Ungebremstes Internet mit ungefilterten Diensten ändert die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. Ein ganz praktisches Beispiel war der ARD-Bericht über die Lage der Leiharbeiter bei Amazon. Im Fernsehen fand die Dokumentation rund 2 Millionen Zuschauer. Der öffentliche Druck entstand erst in den Folgetagen, auch weil die Dokumentation im Internet abrufbar war – und dort 1,2 Millionen weitere Zuschauer fand. Das sind viermal so viele, wie eine Dokumentation in der ARD-Mediathek im Durchschnitt hat.
Wenn die Telekom drosselt, trifft das vor allem Videodienste, ob Googles YouTube, Amazons Lovefilm, ProSiebenSat1s Maxdome oder die Mediatheken der diversen Fernsehanstalten. Wer dann noch Video sehen will, muss entweder extra bezahlen – wie viel, werden wir noch sehen – oder sich bei der Telekom bedienen, die dann die Hand am Drücker hat. Ob man dann dort wohl auch eine kritische Dokumentation über die Zustände beim Rosa Riesen abrufen können wird? Den Internet-Provider zum exklusiven Inhalte-Anbieter zu machen, ist eine gefährliche Entwicklung.
http://www.heise.de/newsticker/meld...drossel-und-die-Netzneutralitaet-1847958.html