Pandora schrieb:
Und wenn schon, durch die Kopie an sich ensteht niemandem ein Schaden, da es eben immer noch eine Kopie ist. Und ob der allgemeine Effekt der Kopien nun negativ, positiv oder eher neutral ist, wird man sich wohl bis ans Ende aller Tage streiten....
Falsche Denkweise.
Es entsteht IMMER Schaden. Auch wenn es "nur" eine Kopie ist. Denn der Schaden entsteht durch den potentiellen Verlust, der möglich ist.
Um das genauer zu mit einem Beispiel zu veranschaulichen
Ein
Bäcker backt jeden Tag frisches Brot. Er setzt Zeit, Ressourcen ein, hat laufende Kosten und und und. Am Abend hat er von seinen z.B. 100 Broten
80 verkauft. 20 Brote gehen also in den Müll, weil sie am nächsten Tag nicht mehr frisch und damit verkäuflich sind (Kunden wollen ja immer nur das Beste, logischerweise).
Diese 20 Brote, so könnte man meinen, solle man kostenlos verteilen, weil sie ja sowieso nicht mehr verkauft werden können. Nun werden die 20 Brote kostenlos verteilt. Und das freut die Menschen. Und weil sie wissen, dass die Brote am Abend kostenlos verteilt werden, kaufen Sie einfach keine mehr, da es ja am Abend nichts mehr kostet.
Von den anfänglich verkauften 80 Stück pro 100 hergestellten Broten sind es dann später nur noch
15 verkaufte Brote von 100. Jetzt könnte der Bäcker seinen Ressourcen-Einsatz reduzieren um Kosten zu sparen, die laufenden Fixkosten hat er aber dennoch. Und die kann er von 15 verkauften Broten nicht mehr decken. Konsequenz, er muss schließen.
Das heißt also, dadurch, dass es Menschen gibt, die sich die "Brote" kostenlos holen anstatt diese zu kaufen, auch wenn die Brote weg geworfen werden müssten, reduzieren den Umsatz (ich rede nicht mal von Gewinn) und damit die Überlebenschance des Bäckers.
Und so auch bei Spielen. Jemand der Raubkopiert richtet keinen Schaden an in Form von "einem kaputten Fenster, worüber eingestiegen wurde". Aber er
schmälert die Möglichkeit, das Spiel zu kaufen. Sicherlich würde nicht jeder Spieler, der raubkopiert, das Spiel auch kaufen. Aber von 100 Raubkopierern gibt es sicherlich auch Spieler, die das Spiel gut finden. Und selbst wenn es nur 5 sind. Nur diese 5 kaufen doch kein Spiel mehr, was sie bereits (als illegale Version) besitzen.
Und das ist der springende Punkt, warum auch Raubkopien Schaden verursachen.
Sicherlich 1:1, aber sie richten Schaden an.
Das traurige ist zudem, dass
1. ein Computerspiel im Gegensatz zum Brot nicht überlebensnotwendig ist und deshalb nicht besetzt werden muss, sondern als Luxusobjekt sich geleistet werden darf und
2. Spiele inzwischen dank Steam & Co so preiswert sind, dass man nicht mehr Raubkopieren müsste. Da es die Leute tun, werden mehr Hersteller auf InGame-Shops ausweichen, da sich so nur noch Geld verdienen lässt. Und wir wissen alle, dass InGame-Shops kein Spielspaßgarant sind. Aber die Leute wollen es so. Traurig.
blackiwid schrieb:
Die Herstellungskosten sinken auch, noch frueher war btw zu Atari ST(E) zeiten spieleprogrammiereung eher ne Art hobby von Leuten. Und da kamen auch gute spiele rueber.
heute ist vorallem die "programmiereung" von spielen oft eher ein witz frag mich ob die meinsten spieleschmieden ueberhaupt noch programmieren beschaeftigen, dafuer gibts ja diese guis, die kohle wird dann also fuer zeichner modeller (wobei das auch teil automatisiert ist) und musiker ausgegeben.
Wobei das sich oft auch in grenzen haelt, ist ja nicht jedes spiel ein oblivion. Also es werden massive Resourcen benutzt fuer Elemente die fuer Spielspass weitgehend irrelevant sind oder zumindest sekundaer sind, fuer die primaeren wird fast 0 aus gegeben.
Was für ein Quatsch.
Herstellungskosten sind nicht gesunken, sondern
enorm gestiegen. Heute wird ein Spiel (z.B. ELITE) nicht mehr von nur ein/zwei Personen in den 80ern hergestellt, sondern es wird eine Vielzahl gebraucht. Allein was für Ressourcen für Programmierung, 3D Models, Texturen, Soundeffekte, Musik ... gebraucht wird.
Heute hast Du keine 128 x 128 Pixel Texturen mehr, sondern eine Vielzahl dessen. Keine 2 Kanal-Musik mehr, sondern ein Vielfaches davon.
Wenn die Programmierung ein "Witz" wäre, dann kannst Du ja mit den so vielen Tools deine eigenen Spiele machen. Bitte.
Und allein in dem Thread haben wir gesehen, dass Optik und Akustik auch primär und nicht sekundär für Spielspaß sind, da ja sonst die Leute "Augenkrebs" bekommen. Und keiner will alle Spiele in einer Minecraft-Optik spielen. Und sonst würden auch nicht alle rumheulen wegen angeblichen Grafik-Downgrades von der E3-Demo bis zum fertigen Spiel. Und und und ...
Spieler sind anspruchsvoller geworden was Optik und Akustik angeht.
Und auch wenn Indi-Spiele mit Retro-Grafik populär sind, es bleibt ein gewisser Teil-Markt der einfach nicht auf den gesamten Markt angewendet werden kann.
PS: Es gibt heute Spiele, die mehr in der
Herstellung kosten als Hollywood-Filme ...
tris0x schrieb:
300k Verkäufe für so n Schinken - bei 10€ das Stück. Ich würd für so ne Arbeit auch keine 10 Euro hinblättern. Der Preis ist halt ne freche Ansage und böse Zungen könnten jetzt behaupten, dass der Preis absichtlich für so ne Shitstorm-Statistik dort steht, wo er steht. Ist halt Werbung.
Schlusswort:
Als ob ihr noch in keiner Phase eures Lebens "Geldprobleme" hattet und nicht auf ein Medium verzichten wolltet..
Richtig, das kann ja jeder selber für sich entscheiden.
Manch einem ist das Spiel 10 Euro wert, der kauft es sich. Und manch einem ist es das NICHT Wert. Aber das gibt ihm NICHT das Recht, das Spiel illegal zu kopieren, sondern dann soll und muss er darauf verzichten. Ganz einfache Logik. Aber die verstehen einfach viele nicht. Sie sind auf der einen Seite nicht bereit, das Geld auszugeben (weil angeblich zu teuer) oder weil das Spiel schlecht sei, auf der anderen Seite wollen sie es aber dennoch haben und kopieren es illegal. Das passt einfach nicht zusammen.
Geldprobleme geht immer einher mit Verzicht (bzw. Prioritätenverlagerung).
Wenn man nicht genügend Geld hat, kann man sich eben keinen Porsche kaufen, kein Haus, kein iPhone, kein T-Mobile-Vertrag, keine nVidia Titan, kein 4k-Monitor, kein ... oder man hat eben ausreichend Geld. Es gibt kein Argument, warum der Besitz von weniger Geld einem die
Legitimität für Kriminalität gibt.
Wenn doch, dann beschwert euch nicht, wenn eure Handtaschen, Geldbörsen, Handys gestohlen, in eure Wohnungen eingebrochen, eure Autos geknackt ... oder sonst was wird.