News Rechtsstreit nach Nuvia-Übernahme: Arm entzieht Qualcomm die Architekturlizenz

bensen schrieb:
Das stellst du dir glaube ich viel zu einfach vor.
Ich denke, dass eine Firma wie Qualcomm einen solchen Übergang innerhalb einer Generation (3-5 Jahre) schaffen kann.

bensen schrieb:
Kann man schwer sagen. In der Vergangenheit hatte Qualcomm aber auch viele Bausteine selber entwickelt und nicht auf Arm zurückgegriffen. Ich denke das ist nicht der einfachste Part.
Das ist durchaus möglich, allerdings stammt das Design zu einem guten Teil aus einer Zeit bevor Qualcomm nuvia gekauft hat. Vielleicht haben sie nach der Übernahme IP von ARM durch welche von Qualcomm ersetzt, aber es ist durchaus möglich, dass sie auch einige ARM-IP drin gelassen haben um den Chip schneller auf den Markt zu bringen. Das ist alles nur Spekulation von meiner Seite. Ich habe nichts konkretes dazu finden können.

bensen schrieb:
Das Henne - Ei Problem steht hier massiv im weg. Solange es keinen SoC gibt, gibt's keine Anwender, gibt es keine Entwicklung.
Zumindest für den Android-Markt wäre das mMn kein so großes Problem, denn Google treibt die Portierung von Android voran und wenn Qualcomm dann die passenden SoCs liefert könnte das durchaus als Initialzündung reichen zumal Qualcomm derzeit die schnellsten SoCs für Android herstellt.

bensen schrieb:
Ist mir bewusst. Ist völlig irrelevant für das Thema. Keine dieser Firmen plant mittelfristig ARM den Rücken zu kehren. Natürlich arbeiten die im Hintergrund an einer Alternative. Aber das sind langfristige Arbeiten auch um ARM zu zeigen, dass sie nicht machen können was sie wollen.
Aktuell mag das keine der genannten Firmen planen, aber falls Qualcomm mit Unterstützung von Google vorprescht, könnte das die Sache ins Rollen bringen. Das Hauptproblem dürfte sein, dass die meisten anderen Hersteller sich bisher aus dem ARM-Baukasten bedient haben und die lizensierbare Kern-IP für RISC-V in keinster Weise damit konkurrieren kann. Ich würde Intel und Samsung (mit AMD-Hilfe) zutrauen etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Das wäre für Intel und AMD eine zweite Chance auf dem Mobilmarkt Fuß zu fassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: AlphaKaninchen
OpticalFiber schrieb:
Eigentlich sollten die Hersteller an Open-Source Architektur Arbeiten
Du möchtest am Ende des Monats auch dein Geld.
Und wenn du jetzt 40h arbeitest und dein Kollege einfach diese Arbeit klaut und sich dafür bezahlen lässt, wärst du auch nicht happy.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: p.b.s.
Hmm und wenn Arm selber laptop soc bauen will und Qualcomm den halt konkurenz ist? Darum klagen. 😁
 
AMD und Intel gefällt das bestimmt ☺️
 
DevPandi schrieb:
Oder RISC-V umsetzen.
Das dürfte kurzfristig sicherlich nicht gehen, wäre aber aus Wettbewerbs- und damit Konsumentensicht wohl zu begrüßen.

Wenn man sieht wie rigoros und profitmaximiert ARM hier vorgeht, dann wundert es keinen, dass nVidia die übernehmen wollte ("denn gleich und gleich gesellt sich gerne") und das zum Glück von anderer Seite unterbunden wurde.

Ich bin alles andere als ein Anhänger von QualComm, aber als Lizenzgeber (ARM) zu glauben einfach alles (bereits bestehende) neu verhandeln zu können und um Erlaubnis gebeten zu werden zu müssen bei einer Firmen-Übernahme (von einem Lizenznehmer durch einen anderen) ist dann doch ziemlich absurd.

Mir ist zumindest nicht bekannt, dass so ein - wie von ARM verlangtes - Vorgehen gängig wäre und es scheint sich hier um eine neue Art der Patenttrollerei zu handeln.
 
