Pegida - Meinungen und Ursachen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Onkelhitman schrieb:
Siehe deinen eigenen Satz. Da sind sich nicht alle Leute einig, nur weil sie mitlaufen bei Pegida. Gucky10 und ich haben es angesprochen. Da rennen allerlei Leute rum. Auch Leute, die sich mit dem Thema nur leicht befasst haben, die einen Unmut haben. Nicht besonders gegen irgendwen, sondern gegen irgendwas. Irgendwas läuft schief. Und auf einmal ist ganz Pegida darauf aus, die "scheinbare Islamisierung des Abendslandes" mit einem Hauch zu versehen. Ich bezweifel das. Ich bezweifel, dass da mehr als ein paar im zweistelligen Bereich genau das tun, und würde mich nicht wundern, wenn das aus einer bestimmten Richtung käme. Die das ausnutzt, dass sich so gut wie keiner auskennt und eben spricht.
Muss man dann nicht fragen: Wieso laufen die dann unter dem Banner Pegida überhaupt mit, wenn sie ganz andere Themen interessiert oder einfach nur unzufrieden sind? Weil es grad keine bessere Demo zum Mitlaufen gab? Naja ich finde da kann man sich nicht so leicht aus der Verantwortung stehlen. Mag sein, dass aus deiner Sicht das I in Pegida fehl am Platz ist, aber du repräsentierst schließlich auch nicht die Mehrheit der Demonstranten und so gemäßigt, wie deine Meinung, haben sich die wenigsten in den Interviews, die ich gesehen hab (Panorama z.B.), ausgedrückt. Die können sogar froh sein, dass die Journalisten, die beschimpft ("Lügenpresse") und teilweise auch tätlich angegangen werden, wenn sie mit Leuten normal reden wollen, sich da überhaupt noch hinstellen. Klar, ist ihr Job, aber freiwillig würde das wohl kaum einer machen.

Auch ein interessanter Aspekt von Pegida ist doch, wieso das gerade in Dresden so groß geworden ist bei dem geringen Ausländer- bzw. Moslemanteil. Schließlich kommen dann, darauf angesprochen, immer so Argumente, schließlich gebe es ja in anderen Städten (Berlin, Duisburg, Dortmund usw.) ja schon ganze islamische Viertel mit Parallelgeschsellschaften und so weiter und das will man natürlich schon präventiv verhindern. Wenn das alles so schlimm ist, wie beschworen, wieso schafft es Bärgida in einer Stadt mit 3,5 Mio. Einwohnern auf gerade mal 400 Demonstranten, denen 6000 Gegendemonstranten entgegen stehen (Quelle)? Man kann ich nicht abstreiten, dass ein (kleiner) Teil der Ausländer Probleme machen, aber aus meiner Sicht werden diese Probleme einfach maßlos überhöht, wenn in Städten mit tatsächlich hohem Ausländeranteil kaum nenneswerte Demonstrantionen zustande kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu deiner Frage wieso in Berlin.... Zum Teil vermutlich Angst (In der Masse schwimmen ist einfacher) zum anderen, weil man es hier leid ist. Görlitzer Park, Barrikaden von Flüchtlingen, Messerstechereien in Notunterkünften und das schon weit VOR PEGIDA, ich befürchte hier eine Resignation bei dem Thema. Ob das in Fall PEGIDA gut oder schlecht ist, mag ich nicht beurteilen.
 
Ach man ich sollte wirklich mit Ironietags arbeiten. Fakt ist wenn man in einen islamischen Land lebt ist die Chance Opfer eines religiös motivierten Anschlags gering solange man der selben Strömung anhängt wie die Mehrheit. Indonesien (ich glaube der grösste islamische Staat) kennt so gut wie keine religiös motivierten Anschläge. Dort lebt man zusammen, unter anderen Rahmenbedingungen als hier aber es funktioniert. Etwas anders sieht es im Irak aus. Aber das sind halt "andere" Moslems und es existieren andere Probleme.

Ach das Hauptthema von Pegida ist die Verhinderung von Glaubenskriegen auf deutschen Boden? Ich hatte das etwas anders verstanden. Definiere bitte Glaubenskrieg? Ist es nicht auch ein Glaubenskrieg wenn sich die Anhänger von Dynamo Dresden mit den Anhängern eines anderen Vereins kloppen? Wie verhindere ich einen Krieg wenn ich statt die Gemeinsamkeiten die man hat zu betonen die Unterschiede forciert? Ich hätte das jetzt eher unter Kriegstreiberei eingeordnet.
"Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“

Sonst was?

"Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.“"

usw usf.
Das Beispiel war nur als Gegenentwurf zur Scharia gedacht. Hier in diesem Thread geht es nicht um vergleichende Religionskunde.
 
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus hatte angeregt, den Strom abzudrehen, sobald sich die „Bärgida“-Demonstranten, vor Berlins Wahrzeichen versammeln würden.
Find ich sehr befremdlich.
Eine legal angemeldete und erlaubte Demonstration so behindern zu wollen.

Laut Polizei hinderten einige hundert Gegendemonstranten die Islamfeinde mit einer Blockade daran, sich auf die Strecke zu begeben; gleichzeitig versammelten sich tausende Gegendemonstranten – die Polizei sprach von rund 5000, die Veranstalter von mindestens 7500 – auf der Fahrbahn am Molkenmarkt und versperrten den „Bärgida“-Demonstranten auch hier den Weg.
Im Prinzip n Verstoß gegen das Grundgesetz.
 
Was ist den die Behinderung einer Demonstration wenn man den Strom von einem Gebäude abschaltet? Es gibt ein Recht auf Demonstration nicht darauf das Gebäude eine Kulisse liefern müssen. Das Abschalten der Beleuchtung hat man auch in anderen Städten gemacht. Auch das ist eine Demonstration nur dafür braucht man keine Genehmigung.

Die Leute können ja klagen. Ich weiss nicht wie die Rechtslage hier ist und ob die Polizei verpflichtet ist bei solcherlei Blockaden den Weg frei zu machen. Im Sinne der Friedenswahrung wäre es vermutlich keine gute Idee gewesen.
 
