Sabr schrieb:
Was ist wenn Immigranten deutsch sprechen aber Mehmet möchte gerne im Cafe chillen und Peter lieber ein Kölsch in der Kneipe Buxtehude trinken.
Da Mehmet aufgrund seines Glaubens wohl kaum ein Kölsch trinken wird... Sollten Peter und Mehmet aber Freunde sein, werden sie eine gemeinsame Aktivität finden.
Ich hatte Kommilitonen aus Syrien, die trotzdem zusammen mit uns in die Bierstube gezogen sind. Wir hatten unser feines Helles, sie hatten ihre Fassbrause oder n Kaffee. Überhaupt kein Problem.
Ausserdem, was ist an einem gewissen Grad an Parallelgesellschaft falsch? Läuft doch in Amerika gut. Chinatown, Lil Havanna etc.
Das läuft da alles andere als reibungslos. Die Latino- und Schwarzen-Viertel brennen durch Bandenkriege und in Chinatown herrschen die Triaden.
Außerdem kannst du den Melting Pott USA kaum mit Europa vergleichen, schließlich haben die USA noch nicht einmal eine eigene Kultur oder Geschichte.
se7Ro schrieb:
Welche Gesellschaft soll das denn genau sein?
Nun, NICHT die, vor der die Flüchtlinge ja angeblich geflüchtet sind... Warum flüchten die Menschen, wenn sie hier genauso weiter machen wie dort? Bei uns läuft alles etwas besser, weil wir eben eine dafür brauchbare Gesellschaftsform und Kultur haben.
Oah.. muss man denn zwingend eine Nationalität annehmen und sich anschließend so benehmen wie "der" Deutsche, oder "der" Franzoe oder "der" Italiener? 1 Bier bitte.
Du willst hier leben? Du willst alle Annehmlichkeiten? Dazu gehört doch sicher auch die deutsche Staatsbürgerschaft, hm? Also was bist du, wenn dein Ausweis als Nationalität "Deutsch" sagt? Bist du noch Türke? Tunesier? Russe? Nein, du bist verdammt noch eins Deutscher, also solltest du dich auch als solcher bezeichnen.
Wenn du dich weiter als "Hier Herkunftsnationalität einsetzen" bezeichnen willst, oder du dich durch die Bezeichnung "Deutscher" beleidigt fühlst: Da ist die Tür, da der Flughafen, dort gibts ein Ticket in deine Heimat. Deutschland scheint es ja nicht zu sein.
Onkelhitman schrieb:
Ich würde aber auch, wenn ich selber in andere Länder ziehe (nicht flüchte, ist dann noch was anderes) dafür sorgen, dass ich die dortige Sprache beherrsche.
Doch, auch Flüchtlinge sollten die Sprache lernen, wenn sie vor haben länger hier zu bleiben.
Wenn du nur für eine kurze Zeitspanne in Deckung gehst, bis sich zuhause der Staub gelegt hat, dann ist es egal. Aber wie viele gehen denn zurück? Wann legt sich der Staub? Syrien kann noch ewig brennen, Irak genauso und die Ost-Ukraine wird im Zweifel auch noch für einige Jahre umkämpftes Gebiet sein.
Das sind Zeitspannen, in denen man sich durchaus mit der Sprache des Gastgeberlandes beschäftigen sollte. Und natürlich sollten unsere Behörden dann auch den Finger ziehen und entsprechend schnell Sprachkurse anbieten.
Also mal langsam. Wer in Deutschland lebt und leben möchte, der sollte deutsch können. Soweit kann ich folgen und sehe ich es noch ein. Welche Gruppe ich aber mit wem gründe und mich welcher Interessengruppe anschließe und welche Sprache ich dann mit denen spreche, das ist wiederum meine Sache.
Hier gehen unsere Ansichten auseinander. Du sieht kein Problem darin, wenn aus Berlin Kreuzberg quasi Berlin Halbmondberg wird, oder wenn sich in Dresden eben Klein-Odessa etabliert. Ich hingegen sehe da große Probleme, denn irgendwann fühlst du dich als Deutscher dann fremd im eigenen Land.
Wenn eine Gruppe ihre eigene Kultur uneingeschränkt weiterlebt, dann ist das definitiv keine Integration. Und was, wenn die Bewohner von Neu-Istanbul plötzlich ein Sharia-Gericht haben wollen? Wenn sie, der Tradition entsprechend, Ehrenmorde für legitime Mittel halten? Behaupte nicht, das hätte es nicht schon gegeben.... Wie willst du gegen diese fremden Kulturkreise und Traditionen vorgehen? Wenn die Polizei da einschreitet, weil es gegen geltendes Recht verstößt, dann werden am Ende noch die Polizisten als Nazis beschimpft.
Ganz einfach. Ja! Wenn ich in Deutschland leben möchte, 30 Jahre dort wohne und dennoch Spanier bleiben möchte, dann stellt sich die Frage genauso wie es oben erwähnt wurde mit der Nationalität: Warum?
Spanier ist hier ein ziemlich schlechtes Beispiel. Als EU-Bürger genießen Spanier Freizügigkeit. Aber Spanier sind eben auch keine Flüchtlinge oder Asylanten. Sie sind schlichtweg Europäer, die ihr Recht auf Freizügigkeit ausnutzen um woanders Arbeit zu finden.