Das dürfte dann wohl der Trigger für den Selloff sein auf den die ganzen Trader nun schon seit Wochen spekulieren. Die haben doch alle zu viel "Big Short" geguckt. :lol:
 
@Doenereater Mal gucken, in den üblichen Discords sind se alle schon ganz aufgewühlt
1729693196337.png
 
iGameKudan schrieb:
Um auf OT mal mit ner Gegenfrage zu antworten: Wozu brauchen wir ARM im Desktop?

Brauchen wir einfach nicht. Überflüssiger Bruch mit einer einwandfreien Abwärtskompatibilität, zumal sich die ARM-Consumer-Plattformen in Notebooks und Desktops überwiegend dadurch auszeichen, dass die im Verhältnis zu x86_64-Plattformen zugenagelt sind bis zum Getno.
Wenn man davon ausgeht, dass der Desktop eine Ansammlung von diversen Komponenten ist die man am freien Markt bekommen kann die sich alle untereinander nicht kennen, ist es von Natur aus ineffizient, klobig, instabil und schwer. Du kannst mit dieser Mentalität kein Gerät bauen das die Größe eines Smartphones hat bei gleicher Leistung.

Hier kommt der Vorteil von ARM ins Spiel: Effizienz. Viele Controller und Komponenten sind vereint auf einem 3-4nm SoC und nicht als einzelne ineffiziente Chips in 20-40nm Verfahren wie auf einem Mainboard. Noch dazu sind aktuell ARM CPU/GPUs effizienter als x86, und je weniger Leistung sie haben umso effizienter sind sie. Die Latenz ist auch geringer, da alles auf einem Chip ist.

Es ist nur meine persönliche Meinung, aber die Zukunft liegt in der Effizienz. Für Gaming braucht man zwangsweise 400W+, wenn man für die gleiche Leistung nur 100W benötigen würde bei einem ähnlichen Preis oder leicht teurer würden sehr viele umsteigen. Noch dazu erlaubt ein kühlerer Chip mehr Headroom was Leistung angeht.

Ob wir einen effizienten Desktop brauchen oder nicht entscheidest nicht du, sondern der Markt, die Physik und die Entwickler/Designer dieser Systeme. Ich weiß auch nicht was du mit "zugenagelt" meinst. Man ist gebunden an den RAM der bei einem SoC mitgeliefert wird, aber das ist man bei x86 auch zu einem gewissen Grad (Socket, RAM). Wenn jemand seine CPU nach einigen wenigen Jahren upgraded nimmt er zu 99% nicht seinen alten RAM mit.

x86 wird nicht obsolet werden und noch lange bestehen, auch besser werden. Niemand weiß aber in welche Richtung die Entwicklung gehen wird für beide Architekturen. Bisher ist x86 nicht auf Effizienz optimiert, hat den Fokus mehr auf Leistung. ARM ist am Desktop bereits bei Apple Standard und läuft ausgesprochen gut. Niemand möchte dort zurück zu x86, auch heute nicht.
 
Popey900 schrieb:
ARM hatte eine Lizenz Vereinbarung mit Nuvia, nicht mit Qualcomm.
Das ist der springende Punkt, Qualcomm soll hier ja nicht nur sich die Lizenz angeeignet haben, sondern auf deren Basis ihre eigenen Projekte aufgebaut haben. Doch das war selbst Nuvia untersagt worden, Nuvia hatte ursprünglich auf ARM gesetzt aber nur im Rahmen der Verträge.

ARM ist hier vollkommen im Recht:
1. Qualcomm hat ohne Lizenzvereinbarung zwischen ARM und Qualcomm, widerrechtlich eine Lizenz genutzt.
2. Sie haben auf Kosten der Lizenz eigene Projekte damit entwickelt und sich dafür keine Erlaubnis eingeholt.
3. Qualcomm hat die Projekte veröffentlicht und in Serie verkauft.