Im Prinzip n Verstoß gegen das Grundgesetz.
Ist ja derzeit nicht der einzige - das wir vollständig abgehört / überwacht werden, wurde ja bereits von höchster Seite akzeptiert (solange es die Politiker nicht selbst betrifft)
Aus aktuellem Anlass:
http://www.faz.net/agenturmeldungen...su-nach-vorratsdatenspeicherung-13359490.html

Meine persönliche Meinung:
es widert mich an, wenn Politiker einerseits sich noch nicht mal an Gesetze halten, s. o., und dann auch noch aufrufen weitere Gesetze zu brechen - oder eben bestehende zu ändern!
Wohlwissend, das die Vorratsdatenspeicherung eh nichts bringt, außer weitere Daten von unbeschuldeten Bürgern auf Servern - vermutlich ist das auch die Absicht......

Und um mal wieder zum Punkt zurück zu kehren, ich habe Verständnis für Menschen die auf die Straße gehen weil sie sich nicht verstanden fühlen - das dies dann auch von verschiedenen Seiten missbraucht wird, ist klar - lässt sich wohl auch nicht vermeiden, aber nach hunderten von Posts und endlosen Zeitungsberichten mit Aufforderungen doch einfach mal die Probleme national offen zu besprechen - kriminalisieren die Politiker / Medien wild drauf los und die anderen, die demonstrieren fallen dann womöglich tatsächlich den Verführern an, die eigentlich mit Pegida bzw. den aktuellen "Problemen" nichts zu tun hatten!
Fakt ist, das demonstrieren ist rechtens und hat somit von allen Seiten akzeptiert zu werden - man muss es ja nicht mögen!

Mit anderen Worten, ich denke unsere Politik verschafft sich gerade ein Problem, was immer größer werden wird, solange man es so miserabel und einseitig behandelt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das is doch total abstrus!
Mitglieder einer demokratischen Partei (oder welche die sich dafür halten) sprechen anderen Leuten ihr gesetzlich verbrieftes Recht ab eine legal angemeldete Demonstration durchzuführen bzw unterstützen noch die Behinderung der Demo.
Das Licht wird ja nicht abgeschaltet um Kohle zu sparen^^
Von wo die Gefahr für den Rechtsstaat kommt sollte da auch n Blinder mit Krückstock sehen!

Was wäre wohl gewesen wenn die Sache andersrum gelaufen wäre?

Friedliche Muslime melden ne Demo an zum bau einer Moschee.
10x so viele Gegendemonstranten blockieren den Weg und schalten den Strom für Lich und PA ab.

->Seite 1 der Bild "Gewaltbereite Neonazis marschieren gegen Religionsfreiheit"
"Staatsanwaltschaft und Staatsschutz ermitteln"
"Claudia Roth fordert härtere Gesetze gegen "Rechts" und macht sich für interne Untersuchungskomission gegen Bürgermeister, Polizei und Stadtrat stark"


Was bitte is das anderes als ne "politische Verfolgung" rechtskonservativer, gesetzestreuer Bürger?
Lustigerweise wirds da aber schwer n Land zu finden was einem deswegen Asyl gewährt^^
 
Zuletzt bearbeitet:
dMopp schrieb:
Das wäre recht einfach. Wir haben ein BGB und SGB. Dort stehen Regeln drin, die dann "nicht mehr", jeh nach Glaube anders ausgelegt werden können.

Mir geht es nicht um die Frage, welchen Gesetzen wir in Deutschland folgen müssen. Vielmehr stellt sich mir die Frage, ob ein streng gläubiger Muslim die Trennung von Kirche und Staat überhaupt leben kann. Denn auf den ersten Blick hört sich "Trennung von Kirche und Staat" toll an. Kompliziert wird es nur dann, wenn beide Lebenskreise sich treffen und widersprechen.

Lübke schrieb:
das gilt aber nur für fanatisch religiöse (egal welcher religion). in der bibel steht so viel, ...

Ich rede jetzt nicht von der Bibel, sondern habe ein konkretes Beispiel aus dem Islam gewählt. Denn wenn alles sooo beliebig ist, wieso können so viele Muslime nicht tolerieren, dass andere sich entgegen der Vorschriften im Koran doch ein Bild vom Propheten machen? Das ist ein Beispiel von offensichtlich nicht möglicher Trennung von Kirche und Staat, die erst kürzlich zu einer Greueltat geführt hat. Hier zu sagen: "ist doch ganz klar, die hätten sich nur an die Gesetze in Frankreich halten sollen, dann können sie ihrem Glauben folgen", entspricht offensichtlich nicht jeder Lebensrealität. Dass es auch anders geht, ist klar und immer so, ändert aber an solchen Tatsachen auch nichts.

U-L-T-R-A schrieb:
Das is doch total abstrus!
Mitglieder einer demokratischen Partei (oder welche die sich dafür halten) sprechen anderen Leuten ihr gesetzlich verbrieftes Recht ab eine legal angemeldete Demonstration durchzuführen bzw unterstützen noch die Behinderung der Demo.

Dem muss ich hier aber auch mal deutlich zustimmen. Recht ist ein solches, das für alle gilt. Sich hier der vermeintlich politisch korrekten Mehrheit anzuschließen ist eine dämliche Willkür, wie lautstark zu postulieren, man dürfe nicht bei Juden einkaufen. Die Gemeinsamkeit ist: solange man der Mehrheit angehört, fühlt man sich immer im Recht. Ein Gefühl DARF aber nicht Maßstab für Recht sein, sondern das verbriefte Recht, an das wir uns ALLE halten müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe ich nicht. Wer spricht wem das Recht auf Demonstration ab? Es gab eine Anregung den Strom abzuschalten. Geht es darum? Ich kann auch allerlei anregen ob es gemacht wird liegt in der Entscheidungshoheit des Eigentümers. Es war keine Aufforderung es war kein Durchführungsbeschluss Wenn der Eigentümer beschliesst das zu tun dann ist er genau so frei wie die Demonstranten. Er demonstriert eben damit was er von der Sache hält. Andere tun es auf der Strasse. Ich habe eher das Gefühl das die Teilnehmer an solchen Veranstaltunge Gefallen an der selbstgewählten Opferrolle haben. Wie können es Leute überhaupt wagen etwas gegen die fundierten und gut dokumentierten Forderungen zu sagen und eine andere Meinung zu haben? Man könnte den Verdacht bekommen den Leuten da geht es gar nicht mehr um die Sache, sie wollen partout als die einzigen Wahrer des Rechtsstaats gelten dennen bitteres Unrecht geschieht. Also ehrlich man kann es auch übertreiben. Wenn man schon so stolz auf die hiesige Kultur ist muss man das aushalten und nicht bei jeder Gelegenheit rumheulen wie schlecht die Welt ist. Sind halt so meine Gedanken wenn ich sowas lese. Das muss nichts mit den tatsächlichen Bewegründen zu tun haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht darum, dass das Recht auf Demonstrationen impliziert, dass Andere es tolerieren können, wenn wiederum Andere eine abweichende Meinung haben. Es ist wie der gute Anstand, beide Seiten einer Diskussion ausreden zu lassen. Natürlich kann man eine Seite niederbuhen, mit der Begründung, man könne den Leuten das Buhen ja nicht verbieten. Das ist aber dennoch ein schlechter Diskussionsstil wie die Respektlosigkeit gegenüber Personengruppen, die genau das gleiche Recht auf friedliche Demonstrationen haben wie alle anderen. Und gegenseitiger Respekt ist doch genau das, was die PEGIDA-Gegner fordern. Dann sollten sie sich vielleicht auch ebenso verhalten.
 
