Pegida - Meinungen und Ursachen

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Hi folks,

ich meine (:D ), dass eure ganze Diskussion, welche sich zugegebermaßen auf einem hohen Niveau & vorbildlicher Netiquette bewegt, doch genau das ist, was die fremdenfeindliche Pegida möchte:
Man macht ein "Ding" aus Selbstverständlichkeiten, und treibt uns (die Gesellschaft) dazu, das ganze bis ins allerletzte zu diskutieren, zu sezieren und zu vergleichen.

Mit den "Selbstverständlichkeiten" meine Ich speziell die hier im Fred besprochenen wie die Religionen und deren Rechts- Meinungs- und Moralvorstellungs-Unterschiede, man sollte aus sowas einfach kein "Ding" oder "Sache" machen, damit übernimmt man nur einen Teil der Pegida-Arbeit, deren Strategie ja genau dieses Abgrenzen gegenüber unseren andersgläubigen Mitbürgern ist.

Also ist eure ganze Diskussion imo (!) genauso sinnlos wie eine darüber, ob morgen früh die Sonne wohl wieder aufgeht oder wann das nächste Schaltjahr ist. (was nicht heißt, das Ich hier jemandem wegen seiner Beiträge diffamieren möchte, bitte nicht falsch verstehen.)

Das alles ist doch einfach nur gegeben, deshalb macht auch niemand ein "Ding" draus. ;)

Ich komme aus Duisburg und weiß also, wovon Ich hier rede. Man lebt hier einfach miteinander und fertig!

Und speziell hier mal eine eigentlich sehr erstaunliche Gemeinsamkeit zwischen den drei ja so "unterschiedlichen" Religionen des Christentums, dem Judentum und dem Islam. In allen dreien gibt es nämlich eine gemeinsame heilige Figur als göttlichen Boten:

Den Erzengel Gabriel

Im Islam heißt er zwar Dschibrīl, dies wird aber mit Gabriel übersetzt. Und laut Koran ist Gabriel der Engel, der "dem Herzen Mohammeds die koranische Offenbarung in deutlicher arabischer Sprache eingegeben hat"

Es gibt also im Islam sowie im Christentum einen gemeinsamen göttlichen Boten, welcher wohl doch nur einen "Arbeitgeber" hat, oder? ;) Durch die versch. Sprachen wurden halt auch versch. Namen für ein und diesselbe Gottheit vergeben, einmal Allah und einmal Gott.

Also haben wir doch in den tiefsten Wurzeln unserer Religionen den gleichen "Urvater" und sind doch deshalb auch "eins"! Und alles was danach kam, sind nur versch. Ausprägungen ein und deselben, also weshalb noch von Unterschieden reden? ;)

OK, sorry, hab jetzt auch ein "Ding" draus gemacht und drüber gequakt, was ich ja eigentlich nicht vorhatte, aber Ich wollte das mal so unmissverständlich wie möglich beschreiben. (Kann das dann zukünftig ja verlinken) :rolleyes:

Eins noch, es (mir) fällt auf, dass die Pegida vor allem in den östlichen Bundesländern Anhänger findet, obwohl es gerade dort kaum Migranten oder Moslems unter der Bevölkerung gibt. Ein scheinbarer Widerspruch, meine Deutung dazu: Dank Hartz 4 sowie der industrieller "Abwicklung" der DDR haben viele ihren Job verloren und somit ihren "Halt" und sind im harten Kapitalismus "gelandet", sie sehen, dass es Ihnen auch nach 25 Jahren Einheit nicht zwangsläufig besser geht als im alten System, ganz im Gegenteil.

In so einer Situation (Angst um sozialen Abstieg in die "Unterschicht" der "Unterschicht") gilt das alte Sprichwort:
Man buckelt nach oben und tritt nach unten, wobei unten wahlweise Arbeitslose, Ausländer oder Obdachlose sind.

