Pegida - Meinungen und Ursachen

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http://www.polsoz.fu-berlin.de/soziologie/arbeitsbereiche/makrosoziologie/arbeitspapiere/pdf/BSSE_05_Assimilation_von_Migranten_untersucht_am_Beispiel_der_Vergabe_von_Vornamen.pdf schrieb:
Eine Möglichkeit, zu einer erfolgreiche Integration zu gelangen, besteht in der gegenseitigen Angleichung, oder Assimilation, von Zuwanderern und Einwanderungsgesellschaft, wobei natürlich nicht davon ausgegangen werden kann, dass eine Angleichung nur von Seiten der Migranten stattfindet.
So klar scheint die Verwendung des Begriffs dann doch nicht zu sein, wenn selbst ein Inhaber eines Soziologielehrstuhls den Begriff nicht so einseitig verwendet...
 
Seppuku schrieb:
@ Deliberation

Und der Sonntag wird dann auch noch abgeschafft, weil eine Religion ihren Sabbat hat?

Hm? Ich muss meine Aussage offenbar noch etwas erläutern:

In Deutschland haben wir je nach Bundesland zwischen 9 und 13 Feiertage. Ist man nun Christ, bleiben die Feiertage wie gehabt erhalten. Ist man Muslim, und meldet das entsprechend an, gelten muslimische Feiertage, die vorher für diesen Religionskreis definiert werden müssen. Ist man Jude, so gelten für einen die jüdischen Feiertage usw. D.h. ein Christ hat weiterhin seine christlichen Feiertage, wohingegen ein Jude z.B. nicht an christlichen, sondern an seinen jüdischen Feiertagen frei hat. Damit niemand bevorzugt wird, muss es bezüglich der Anzahl der möglichen Feiertage eine Deckelung bzw. Vereinheitlichung geben. Im Gespräch waren oft 10 Tage.

Seppuku schrieb:
So klar scheint die Verwendung des Begriffs dann doch nicht zu sein, wenn selbst ein Inhaber eines Soziologielehrstuhls den Begriff nicht so einseitig verwendet...

Man findet für alles andere Meinungen. Wenn Du den Duden als maßgebliches Werk für Sprachdeutung und -verwendung nicht anerkennst, dann sag es. Denn dann können wir die Diskussion hier und jetzt beenden, denn sie KANN dann zu nichts mehr führen.
 
@ Deliberation

Was passiert mit dem gesetzlich (Arbeitszeitgesetz) geschützten Sonntag? Soll dann der Samstag auch noch geschützt werden oder der Sonntagsschutz dann auch abgeschafft?
Ist dann ein Unternehmer gezwungen, religiös einheitlich einzustellen damit nicht durch "permanente" Teilverluste der Belegschaft die Produktivität nicht beeinträchtigt wird?

Man findet für alles andere Meinungen. Wenn Du den Duden als maßgebliches Werk für Sprachdeutung und -verwendung nicht anerkennst, dann sag es.
Weder die Definition des Dudens noch die Verwendung durch Fachpersonal schließt einen beidseitigen Prozess per se aus. Oder warum lautet die Definition im Duden nicht: "(Soziologie) Einseitige Angleichung eines Einzelnen oder einer Gruppe an die Eigenart einer anderen Gruppe, eines anderen Volkes", wenn die Bedeutung angeblich doch so eindeutig ist wie du sie hinstellst? Dann wäre es doch dilettantisch einen solchen Interpretationsspielraum bei der Definition zu lassen.
 
An die PEGIDA Gegner: Was bedeutet für euch Islamisierung und ab wann spricht man von einer?
 
Seppuku schrieb:
Was passiert mit dem gesetzlich (Arbeitszeitgesetz) geschützten Sonntag? Soll dann der Samstag auch noch geschützt werden oder der Sonntagsschutz dann auch abgeschafft?

Gesetze sind nicht in Stein gemeißelt. Und nur weil für Christen der Sonntag der "Ruhetag" ist, muss und bedeutet das nicht, dass es bei den Juden z.B. ebenso ist. Da entspricht der Samstag dem Sonntag.