@diRam
Und dennoch laufen sie allmontaglich dem PEGIDA-Banner hinterher. Wenn das ohne eine rudimentäre Übereinstimmung mit den Forderungen des Bündnisses geschieht, muss man ihnen leider Naivität, eigentlich aber Ignoranz unterstellen. ...
Selbst wenn die PEGIDA-Sympathisanten/-Demonstranten nur eine grundsätzliche Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation eint bzw. der Konsens in der indifferenten Wut auf die herrschenden Verhältnisse besteht, vereinen sie sich - symbolisch gesprochen - unter einem Banner, das bewusst überzeichnet und polemisiert (siehe die auf den letzten Seiten diskutieren Beispiele für die angeprangerte Islamisierung). Und genau hier hat bisher meine Kritik angesetzt. Die z.B. mangelhafte Differenzierung zwischen Islam und Islamismus, Moslem und Islamist oder islamisch und islamistisch ist dafür ein Indiz. Sollten die Motive tatsächlich andere sein als die bisher identifizierten, ist es der Bewegung bisher sehr gut gelungen diese zu verschleiern - mit negativen Konsequezen für ihre eigene Publicitiy.
Das bedeutet, weil es das I in Pegida gibt, sind automatisch alle Menschen die dort sind, feindlich gegenüber der Islamisierung eingestellt? Sind demnach auch alle, die bei einer CDU Kundgebung anwesend sind, folglich mit allen Punkten der CDU konform? Und christlich?
Ich bezweifel einfach, dass das alle Menschen so ausdrücken können wie wir hier im Thread. Diese differenzierte Betrachtungsweise kann eben nicht jeder.

#576
Der Unterschied ist aber das über Pegida ein Slogan schwebt der zumindest fragwürdig ist.Jeder der unter diesem Slogan mitläuft akzeptiert ihn und unterstützt ihn. Insofern ist eine gewisse Homogenität schon gegeben.
Siehe oben. Dabeizusein und "unter dem Banner" laufen, bedeutet nicht, für alles zu sein. Wer bei nem Wahlkampf dabei ist, ist sicherlich nicht zu 100% hinter der Partei. Sondern eben bei einigen Punkten. Was soll er demnach machen? Verzichten daran teilzunehmen? Dann wars das generell mit Politik im Land. Denn wie geschrieben, keiner wird 100% das annehmen, was eine Partei an Zielen hat.

#581
...andere Themen interessiert oder einfach nur unzufrieden sind? Weil es grad keine bessere Demo zum Mitlaufen gab? Naja ich finde da kann man sich nicht so leicht aus der Verantwortung stehlen. Mag sein, dass aus deiner Sicht das I in Pegida fehl am Platz ist, aber du repräsentierst schließlich auch nicht die Mehrheit der Demonstranten und so gemäßigt, wie deine Meinung, haben sich die wenigsten in den Interviews, die ich gesehen hab (Panorama z.B.), ausgedrückt. Die können sogar froh sein, dass die Journalisten, die beschimpft ("Lügenpresse") und teilweise auch tätlich angegangen werden, wenn sie mit Leuten normal reden wollen, sich da überhaupt noch hinstellen. Klar, ist ihr Job, aber freiwillig würde das wohl kaum einer machen.
Könntest du mir bitte zeigen, wieviele Pegida-Anhänger das I im Namen Pegida genau so wie es da steht auch befürworten? Und ja, es gab keine andere Demonstration, denn wenn es eine Demonstration in dieser Art gibt, dann wird sie als "Rechts" abgestempelt, es rennen ein paar "Linke" rum und dann wars das. Die differenzierte Betrachtungsweise zu einem Thema muss ja erst einmal zugelassen werden.

Wer da im Interview spricht, das sind die, die sprechen wollen. Repräsentieren die nun die Gesamtheit?

Siehe oben. Es dreht sich im Kreis. Es wird pauschal dem Pegida-Anhänger folgendes unterstellt:
- Pegida-Anhänger laufen bei der gesamten Bewegung mit und sind zu 100% mit den Pegida-Aussagen konforn
- Pegida-Anhänger distanzieren sich nicht gut genug von Rechts und sind daher Rechts
- Pegida-Anhänger formulieren ihre Forderungen nicht gut genug aus
- Pegida-Anhänger geben keine Inverviews, die, die Interviews geben repräsentieren, weil sich ja keiner dazu melden und sich distanziert, die gesamte Pegida-Anhängerschaft.

Ich wiederhole von oben. Wenn wir das so sehen, dann gehe ich persönlich zum nächsten CDU Wahlkampf, rasiere mir ne Glatze, fahre wo auch immer hin, rufe immer ganz laut: "Für das Christentum! Bekehrt sie alle! Alle für die Religion! Die sollen sich endlich mal an unsere Christliche Welt anpassen! Alle Anderen raus!" und das wars. Dann sind automatisch alle auf der Veranstaltung Rechts, ich bin Rechts, die CDU ist auch Rechts, die distanziert sich zwar aber "sie hätte ja was dagegen tun müssen". Etc. etc.

