CDLABSRadonP... schrieb:
Aber mir ging es ja nicht darum darzulegen, wie sich Effekte mischen, sondern darzulegen, dass ein Verweis darauf, dass im Speichermarkt der Schweinezyklus herrscht, vollkommen falsch ist.
Ist der Verweis vollkommen falsch, wenn du ja selbst bereits andeutest, dass es entsprechend zyklische Entwicklungen gibt? Ich denke, an diesem Punkt solltest du bereits ansetzen, wenn du deinen Text überarbeiten möchtest!
Die Betrachtung des Schweinezyklus ist nicht vollkommen falsch - dazu auch erneut der Verweis auf die Hersteller, die entsprechende Angaben machen, dass sie Kapaizitäten ausbauen oder runter fahren - erst ist aber auch nicht vollkommen richtig, weil hier mehrere Faktoren eine Rolle spielen.
CDLABSRadonP... schrieb:
Die Theorie zu widerlegen, dass der Schweinezyklus den Speichermarkt dominieren muss.
Das wiederum ist etwas anderes, wobei man hier allgemein sage muss, dass der Schweinezyklus eben nicht wirklich vollkommen die Realität abbildet, sondern mehr eine gewisse abstrakte Erklärung ist, die die doch zyklische Entwicklung der Preise erklärt.
CDLABSRadonP... schrieb:
Daran erinnern, was für fallende Preise es im Speichermarkt mal gab.
Hier liegt der erste Knackpunkt deines Beitrages: Warum gab es den die fallenden Preise? Die Preise pro Gigabyte-RAM sind von den 60er aus an in die 90er so stark gefallen, weil die Technologie deutlich schnellere Fortschritte gemacht hat, als die Nachfrage und damit eine "Verdoppelung" der Kapazität der Bausteine deutlich schneller war als die Nachfrage stiegen ist.
Der Trend zeigt also - wegen dem technischen Fortschritt - gegen den Limes 0 - pro GiB. Deswegen auch der Hinweis: Betrachte ich das gesamte Bild seit den 60er, dann zeigt der Trend eindeutig nach unten.
Und genau hier liegt auch die Krux begraben und deswege sagte ich ja, dass du dir mal einzelne Zeiträume ansehen musst und dann die Kurven übereinander lege musst:
Der Schweinezyklus beim Arbeitsspeicher setzt immer genau dann ein, wenn die gesammte Kapazität an Arbeitsspeicher (also die Produzierte GiB) nicht mehr durch bessere Technik gesteigert werden kann, sonder durch Anzahl der Module, man also mehr Rohstoff braucht.
CDLABSRadonP... schrieb:
Den Blick darauf zu lenken, was im letzten Jahrzehnt für die Situation im Speichermarkt gesorgt haben könnte.
Nun, da gibt es eine Vielzahl an Hintergründen, die du selbst nicht wirklich durchschaust, die wir alle nicht wirklich durschauen, denn es ist etwas komplizierter als du mit diesem Satz andeutest:
CDLABSRadonP... schrieb:
Das Sinken der Nachfrage dank des Zuschnittes der ultramobilen Revolution. (anders gesagt: Die Hersteller der Geräte tragen eine Mitschuld)
Es ist zwar richtig, dass die Nachfrage der Anwender nach PC-RAM sinkt durch SmartPhones und Tablets, gleichzeitig ist es aber so, dass die Nachfrage nach RAM als ganzes gestiegen ist in den letzten Jahren.
LPDDR4, LPDDR5, DDR4, DDR5, GDDR6 usw. Dazu eben noch, dass der Konsumerbereich zwar die Nachfrage am PC sank, gleichzeitig hat aber am Servermarkt die Nachfrage wieder zu genommen. Der primäre Fortschritt - Kapazität der DRAM-Zelle - ist hier aber an die Fertigung gebunden.
Es gibt hier halt viele Faktoren, die da rein spielen und wie die Fertiger ihre Kapazitäte usw verteilen und wenn ich sehe, dass Handys nun bereits mit 18GiB-RAM geplant sind.