Seppuku schrieb:
Ist dann ein Unternehmer gezwungen, religiös einheitlich einzustellen damit nicht durch "permanente" Teilverluste der Belegschaft die Produktivität nicht beeinträchtigt wird?

Zwei Fragen, zwei Antworten: ja und nein. Warum bei zirka 250 Arbeitstagen 10 variable Feiertage zum Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft führen sollen, leuchtet mir nicht ein (überspitzt formuliert).

Seppuku schrieb:
Weder die Definition des Dudens noch die Verwendung durch Fachpersonal schließt einen beidseitigen Prozess per se aus.

Ach komm, natürlich schließt sie das aus. Wenn eine Gruppe sich an eine andere angleicht, dann IST das einseitig. Sonst müsste es lauten "zwei Gruppen gleichen sich einander an".

ProfessX schrieb:
An die PEGIDA Gegner: Was bedeutet für euch Islamisierung und ab wann spricht man von einer?

Müsste man diese Frage nicht PEGIDA-Befürwortern, also den Leuten stellen, die die Islamisierung befürchten und dafür auf die Straße gehen?
 
Seppuku schrieb:
Weder die Definition des Dudens noch die Verwendung durch Fachpersonal schließt einen beidseitigen Prozess per se aus. Oder warum lautet die Definition im Duden nicht: "(Soziologie) Einseitige Angleichung eines Einzelnen oder einer Gruppe an die Eigenart einer anderen Gruppe, eines anderen Volkes", wenn die Bedeutung angeblich doch so eindeutig ist wie du sie hinstellst? Dann wäre es doch dilettantisch einen solchen Interpretationsspielraum bei der Definition zu lassen.

Weil es dann keine Assimilierung ist sondern Vermischung. Als Assimilierung versteht man nun einmal eine einseitige Aufgabe. Wenn du eifnach so versuchst unsere Sprache zu definieren. Dann viel Erfolg.

Einer Diskussion ist das aber nicht förderlich.

ProfessX schrieb:
An die PEGIDA Gegner: Was bedeutet für euch Islamisierung und ab wann spricht man von einer?

Das weißt du nicht? Ok im groben alles was die Grenzen die Religionsfreiheit verlässt. Und die Rechte Dritter verletzt.
 
OiOlli schrieb:
Das weißt du nicht?

Er frägt die PEGIDA Gegner, was für sie die Islamisierung bedeutet und ab wann man von einer spricht. Er erfragt damit die Meinung der anderen, was jetzt weniger mit allgemeinem Wissen zu tun hat.
 
In diesem Fall handelt es sich um eine Kombination aus Substantiv und Suffix. Das Substantiv "Islam" beschreibt eine Religion, die auf die Verkündungen des Propheten Mohammed zurückgeht, welche wiederum im Koran niedergeschrieben sind. "Isieren" ist wiederum ein Suffix, das eine Person, Sache o.ä. in einen Zustand gebracht wird, der durch das vorangehende Substantiv beschrieben wird. Das setzt in diesem Fall ungleich des Islam war.

Soviel zur sprachlichen Definition. Wikipedia deduziert daraus folgerichtig:

Islamisierung bezeichnet die Einführung des Islams als vorherrschende Religion in zuvor mehrheitlich nicht islamisch geprägten Regionen oder Ländern.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Islamisierung

Mit der Einführung einer solchen, fremden Religion geht dann die Angst der Überfremdung einher. D.h. dass die vorherrschende Religion auch gesellschaftliche Werte, Regeln und Normen verändert und damit die bisherige, sozial geprägte Identität verloren geht.

