"Die Leute haben oft keine Ahnung von IT und kaufen nur altbewährtes, Deutschland halt 🤨
Ist traurig, aber die Wahrheit. "
In diesem Fall sind das aber eher die die Ahnungslosen, die nicht alle Zusammenhänge verstehen. Hardware ist ein kleiner Bruchteil bei der TCO-Rechnung einer Lösung. Man wünscht sie nicht, weil sie sich einfach nicht rechnen.
Hier meine Sicht, warum sich AMD schwer tut.
Das Problem ist, das die meisten Kunden bereits virtualisiert haben. Und das auf Intel.
Kein Kunde mit vernünftiger Infrastruktur tut sich das an seine Umgebung neu zu installieren oder zu migrieren. Der Aufwand ist so groß, dass sich die paar Tausend, die man bei den CPUs spart einfach nicht rechnen.
Dann wäre da noch die Single Core Performance. Erst mit Zen 2 kann AMD hier mitreden.
Und spätestens wenn man man Microsoft Server einsetzt sind schnellere Kerne oft günstiger, als mehr Kerne. Doch selbst bei rein Socket-lizenzierten Szenarien, wie zum Beispiel VDI mit Horizon war AMD nur für einfachste Szenarien relevant, da die Single Core Performance entscheidend ist für die User Experience.
Dann bleibt noch die Unsicherheit, da AMD-Lösungen mit den Opterons nicht die zuverlässigsten Server waren. Das lag zum Teil an den Mainboards, zum Teil an der Software. Das ist bei einigen Softwarehäusern auch heute so, dass sie Intel vorschreiben, weil sich Evaluation mit AMD die letzte Jahre nicht wirklich gerechnet hat, weil der Markt praktisch nicht vorhanden war.
Und was ändert sich jetzt? Fast gar nichts leider. AMD ist nur dann interessant, wenn man Green Field hat. Und das ist immer seltener der Fall. Es muss fast immer eine separierte Umgebung sein. Zum Beispiel VDI. Gerade jetzt, wenn viele auf Windows 10 umstellen und da im Rahmen des Projektes auch die Infrastruktur erneuern.
Für SDS ist AMD auch eine sehr feine Wahl, weil man sehr viele PCIe-Lanes hat und man hier tatsächlich gut parallelisieren kann und daher von mehr Kernen profitiert. Ebenso sorgt PCIe 4.0 durch die doppelte Bandbreite für höhere IOPS. Nun setzen aber alle großen Storage Hersteller ausschließlich auf Intel und der Schmerz mit Intel ist bei weitem nicht groß genug, damit man Softwareanpassungen vornimmt. Wer schon mal eine vSAN Umgebung berechnet hat weiß, dass CPU-Preise da im sanften Rauschen untergehen.
Und Ausschreibungen wären noch eine Chance für AMD, wenn man den Aufwand für Migration nicht rechnet. Nur so doof ist kaum einer.
Zu den Blades: Ende Oktobe/Anfang November soll das MX7000 AMD-Blades bekommen.
Also etwas in Geduld üben.
Ich werde trotzdem AMD verkaufen (habe da sogar eine Wette laufen
).
Grüße und gute N8