So, hoffentlich gebe Ich ein paar Denkanstöße mit meinen "ungewöhnlichen" Perspektiven, was a pleasure for me! ;)

my2cents

PCB
 
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sbj schrieb:
Das ist unser Recht.
Das nennt man Mobbing. Und wir lassen uns das nicht gefallen.
Meinungsfreiheit gilt so lange, so lange sie mich nicht angreift.
sbj schrieb:
Wie bitte was? Wo versuche ich was aufzuzwingen? Oder wir als Gruppe der Muslime? Wir zwingen nichts auf. Im Gegensatz, deine ganzen Beiträge basieren auf Assimilationsideologie.
Toleranz bedeut erdulden. Du musst mich nicht erdulden, du kannst mich ignorieren.
[...]
Denn ich möchte ja nicht was, was du nicht hast, sondern möchte gleich gestellt werden. Das ist also kein Aufzwingen, sondern Gleichstellung.
Wo hat Daaron gefordert wird, dass du zum Christentum/Atheismus konvertierst? Von daher ist nach der strikten Definition von Assimilation, welche hier im Forum geführt wird, der Begriff eindeutig falsch...
Wenn du persönlich angegriffen wirst, dann besteht das Recht dagegen auch vorzugehen.
Eine Karikatur muss sich die christliche Kirche und deren Anhänger auch gefallen lassen. So ist das nun mal in diesem Land und in anderen Ländern... Wenn Karikaturen den Islam betreffen, dann ist das in diesen Ländern in deinen Augen nicht mehr ok und du bist sogar dafür (forderst) die Meinungsfreiheit einzuschränken. Aber nein, du versuchst hier natürlich niemanden etwas aufzuzwängen...
Du forderst einmal eine Sonderbehandlung, kommt dann aber wieder mit Gleichstellung? Irgendwie musst du dich einmal entscheiden. Du forderst eine Sonderbehandlung in bestimmten Aspekten, um dein Denken durchzusetzen, forderst dann wieder eine Gleichstellung, wenn es dem eigenen Denken entspricht.
Genauso beschwerst du dich über den Status eines "Sonderlings", machst so gut wie in jedem Post klar, wie anders du bist und dass du auf keinen Fall dich anpassen willst und wirst... Hast du dir schon einmal Gedanken über einen potentiellen Kausalzusammenhang gemacht?
 
@sbj
Du lebst nun mal im halbwegs freien Westen und da darf man halt deinen Propheten beleidigen. Fühlst du dich dann gekränkt? Was sollen die Katholiken denn sagen, da wird der lebende Papst (!) regelmäßig aufs Korn genommen. Klar kann man darüber streiten, ob es ok ist oder nicht. Aber Fakt ist, es sind Personen des öffentlichen Lebens und die müssen sowas aushalten können. Wenn der Prophet eine 9 jährige Frau hatte, dann ist er als pädophil zu bezeichnen. Punkt. Das gleiche gilt aber auch für die katholische Priester, die gerne mal die minderjährigen Jungs rannehmen (ich hoffe das verstößt nicht wieder gegen die Foren-Etiquette, immerhin habe ich nicht das pöse F-Wort benutzt :roll )
Ich lebe lieber so, als dass ich in irgendeinem zurückgebliebenen Land erschossen werde, weil ich irgendwas sage, was irgendeinem nicht gefällt.
 