Merkt man was? Genau, ein Irrer macht eben aus CDU-Anhängern keine Nazis. Und ein paar Irre auch nicht. Müssen wir eine Grenze für die Irren festlegen? Was ist mit den Zielen? Wenn bei den CDU-Anhängern 5% Atheisten sind, sind die dann da um die CDU zu unterwandern? 10%? Was machen wir fest für eine Zahl?

#590
Wenn man schon so stolz auf die hiesige Kultur ist muss man das aushalten und nicht bei jeder Gelegenheit rumheulen wie schlecht die Welt ist.
Wenn ich dir den ganzen Tag mit ner Nazikeule auf die Rübe haue würdest du auch weinen. Das ist schon üble Nachrede, eine Beleidigung und eine Lüge. Sie ist eben zu pauschal um auf alle angewandt zu werden. Wenn dann noch Minister von "Schande für Deutschland" sprechen etc. etc. dann wirst du irgendwann einmal auch mürbe werden. Und das nicht nur vom Wetter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deliberation schrieb:
wieso können so viele Muslime nicht tolerieren, dass andere sich entgegen der Vorschriften im Koran doch ein Bild vom Propheten machen?


Kannst du dich noch an Günter Grass erinnern, als er ein Isreal Gedicht veröffentlich hatte.
Was war da für ein Geschrei damals über sein Gedicht. Es wurde von überall auf ihm geschossen. Kritik über Kritik hat der Mann geerntet.
Wobei der Mann nur die Regierung Isreals und nicht die Juden ansich kritisiert hatte

Oder kannst du dich evtl an die Netanjahu Karikatur von der Stuttgarter Zeitung erinnern?

Ich zitier mal:
Die Vertreter der jüdischen Gemeinden in Großbritannien reichten eine Klage beim Presserat ein. Der israelische Botschafter in London war entrüstet: "Die Zeitung sollte sich uns gegenüber entschuldigen. Wir werden das nicht so stehen lassen"
Eine rote Linie sei überschritten worden. Die zionistische Vereinigung protestierte, 25 konservative Parlamentsabgeordnete verliehen in einem Protestschreiben an den Chefredakteur ihrem "Schock" Ausdruck und verlangten eine gedruckte Entschuldigung in der Zeitung.

und zu letzt noch

Dennoch bereut das Blatt inzwischen den Abdruck ihrer Zeichnung. »Die Stuttgarter Zeitung bedauert es sehr, dass durch die Karikatur Gefühle verletzt worden sind

So, da frage ich dich jetzt, WO ist da die Presse,Satire und Meinungsfreiheit?

Meinst du nicht, dass Muslime sich auch durch spötische Satire über ihre Religion,Buch,Gott oder Propheten verletzt fühlen?

Das soll natürlich nicht zu einem Attentat wie gestern führen, was strengstens zu verurteilen ist und bestraft werden muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Onkelhitman
Wenn ich mich dem Aufzug einer Gruppierung/eines Bündnisses mit dem Namen "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" anschließe, erwarte ich, ebenso wie bei Parteimitgliedern, eine Übereinstimmung grundsätzlicher Ansichten. Ist das nicht der Fall, sind die Leute wie gesagt entweder naiv oder ignorant.
Muss man also als PEGIDA-Sympathisant mit jeder Forderung des Bündnisses oder einzelner Mitsympathisanten en detail konform gehen? Nein, natürlich nicht - ebenso wie es in politischen Parteien mitunter gegensätzliche Strömungen zu konkreten Themen gibt. Aber ich für meinen Teil kritisiere auch nicht einzelne Forderungen und postuliere auf dieser Basis eine PEGIDA-Sippenhaft, sondern ich kritisiere die grundsätzliche Logik bzw. Art mit der die PEGIDA ihre Argumente begründen; und hier nehme ich sodann eine begründete (!) Abstrahierung vor.
 
Zuletzt bearbeitet: (typo + inhaltliche Ergänzung)
sbj schrieb:
denn hier leben nunmal Islamisten, zum Beispiel ich.

Du meinst sicherlich das Wort Moslems,und nicht Islamisten.
Islamisten sind nämlich die beiden Typen,die gerade in Frankreich gejagt werden.

"Islamist" ist heute ein Schimpfwort, weil man es fälschlicherweise mit Terrorist/Fundamentalist gleichsetzt.
 
Sabr, es ging um die allgemeine Frage, ob eine Trennung von Staat und Religion überhaupt möglich ist. Der Koran war nur ein Beispiel. Da hilft es der Diskussion nicht weiter, dass es bei anderen Religionen ebenso ist.
 
Onkelhitman schrieb:
Könntest du mir bitte zeigen, wieviele Pegida-Anhänger das I im Namen Pegida genau so wie es da steht auch befürworten?
Kann ich natürlich nicht. Aber ich finde, du machst es dir da auch etwas zu einfach. Du vertrittst hier den Standpunkt, so lange man nicht jeden einzelnen Demo-Teilnehmer nach deren Meinung gefragt hat, darf man keine Aussagen zu Pegida machen. Naja, da können wir den Thread gleich wieder dicht machen.

Wer da im Interview spricht, das sind die, die sprechen wollen. Repräsentieren die nun die Gesamtheit?
Nö. Nur ist das eine der wenigen sinnvollen Möglichkeiten, anhand wir die Bewegung bewerten können oder kennst du eine bessere? Und jetzt komm mir bitte nicht mit diesem weichgespülten Positionspapier, das auch nur darauf ausgelegt ist, möglichst politisch korrekt zu klingen und möglichst viel Interpretationsspielraum zu lassen.
Und natürlich sprechen da diejenigen, die sprechen wollen. Leute, die nicht sprechen wollen, kann man schließlich nicht dazu zwingen. Was willst du damit sagen?