Eigentlich witzig, denn im Grunde fordern die Rufe nach Assimilation oder Integration oftmals genau das von den Einwanderern, damit man sich selbst sicherer fühlt, dass man die eigene Identität nicht verliert. Für vernunftbegabte Menschen sollte das ein Weckruf sein, dass nicht nur eine Seite der Diskussion völlig auf dem Holzweg ist. ;)
 
Nunja, eine Einführung einer fremden Religion bedeutet entweder die Mehrheit der Bevölkerung ist mittlerweile eh mit dieser Religion "warm" geworden und hat diese angenommen , dann wäre dieser Schritt logisch und wäre nicht mehr kontrovers oder es kommt zu einen gewalttätigen Umsturz. Beides sehe ich in Europa bzw. Deutschland nicht als gegeben. Es sei denn man nimmt an das in den nächsten paar Jahren der Anteil der Moslems in D auf über 50 % ansteigt. Eher unwahrscheinlich.
 
Wenn man die Islamisierung ablehnt, sollte man doch auch gegen eine Christianisierung sein - oder liege ich da ganz falsch?

Der eigentliche Wortsinn zeigt, dass der Begriff zweckentfremdet wird. Denn die, denen man vorwift, sie trieben eine Islamisierung voran, haben kein Interesse daran, nur ihre Religion zu verbreiten - das allein ist relativ harmlos - das Hauptinteresse von z.B. Salafisten liegt darin, den Rechts- durch einen Gottesstaat zu ersetzen.
Theo- statt Demokratie.

Ich habe unseren Säkularstaat lieb gewonnen, und möchte nicht erleben das irgendein Mulla, Papst oder Tempeldiener in de Gesetzgebung reinpfuschen darf. Allerdings sehe ich den Säkularstaat weniger durch eine Moslem-Flut gefährdet, als durch Bewegungen, die Gesetze zum Schutz vor einer Islamisierung fordern - das ist nämlich mMn der erste Schritt hin zu religios verzerrter Gesetzgebung.

Wenn Religionsfreiheit ernst gemeint wird, dann muss es dem Gesetzgeber scheißegal sein, welchen Gott das Wahlvieh anbetet, und wie es das tut.

Ist aber auch nur meine Meinung ...
 
Gucky10 schrieb:
Beides sehe ich in Europa bzw. Deutschland nicht als gegeben. Es sei denn man nimmt an das in den nächsten paar Jahren der Anteil der Moslems in D auf über 50 % ansteigt. Eher unwahrscheinlich.

Genau richtig erkannt! Darum wird bei PEGIDA-Reden ja auch gerne behauptet, dass der Ausländeranteil in "deutschen Großstädten 80%" betrage:

Schauen Sie sich doch die westdeutschen Großstädte an, 70 oder 80 Prozent sind doch keine Deutschen mehr. Ist das ein normaler Trend?

Quelle: http://www.publikative.org/2014/12/21/pegida-irre-wir-reden-mit-den-falschen/

Dass in Dresden, dem Ursprung des Protests, gerade mal 2,2 Prozent Ausländeranteil der Realität entspricht, wird hier gerne ignoriert und zeigt, wie präsent die Gefahr einer Islamisierung ist.

DerOlf schrieb:
Wenn man die Islamisierung ablehnt, sollte man doch auch gegen eine Christianisierung sein - oder liege ich da ganz falsch?

Ja, da liegst Du falsch. Die diffuse Angst vor einer Überfremdung, also konkret durch den Islam, ist eine Angst vor dem Verlust der eigenen Identität. Und die wird als christlich definiert. Dass Kirchenvertreter darüber irritiert sind, lässt sich gut nachvollziehen. Nehmen doch sowohl der Anteil der getauften Bundesbürger, als auch die Besucher in den Kirchen seit Jahren stark ab.