"Wenn ich dir den ganzen Tag mit ner Nazikeule auf die Rübe haue würdest du auch weinen. Das ist schon üble Nachrede, eine Beleidigung und eine Lüge. Sie ist eben zu pauschal um auf alle angewandt zu werden. Wenn dann noch Minister von "Schande für Deutschland" sprechen etc. etc. dann wirst du irgendwann einmal auch mürbe werden. Und das nicht nur vom Wetter. "

Alle die sich zu Unrecht in eine Ecke gedrängt fühlen haben mehrer Möglichkeiten sich zu wehren. Das einfachste ist ihre Meinung öffentlich zu machen und sich nicht einen Maulkorb verpassen zu lassen. Genau so wie einige die Pegidaanhänger verallgemeinern verallgemeinern Pegidaanhänger die Presse, die Politiker die Ausländer. Es beruht also durchaus auf Gegenseitigkeit. Pegida bastelt nur fleissig an der Legende der permanenten Prügel mit der Nazikeule weil man dann so schön jaulen kann wie ungerecht die Welt ist . Zur Not schiebt man noch eine Verschwörungstheorie hinterher. Die muss dann aber mittlerweile auch international sein. Den auch ausländische Presseerzeugnisse kommen zu einer ähnlichen Einschätzung. Man kann es drehen und wenden wie man will, verantwortlich für das Bild das Pegida bietet ist Pegida selber.
Zur Satire. Satire ist ein politisches Mittel um Sachen überspitzt und auf humorvolle Weise darzustellen. Sie ist in einer pluralistischen Gesellschaft legitim auch wenn sie den jeweils aufs Korn genommen nur selten passt. Aber es gehört zur Meinungsfreiheit dazu und die Betroffenen müssen es aushalten. Warum manche meinen sie sie sind berufen Gott oder Allah oder wem auch immer verteidigen zu müssen - dann frage ich mich immer wer hat das beauftragt? Oder traut man Gott oder Allah, die immerhin die Welt erschaffen haben, wirklich nicht zu für sich selber zu sprechen? Wenn mir eine Satire nicht passt dann sehe ich sie mir nicht an, wenn ein Film läuft der auf mich beleidigend wirkt dann schalte ich um usw. Ich kann aber nicht meine Einstellung zum Mass aller Dinge machen und das auch noch mit einer geliehen mutmasslichen Autorität irgendeines Gottes.
 
Lübke schrieb:
das gilt aber nur für fanatisch religiöse (egal welcher religion). in der bibel steht so viel, an das sich die christen nicht halten. man darf z. b. auch kein bildnis von gott schaffen. schon mal ne kirche ohne einen jesus am kreuz oder in den armen einer marienstatue gesehen?

Eine kleine Richtigstellung. Jesus ist nur Gottes Sohn und Maria ist nur eine Heilige. Die dürfen gemalt werden.
Gott dagegen nicht.

Lübke schrieb:
was ist mit den deckengemälden in der sixtinischen kapelle`? sollen wir christen jetzt also alle kirchen niederbrennen um unsere religion zu schützen? klingt etwas widersinnig, hm? ;)

Das bei Michelangelos "Erschaffung Adams" Gott offentsichtlich dargestellt wurde hat mich auch schon immer gewundert.
 
Ja, sollte man meinen, aber wenn etwas wirklich gut ist, dann wird es auch meist geduldet / gemocht, auch wenn der Glaube dagegen spricht!

Das sagte mir mal einer meiner türkischen Nachbarn auf dem Fußballplatz als ich ihn darauf ansprach, ob er denn überhaupt die Bratwurst essen dürfte als Moslem.......;)
 
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Haudrauff schrieb:
Eine kleine Richtigstellung. Jesus ist nur Gottes Sohn und Maria ist nur eine Heilige. Die dürfen gemalt werden. Gott dagegen nicht.

Das bei Michelangelos "Erschaffung Adams" Gott offentsichtlich dargestellt wurde hat mich auch schon immer gewundert.

Das "Bilderverbot" bezieht sich hauptsächlich wenn nicht ausschließlich auf die Darstellung und Erstellung von Statuen, Götzen, etc. Mit einem zweidimensionalen "Bild" hat man eher keine Probleme. In vielen Darstellungen wird der heilige Geist ja auch oft als Tuabe dargestellt. Ich denke mal je nach Epoche, Herrscher und Tageslaune wurde das sowieso immer anders ausgelegt. Soweit mir bekannt gibt es nichtmal im Koran ein Bilderverbot.
 
deathscythemk2 schrieb:
@sbj
Du lebst nun mal im halbwegs freien Westen und da darf man halt deinen Propheten beleidigen.