CDLABSRadonP... schrieb:
Falsche "niemand wird je mehr als X GiB RAM brauchen"-Aussagen in Foren und in Magazinen.
Na ja, wenn ich mir die meisten Kommentare in diese Richtung durchlese, dann schreibt keiner wirklich davon, dass man NIEMALS mehr als X GiB RAM braucht, sondern dass man zu dem Zeitpunkt nicht mehr als X GiB RAM braucht.
Das gleiche gilt auch für Bill Gates angebliche Aussage zu den 640 KiByte RAM. In den frühen 1980er war dieser Satz in der Form durchaus richtig: Keiner normaler Anwender brauchte damals mehr als die 640 KiByte. Dass sich das ein paar Jahre später ändert, ist normal.
Wenn mich heute - stand jetzt fragt - wie viel RAM er kaufen soll, würde ich auch sagen: Mehr als 32 GiByte wird der durchschnittliche Anwender nicht brauchen. (Stand Heute!).
Das kann in 2 - 3 Jahren schon wieder ganz anders aussehen, weil neue Technologien kommen, die Auflösung bei Bilder steigt usw.
Man sollte sich ein wenig davon löse, dass bestimmte Aussage immer als unwideruflich in Stein gemeißelt gemeint sind, sondern sich besinnen, dass Aussagen immer nur in ihrem zeitlichen Kontext gelten und sich daher alleine schon wegen der fortschreitenden Zeit revidiren.
CDLABSRadonP... schrieb:
Wegfall von Wahlmöglichkeiten bzw. keine Schaffung von Wahlmöglichkeiten für verdoppelten Speicherausbau.
Kannst du mal bitte genauer definieren, was du meinst?
CDLABSRadonP... schrieb:
Kein Pushen von Hochkapazitäts-DIEs und Modulen durch die Speicherhersteller selber.
Du hast hier einen Denkfehler drin: Nur weil man Dies mit höherer Kapazität produziert, heißt es nicht automatisch, dass man wirklich MEHR Speicher produzierst.
Nicht die Kapazität des einzelnen Chips ist entscheidend, sondern die Kapazität, die man aus einem Wafer bekommt und die ist aktuell durchaus stagnierend. Man benötigt also für mehr GB auch mehr Wafer.
CDLABSRadonP... schrieb:
Software-Schlamperei, z.B. beim 64bit-Umstieg.
Na ja, Software-Schlamperei ist da immer so eine Sache, wenn man selbst nicht programmiert.
Wir hatten im Studium ein paar entsprechende Grafikken und wie man Algorithmen auf verschiedene Arten optimieren kann und gerade das "Zwischenspeichern" von Ergebnissen ist dabei oft eine der wenigen Optimierungsmethoden, die recht zuverlässig genutzt werden kann. Zu mal der RAM um ein vielfaches Schneller ist als die meisten anderen Datenspeicher, die man nutzen könnte.
Dazu kommt, dass andere Sachen einfach Arbeitsspeicher brauchen, alleine aus der Natur der Datenstruktur heraus.
Es ist immer leicht den RAM-Verbrauch von Software zu kritisieren, die Frage ist halt, welche Optionen es wirklich gibt. Und gerade bei hoch protablen Code kann es auch sein, das ein Teil durch die VMs kommen, oder oder oder.
Es ist immer auch ein Unterschied, ob man nun wirklich den Code massiv optimiert und worauf.
CDLABSRadonP... schrieb:
Apropos überarbeiten: Hast du einen Vorschlag, wie ich den Blog überarbeiten könnte, sodass dieses Missverständnis weniger leicht auftreten kann?
In dem Fall? Geh etwas differenzierter heran, zeig auf, warum zum Beispiel der Limes "0" € für das GiB ist, warum deswegen der Preis als ganzes pro GiB eher nach unten zeigt, dass überlang die technische Entwicklung hier stärkere Auswirkungen hat.