Warum dann eine solche Verbundenheit mit dem christlichen Glauben? Nun, das Phänomen PEGIDA ist recht simpel gestrickt und eigentlich nichts Neues. Hier handelt es sich um Fälle aus dem soziologischen Lehrbuch über Identität, genauer gesagt um den Umstand einer Fremdgruppenabwertung. Dazu benötigt man drei Dinge:

1. Unzufriedene
2. Ein Gruppenbindeglied
3. Eine Fremdgruppe als Feindbild

In Punkt 1 kann man alle Leute versammeln, denen aktuell irgendwas stinkt und die aber aus irgend einem Grund sich damit nicht substanziell auseinandersetzen wollen. Punkt 2 ist eine Art Nationalismus oder Patriotismus, idealerweise gemeinsame Werte und Normen, für die sich auch der christliche Glaube in unseren Breitengraden gut eignet. Und dann noch Punkt 3, eine fremde Gruppe, die man inhaltlich herabstuft, um sich besser zu fühlen. Oder, um eben aus frei erfundenen Gründen auf die Straße gehen zu können und auch mal "wir sind das Volk" schreien zu dürfen.

Ob nun der "Nationale Flottenverband", das "Dritte Reich" oder "PEGIDA", sich vorne hinzustellen und Polemik von sich zu geben, zu denen alle "genau!" schreien können, hat schon immer funktioniert. Ob da nun echte Angst vor Überfremdung eine Rolle spielt, oder ob sich das Argument einfach gut eignet, ist dann auch irgendwie egal.

DerOlf schrieb:
Der eigentliche Wortsinn zeigt, dass der Begriff zweckentfremdet wird. ...das Hauptinteresse von z.B. Salafisten liegt darin, den Rechts- durch einen Gottesstaat zu ersetzen. Theo- statt Demokratie.

Guter Punkt! Auch wenn man noch einen Punkt ergänzen müsste: viele Bürger nehmen es wohl für bare Münze, dass unser Rechtssystem trotz Säkularisierung von den Werten und Normen des christlichen Glaubens geprägt sind. Darüber kann man natürlich streiten, wer das will, kann gerne "zehn gebote verfassung" googeln oder "menschenrechte roman herzog". Ich will jedenfalls darauf hinaus, dass eine solche vermeintliche Kompatibilität zwischen unseren Gesetzen und der christlichen Lehre erst eine Säkularisierung möglich machen. Eine Islamisierung, also ein reiner religiöser Wandel, würde jedoch implizit Kollisionen mit dem Grundgesetz nach sich ziehen. Und da Glaubensregeln immer deterministisch sein müssen, KANN man im Endeffekt nur das Grundgesetz ändern.

Nochmal: das ist nicht meine Meinung. Ich habe jedoch den Eindruck, dass dies die Befürchtung der PEGIDA-Anhänger vielfach begründet.

DerOlf schrieb:
... als durch Bewegungen, die Gesetze zum Schutz vor einer Islamisierung fordern - das ist nämlich mMn der erste Schritt hin zu religios verzerrter Gesetzgebung.

Das sehe ich ähnlich, jedoch nicht nur auf den Islam bezogen.

DerOlf schrieb:
Wenn Religionsfreiheit ernst gemeint wird, dann muss es dem Gesetzgeber scheißegal sein, welchen Gott das Wahlvieh anbetet, und wie es das tut.

Auf jeden Fall muss es vor dem Gesetz egal sein. D.h. jeder kann seinem Glauben nachgehen (und hat im Übrigen auch ein Recht darauf!), solange es den allgemein verbindlichen Regeln des Zusammenlebens (=Gesetze) nicht widerspricht.
 
ProfessX schrieb:
An die PEGIDA Gegner: Was bedeutet für euch Islamisierung und ab wann spricht man von einer?
die haben wir doch schon.
musst nur mal den fernseher anmachen.
alle welt macht ein wirbel wegen dieser flüchlinge-viel zu viel!
kein wort oder irgendein bericht, wie einheimischen notleidenden geholfen wir, man liest, sieht, hört nur noch flüchtlinge, flüchtlinge, und nochmal flüchtlinge-wie schnell werden unterkünfte bereit gestellt, wenn die kommen .wieviele obdachlose erfrieren mangel wärmestuben? das kümmert kein aas.es reicht mit diesem elenden, übertriebenen getue um diese flüchtlinge-engültig!die pegida ist sehr viel mehr als nur notwendig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (ein paar überflüssige ! entfernt.)
Deliberation schrieb:
Das sehe ich ähnlich, jedoch nicht nur auf den Islam bezogen.