Siehe oben. Es dreht sich im Kreis. Es wird pauschal dem Pegida-Anhänger folgendes unterstellt:
- Pegida-Anhänger laufen bei der gesamten Bewegung mit und sind zu 100% mit den Pegida-Aussagen konforn
- Pegida-Anhänger distanzieren sich nicht gut genug von Rechts und sind daher Rechts
- Pegida-Anhänger formulieren ihre Forderungen nicht gut genug aus
- Pegida-Anhänger geben keine Inverviews, die, die Interviews geben repräsentieren, weil sich ja keiner dazu melden und sich distanziert, die gesamte Pegida-Anhängerschaft.
Nun unterstellst DU aber auch einiges den Pegida-Kritikern. ;)
Ich bringe hier nur meinen Eindruck zu Pegida zum Ausdruck und der kann genauso mehr oder weniger von der Realität abweichen, wie deiner. In die Köpfe der Menschen kann man nicht gucken, also muss man sich die Interviews anhören und kann sich daraus eine _grobe_ Meinung über Pegida bilden. Wenn du nun meinst, dass da gerade die sprechen, die eine andere Meinung als die schweigende Mehrheit haben, dann ist das dein gutes Recht, aber ich finde das abwegig.
 
dMopp schrieb:
Die westlichen Kriege sind meist Wirtschaftskriege, die nicht weniger schlimm sind, allerdings keinen religiösen Hintergrund haben.
Tatsächlich sind Wirtschaftskriege weniger schlimm. Bei wirtschaftlich bzw. geopolitisch motivierten Kriegen (Krieg um ein Rohstoffgebiet, Krieg um eine wichtige Handelsroute wie das Schwarzmeer,...) stehen am Ende eben immer wirtschaftliche Interessen. Meist werden internationale Verträge (Landkriegsordnung etc.) geachtet, außerdem sorgen sich die Initiatoren immer auch darum, am Ende nicht schlechter dazustehen als vorher. Es bringt dir nichts, wenn du zwar eine Handelsroute sichern konntest, aber danach niemand mehr mit dir handeln will, oder wenn du die Ölquelle abbrennst, die du erobern willst. Außerdem ist die Zivilbevölkerung und -infrastruktur eher Kollateralschaden.

Ein rein religiös motivierter "heiliger" Krieg hingegen hat als Ziel, die Menschen anderen Glaubens (oder gar diese unsäglichen Atheisten) entweder zum Konvertieren zu zwingen oder schlichtweg zu vernichten. Es geht nicht um "rationale" Ziele wie Handelsmacht, Rohstoffe, Produktionsmittel, kostengünstige Arbeiter, Absatzmärkte,... Es geht nur um das irrationale Abschlachten aller Ungläubigen. Dinge wie die Landkriegsordnung spielen keine Rolle. Es gibt keinen Kombattantenstatus.

(Wenn es nach mir ginge, würde ich Religionen zu 100% privatisieren, weltweit.... STRIKTE Trennung vom Staat )
Das würde zwingend bedeuten, dass jegliche Form der öffentlichen Religionsausübung strikt verboten wird. Es darf z.B. keinerlei Gottes- oder Gemeindehäuser geben, in denen du eventuell von verrückten Führern fanatisiert werden kannst.

Aksa schrieb:
In Deutschlan leben über 80 Millionen Menschen, davon sind ca. 5% Muslime und 62% Christen.
Die 5% sind ein großes gefahr für Deutschland ?
1.) Die 5% ballen sich primär auf Ballungsräume. Ländliche Räume sind fast komplett frei von Muslimen. Also hast du in den Ballungsräumen deutlich höhere Prozentsätze.
2.) NOCH sind es 5%... Durch Vermehrung und Immigration werden es logischerweise mehr.

Lübke schrieb:
es gibt so viele unsinnige ge- und verbote in den heiligen schriften der religionen. allerdings darf man ihren ursprung nicht vergessen. sie sind in der eisenzeit entstanden und da waren die gegebenheiten und erfordernisse ganz andere als heute. manches davon war allerdings wohl damals schon fanatischer unfug.
Einiges macht, im historischen Kontext, durchaus Sinn.
Das Verbot von (Götzen-)Bildern sorgte für eine Homogenisierung der Religion, was natürlich auch den Anspruch der weltlichen Führerschaft festigte. Man darf z.B. nicht vergessen, dass Moses tatsächlich existiert hat und, nach heutigen Erkenntnissen, ein überragender Stratege und Kriegsherr war, der sein "Volk" mit eiserner Faust beherrschte.
Oder koscheres Essen? Tja, manche Fleischsorten vertragen eine Lagerung bei tropischen Temperaturen besser als andere oder tragen allgemein weniger Keime. Beschneidung? Tolle Idee, wenn man in einer Ecke wohnt, wo feinkörniger Sand in jede Ritze dringt.
Aber was soll, auf der anderen Seite, das Verbot alkoholischer Getränke? Fast alle Kulturen saufen was das Zeug hält, sogar Tiere gießen sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen hinter die Binde. Äffchen in Urlaubsregionen klauen den Touristen die Drinks vom Strand. Bier gabs schon im alten Ägypten. In jeder Ecke wird irgend welcher Scheiß vergoren, und wenn es sich dabei um Stutenmilch handelt.

Der Trick ist halt, den Unsinn vom Nützlichen zu trennen. Dem Christentum ist dieser Sprung weitestgehend geglückt, außer z.B. bei der unsäglichen Frage nach Kondomen. Und selbst in den echt fragwürdigen Punkten haltens die Gläubigen weitestgehend mit dem gesunden Menschenverstand, nicht mit der Aussagen ihrer Patriarchen.
Beim Islam fehlt mir irgendwie dieser Sprung, was die große Masse der Gläubigen angeht. >2Mrd, aber wie viele davon schießen idiotische Regeln wie Züchtigungsrechte, Kopftücher oder Alkoholverbote in den Wind?

Gucky10 schrieb:
Verstehe ich nicht. Wer spricht wem das Recht auf Demonstration ab? Es gab eine Anregung den Strom abzuschalten. Geht es darum? Ich kann auch allerlei anregen ob es gemacht wird liegt in der Entscheidungshoheit des Eigentümers.
Es kommt durchaus darauf an, wer diese Empfehlung ausspricht. Hochrangige Politiker sollten der ein Vorbild hinsichtlich der demokratischen Grundordnung sein, und nicht zur Missachtung der verfassungsmäßigen Rechte aufrufen.

Und spätestens wie, wenn 2013 in Dresden durch Ramelow, zur Blockade einer genehmigten Demo aufgerufen wird, dann ist es definitiv ein Problem.