Ich wiederhol mich mal wieder.

Sabr schrieb:
Kannst du dich noch an Günter Grass erinnern, als er ein Isreal Gedicht veröffentlich hatte.
Was war da für ein Geschrei damals über sein Gedicht. Es wurde von überall auf ihm geschossen. Kritik über Kritik hat der Mann geerntet.
Wobei der Mann nur die Regierung Isreals und nicht die Juden ansich kritisiert hatte

Oder kannst du dich evtl an die Netanjahu Karikatur von der Stuttgarter Zeitung erinnern?

Ich zitier mal:
Die Vertreter der jüdischen Gemeinden in Großbritannien reichten eine Klage beim Presserat ein. Der israelische Botschafter in London war entrüstet: "Die Zeitung sollte sich uns gegenüber entschuldigen. Wir werden das nicht so stehen lassen"
Eine rote Linie sei überschritten worden. Die zionistische Vereinigung protestierte, 25 konservative Parlamentsabgeordnete verliehen in einem Protestschreiben an den Chefredakteur ihrem "Schock" Ausdruck und verlangten eine gedruckte Entschuldigung in der Zeitung.


und zu letzt noch

Dennoch bereut das Blatt inzwischen den Abdruck ihrer Zeichnung. »Die Stuttgarter Zeitung bedauert es sehr, dass durch die Karikatur Gefühle verletzt worden sind

So, da frage ich dich jetzt, WO ist da die Presse,Satire und Meinungsfreiheit?

Meinst du nicht, dass Muslime sich auch durch spötische Satire über ihre Religion,Buch,Gott oder Propheten verletzt fühlen?

Das soll natürlich nicht zu einem Attentat wie gestern führen, was strengstens zu verurteilen ist und bestraft werden muss.


Jetzt erwarte ich von denjenigen, die so gerne darauf pochen, Muslime durch spöttische Satire beleidigen zu dürfen, eine Antwort, warum die Stuttgarter Zeitung, nicht auf ihre Satirefreiheit beruhte und ihre Karikatur bestehen ließ?
Warum wurde es bedauert und zurückgerudert?
Warum bedauert man es nicht bei Muslime, wenn sie sich durch Karikaturen beleidigt fühlen?

Eigentlich kann ich mir die Antwort selber beantworten, ansonsten wäre die fette Nazikeule gekommen und es wäre ein riesen Skandal.
 
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Ich denke mal je nach Epoche, Herrscher und Tageslaune wurde das sowieso immer anders ausgelegt.

genau darum geht es. wie gesagt, es macht einen gewaltigen unterschied, ob ein katholik oder ein zeuge jehowas aus der bibel liest. ein und die selbe schrift, zwei völlig verschiedene auslegungen. und so ist es auch mit islam und dem koran. es gibt die guten moslems und es gibt die schlechten wie boku haram, is, al quaida, die den islam als vorwand für ihre schändlichen taten missbrauchen. die frauen geringer als nutzvieh schätzen und nur hass und gewalt kennen. aber diese sind entgegen ihrer medienpräsents nur eine kleine minderheit der insgesamt 2,2 mrd muslime, ziehen aber leider eine ganze weltreligion in den schmutz.

man darf auch nicht vergessen, das gabs bei den christen im mittelalter auch. ich sage nur inquisition. nur haben wir und die mehrheit der moslems uns halt schon weiterentwickelt. die radikalislamisten sind in ihrer entwicklung wohl einfach noch einige jahrhunderte zurückgeblieben.
 
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Wenn ihr Euch über Religionen unterhalten wollt macht einen separaten Thread auf. Ihr habt euch ziemlich weit vom Thema entfernt.
 