Wer in diesen Punkten zwischen Religionen unterscheidet, der hat ganz allegemein nicht kapiert, worum es bei Religionsfreiheit eigentlich geht.

Der Begriff "Christianisierung" bezieht sich doch eher auf eine Epoche in der abendländischen Kultur-Geschichte. In meinem Post war das eher als Scherz oder Seitenhieb gemeint.
Zum nachdenken: Karl der Große hat die Sachsen "christianisiert" und war dabei sehr viel weniger sanft, als jede noch so extreme Salafisten-Gruppe. Das Fällen der "Irminsuhl" (nur ein Beispiel) ist in etwa vergleichbar mit der Sprengung der Grabeskirche in Jerusalem oder der Kaaba in Mekka.
 
Zuletzt bearbeitet:
chris12 schrieb:
alle welt macht ein wirbel wegen dieser flüchlinge-viel zu viel!!!

An was machst Du denn fest, wie viele Flüchtlinge "viel zu viel" sind?

chris12 schrieb:
kein wort oder irgendein bericht, wie einheimischen notleidenden geholfen wir

Welche "einheimischen Notleidenden" meinst Du denn genau?

chris12 schrieb:
wieviele obdachlose erfrieren mangel wärmestuben? das kümmert kein aas

Momentan geht man davon aus, dass jeden Winter zwischen 8 und 15 Obdachlose in Deutschland erfrieren. Das liegt oft aber nicht an einem Mangel an Wärmestuben. Und es wird sich schon gekümmert, kannst gerne helfen. ;)

chris12 schrieb:
es reicht mit diesem elenden, übertriebenen getue um diese flüchtlinge-engültig

Da hast Du allerdings recht, das übertriebene Getue um Flüchtlinge ist echt nervig. Wenn ich mir überlege, dass wir 2014 gerade mal knapp über 30.000 Flüchtlinge aufgenommen haben und weltweit etwa 45 Millionen Menschen auf der Flucht sind, dann haben wir echt kein Problem, wegen dem man gleich heulen gehen muss.

DerOlf schrieb:
Der Begriff "Christianisierung" bezieht sich doch eher auf eine Epoche in der abendländischen Kultur-Geschichte. In meinem Post war das eher als Scherz oder Seitenhieb gemeint.

Historisch gesehen hast Du natürlich einen interessanten Punkt angesprochen. Wobei die Christianisierung für mich historisch gesehen unfassbare Zustände angenommen hat. Wenn es "die Islamisten" gäbe und die sich so gebären würden, DANN hätten wir wirklich ein Problem, für das man auf die Straße gehen müsste. ;)
 
@Deliberation
Auf jeden Fall muss es vor dem Gesetz egal sein. D.h. jeder kann seinem Glauben nachgehen (und hat im Übrigen auch ein Recht darauf!), solange es den allgemein verbindlichen Regeln des Zusammenlebens (=Gesetze) nicht widerspricht.
Ist es denn in Ordnung, die Gesetze zu ändern, wenn sich die Religion im Land ändert?

Da hast Du allerdings recht, das übertriebene Getue um Flüchtlinge ist echt nervig. Wenn ich mir überlege, dass wir 2014 gerade mal knapp über 30.000 Flüchtlinge aufgenommen haben und weltweit etwa 45 Millionen Menschen auf der Flucht sind, dann haben wir echt kein Problem, wegen dem man gleich heulen gehen muss.
Das sehe ich anders. Man könnte heulen weil so wenig aufgenommen werden. Wenn diejenigen schneller integriert würden (Sprache als erstes), kann man viel mehr aufnehmen, weil diejenigen die schon gekommen sind zur Gesellchaft gehören. Zögert man das jedoch heraus, verlangsamt man die Mechanismen, wird die Zahl immer weniger. Die Politik agiert ja wirtschaftlich, und Flüchtlinge sind nicht wirtschaftlich....
 
