Creeping.Death schrieb:
Würde AMD auch unter Linux endlich Freesync über HDMI unterstützen, dann wäre das für mich tatsächlich mal eine Überlegung wert. Aber so wird das vorerst leider nichts für mich.
FreeSync ist nett, wegen HiDPI hat der Monitor aber sowieso DisplayPort und USB-C.
Ich finde es jedoch immer wieder befremdlich, wenn spezielle und neue Features als Abhaltungsgrund angeführt werden. Da gibt es immer wieder neues Features, welche die Leute „finden“. Ich erinnere mich noch daran, wie jemand irgend einen Murks mit Nvidias-3D-Shutterbrillen (war zu der Zeit als 3D-Filme mal wieder durch das Kino getrieben wurden, 2012?) als Grund gegen Linux angeführt werden.
Es gibt sicherlich je nach Nutzer bestimmte notwendige Features. Bei mir waren es CS und CSGO als native Anwendung und Linux als Umgebung mit Shell, GCC und Werkzeugen. Linux benutze ich hauptsächlich zum Programmieren, also hat Linux sowieso gewonnen. Und 2014 hat Valve dann das Bonuslevel freigeschaltet, ich war nicht mehr auf Quake3 beschränkt.
Bei „Notwendig“ erwarte ich aber eher so Sachen wie „mein Spiel X läuft“, 4xFSAA, DisplayPort >=1.2, Suspend-To-RAM. FreeSync ist ein feines Feature, aber kein notwendiges Feature. Und nicht mit der HDMI-Schnittstelle - wo selbst HiDPI erstmal eine Spezialmodus am Monitor, ein Firmwareupdate (gibt es leider für Monitore und war hier nötig) und eine der neuesten Grafikkarten brauchen. HDMI ist aus der Unterhaltungsindustrie (DRM „First“) und DisplayPort von der VESA. Das merkt man, wenn ein ThinkPad aus 2012 per DisplayPort ein Monitor mit HiDPI (4K) anspricht, obwohl die Bandbreite nur für 30 Hz reicht. Und eben bei FreeSync, weil der Protokollunterbau von VESA es AMD mit FreeSync bei DP leichter gemacht hat.
Wenn etwas nervt, dann dass Display-Server für Wayland immer noch kein FreeSync integrieren. Oder das S0ix immer noch nicht mit AMDs GCN funktioniert, Bild bleibt Schwarz nach Resume aus Suspend. Klar, Meckern auf hohem Niveau und keine Showstopper (Lenovo setzt als Default S3 für Linux).
Und hier mein Lob. AMD bessert scheinbar S0ix nach. Wobei, dann pulsiert die Status-LED am ThinkPad nicht mehr rot
Der „heiße Scheiß“ bei Linux ist die gute Langzeitunterstützung. Dank quelloffener Kernelmodule und MESA. Die Sandy Bridge GPU (HD3000) im ThinkPad wurde über die Jahre immer schneller, da hat sich Intel längst nicht mehr unter Windows bewegt. Irgendwann ist dann OpenGL 3.3 nachgereicht worden. Windows so „OpenGL 3.1! Wie bei der Vorstellung in 2011. Bugfixes haben wir keine.“. Apple hat Intel immerhin zu OGL 3.2 bei MacOS getrieben. Ich hatte ja noch auf Vulkan gehofft, aber das geht dann in Hardware wohl wirklich nicht mehr. Die HD4000 auf Ivy Bridge kann OpenGL 4.0 in Hardware und hat es so auch zu Vulkan geschafft - was dann nicht nur Kompatibilität erweitert, sondern auch mehr Grafikleistung (Betaoption in CSGO, nochmal 10% mehr Leistung).
Die Intel HD3000? Hat sich in Quake 3 von 280 FPS auf 380 FPS hochgearbeitet, also von lächerlich schnell auf irrsinnig schnell. Für CSGO reicht es dann immerhin zu 30 FPS. Spielen möchte ich so nur theoretisch und belasse es lieber bei CS 1.6 mit > 100 FPS durchgehend. HL2 läuft schön flüssig, selbe Engine, aber weniger anspruchsvoll. Mit der initialen Implementierung kaum vorstellbar.
Jüngstes Highlight, ein oder zwei Bugfixes in/um CSGO. Startet jetzt in wenigen Sekunden, hat vor einem halben Jahr noch viel Geduld gebraucht wegen irgendwas komischen bei den Shadern. Es läuft nicht schneller, aber es startet viel schneller. Weil es irgendwem zu doof war - wer immer es behoben hat - Danke.
Anekdote:
Irgendwer verwendet sicher auch kein Linux, weil das USB-Mikroskop vom Flohmarkt (aus Plastik) nicht funktioniert. Da wundere ich mich nur noch. Falls es den wichtig wäre, hätte man sicher kein USB-Mikroskop auf dem Flohmarkt erstanden.
Nvidia hat seit 2012 hier sozusagen Hausverbot. Intel hatte schon quelloffene Module, AMD seit damals auch. Nvidia hat gemeint sie können die Anwender weiter mit quellgeschlossenen Modulen nerven. Wenn ich die Wahl habe zwischen Leistung und Zuverlässigkeit, gewinnt immer Zuverlässigkeit.