Noxiel schrieb:
Wenn ihr Euch über Religionen unterhalten wollt macht einen separaten Thread auf. Ihr habt euch ziemlich weit vom Thema entfernt.

Bitte nicht persönlich nehmen, aber wie kommst du darauf dass eine Kernaussage mit der daraus resultierenden Diskussion nichts zu tun hat? Es geht um PEGIDA und aktuelle Umstände, implizit um Religion; clash of cultures und daraus resultierende Gegensätze.

mfg,
Max
 
@Noxiel: naja bei pegida geht es ja um eine anti-islamische vereinigung, die aufgrund von vorurteilen und falschen ängsten entstanden ist. um die vorurteile gegen den islam zu entkräften denke ich muss man ihn schon ausführlich diskutieren, oder? ich denke sonst bleiben die pegida-befürworter bei ihrer ansicht, der islam sei eine bedrohung für das abendland, insbesondere da die amokläufer von paris diese ansicht ja bestätigen. sie haben ja "bewiesen" dass der islam etwas schlechtes wäre und bekämpft werden müsse. super timing der amokläufer -.-
 
Genauso wie man nicht alle über einen Kamm zur schlechten Seite scheren darf, sollte man dies aber umgekehrt auch nicht machen (ich denke doch, dass du es so gemeint hast). Ich habe auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Im ICE habe ich mal die Aufforderung erhalten, dass ich American Dad auszuschalten habe (mit Kopfhörern geschaut), da diese Sendung auch den Propheten beleidigt hat (er meinte wohl eher den Palestinian Alarmclok Witz)... naja ich habe dann South Park 20x angemacht xD
Es geht auch anders. Freunde von mir stören sich da an nichts - einfach da sie liberal gläubig ist, aber ich glaube, dass die Kombination streng gläubig (eigentlich vor allem die monotheistischen Glaubensgemeinschaften) mit westlicher - zum großen Teil liberal gläubig, atheistischer und agnostischer Lebensführung Probleme machen wird. Da kann nur eine strenge Trennung von Glauben und Staat helfen und ich hoffe Frankreich ändert jetzt an seiner Richtung nichts.
 
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selbstverständlich muss man auch pegida differenziert betrachten. da gibt es sicher auch leute die keine ängste haben sonderen einfach nur rassisten sind. imho ist aber das beste mittel pegida zu begegnen aufklärung. den normalen (im sinne von nicht-nazis) leuten ihre ängste nehmen. dann wird sich pegida vermutlich von selbst auflösen.
 
...
es gibt nicht den islam

Warum muss man da differenzieren? Wenn man versucht, das Wesen einer politischen Organisation zu fassen, versucht man ihr inneres Band zu verstehen, was sie also trotz ihrer 'Differenzen' zusammenhält. Das beinhaltet ja schon das Wissen um die Differenzen. Ich meine, die auch schon aufgezählt zu haben:

Nazis (also auch dem Selbstverständnis nach), Burschenschaftler, hängengebliebene Ossis, Hartzer und - ganz allgemein - der untere Mittelstand, der am meisten zu verlieren hat; Abstiegsangst ist hier die Triebfeder. Nicht zu vergessen, die den Nazis noch am nächsten stehenden Hooligans, an denen man ja die These von dem Islamneid am besten bestätigt sieht; das sind morgen doch selbst schon Konvertiten, wenn die eigenen Nestwärme nicht mehr ausreichend strahlt (siehe Pierre Vogel).

Man sollte nur aufpassen, dass man mit der Binse, es gebe den Islam ja gar nicht, nicht in die Falle tappt, dem Zerrbild von Islam, dass die Fremdenfeinde von Pegida produzieren, nicht sein eigenes 'differenziertes' Zerrbild zu entgegnen. Das wirkt wie Spy vs. Spy, jeder kämpft darum, sein Bild des besseren Deutschland durchzusetzen. Wer damit argumentiert, der Alltagsislam sei ja gar kein Problem und Multikulti super, dem geht es nur darum, Pegida als Nestbeschmutzer zu denunzieren, die das Saubermannbild des post-faschistischen Deutschlands stören. Die repressive Natur des Alltagsislam und von Multikulti spielt auch kaum eine Rolle für die meisten Deutschen, wohl aber für die migrantischen Einwohner selbst und Freunde der Freiheit, wie Charlie Hebdo.