Also ehrlich man kann es auch übertreiben. Wenn man schon so stolz auf die hiesige Kultur ist muss man das aushalten und nicht bei jeder Gelegenheit rumheulen wie schlecht die Welt ist.
Gleiches Recht für alle.
Stell dir mal vor was abgehen würde, wenn ein Rudel Nazis bei ner Pro-Asyl - Demo ne Sitzblockade starten würde, oder der eher rechtsgerichtete Hausmeister eines nahestehenden öffentlichen Gebäudes während der Demo das Licht abdreht?
 
Daaron schrieb:
Spielt das eine Rolle, wenn Urteile erst einmal rechtskräftig sind und somit als Präzedenzfall für weitere Verfahren dienen?
Es gibt im deutschen Recht keine Präzedenzfälle nach anglo-amerikanischem Vorbild. Schon gar nicht von einem Amtsgericht. Übrigens wurde der betroffene Fall der Richterin entzogen.
#1
#2

Hast du noch mehr? Ansonsten wäre das ziemlich dürftig als Beweisführung.

Daaron schrieb:
Nein, hier haben sich die Salafisten selbst zu weit aus dem Fenster gelehnt, das hat nichts mit der von mir angesprochenen Islam-hörigkeit des deutschen Justizsystems zu tun.
Deren bloße Existenz du noch schuldig geblieben bist. Gefühlt mag es dir vielleicht so vorkommen, aber empirisch lässt sich dahingehend nichts belegen.

Daaron schrieb:
Zwangsheirat wird nur verfolgt, wenn sie in Deutschland durchgeführt wird. Wird die betreffende Dame aber in ein islamisches Herkunftsland gebracht (eventuell auch unter Zwang) und dort nach geltendem Recht zwangsverheiratet, so hat diese Ehe vor dem deutschen Gesetz Bestand. Genauso hat Polygamie vor deutschen Gerichten Bestand, solange die Zweitfrau nur in einem entsprechenden Land geheiratet wurde.
Wir reden meines Wissens von Deutschland und unserem Rechtssystem. Was im außer-europäischen Ausland passiert liegt nicht in der Jurisdiktion der Bundesrepublik, geschweige denn hat das Strafgesetzbuch dort Gültigkeit. ABER vielleicht liest du dir dennoch einmal den Paragraphen zur Zwangsheirat durch. Ich bin so frei:
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zur Eingehung der Ehe nötigt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.

(2) Ebenso wird bestraft, wer zur Begehung einer Tat nach Absatz 1 den Menschen durch Gewalt, Drohung mit einem empfindlichen Übel oder durch List in ein Gebiet außerhalb des räumlichen Geltungsbereiches dieses Gesetzes verbringt oder veranlasst, sich dorthin zu begeben, oder davon abhält, von dort zurückzukehren.
[...]​

Ich muss dir also beide Zähne ziehen. Weder ist die Zwangsheirat in Deutschland geduldet, noch folgenlos wenn sie im Ausland geschlossen wird.
Was dein Einwand zur Polygamie angeht, da ist eine - wer hätte es gedacht - differenzierte Herangehensweise nötig. Mehrfachehen zu schließen ist in Deutschland verboten und wird mit Gefängnis bestraft. Da zeigt das deutsche Rechtswesen auch keine Rücksicht gegenüber Muslimen. Aber ...
... wenn jemand bereits in seinem Heimatland mehrfach geheiratet hat und nach Deutschland kommt, werden deutsche Gerichte eine Abwägung vornehmen und im Einzelfall die Auswirkungen auf die Beteiligten prüfen. Zwar ist Bigamie nach deutschem Recht verboten und polygame Ehen sind an sich nicht zulässig, gleichwohl werden die Gerichte auch das Interesse der zweiten Frau berücksichtigen, um sie rechtlich nicht zu benachteiligen. Deswegen wird die Bigamie vom Prinzip zwar nicht anerkannt, aber gewisse Auswirkungen werden toleriert.
Quelle
Das Pegida Probleme mit Einzelfällen hat und lieber pauschal urteilt ist hinlänglich bekannt, aber zur Klärung solcher Fragen ist es einfach unerlässlich sich an den Werten zu orientieren, die unser Rechtssystem tatsächlich bietet und nicht an solchen, die Pegida gerne hätte.


Daaron schrieb:
Bei Ehrenmorden auf deutschem Boden sieht es wieder etwas anders aus. Zwar wird das Tötungsdelikt verfolgt, aber eben nicht immer als Mord, sondern nur als Totschlag. Man könnte argumentieren, dass für einen Mord die Beweise fehlen, aber tatsächlich ist der Ehrenmord an sich Beweis genug. Das Mordmerkmal der "Niederen Beweggründe" sollte hier immer als gegeben angenommen werden. Es zahlt sich manchmal doch aus, ein paar vereinzelte Jura-Vorlesungen mitgenommen zu haben... schon allein, weil "Mordmerkmale" so ein tolles Wort sit.
Ich habe es bereits einmal erwähnt, es gibt keine Präzedenzfälle im dt. Rechtssystem. Allein aus diesem Grund kann es keine pauschale Bewertung eines Mordes geben. Der ganze Mordparagraph ist ohnehin ein Relikt aus der NS-Zeit und wird demnächst reformiert.

Daaron schrieb:
Aber wie sieht es tatsächlich aus? Tja, da sieht die Geschichte etwas trostloser aus:
http://www.welt.de/vermischtes/article126239625/Kulturbonus-fuer-einen-Ehrenmoerder.html
http://www.stern.de/panorama/ehrenm...ht-erwaegt-urteil-wegen-totschlag-652906.html
Nur 2 schnell gefundene Fälle, in denen eine islamische Herkunft quasi als mildernder Umstand bewertet wurde.
Dann bemühe dich mal, noch mehr Fälle zu finden. Bis dahin darf ich erneut eine Studie des Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht zitieren:

Definition
Eine umfassende und zugleich präzise Definition des Begriffs „Ehrenmord“ fällt schwer. Das wesentliche Dilemma besteht darin, die Definition entweder sehr eng zu ziehen und damit viele Tötungsdelikte aus dem Blickfeld zu verlie-ren, die ebenfalls einen Ehrbezug aufweisen, oder aber die Definition so weit zu ziehen, dass sich die Grenze zwischen Ehrenmorden und anderen Formen der tödlichen Gewalt, vor allem in Partnerschaften, aufzulösen droht. Eine De-finition sollte daher Differenzierungen innerhalb des Phänomens als auch un-scharfe Übergänge zu anderen Phänomenen von Gewalt im sozialen Nahraum zulassen.
[...]

