Beteigeuze. schrieb:
Weil man es immer erst hinterher weiß wenn die Blase geplatzt ist ob es eine Blase war.
Seit wie vielen Jahren hört man von einer Immobilienblase in Deutschland? Deutlich über 10 und bis jetzt ist nichts geplatzt...
Wenn du es darauf beziehst, dass eine Blase platzen muss, dann hast du an und für sich Recht, das weiß man erst danach.
Bei einer Spekulationsblase, von der wir hier reden, geht es aber darum, dass etwas Aufgeblasen wird und nicht mehr durch fundamentale Fakten erklärbar ist. Dh man kann durchaus erkennen, dass man in einer Blasenbildung ist. Was man nicht erkennen kann ist, wie weit und wie lange sich die Blasen noch aufblasen.
Für dein Beispiel der Immobilienblase ist es wie folgt:
Die Kaufpreise steigen stärker als die Mietpreise und die Mietpreise steigen stärker als die Löhne. Die steigenden Zinsen tun hier jetzt ihr übriges. Das kann ja auf dauer so nicht gut gehen. Weil egal wie begehrt Wohnraum ist, wenn man ihn sich nicht leisten kann, dann kann man ihn sich nicht leisten.
Man weiß also, dass die Kaufpreise nicht mehr nachhaltig durch fundamentale Daten gedeckt sind. Es ist eher so, dass hier der BiggerFool zum vorschein kommt.
Was man bei der Immobilienblase jetzt nicht weiß, ist wie es weitergeht. Platzt das plötzlich und die Preise fallen rapide? Das ist beim trägen Immobilienmarkt eher wenig wahrscheinlich. Oder ist es wie ein aufgeblasener Ballon dem durch ein winziges Loch Luft entweicht und jetzt langsam aber ohne Platzen zu schrumpfen beginnt. Das ist das wahrscheinlichere Szenario.
Es gibt hier aber auch noch das Szenario Stagnation, dass die Immobilienpreise jetzt kaum mehr steigen aber auch nicht wesentlich fallen, solange bis der Markt sich wieder eingependelt hat.
In allen Fällen ist es eine Blase. Nur kann keiner in die Zukunft sehen wann und auf welche Weise sich das auflöst.