich ein schwieriges Thema. Wenn man Patente zulässt, muss man einen schmalen Grad gehen und genau austarieren, wie stark etwas geschützt wird und wie hoch der Erfindungsreichtum sein muss, damit es schützenswert ist. Ist der Zugang zu simplen Dingen anderen verwehrt hemmt es die Entwicklung und ließen sich gute Erfindungen nicht ausreichend schützen, wäre im Gegensatz niemand daran interessiert, überhaupt etwas zu erfinden, da es ihm zu schnell kopiert werden kann.
Auch hier, Patente an sich sind schon ein schwieriges Thema und bei Software wird es dann erst recht schwierig. Ich wünsche mir ein besseres System, was an die modernen Gegebenheiten angepasst wird und ehrliche Arbeit und gute Ideen schützen lässt. Wie auch immer das Aussehen mag.