News Rebranding und Neuauflagen: Alte Technik mit neuem Namen – (wann) ist das legitim?

Rebranding ist aus meiner Sicht eine Bewusste Kundentäuschung und sollte klar gekennzeichnet sein oder gar Verboten.
 
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Das jetzige ist zwar etwas spitzfindiger, aber da haben schon alle in der Vergangenheit Dinge rebranded oder leicht verwirrend gekennzeichnet/benannt, was mir da gerade einfällt sind die großen Intel-Sockel, nämlich 2011, 2011-3 und 2066, da war dann Sandy Bridge-E die 3000er-Serie anstatt die 2000er, Ivy Bridge-E die 4000er usw. bis zu Skylake-X, was wiederum die 7000er-Nummern von Kaby Lake hatte.

Bei einigen Low End-"Karten" hat nVidia noch bei der 600er und 700er-Serie alte Fer...ähh Thermi-Chips ;) verwendet, gleichzeitig nahm die GTX 750/750 Ti mit Maxwell-Architektur schon die 900er-Serie vorweg.
Und vor Fermi hat man noch Karten in der GT3xx-Serie gebracht, nur OEM, ich meine AMD hatte das später auch mit den HD8000ern, die es auch nur bei OEM gab.

Und da können wir weiter machen, die HD6000er-Serie war abgesehen von der "Cayman" HD6950/6970 nur ein Refresh, wobei die anderen wie 5870 und 5770 zu 6870 und 6770 wurden, in dem Sinne kein "Down-/Upgrade", es markierte außerdem das Ende der Marke ATI.
Mit den GCN war es ähnlich, die "Hawaii" R9 290/290X war neu, die R9 280/280X wiederum eine rebrandete HD7950/7970 GHz.

Und auch bei den CPU, bei AM4 machte AMD erstmal keinen reinen Tisch, sondern es wurden Carrizo/Bristol Ridge CPU/APU (Excavator statt Zen inside) als Athlon bzw. A-Serie angeboten; Hardwaredealz hatte vor ner Weile Gamingschrott mit so einem Athlon X4 9xx, den selbst ein Ryzen 3 1200 rasiert.
Die (Mobil-)CPU/APU hat man ja auch durcheinandergewürfelt, die 2000er-APU basierten noch auf Zen, die 3000er auf Zen+ statt Zen2 usw. ich meine mit der 4000er hat man aber alle auf den gleichen Stand gebracht, wobei die Desktop-CPU ja wiederum 4000 und 6000 übersprungen haben.

Von diesem Riesenbock, die das USB-IF immer noch schießt und auch dem HDMI-Konsortium (wo an 2.1 praktisch alle Neuerungen optional sein, was soll ein neuer Standard wenn man sich an praktisch nichts halten muss? Schrödingers HDMI-Standard :D) fange ich besser nicht an.

Pentium und Celeron könnte man noch erwähnen, ähnlich wie die Athlons einzuordnen, aber man hat sie in den letzten Jahren mit den N-Modellen, also eigentlich Atoms noch zusätzlich verwässert.

Das angesprochene Beispiel mit dem 13400F hätte ich vielleicht ehrlicher als 12650 angeboten.
Ansonsten ziehe ich eine Preissenkung des Vorgängers, um diesen attraktiver zu machen, einem Rebranding vor, so wie das nach wie vor erhältliche MacBook Air M1.
Wobei man ja auch schon manches Mal veräppled wurde, das iPhone 11 war ja mit seinem LCD nicht der Nachfolger des Xs sondern des Xr, der eigentliche Xs-Nachfolger war das 11 Pro oder das iPhone 14 hat ja den SoC das iPhone 13 Pro, aber nur 2 Kameras und ohne 120 Hz/ProMotion-Display.
Hatte man ja aber schon früher mit dem 5c, praktisch ein iPhone 5 aber im bunten Kunststoffgehäuse (was ich eigentlich gar nicht so schlecht finde, aber es war so teuer, da hätte man es eine Ecke günstiger machen und das 5er dafür noch eine Weile parallel (preislich zwischen 5s und 5c) anbieten müssen).
 