Sorry aber das geht nicht, Qualcomm wird zwar versuchen so lange wie möglich die Gerichte zu beschäftigen aber sie wissen selbst das Sie das nicht gewinnen können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: p.b.s.
Aniwon schrieb:
Viele Controller und Komponenten sind vereint auf einem 3-4nm SoC und nicht als einzelne ineffiziente Chips in 20-40nm Verfahren wie auf einem Mainboard.
Das ist bei x86 genauso. Moderne CPUs von AMD/Intel sind genauso SoCs wie die ARM-Lösungen. Was auf einem Mainboard ist, erweitert das nur um noch mehr Funktionalität.
Aniwon schrieb:
Noch dazu sind aktuell ARM CPU/GPUs effizienter als x86
Das stimmt so pauschal nicht, sondern hängt vom jeweils gewählten Design ab.
 
fineline schrieb:
AMD und Intel gefällt das bestimmt ☺️
Glaube nicht das AMD Intel sowas bemerkt auf dem Weltmarkt wo es eigentlich nur Intel, AMD, Apple gibt, oder halt handys. Denke mal 0.0001%
 
Man will also unbedingt ARM zerstören, tolle Idee. :headshot:
 
Anti-Competitive Verhalten . .
Alter war das von KI geschrieben oder wer hat das Denglisch verbrochen?
 
"Qualcomm will anti-kompetitives Verhalten nicht dulden"

😂😂😂 Ich fall tot um.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: iSight2TheBlind, eastcoast_pete und Piktogramm
Prozessoren sind so wichtig, man sollte hingehen und sagen: "ARM/X86/X64 sind so grundlegend relevant dass jeder diese Technologie Lizenzfrei nutzen darf."
 
Ich tu mir schwer hier Qualcomm zu glauben. Sobald sich jemand als "Retter von irgendwas" aufschwingt fehlts meist an handfesten Argumenten. So wie hier rumposaunt wird von wegen "Anti-Competitive" versucht man nur aufzuwiegeln - mit Fakten hat das noch lange nix am Hut.

Bin mal gespannt was das Verfahren dann ergibt. :D
 
Da x86/64 ausentwickelt zu sein scheint und mehr Leistung nur noch mit der Brechstange erreicht wird, wäre eine neue Technologie mehr als wünschenswert. Wirklich schade, das es nur noch um Kohle geht und nicht mehr um technologischen Fortschritt. :kotz:
 
@Crifty Qualcomm hat eine Architektur Lizenz mit Arm. Diese will Arm kündigen.

AFAIU Qualcomm will Lizenzgebühren entsprechend ihrer eigenen Architektur Lizenz bezahlen und Arm will Lizenzgebühren entsprechend der ursprünglichen Lizenz von Nuvia. Diese war für Server, Qualcomm will aber gar nicht in den Servermarkt.

Der zweite Punkt ist, dass Qualcomm für eigene Kerne entsprechend der Architektur Lizenz erheblich weniger Lizenzgebühren an Arm bezahlen muss als wenn Qualcomm fertige Kerne von Arm übernimmt.

Da muss man sich nur den Marktanteil von Qualcomm anschauen, um zu verstehen dass dies Arm nicht gefällt.

Auf der anderen Seite ist auch klar, dass Arm bei der Übertragung von Designs auf eine andere Lizenz zustimmen muss.

Das hat auch Qualcomm durch die Aufnahme der Gespräche eingestanden. Man hat sich wohl nicht geeignet und Qualcomm war der Ansicht dass vor Gericht eine kleinere Summe rauskommt. Also das Arm die Stellung als Lizenzgeber missbraucht und unzumutbare Forderungen stellt.

Den Entzug der Architektur Lizenz hat Arm übrigens in den Gerichtsunterlagen angekündigt.

Ich bin mir nicht sicher, ob sich Arm durch den Lizenzentzug im Gerichtsverfahren nicht geschadet hat. Entspricht dieser Schritt doch genau dem Bild das Qualcomm von Arm zeichnet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: iSight2TheBlind, peru3232, 12nebur27 und eine weitere Person
Crifty schrieb:
ARM ist hier vollkommen im Recht:
Ohne Details zu kennen ist das überhaupt nicht möglich zu beurteilen. Sie ganze Sache ist nicht schwarz-weiß, sondern hat viele Grautöne. Du urteilst ohne irgendwelche Informationen zu haben oder die rechtliche Lage im Detail zu kennen.
 
Zurück
Oben