Deliberation schrieb:
Wenn es "die Islamisten" gäbe und die sich so gebären würden, DANN hätten wir wirklich ein Problem, für das man auf die Straße gehen müsste. ;)
In die Richtung ging der Gedanke.

Es sind ja nicht die Flüchtliinge im allgemeinen, über die gejammert wird, sondern nur relativ kleine Gruppen (Islamisten, Scheinasylanten, Verbrecher, Hassprediger uvm).
Ich kenne keine genauen Zahlen, aber lass es 10% der Zugewanderten sein, die sich "daneben" benehmen.

Darüber wird sich aufgeregt - nicht über ehrlich arbeitende, oder auf Arbeitsgenehmigungen wartende.

Allerdings passiert das, was eigentlich immer passiert, wenn so etwas medial aufgearbeitet wird. Eine genaue Eingrenzung der Gruppen taugt nicht für einen "Bericht" von maximal 90 sekunden (standard in Nachrichtensendungen). Also wird verallgemeinert und beim etwas einfacheren Gemüt entsteht dadurch schnell der Eindruck, dass der nette Herr Ülödym von nebenan, der sich neben seiner Arbeit so nett um seine Kinder kümmert, eben doch die absolute Ausnahme ist, genau wie Didi vom Kiosk oder Ayse im Schulsekretariat. Ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Korb, das ist Fakt, und wenn die Medien diesen faulen Apfel finden, dann sind auch alle Körbe in der Nähe hinüber.

Sogar PEGIDA macht da Unterschiede (zumindest lesen sich die Punkte weiter oben so, aber vielleicht interpretiere ich das nur zu optimistisch) - das ist nicht das plumpe "Ausländer raus", das ist differenzierter.

Leider habe ich in Jahren als linke Zecke gelernt, dass die Rechte vor allem deswegen so schwer zu bekämpfen ist, weil es dort ein paar schlaue Köpfe gibt, die sich ums Marketing kümmern. Die wissen ziemlich genau, was in der Öffentlichkeit gerade noch akzeptabel ist, und geben sich alle Mühe, diese Grenze NICHT zu überschreiten.

Die dezentral organisierte linke Szene tut sich damit immer schwerer, als eine militärisch durchoganisierte Struktur.
Ich fand es immer sehr Schade:
Man hat monatelang Öffentlichkeitsarbeit geleistet, und dann gibts doch wieder nur Schlagzeilen über einen steinewerfenden Schwarzen Block, die (aus oben genannten Gründen - einsdreißig) die ganze Szene medial aufbereitet als gewaltbesessene Chaoten darstellen.

Wenn es bei PEGIDA mal andersrum läuft, dann halte ich das für ausgleichende Gerechtigkeit.
Und das ist mal ziemlich unabhängig von den Themen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Onkelhitman schrieb:
Ist es denn in Ordnung, die Gesetze zu ändern, wenn sich die Religion im Land ändert?

Es ist immer dann in Ordnung, die Gesetze eines Landes zu ändern, wenn sich die gesellschaftliche Situation ändert, sich eine entsprechende Mehrheit dafür findet und die Änderung nicht höher gestellten Gesetzen widerspricht. Das kann gesellschaftlich durch Religion initiiert werden, muss aber nicht. Meist sind eher allgemein gesprochen veränderte Werte bzw. Normen die Ursache. Beispiel: deutsches Recht und Vergewaltigung in der Ehe: http://www.zeit.de/1997/21/ehe.txt.19970516.xml


Onkelhitman schrieb:
Das sehe ich anders. Man könnte heulen weil so wenig aufgenommen werden ....

Da sind wir uns völlig einig. Meine Antwort war leicht sarkastisch bezüglich der Heulerei, wir hätten viel zu viele Flüchtlinge.
 