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Man kann die Hersteller nicht vollends verteufeln. Die müssen immer den Spagat finden, ihre alte Hardware zu verkaufen und gleichzeitig die Käufer für die neue Generation bei Laune halten.
Wenn dann noch Markttubulenzen wie dieser Tage hinzukommen, liegt vieles auf Halde, was nicht rechtzeitig verkauft wurde. Da muss der Preis schon deutlich runter, um ein konkurrenzfähiges Angebot gegenüber der neuen Generation zu bieten. Da wiederum schrumpft die Marge.
Daraus resultiert, dass die alte Generation gerne als Leistungsniveau unter der neuen Speerspitze, so wie derzeit bei Nvidia verkauft wird und die Mittelklasse der neuen Generation verspätet rauskommt.
Ich persönlich kaufe gerne Geräte wie z.B. Notebooks mit nicht mehr aktueller Hardware. Da gibt's mitunter gute Rabatte.

Upselling, falsche Versionbezeichnungen (4080 12GB), Rebranding mit Aufpreis ohne konkreten Gegenwert gegenüber der Vorgängergeneration, das alles geht aus meiner Sicht gar nicht.
Am Ende wird der Nutzer beschissen, der nicht vollumfassend informiert ist und im guten Glauben die Hardware kauft.
Gerne wird dies auch von Händlern vor Ort ausgenutzt. Da wird dann ein Gerät mit völlig veralteter Hardware überteuert als Schnöppchen beworben.
 
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Ich empfinde die Benamung zwischen Notebooks und Desktops -Hardware immer wieder für dem Verbraucher verwirrend bzw. eine unnötige Doppel-Benamung für die gleiche Hardware. Wozu??
 
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Die Notebook Hardware ist ne andere Liga, und in der Regel eben nicht so Leistungsfähig.
 
Warum sind die Punkte alle Pro OEM, wenn es eigentlich heißen sollte: Nein, denn das ist Betrug!? Notebooks sind sicherlich ein anderes Thema. Aber auch hier sollte mit Vorsicht gehandelt werden.
 
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xxlrider schrieb:
Die Notebook Hardware ist ne andere Liga, und in der Regel eben nicht so Leistungsfähig.
Was heißt den andere Liga? Ist auf einmal ein 1.4 Diesel in Golf in Polo ein 1.6 oder warum wird eine 6700 Desktop -Karte zur einer 6800er Notebook-Karte benannt? Oder I7 mit nur 4 Kernen usw... Es wäre viel einfacher, wenn man bei der Gruppierung bzw. Benamung einheitlich sein würde.
 
Die andere Liga ist jene, dass du sie in dem Format nicht gekühlt bekommst. Ich hatte damals auch ein Notebook mit i7. Drinnen stecken sage und schreibe 4 Kerne. 2 echte und zwei virtuelle. Und trotz dem wurde es so verkauft.

Wenn ich mich damals noch an die Saturn Werbung erinnere. Mit dem sagenhafenten Core2Solo, dann war da nur ein Kern drinnen. Und das war Betrug.
 
Andy4 schrieb:
Die andere Liga ist jene, dass du sie in dem Format nicht gekühlt bekommst.
Was hat die Kühlung mit der Benamung zu tun? Sind jetzt die Benamungen nach Kühlung geordnet und nicht nach der grundsätzlichen Hardware/Leistungsklasse?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe, dass neue Namen den Verkaufszahlen förderlich sind und kann die Hersteller somit verstehen, wenn sie an sich noch gute ältere Produkte, die leistungsmäßig auch noch gut in das aktuelle Line Up passen (zu angepassten Preisen) unter neuen Namen vermarkten.

Das aktuelle Beispiel vom 13400F ist für mich völlig in Ordnung, da es ja auch noch mehr Kerne also wirklich mehr Leistung als beim 12400F gibt. Zudem ist der Unterschied zwischen Raptor und Alder Lake aus meiner Sicht eh zu vernachlässigen.

Nerviger fand ich die ständigen Refreshs bei den Grakas in der Vergangenheit, wo man dann auch durchaus mal unterschiedliche DirectX Versionen in "einer" Generation hatte...Das grenzt dann in der Tat schon fast an Kundentäuschung, da natürlich vorrangig mit den wirklich neuen Topmodellen geworben wird.
 