Auf der Basis dieser Analyse der Prozessakten ergibt sich insgesamt folgendes Bild der Ehrenmorde in Deutschland: Wir schätzen die mögliche Gesamtzahl der Ehrenmorde, die von der Justiz erfasst werden, auf etwa zwölf pro Jahr, davon drei Ehrenmorde im engeren Sinne. Diese Hochrechnung umfasst auch Partnertötungen in der Grauzone zwischen kollektiver Familienehre und indi-vidueller männlicher Ehre, deren Einordnung als Ehrenmord zweifelhaft ist. Angesichts einer Gesamtzahl von ca. 700 Menschen, die pro Jahr in Deutsch-land bei einem Tötungsdelikt sterben, darunter viele in Familien und Partner-schaften, sind Ehrenmorde quantitativ sehr seltene Ereignisse.

Die Studie ist hoch interessant zu lesen. Und kommt zu dem Schluss, dass...
... die Täter beinahe ausnahmslos einer schlecht integrierten ethnischen Unterschicht zugeordnet werden können. Die Auswertung des Bildungs- und Berufsstatus ergibt das eindeutige Bild einer homogenen Gruppe von bildungsfernen und niedrig qualifizierten Migranten, die un- oder angelernte manuelle Tätigkeiten ausüben oder arbeitslos sind.
[...]
Auch wenn Ehrenmorde also kulturelle Wurzeln haben, darf nicht übersehen werden, dass – wie bei fast allen Gewaltphänomenen – soziale Benachteiligungen und mangelnde Bildung eine bedeutende Ursache sind.
Damit können einige Annahmen über das Phänomen der Ehrenmorde widerlegt werden: Ehrenmorde kommen nicht in allen sozialen und Bildungsschichten vor, sondern nur in besonders prekären und bildungsfernen Milieus. Es gibt keine Hinweise auf eine starke Beteiligung von Migranten der zweiten oder dritten Generation.

Die pegida'istische Verbindung Islam und Ehrenmorde ist damit obsolet oder anders: Dumme Trottel sind dumme Trottel, ganz gleich welcher Religion sie angehören.

Daaron schrieb:
Ich habe auch nichts gegen das Prinzip des Friedensrichters an sich, der eben bei Kleinigkeiten im Vorfeld bereits vermittelt und schlichtend einwirkt.
Andererseits gibt es allerhand Fälle wie diesen: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-80165560.html
Das ist aber keine Rücksichtnahme auf unsere muslimischen Mitbürger, wie du zu vermitteln versuchst. Außerdem habe ich in meinem ersten Beitrag bereits ausführlich dargelegt, dass die flächendeckende Paralleljustiz ein Mythos gewisser Bauernfänger ist.
Im Einzellfall ist das blöd gelaufen, dass der Kläger seine Aussage zurückzieht und das Verfahren damit mangels Beweisen eingestellt werden muss. Aber diese Geschichte ist beliebig mit deutschen Streitfällen austauschbar.

Daaron schrieb:
Natürlich sind PEGIDA-Reden provokant. Was rechtspolitisch ist, klingt automatisch erst mal provokant. Und natürlich klingt der Kram auf ner Anti-Nazi-Demo immer schön besänftigend. Da wird schön Toleranz gepredigt, auf Multikulti gebaut, von Friede-Freude-Eierkuchen gesprochen.
Ich kann annehmen, dass eine differenzierte, nicht auf Vorurteilen und diffusen Ängsten aufgebaute Kritik am Islam für Pegida tatsächlich wie Friede-Freude-Eierkuchen klingen muss. Typisches Sender-Empfänger Problem.

Daaron schrieb:
Aber was sind schon Worte, wenn Taten so viel mehr Flagge zeigen? Was war denn z.B. Silvester wieder mit der traditionellen "Schneeballschlacht" in Leipzig Connewitz? Jaja, die friedlichen Linken... das Connewitzer Kreuz brannte mal wieder.
Wenn die Linken Polizeiautos umschmeißen, das Kopfsteinpflaster aufreißen und Molotov-Cocktails schmeißen finde ich das übrigens genauso Scheiße, als wenn Pegida von einer angeblichen Islamisierung des Abendlandes schwadroniert. Und nu?

Daaron schrieb:
Ist es nicht auch Fanatismus, zwanghaft jeden Fremden ins Land zu holen?
Zeig' mir mal, wo das in Deutschland gemacht wird? Du verrennst dich zusehends.

Daaron schrieb:
Aber wenn die Parteien das Problem angehen, warum ist denn bisher bis auf das von dir erwähnte BuRa-Gesetz nichts passiert? Warum wird seit JAHREN Dublin-II geflissentlich ignoriert? Die Probleme existieren nicht erst seit PEGIDA darauf aufmerksam macht. Es hat sich nur keine der etablierten PArteien einen Dreck darum geschert, geschweige denn wurden offensichtliche Fehler mal öffentlich eingeräumt.
Tatsächlich muß ich sagen, fallen mir auf Anhieb einige Dinge der nahen Vergangenheit ein, die dringender nach Lösungen verlangten als die Asylpolitik in Deutschland. Gesetze brauchen Zeit. Änderungen an diesen meist noch länger.

Daaron schrieb:
Nein, von Kommunikation haben unsere Politiker allesamt keinen blassen Dunst.
Pegida doch auch nicht....

Daaron schrieb:
Schwere Körperverletzung ist aber nichts, was man außergerichtlich regeln sollte. Es gibt Grenzen für das, was man "unter sich" lösen kann.
Nein, da gebe ich dir recht. Aber warum sollte das nur für Muslime gelten bzw. warum nur Mustafa und Ali dafür anprangern, Klaus und Georg aber nicht?