Hallo
chris12 schrieb:
musst nur mal den fernseher anmachen.
alle welt macht ein wirbel wegen dieser flüchlinge-viel zu viel!!!
Dann schalt mal einen anderen Sender als RTL an.

chris12 schrieb:
kein wort oder irgendein bericht, wie einheimischen notleidenden geholfen wir
Wozu auch ? Deutsche leben nicht in einem Land in dem Krieg ist und aus dem Sie flüchten müssen.

chris12 schrieb:
wieviele obdachlose erfrieren mangel wärmestuben? das kümmert kein aas
Ich habe mit keinem deutschen Obdachlosen Mitleid, in Deutschland muss niemand hungern und auf der Straße leben, es gibt für jeden Hartz4, man muss nur nüchtern werden, den Arsch hochkriegen und zum Amt gehen.

Grüße Tomi
 
Deliberation schrieb:
Ach komm, natürlich schließt sie das aus. Wenn eine Gruppe sich an eine andere angleicht, dann IST das einseitig. Sonst müsste es lauten "zwei Gruppen gleichen sich einander an".
Die von dir zitierte Definition schließt einen zeitgleichen Anpassungsprozess der anderen Gruppe eben nicht per se aus. Die Definition passt auch auf dieses Szenario. Nicht die Definition ist das Problem, sondern die unterschiedliche Interpretation. Warum du die Gültigkeit einer anderen Interpretation grundsätzlich ausschließt (obwohl sie wie oben belegt auch vom Fachpersonal verwendet wird), erschließt sich mir nicht wirklich...
Verstehe ich das dann richtig, dass du dann von keiner Assimilation mehr sprichst, wenn die zweite Gruppe sich auch nur in einem Punkt der anderen angleicht, weil sich der Angleichungsprozess dann auf beide Seiten bezieht und nicht mehr einseitig ist (oder assimilieren sich dann beide Seiten, da jede Gruppe individuell betrachtet sich einseitig anpasst, aber der Gesamtprozess darf auf Grund der gegenseitigen Anpassung nicht mehr als Assimilation bezeichnet werden)? Was aber eine Grundsätzliche Verwendung des Begriffs wie in der obigen Publikation und so manch anderen Artikeln deutlich widersprechen würde... Egal, es wäre aber trotzdem sinnvoll, wenigstens hier den Begriff einheitlich zu verwenden, damit man nicht aneinander vorbei redet. Die in deinen Augen "falsche" Verwendung in fachlichspezifischen Publikationen ersetzen wir dann einfach gedanklich mit dem (hoffentlich) eindeutigen "Angleichen". Wobei da laut Duden auch nicht explizit steht, dass der Prozess auch von beiden Seiten ausgehen kann und deswegen ein gegenseitiges Angleichen auch wieder ausgeschlossen ist?
Zwei Fragen, zwei Antworten: ja und nein. Warum bei zirka 250 Arbeitstagen 10 variable Feiertage zum Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft führen sollen, leuchtet mir nicht ein (überspitzt formuliert).
Weil Christen, Atheisten, Moslems, Juden, Buddhisten, Hindus,... alle ihre unterschiedlichen freien Tage haben/wollen, was dann eben nicht nur zu 10 Feiertagen führt, an denen ein Teil der Belegschaft fehlt. Und nein, nicht jedes Unternehmen kann einen Teilausfall der Belegschaft ohne Probleme kompensieren. Wenn in einer Bäckerei an 10 Tagen der muslimische Bäcker ausfällt und an 10 anderen das christliche Verkaufspersonal, dann sind das schon einmal 20 Tage (das könnte man jetzt mit entscheidenden Positionen und anderen Richtungen sogar noch weiter spielen...). Und nein, die Wirtschaft wird nicht zusammenbrechen, aber das individuelle Geschäft hat einen Nachteil gegenüber der religiös einheitlich einstellenden Konkurrenz.
Man müsste also dann den Samstag und den Sonntag gesetzlich schützen, damit jüdische Geschäfte nicht aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen werden doch an diesem zu öffnen? Alles andere wäre doch gegenüber dieser Minderheit nicht wirklich fair.
Aber zumindest haben dann alle ihre individuellen Feiertage...
 
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