News Rohlinge: Wafer-Hersteller Sumco ist bis 2026 ausgebucht

Beg1 schrieb:
Angst der Hersteller - lieber mehr kaufen als benötigt wird.
Das ist ehrlich gesagt meine Hoffnung, wenn ich solche Meldungen wie diese Lese.
Plus das irgendwann doch mal, abgesehen von der Mining "Blase", die hohe Nachfrage langsam abgedeckt ist und zurückgeht.
 
Myki schrieb:
Wir brauchen eine europäische Antwort darauf, sonst sind wir bald abgeschnitten von Lieferungen und abgehängt von den Asiaten und Amerikanern. Wenn man jetzt schon sehen kann, dass es zu Knappheiten bis 2026 kommen wird, dann kann man sich doch denken, was danach passiert. Die Nachfrage wird nicht auf wundersame Weise einbrechen und die Kapazitäten werden nicht auf wundersame Weise steigen.
EIne Fabrik wird ja in DE zum Glück gebaut. Glaube die Nachricht war auch schon 6 Monate alt. Wir sind eh schon am Ar***. Eine Unabhängigkeit herzustellen erscheint mir mittlerweile unmöglich. Unter anderem mit mindeslohn der extrem hoch ist ( was ja erstmal gut klingt was es aber nicht immer ist ) aber das fass aufzumachen sprengt den rahmen. Man kann nur noch schadensbegrenzung machen.
 
shortex schrieb:
Unter anderem mit mindeslohn der extrem hoch ist ( was ja erstmal gut klingt was es aber nicht immer ist ) aber das fass aufzumachen sprengt den rahmen.
Das führt zu einer hohen Automation, bei der der Kostenfaktor Mensch weitestgehend wegfällt. So lässt sich auch alles in Deutschland produzieren ohne Mehrkosten.
Gigaset fertigt mit jeweils 8 Mitarbeitern in Dreierschichten 6000 Smartphones die Woche in Deutschland.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gigaset#Produktion_in_Deutschland
In Asien sitzen dafür viel mehr Leute am Band und produzieren auch nicht billiger, aber mit weniger Maschinen. Diese Maschinen kommen aber oft aus Deutschland.
Wenn die Leute höhere Löhne erhalten, wird es unrentabel, weiter so viel manuell zu fertigen. Dann werden auch mehr Maschinen benötigt, die wir fertigen.
Im Grunde ist es also unproduktiv, wenn wir die Produktion zurückholen, die aber nur wenig Leute benötigt. Da ist es doch besser, wenn wir die besten Maschinen für die Produktion weiterhin bauen und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt müssen wir selbst nicht tragen, weil wir das schon hinter uns haben.

Wir haben aber dafür das Problem, das klassische Ausbildungsberufe wegbrechen, der Bedarf aber immer da sein wird, weil jeder weiterhin auch Straßen benutzen muss, Handwerkerleistungen braucht, Nahrung und Kleidung und Wohnraum, u.s.w. Wenn dafür keine Arbeitskräfte da sind, nützt die hochentwickelte Technik auch nichts. Damit es die einfachen Jobs weiterhin gibt, ist der Mindestlohn wichtig und er wird immer wichtiger, um die Infrastruktur zu erhalten.
 
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Shinsaja schrieb:
Das ist wohl das eigentliche Problem. Ne Lampe soll nur Licht machen. Mehr nicht. Und ne Kaffeemaschine soll Kaffee kochen. Das ging früher auch. Und der Kaffee heute schmeckt dadurch auch nicht besser. Im Grunde sind wir in einigen Bereichen zurück in der DDR. Hohe Nachfrage, wenig Waren.

Jau, aber ich wette dass man in der DDR das Zeug noch Reparieren konnte. Bei dem ganzen Platinenmüll und IC`s die verbaut sind (natürlich alles ohne Schaltpläne) rafft doch keiner mehr durch ohne Studium. Alles was drumherum ist (Heizung, Sensoren, Magnetventil etc) kann man noch überprüfen aber wenn das zeug gar nicht erst angesprochen wird: Platine fliegt raus. Gleiches auch bei anderen Haushaltsgeräten. Und da die Steuerung oft der Teuerste Part ist obwohl die Materialkosten oft nicht mal 20€ kosten + Lohnkosten lohnt es sich schon wirtschaftlich oft nicht das zeug zu Reparieren. Dat lohnt sich dann oft nur wenn mans selbst kann oder jemand kennt ders dir Schwarz macht.
 
M@tze schrieb:
Ich hoffe, dieser Thread bleibt diesmal von obskuren Verschwörungstheorien verschont, dass die Verknappung strategisch geplant wäre um beliebige Preise am Markt durchzusetzen oder solche Sachen...
Da muss ich dich leider enttäuschen.
Gut Spaß bei Seite. Ich finde es krass das sie bis 2026 ausgebucht sind. Aber wenn die Angaben aus dem Diagramm stimmen dann ist die Nachfrage garnicht soviel höher wie deren Kapazitäten. Also wird es vielleicht doch nicht so schlimm sein.
Und ich hoffe das jetzt endlich Mal die Nachfrage nachlässt. Der Endkundenmarkt müsste sich bis auf GPU und Konsolen gesättigt sein. Wer in der Pandemie einen Laptop/PC zum Arbeiten braucht wird sich diesen gekauft haben oder von Arbeitgeber diesen gestellt bekommen haben. Den Autoherstellern fehlen Chips aber da sind sie selber schuld. Wenn sie ihre Kapazitäten so leichtfertig aufgeben.
Jetzt Frage ich mich wofür noch die Kapazitäten gebraucht werden? Server? Oder doch GPUs? GPUs kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
 
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WebBeat84 schrieb:
Eben, wieso wird sowas nicht in Deutschland oder Europa produziert?
Ich schätze, es gab es bisher keinen Grund zu. War genug da und in EU oder D produzieren wäre preislich nicht konkurrenzfähig. Also hat man sich aus Kostengründen in Abhängigkeiten begeben, die uns jetzt auf die Füße fallen. Nicht nur im Elektronikbereich.
 
habla2k schrieb:
Es wird also noch viele Jahre Knappheit und hohe Preise geben. Kann mir gut vorstellen, dass die UVPs der RTX4000 direkt 200€ höher liegen werden.

Davon gehe ich stark aus. Nvidia und Co sind ja jetzt auch auf den Geschmack gekommen und sehen dass die Produkte auch zu höheren UVP weggehen wie warme Semmeln. Warum also den Preis wieder verringern?

BxBender schrieb:
Gut, dann möchtest du nicht wissen, dass die Waferproduktion absichtlich 2018 heruntergefahren worden ist, weil die Nachfrage unerwartet niedriger ausfiel?

Das ist ja keine Verschwörungstheorie. Wenn die Nachfrage niedrig ist, muss eine Firma die Kapazitäten anpassen, keine Frage. Wenn das Management schlau ist, aber so dass jederzeit wieder hochgefahren werden kann. Wenn man erstmal in großem Massstab KnowHow-Träger entlassen hat, bekommt man die nicht so schnell wieder zurück.
 
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ComputerJunge schrieb:
Ich habe bei Wafern/Halbleiter keine bis wenig Ahnung. Aber - auch hier - glaube ich nicht, dass Europa in allen kritischen Produktionsketten autark werden kann und wird.
Myki schrieb:
Wir brauchen eine europäische Antwort darauf, sonst sind wir bald abgeschnitten von Lieferungen und abgehängt von den Asiaten und Amerikanern
Genrell kann man beidem zustimmen. Praktisch kann man nur sagen: Wie viele der Grundrohstoffe die die Fabriken benötigen kommen denn aus Europa und wie viele kommen aus anderen Ländern? Gold, Silizium etc.
 
@deo sehr gut ausgeführt. Da wir aber die Produktionen zurückholen werden wir brauchen alles so krass in die Maschinentechnik zu stecken bis es läuft. Da vergeht noch einige Zeit. Ich hoffe es halt sehr sehr das wir da den bogen noch bekommen. Vielleicht hat uns die Kreise rechtzeitig die Augen geöffnet.
Wir werden sehen. Auf jedenfall gut argumentiert :volllol:
 
Also in Deutschland sitzt mit Siltronic der 3t größe Waferhersteller der Welt bereits hier.
Hier sollte man mal von staatlicher Seite investieren. Und vor allem die Übernahme von Globalwafers verhindern.
 
Ich kann es nicht mehr hören/lesen.

Bis Anfang 2020 gab es keinerlei Lieferengpässe für irgendwelchen Siliziumkram
und jetzt, in der Pandemie, ist plötzlich alles über JAHRE hinweg knapp geworden?

Lächerlich.
 
Mark3Dfx schrieb:
ch kann es nicht mehr hören/lesen.

Bis Anfang 2020 gab es keinerlei Lieferengpässe für irgendwelchen Siliziumkram
und jetzt, in der Pandemie, ist plötzlich alles über JAHRE hinweg knapp geworden?

Ich denke ja, die Echsenmenschen vom Planeten Ineptias haben Ihre Mission erfüllt. Das Virus ist im Umlauf, fast alle Menschen haben Ihre Nanobots injiziert bekommen und jetzt brauchen sie alle verfügbaren Chips, um ihr Raumschiff wieder instand zu setzen, bevor sie wieder heimfliegen... 👽
 
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Mark3Dfx schrieb:
Bis Anfang 2020 gab es keinerlei Lieferengpässe für irgendwelchen Siliziumkram
und jetzt, in der Pandemie, ist plötzlich alles über JAHRE hinweg knapp geworden?
Dafür gibt es eine einfache Erklärung! Über Jahre hinweg wurde nur auf Kosten optimiert und jeder Mitarbeiter den man irgendwie entbehren konnte entlassen. Hauptsache die Profite haben gestimmt und die Aktionäre waren glücklich.

Dann kam Corona, "plötzlich" gab es in vielen Firmen einen Stillstand und "plötzlich" stellte man fest, dass man außer kündigen nichts kann, um auf eine schwankende Nachfrage zu reagieren. Vermutlich wird so manchen zum ersten mal bewusst, dass man Mitarbeiter schnell entlassen kann, neue Mitarbeiter aber nicht auf Bäumen wachsen und Standorte schnell aufgeben kann, aber es Jahre dauert um neue aufzubauen.

Was jetzt passiert sind Panikkäufe von Firmen, die ihren Hals noch schnell aus der Schlinge ziehen wollen, weil sie selbst längst jegliche Lagerkapazitäten aufgegeben haben und glaubten sie könnten auf ewig "Business as usual" betreiben. Der tatsächliche Bedarf dürfte gar nicht allzu stark gestiegen sein, es hat sich nur zum Klopapier der Corona Anfangszeit entwickelt.
 
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xexex schrieb:
Dann kam Corona, "plötzlich" gab es in vielen Firmen einen Stillstand und "plötzlich" stellte man fest, dass man außer kündigen nichts kann, um auf eine schwankende Nachfrage zu reagieren. Vermutlich wird so manchen zum ersten mal bewusst, dass man Mitarbeiter schnell entlassen kann, neue Mitarbeiter aber nicht auf Bäumen wachsen und Standorte schnell aufgeben kann, aber es Jahre dauert um neue aufzubauen.

Mir ist nicht bekannt, dass während den ersten Corona-Wellen auch nur EINE Chipfabrik geschlossen wurde.
Und jetzt fehlt plötzlich über JAHRE gefühlt 50% Kapazität?
 
Mark3Dfx schrieb:
Mir ist nicht bekannt, dass während den ersten Corona-Wellen auch nur EINE Chipfabrik geschlossen wurde.
Während der Corona Wellen konnten viele Firmen gar nicht arbeiten, weil die Mitarbeiter in der Quarantäne saßen, krank waren oder bereits da keine Rohstoffe oder Ressourcen vorhanden waren. Die Schließungen oder fehlende Investitionen gab es schon viel früher und die Beschränken sich nicht auf Chipfabriken.

Wie viele Werften wurden in den vergangenen Jahren geschlossen? Wie viele Containerschiffe verschrottet? "Plötzlich" fehlen sie und die Preise für den Transport haben sich verzehnfacht.
Im Jahr 2020 wurden Containerschiffe mit einer gesamten Kapazität von rund 200.000 TEU verschrottet.
https://de.statista.com/statistik/d...containerschiffe-mit-verschrottungspotenzial/
https://www.deutschlandfunk.de/container-schifffahrt-in-der-krise-die-loesung-heisst-100.html

So ging es jahrelang in allen Branchen, bloß nichts was "auf Halde" haben, was aktuell keinen Profit erzeugt und lieber Mitarbeiter Überstunden machen lassen, statt neue einzustellen. Das Ergebnis ist die jetzige Situation und selbst verschuldet.
 
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Wenn es vor Corona schon jede Menge Schließungen + Entlassungen gab,
warum gab es dann trotzdem keinen Chipmangel?

Und jetzt, seit fast zwei Jahren fehlen ganz plötzlich Kapazitäten über JAHRE hinweg....
 
Mark3Dfx schrieb:
Wenn es vor Corona schon jede Menge Schließungen + Entlassungen gab,
warum gab es dann trotzdem keinen Chipmangel?
Habe ich das nicht gerade erklärt? Weil man die Kapazitäten genau auf den nötigen Bedarf gekürzt hat und immer nur so viel ausgebaut hat, wie man bereits an Aufträgen verbuchen konnte. Wozu eine Halle mehr haben, ein paar Mitarbeiter zu viel oder etwas Lagerkapazität? Kommt doch alles auf den Tag genau per Schiff und Mitarbeiter können auch ein paar Überstunden machen.....

Wieso gab es plötzlich kein Klopapier mehr in der Geschäften? Weil alle Dünpfiff wegen Corona hatten? Wohl kaum! Es haben nur einige "plötzlich" mehr Papier gekauft, als irgendwelche Marktforschungsunternehmen vorausgesehen haben und Schwupps plötzlich war alles für Wochen weg.
 
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