Daaron schrieb:
Lies doch auch mal die Berichte der Polizisten zur Situation. Lies z.B. mal http://www.faz.net/aktuell/politik/...ueber-straffaellige-einwanderer-12882648.html
Der Frau kannst du wohl kaum Deutschtümelei vorwerfen, oder Fremdenfeindlichkeit.
Habe ich auch nicht vor. Das Problem ist sicherlich auch relevant für die Beamten. Aber erneut sehe ich da kein Alleinstellungsmerkmal des Islam was Respektlosigkeit gegenüber der Staatsmacht angeht.
http://www.welt.de/politik/deutschl...rkschaft-beklagt-Gewalt-gegen-Polizisten.html

Daaron schrieb:
Für Gesamt-Deutschland ist so eine vollständige Umstrukturierung tatsächlich unwahrscheinlich. Es wird aber durchaus eine lokale Umstrukturierung geben, die zumindest ortsgebunden bestehende Werte quasi negiert. Es gibt bereits mehr als genug Viertel in deutschen Großstädten, wo es soweit ist.
Und Deutschland ist die Summe seiner Einzelteile.

Daaron schrieb:
Beschwichtigungstherapie seitens der ARD.
2012 lag die durchschnittliche Fruchtbarkeitsrate in Deutschland bei 1,38. So gesehen sind uns die Muslime immer noch ein Kind, bzw. ~60%, voraus, was mittelfristig eben zu einem demographischen Wandel führen wird. Wenn du Immigration + 60% mehr Nachwuchs betrachtest, dann hast du mittelfristig eben irgendwann ein durchweg islamisch geprägtes Stadtbild in den Ballungsräumen.
Seit 1960 bis heute haben etwa vier Millionen Menschen muslimischen Glaubens den Weg nach Deutschland gefunden bzw. wurden hier geboren. Das entspricht 5% unserer Bevölkerung (Stand 2012). Es gehört eine gehörige Portion Faktenblindheit dazu, um daraus eine mittelfristige Gefahr für die deutsche Gesellschaftsstruktur zu konstruieren, wenn man sich die Zahlen der ARD anschaut. Das muß ich einfach so sagen.
 
Gucky10 schrieb:
Ich habe es schon mal gesagt. Noch viel leichter lässt sich der Beweis erbringen das Männer überproportional straffällig werden und das auch noch in bestimmten Altersgruppen. Deiner Logik folgend müsste man alle Männer unter Generalverdacht stellen und besondere Massnahmen ergreifen. Frei nach Alice Schwarzer "Jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger". Dagegen lässt sich im engen Sinn kaum was sagen. Bist du der Meinung diese Aussage ist gerecht und spiegelt das reale Leben ab?
Genau das passiert doch! Frauenparkplätze, Frauenhäuser, Verschärfung von Vergewaltigungsparagraphen. Ist auch in prinzipiell erstmal in Ordnung. Frauen begehen nun mal weniger Vergewaltigungen bzw. sind eher Opfer.
Es ist für eine Frau rational, nachts allein möglichst einem jungen Mann aus dem Weg zugehen bzw. lieber den Weg zu gehen, auf dem sich eine andere Frau befindet, weil die Wahrscheinlichkeit eines Überfalls durch einen xbeliebigen jungen Mann zwar sehr gering ist, aber eben viel höher als bei einer Frau.
Wenn also auch eine andere Gruppe statistisch gesehen mehr Gewalttaten verübt werden, wäre es rational gesehen richtig, diese eher zu meiden als andere, selbst bei kleinen Auswirkungen. Sofern das natürlich überhaupt möglich ist. Dein Argument besagt also nichts, außer dass es noch mal sehr plastisch vor Augen führt, warum Menschen überhaupt für Vor-Urteile empfänglich sind (egal ob falsch oder richtig), weil diese nämlich im Zweifelsfall Leben bzw. Gesundheit retten können.
Und wenn es nun darum geht, welche Gruppen man hier NEU ins Land aufnimmt, spielt der Aspekt sehr wohl eine Rolle. Ebenso, wenn jemand z.B. plötzlich ein Flüchtlingsheim voller junger, muslimischer Männer vor der Nase hat. Man kann da nicht einfach sagen, "du spinnst, wenn du dir Sorgen machst". Aufgabe der Politik wäre es, keine Auffälligkeiten zu dulden, die über dem Normalschnitt liegen. Das heißt nicht, dass nur noch Frauen und Buddhisten ins Land gelassen werden, aber zumindest muss alles dafür getan werden, ausgewogene, nicht auffällige Bevölkerungsstrukturen herzustellen. Ohne Selektion ist das bei einem attraktiven Sozialstaat nicht herzustellen.

Gucky10 schrieb:
Um die Scharia auf den Prüfstand zu stellen muss man alle Religionen und ihre Schriften usw. auf den Prüfstand stellen. Die 10 Gebote werden doch auch nicht kritisch hinterfragt und die sind auch alt und nicht zeitgemäss.
Doppelter Unsinn und eine sehr fragwürdige Relativierung! Natürlich kann man die Scharia für sich analysieren. Will und mag ich, was da steht? Auch die 10 Gebote werden durch den Kakao gezogen, hinterfragt usw. Kirchenbashing ist nun wirklich keine Seltenheit in Deutschland. Aber in den 10 Geboten steht nicht, dass ich jemandem die Hände abhacken soll und ihn aus auspeitschen darf oder steinigen usw. Der Islam ist nicht einfach das Christentum in grün! Das ist eine in Teilen völlig andere Religion, mit Politikanteil.

Gucky10 schrieb:
Aus unsere westlichen Sicht ist vieles ein Unding und widerspricht elementaren Menschenrechten. [...]
Ja, dann erhebe doch auch Deine Stimme gegen Dinge, die wir verabscheuen und tue nicht so, als ob wir uns gelassen freuen sollten, wenn diese Dinge hier bzw. im Westen im Denken Einzug halten! Du kannst ja gerne das Ausland in Ruhe lassen, aber es geht doch bei Pegida&Co. um die Zustände HIER! Natürlich können wir nicht mal eben das Morgenland umerziehen. Sagt doch auch niemand.

Ich habe das Gefühl, dass Du vor lauter Relativierungsdenken letztlich allen schädlichen Weltanschauungen und Sekten argumentativ den Weg ebnen könntest. Am Ende musst Du einen Standpunkt haben und sagen: Das will ich hier und das nicht, die Konzepte finde ich gut, die nicht. Davor drückst Du dich in meinen Augen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben