News Rechtsstreit nach Nuvia-Übernahme: Arm entzieht Qualcomm die Architekturlizenz

aid0nex schrieb:
Allgemein ein toller Kommentar der das Wissen recht kompakt zusammen fasst, auch wenn man darüber Stunden quatschen könnte.^^ Aber: Dass jemand Mikroarchitektur als "µ-Arch" schreibt, habe ich noch nie gesehen. 😅 Ist das üblich?
Immer diese Mint-Heinis, die kommen auch auf solche Sachen wie "I2C".
 
DevPandi schrieb:
Auf jeden Fall ist Arm aktuell dabei quasi an jeder Stelle, die geht, die Architektur-Lizenzen zu entziehen.

Gehört ARM nicht zu SoftBank?

Die wollen jetzt selbst fertigen, und versuchen möglichst viele Konkurrenten 'mundtot' zu machen, zur Maximierung des Gewinns.

Alles nur zum Wohle des Kunden der dann die Architektur und die zugehörigen Chips aus einer Hand bekommt, statt sich mit mehreren Chip-Herstellern und deren Designs (Qualcomm, Mediathek, ...) herumzuschlagen.

Der Service hat dann natürlich seinen Preis. 😉
 
Corpus Delicti schrieb:
Die wollen jetzt selbst fertigen, und versuchen möglichst viele Konkurrenten 'mundtot' zu machen, zur Maximierung des Gewinns.

Alles nur zum Wohle des Kunden der dann die Architektur und die zugehörigen Chips aus einer Hand bekommt, statt sich mit mehreren Chip-Herstellern und deren Designs (Qualcomm, Mediathek, ...) herumzuschlagen.
Du hast den ARM-Markt absolut nicht verstanden. Tellerrand und so.
Ergänzung ()

Land_Kind schrieb:
Mir ging es eher darum, dass ständig BWL als Hauptschuldiger genannt wird. Alles und Jedes wird inzwischen damit begründet, wenn irgend etwas schief geht. Und die BWLer werden von Technikern, Ingenieuren und CEOs inzwischen auch als Sündenböcke für ihr eigenes Versagen benützt. Dabei waren die womöglich ganz einfach zu feige, sich gegen die durchzusetzten.
Da ist vor allen "Cover my Ass" gefragt. Die Techniker sind im Regelfall weisungsgebunden, es gibt auch entsprechendes (deutsches) Recht dazu. Als Weisungsgebunder sollte man dann tunlichst ein "Cover my Ass" Paper an den Weisenden schicken und sich das explizit bestätigen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heelix schrieb:
Es gab eine Lizenzvertrag, umfasst dieser nur Server CPU hat es Qualcomm einfach verbockt.
Die Frage wie sich sowas Jahre hinziehen kann :D .
Qualcomm hatte mit der Übernahme gleich zwei ARM-Lizenzen, die eigenen für Smartphones und Notebools und die von Nuvia für Server. Qualcomm hat jetzt zwei verschiedene ARM-Designs, das eigene und das Serverdesign von Nuvia. Die haben die die wohl leistungsfähige Servertechnik in die eigenen Snapdragons reingepackt und die Nuvia-Lizenz aufgelöst.

Eigentlich eine Sauerei dass ARM denen jetzt auch noch die Qualcom-Lizenz aufgekündigt hat. Damit könnte Qualcomm am Ende sein. Aber vielleicht haben sie so viel Kohle, dass sie ARM einfach kaufen. Das aber wiederum wäre ein Problem für Apple und viele andere konkurrierende ARM-Lizenznehmer.
 
Crifty schrieb:
ARM ist hier vollkommen im Recht:
Ohne wenn und aber. Nach meinem Rechtsverständnis ist ARM der alleinige Patentinhaber und bestimmt und entscheidet, wer und in welchem Umfang dessen Patente nutzen und mitentwickeln darf. Wenn nachweislich die Lizenz auf eine Server-CPU begrenzt und vertraglich so geregelt ist, daß ARM's Patentlizenzen bei einer Übernahme durch eine Fremdfirma nicht automatisch auf den Käufer übergehen, was schon zwingend erforderlich ist, gibt es wohl keine Diskussion. Denn wenn es so einfach wäre, wie es Qualcomm sich vermutlich vorstellt(was die nat. nicht werden), würde wohl jeder seinen kleinen Bruder vorschicken und dann diesen übernehmen, um so den Lizenzgebühren zu entgehen.

Wenn es Qualcomm nicht gefällt, müssen die unter Berücksichtigung der Patentregeln ihren eigenen Chip entwickeln. Hinzu kommt, daß ARM seit der Übernahme von NUVIA dagegen intervenierte und eine separate Lizenzregelung mit Qualcomm forderte. Dabei ist es auch egal, ob ARM sich letztendlich nur auf Kosten von Qualcomm "bereichern" mag oder einen solchen Eindruck ungewollt suggeriert. Denn Lizenzfragen und entsprechende Probleme einschl. deren Gebührenhöhe werden immer vor einer Übernahme geklärt und sind sowieso in den Verträgen zwischen Lizenzgeber und Übernahmekandidaten geregelt.
 
foofoobar schrieb:
Spätestens wenn Apple zu RISC-V wechselt wird man sich vor RISC-V Advocacy nicht mehr retten können.
Wieso sollte Apple das tun?

AFAIK haben sie eine umfassende Architekturlizenz bis 2040 und haben offenbar ein sehr vorteilhaftet Lizenzabkommen. D. h., die Gebühren bezahlt Apple aus der Portokasse.

Da Apple als "Gründungsmitglied" so niedrige Lizenzgebühren zahlen muss während die Konkurrenz weit höhere Gebühren zahlen muss, wäre es nicht im Interesse von Apple, wenn sich RISC-V im Mobilphonemarkt etabliert.

foofoobar schrieb:
Apple wechselt ja die ISA wie andere ihre U-Hosen.
Es waren nun 3 Wechsel in 40 Jahren.

Jeder dieser Wechsel hatte klare Gründe:
  • MC68k wurde von Motorola nicht mehr weiterentwickelt
  • PowerPC wurde von X86 abgehängt
  • Apple hatte leistungsfähige Arm-Kerne. Diese auch für die Macs zu verwenden hat die Wertschlöpfung von Apple erhöht.
Was soll der Grund sein, dass Apple von Arm weggeht?

OpticalFiber schrieb:
Eigentlich sollten die Hersteller an Open-Source Architektur Arbeiten, dann würde es diese Lizenzen nicht mehr geben,
Die Lizenzen sind nicht das Problem. Diese wurde von den Kunden in den letzten 30 Jahren gerne bezahlt.
Apple hat nicht nur die ISA entwickelt und bietet fertige Designs, Arm hat auch einiges drum herum entwickelt. Und vor allem das ganze zusammengehalten.

Das Problem ist, dass Arm durch den Verkauf an Softbank unter Druck geraten ist, erheblich höhere Einnahmen zu generieren. Und wie es aussieht geht nicht mehr nur durch steigende Lizenzeinnahmen durch mehr verkaufte Kerne. Also muss Arm das Geschäft ausweiten.

OpticalFiber schrieb:
und ARM da sie ja so Geld geil sind, kann dann einpacken gehen.
Könnte. Das Problem ist wer kümmert sich bei diesem schönen Open-Source Befehlssatz darum dass alles zueinander kompatibel bleibt? Vor allem wenn jeder erweitern darf?

Das was ich bisher zur RVA23 von RISC-V gehört habe, reist mich nicht vom Hocker. Kompatibilität und herstellerspezifische Erweiterungen sind zwei sich widersprechende Anliegen. Pascal und Modula 2 sind auch daran gescheitert, dass jeder Compileranbieter sein eigenes Süppchen gekocht hat. Deshalb konnte man eben nicht so einfach Sourcecode, den der eine Compiler klaglos schluckte, durch andere Compilern jagen.
bensen schrieb:
Intel hat die Ressourcen nicht mehr, da ihre zwei Milliardengräber alles verschlingen
Aus diesem Grund hat Intel Path Finder wieder still und heimlich eingestellt.
bensen schrieb:
und AMD hat wohl auch genug zu tun.
Bei AMD sind mir zwei Dinge bekannt:
  • AMD MicroBlaze V Prozessor: Ein Soft Prozessor der auf allen adaptiven SoC und FPGAs läuft die von der Vivado Design Suite unterstützt werden
  • Alevo MA35D, da sind unter anderem 2 RISC-V Kerne drauf.
Die Alevo MA35D ist wohl eher die Ausnahme, die 2. Generation von Versal bleibt bei den standard Arm Kernen.

Hier bleibt die Frage, ob AMD auf lange Sicht vorhat die Architectur-Lizenz zu nutzen oder weiterhin fertige Designs von Arm einsetzt.
 
ETI1120 schrieb:
Das Problem ist, dass Arm durch den Verkauf an Softbank unter Druck geraten ist, erheblich höhere Einnahmen zu generieren. Und wie es aussieht geht nicht mehr nur durch steigende Lizenzeinnahmen durch mehr verkaufte Kerne. Also muss Arm das Geschäft ausweiten.
Dann gibt es doch bei Apple richtig was zu holen, also auf sie mit Gebrüll.
Der Winkeladvokat der die richtige Idee dafür hat wird extrem reich werden.
Geld stinkt nicht!
 
ETI1120 schrieb:
Das was ich bisher zur RVA23 von RISC-V gehört habe, reist mich nicht vom Hocker. Kompatibilität und herstellerspezifische Erweiterungen sind zwei sich widersprechende Anliegen
Wo liegt das Problem? Grundlegend kann jeder Kernel, jede Software gegen das Basisprofil gebaut werden und falls sonstige Erweiterungen genutzt werden sollen gibt es Verzweigung in der Software, die anhand von Featureflags entsprechende Codepfade nutzt. Ist bei allen Architekturen komplett üblich.

Bei x86 diskutieren Linuxdistributionen ja seit 1..2Jahren ob es Zeit ist von X86_v2 auf _v3 als Basisprofil zu wechseln.

@foofoobar
Apple ist im Zweifelsfall der Kunde, deren Drohung von ARM auf was Anderes zu migrieren halbwegs glaubwürdig ist.
Ganz davon abgesehen davon, dass Apple ARMs Aktienkurs ganz schnell wackeln lassen kann. Apple müsste nur kurz nach einer Ankündigung von ARM auf irgend eine Techkonferenz ein Apple Ingenieur schicken der etwas über ein eigenes RISC-V Design mit 4..6-facher Breite erzählt.
 
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