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leonM schrieb:
Was hat die Kühlung mit der Benamung zu tun? Sind jetzt die Benamungen nach Kühlung geordnet und nicht nach der grundsätzlichen Hardware/Leistungsklasse?
Das ist nicht erst seit gestern so.
 
leonM schrieb:
Was hat die Kühlung mit der Benamung zu tun? Sind jetzt die Benamungen nach Kühlung geordnet und nicht nach der grundsätzlichen Hardware/Leistungsklasse?
Frag doch mal die CPU Hersteller die in Notebooks nicht 180-300 Watt verballern dürfen!
 
Legitim ? Nein, rebranding ist für mich nicht legitim. Ich würde so ein Vorgehen eher als legal bezeichnen. Ich finde es nicht gut, aber es ist erlaubt und es wird leider auch häufig praktiziert.
 
Am Ende verliert das Unternehmen das Vertrauen.
Ich halte Rebranding für Negativ Werbung.
Die Kunden bekommen den Eindruck das ihnen ein Ring durch die Nase gezogen wird, also wenn sie es heraus bekommen.
 
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Nun ja, das Rebranding ist doch nichts neues, haben andere Industrien bereits vorgemacht. Spontan fällt mir der Golf 4 Cabrio ein, eigentlich nur ein Facelift vom Golf 3 Cabrio.
 
Termy schrieb:
Und diese beiden Beispiele sind ja immerhin wirklich neue Gesamtpakete und nicht 1 zu 1 umgelabelte Altmodelle
Und ich hab noch überlegt ob ich dazu schreiben soll das solche Mogelpackungen wie eine 1060 3GB oder 4080 12GB das echte Problem sind, also Fälle wo halt einfach die Modellbezeichnung selbst irreführend ist, das gibt es ja leider reichlich, ganz ohne Rebranding.
 
Um Rebranding zu verhindern, gefällt mir an Besten, Modelle eine Jahresbezeichnung zu geben, wie MacBook Pro 2020. Damit muss man Produkte nicht per Hauruck in die NextGen bringen. Markingtechnisch ist das aber nicht das goldene, da sind Serien wohl besser.
 
mojitomay schrieb:
Ich finde Rebranding ist prinzipiell ein Versuch den Kunden zu verwirren.
Deshalb lehne ich ein solches kategorisch ab.
Leider ist das so, ja!

Ein neuer Name klingt für die OEMs einfach besser. 😔
 
estros schrieb:
Um Rebranding zu verhindern, gefällt mir an Besten, Modelle eine Jahresbezeichnung zu geben,
Was macht man dann bei Grafikkarten die teilweise über zwei Jahre vorgestellt werden? Ist dann plötzlich eine nachgeschobene Karte im unteren Sektor "besser" weil neuer?

Man sollte das schlichtweg auch mal aus Kundensicht betrachten, vor allem aus Kundensicht die weder weitere Informationen wollen, noch sich dafür interessieren. Wie soll so ein Kunde einschätzen wie sich nun eine RTX 3090 zu einer RTX 4080 verhält, ohne weitere Tests zu lesen?

Hier wurde ja nun mehrfach behauptet Rebranding wäre Kundenverarsche, dabei hilft es bei Raptor/Alder Lake durchaus, die Leistungsklassen der jeweiligen CPUs besser einzuordnen. Solange die Features gleich sind kann es dem Kunden doch egal sein, spart aber den Quatsch zwei CPU "Generationen" weiterhin anzubieten und Kunden zu verwirren ob er denn nun eine aktuelle oder "alte" CPU erhält.

Stellen wir uns einfach mal vor Intel würde sagen die Gen 13 besteht nur aus 13900K, 13700K und 13600K, für die "restlichen" CPUs senken wir nur den Preis. Für wen wäre es bitteschön hilfreich? Mit Sicherheit nicht für den Kunden der seine Nase nicht ständig in Computermagazine steckt.
 
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Ich hab mich damals bei der Geforce4 MX440 übers Ohr hauen lassen, die eigentlich eine grottenlahme GF2 war. Und dafür das hart angesparte und erarbeitete Taschengeld ausgegeben. Seither ist NVidia für mich unten durch
 
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