Denn wenn diese Fremdenfeinde erstmal von den Strassen und aus den Nachrichten verschwunden sind, bleibt dennoch die Frage, warum Leute wie Hamed Abdel-Samad und Mina Ahadi 24/7 unter Bewachung stehen müssen. Die werden nämlich nicht von Stiefelnazis bedroht, sondern von Islamisten, die auf die insgeheime Zustimmung des Alltagsislams setzen können, dass Todesstrafe für Apostasie und Veletzung des Bilderverbots schon in Ordnung gehe. Wenn die Fremdenfeinde erstmal von Deutschlands Strassen verschwunden sind, metzeln sich dennoch Schia und Sunni im Irak und Syrien ab.
 
Lübke schrieb:
imho ist aber das beste mittel pegida zu begegnen aufklärung.

Das Problem ist hierbei nur die Faktenresistenz vieler PEGIDA-Befürworter. Ich kann mich noch an die Reporterin erinnern, die völlig ratlos fragte "was will man denn da machen", nachdem etliche Interviews auf PEGIDA-Demos voll mit falschen Informationen waren.
 
Es geht ja auch nicht darum die Fremdenfeinde von Pegida aufzuklären, da ist Hopfen und Malz verloren. Vielmehr geht es darum, ihre Form von Gegenaufklärung verstummen zu lassen und Dritte aufzuklären. Man klärt ja auch keine Nazis auf, dass Hitler eigentlich voll der böse Typ war, die da also irgendwann irgendwo mal was falsch verstanden haben müssen. Die sind natürlich Aufklärungsresistent, weil ja die Wahrheit ihre Identität als tapfere Verteidiger der deutschen Souveränität zerstören lassen würde. Da verteidigen sie natürlich Identität gegen Wahrheit, denn letztere lässt sie als die ohnmächtigen Tropfe dastehen, die sie sind.
 
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Was mir derzeit mal wieder übel aufstößt ist die BILD und Spiegel ONLINE. Sie plakatieren derzeit besonders eifrig das Solidaritätsmotto mit Gruppenfotos und Bannern

"Je suis Charlie" ("Ich bin Charlie“)

Aber die BILD oder SPON - sie sind NICHT Charlie.

Als im Jahr 2006 zum ersten Mal Karikaturen massive Ausschreitungen in islamischen Ländern verursachten, waren BILD und "Spiegel Online" zu fein dafür, wenigstens einige Karikaturen nachzudrucken.

Stattdessen fanden sie es mutig, einem Aufruf der Regierungschefin Merkel zu folgen und eine große Kampagne gegen Islamisierungskritiker zu starten - nachdem in Australien und Pakistan Islamisten Terror verübten.

Der Charlie-Chef warnte vor einigen Jahren den Westen und die Journalisten in einem Interview: "Wacht auf!" "Hört auf, den politischen Islam zu unterstützen." "Seid nicht naiv."

Mutig waren die Menschen, die bei Charlie arbeiteten. Sie sind und waren Charlie. Aber nicht die BILD oder SPON.
 
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"Je suis Charlie" kommt nicht von der Bild. Kurz nach den Anschlägen und noch während jenen haben Franzosen dies als Protest auf Twitter gepostet - dann hat es sich über Kanada, USA und alle anderen Länder verteilt. Jetzt siind FoxNews, Times, Bild, Focus alle Charlie

EDIT: Dies ist ein öffentliches Forum ohne Jugendschutzfunktion. Findest du es gut solche Videos zu posten?
 
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