Natan schrieb:
Es muß ein Dialog begonnen werden und bisher redet man zu einer 3 Millionen *WAND* in Deutschland, die was Glaubens- und Traditionsfragen betrifft, immer nur nimmt aber nie gibt.
Zumindest erweckt es den Anschein, dass du, wenn du dich überhaupt mit sowas beschäftigen möchtest, nicht zu sehr in die Tiefe gehst. Religion, Bildung, Einwanderung und Kooperation durch Integration laden gerne zum vereinfachen ein - aber so wirst du niemanden überzeugen. Mir gefällt es nicht, dass du dir bestimmte Sachen nimmst, sie vereinfachst, ins Extreme ziehst und das dann Grundlage für ein ganz anderes Thema darlegst. Überzeugen kannst du dann nur diejenigen, die sowieso deinen Standpunkt inne haben. Ich glaube, das meinte keshkau mit Generalverdacht, der aus solchen Verallgemeinerungen entsteht.
Ich weiß überhaupt nicht, was das System der Türkei, in Indien oder sonstwo damit zu tun haben soll, wenn wir hier Unterricht einführen, der den Koran tiefer behandelt. Versucht hier jemand mit Gewalt ein politisches Thema reinzudrücken?
Man sollte aufhören, diese drei Millionen Ex-Türken, die ihr Land aus wirtschaftlichen, ethischen oder sonstigen Gründen aufgegeben haben, als Türken zu sehen. Es sind Deutsche, denen ein paar Jahrzehnte unter uns fehlen, bis wirklich jeder Depp den Unterschied nicht mehr hört und sieht. Das gleiche hatten wir doch schon mit den Italienern (da war das etwas einfacher mit der Sprache und der Religion) und ich bin ein Abkömmling davon - ich hab nach 20 Jahren noch immer keinen feindlichen Blick deswegen geerntet weil das einfach normal ist jetzt. Völkerwanderungen gibt es immer, nur sind sie heute schneller und umfassender.
Und für mich Natan, braucht man keinen Dialog. Das funktioniert einfach nicht. Integration ist kostenintensiv und scheinbar gegen die menschliche Natur. Auch Deutsche neigen dazu, sich im Ausland zuerst zusammenzurotten, bevor sie vorsichtig und über lange Jahre die Fühler ausstrecken und sich aus der Sippe lösen. Als Beispiel gibt es noch immer einige Orte in den USA, in denen als zweite Fremsprache Deutsch gesprochen wird, die aber zunehmend weiter amerikanisiert werden.
Wenn, dann ist Integration eine Geschichte, die man mit der vierjährigen Zyklus-Politik überhaupt nicht in den Griff kriegt, das ist eine Sache von Generation. In unserem Fall lernt der erztürkische Achmed fast kein Deutsch und arbeitet später im türkischen Supermarkt, ermöglicht aber seinen Kindern eine gute Ausbildung und fordert von ihnen, dass sie sich Mühe in der Schule geben und Deutsch lernen, damit sie es einfacher haben. Und so weiter und so fort.
Und zuletzt noch ein Hinweis wegen der Geburtenrate. Die Bildung der Frau und ihre Geburtenrate korrelieren invers; da Einwanderer oft mit dem Ziel der Verbesserung ihrer Lebensumstände nach Deutschland kommen, ist ihre Bildung verhältnismäßig gering.
Geburtenrate BRD: Zwischen 1,3 (Osten) und 1,5-1,6 (Westen) - Mittel: 1,4
Republik Türkei:
1,92
Wikipedia schrieb:
Die Geburtenrate der Muslime in Deutschland ist deutlich höher als die der sonstigen deutschen Bevölkerung. Bei einem Anteil von etwa 5% (vier Millionen) der Bevölkerung, haben bereits 9,2 % aller 2004 geborenen Kinder muslimische Eltern, 10 % aller 2005 Geborenen eine muslimische Mutter. Deshalb wird manchmal auch von einer "schleichenden Islamisierung" Deutschlands gesprochen, Historiker wie Bernard Lewis und Walter Laqueur gehen von einer Islamisierung Europas in wenigen Jahrzehnten aus.
Man muss die unterschwellige Anti-Islam-Einstellung ignorieren, das ist Wikipedia. Wichtig ist: Unsere Regierung macht nichts weiter und begleitet den Trend, dass die Zahl der Muslime in Deutschland zunimmt, während die Zahl der Christen abnimmt und ändert den Unterricht dementsprechend. Sofern wenn man Religion für wichtig hält, ist das vernünftig.